Zwei Fragen

Hallo!
Ich hätte wieder zwei Fragen, was Noten betrifft. Ich bin in meinem Klavierauszug auf diese zwei Stellen gestoßen, die ich gleich eingescannt und markiert habe.

Das erste ist dieser Takt hier:

http://www.fotos-hochladen.net/scannen0009hwegmf8x.jpg

Das Stück steht im 4/4 Takt, aber in diesem hier sind viel zu viele Noten. Was mir nur auffällt ist, dass diese ganzen 16tel kleiner gedruckt sind als die anderen.

Das zweite wäre dieser Takt hier:

http://www.fotos-hochladen.net/problemtakt2mdjpvulk.jpg

Ich bekomme beim besten Willen nicht diese Vorschlagnoten so hin wie sie da stehen. Wie soll man das bitte spielen können?

LG, Stefan

Hallo Stefan,

ja Hänsel und Gretel ist eine tolle Oper:smile:

Das erste ist dieser Takt hier:

http://www.fotos-hochladen.net/scannen0009hwegmf8x.jpg

Das Stück steht im 4/4 Takt, aber in diesem hier sind viel zu
viele Noten. Was mir nur auffällt ist, dass diese ganzen 16tel
kleiner gedruckt sind als die anderen.

Es hat tatsächlich etwas damit zu tun, dass die 16tel kleingedruckt sind. Es ist eine kleine Kadenz oder ein Übergang am Zeilenende, der im Tempo frei gespielt wird. Nach der Fermate wird das Tempo dann wieder aufgenommen.

Das zweite wäre dieser Takt hier:

http://www.fotos-hochladen.net/problemtakt2mdjpvulk.jpg

Ich bekomme beim besten Willen nicht diese Vorschlagnoten so
hin wie sie da stehen. Wie soll man das bitte spielen können?

Es handelt sich ja um einen Kavierauszug. Die Flöten, die dieses Motiv eigentlich spielen, werden keine Probleme haben die Vorschläge zu spielen. Am Klavier ist es durchaus üblich, dass Pianisten dann mal den einen oder anderen nicht ganz so wichtigen Ton weglassen, wenn eine Stelle für sie nicht gut spielbar ist.

Ich hoffe, das hilft dir etwas weiter,

viele Grüße
Johanna

Hallo,

noch ergänzend zu den Vorschlägen im Bild 2:

Da das Stück sehr schnell ist, kannst du die Vorschläge mit dem Akkord zusammen spielen. Also beim ersten Mal den Akkord c-a-h-c, beim zweiten d-a-cis-d, das wird ein bisschen schräg klingen, aber wäre etwas näher dran als wenn du die Vorschläge wegließest. Was du natürlich auch kannst.

Klavierauszüge sind immer nur ein Notenvorrat, die packen da alles rein was geht, in der richtigen Annahme, dass der Korrepetitor sich dann schon entscheiden kann, was von dem Notenvorrat er jetzt spielt und was er weglässt.
Bei Originalwerken für Klavier ist das natürlich was anderes.

Gruß

Es hat tatsächlich etwas damit zu tun, dass die 16tel kleingedruckt sind. Es ist eine kleine Kadenz :oder ein Übergang am Zeilenende, der im Tempo frei gespielt wird. Nach der Fermate wird das :Tempo dann wieder aufgenommen.

Hm… verstehe ich das also richtig: über dem Wort „Bein“ auf der Zählzeit „2“ steht eine Fermate, und das heißt, dass während der gesamten Zählzeit diese 16tel Noten im freien Tempo gespielt werden?

Und dann kommt wieder eine Fermate (über dem Ton C) der anzeigt, dass das C noch beliebig lange gespielt wird, und danach im normalen Tempo auf „3 u 4 u“ weiter gespielt wird?

LG, Stefan

Da das Stück sehr schnell ist, kannst du die Vorschläge mit dem Akkord zusammen spielen. Also :beim ersten Mal den Akkord c-a-h-c, beim zweiten d-a-cis-d, das wird ein bisschen schräg klingen, :aber wäre etwas näher dran als wenn du die Vorschläge wegließest. Was du natürlich auch kannst.

Oje, da würde wohl ein großer Reiz des Stückes wegfallen, denn wenn Gretel singt, dann kommen keine Vorschläge, nur bei Hänsel sind welche, vielleicht, um seine Ungeschicktheit damit „tonmalerisch“ auszudrücken :frowning:

Offenbar bin ich zu schlecht um das spielen zu können, was da drin steht. Der, der den Klavierauszug geschrieben hat, kann das alles spielen, der hat die Partitur genommen und das umgeschrieben für Klavier, hat das selber probiert. Und ich Depp soll Töne weglassen, weil ich zu blöd bin sie zu spielen :frowning:

Klavierauszüge sind immer nur ein Notenvorrat, die packen da alles rein was geht, in der richtigen :Annahme, dass der Korrepetitor sich dann schon entscheiden kann, was von dem Notenvorrat er jetzt :spielt und was er weglässt.

Ich verstehe das durchaus, und ich stelle das auch nicht in Frage, was du sagst. Ich hätte nur irgendwie ein „schlechtes Gewissen“, wenn ich das machen würde, ich würde mich dann fragen „Wieso kaufe ich mir einen Klavierauszug, wenn ich eh spiele was ich will, anstatt das, was der, der den Klavierauszug geschrieben und selber probiert hat, zu spielen?“
Und ich fände es schade, was wegzulassen, denn immerhin gehören diese Töne ja harmonisch zusammen. Da sind ja keine falschen Töne dabei, die nicht gut klingen, und die man aussortiert, quasi. Nur wenn man alles spielt, kommt man möglichst nahe an den Originalklang des Orchesters ran. Das merke ich immer wieder, wenn ich diese Noten in Notensatzprogramme eingebe und sie vorspielen lasse (und das auf Youtube stelle :wink:
Also nicht von der Klangfarbe, sondern von der Charakteristik der verschiedenen Harmonien.

Ich würde es natürlich verstehen bei fetten Akkorden, wenn man einen Ton wegläßt, aber in DIESEM Beispiel tu ich mir echt schwer, weil diese Vorschläge wichtig sind.

LG, Stefan :smile:

Hi,

Ich hätte nur irgendwie ein „schlechtes
Gewissen“, wenn ich das machen würde, ich würde mich dann
fragen „Wieso kaufe ich mir einen Klavierauszug, wenn ich eh
spiele was ich will, anstatt das, was der, der den
Klavierauszug geschrieben und selber probiert hat, zu
spielen?“

Klavierauszüge sind keine Klavierwerke. Sie sind für die Einstudierung des Werkes mit den Sängern und dem Korrepetitor am Theater geschrieben. Wenn du sie kaufst und zuhause für dich spielst, ist das deine Sache und dort kannst du (übrigens bei Originalwerken auch) spielen, was du lustig bist. Im Konzert wird allerdings niemand jemals einen Klavierauszug zu Gehör bringen. Evtl. in einem Liederabend, wo ein paar Arien angestimmt werden, die dann notgedrungen vom Pianisten begleitet werden müssen.
Und ein Korrepetitor hat i.Ü. ein sehr hohes Klavier-Niveau, er wird soviel wie möglich davon umsetzen können, was im Auszug steht. Warum hältst du dich gleich für blöd, wenn du das nicht auch kannst? Ich habe auch nicht den Anspruch an mich, Mathematik auf dem Niveau eines studierten Mathematikers können zu müssen. Oh Mann, dafür gibt’s doch dieses anspruchsvolle Musikstudium, um das zu können, was der Hausgebrauchs-Pianist nicht kann.

(es gab hier schonmal ähnliche Diskussionen, wo ewig rumgeheult wurde, weil da einer nicht die Undezimen spielen konnte, die im Klavierauszug standen, deswegen bin ich vielleicht etwas gereizt)

Und ich fände es schade, was wegzulassen, denn immerhin
gehören diese Töne ja harmonisch zusammen. Da sind ja keine
falschen Töne dabei, die nicht gut klingen, und die man
aussortiert, quasi. Nur wenn man alles spielt, kommt man
möglichst nahe an den Originalklang des Orchesters ran.

Du kommst als Pianist NIE an den Orchesterklang ran. Und eben aus dem Grund kannst du auch locker mal ein paar Töne weglassen. Ich muss manchmal bei Originalwerken Töne weglassen, wenn meine Hand zu klein ist - oder die Akkorde arpeggieren. Das ist dann auch nicht „original“, aber geht halt nicht anders.
I.Ü. ist das recht verbreitet, dass Vorschläge in schnellem Tempo, wie du es hier hast, fast zusammen mit den Akkorden gespielt werden, das macht die Akkorde schärfer.

Gruß

ja so ist es im Prinzip. Wie lang die Fermaten sind ist nicht vorgeschrieben, es ist ein Erfahrungswert oder auch eine Geschmacksfrage…

Viele Grüße
Johanna