Zwei Schrauben, VA-stahl und schwarzer Stahl?

Hallo,

vor einigen Tagen habe ich einige Fragen zu einem aus VA-Stahl bestehenden Fecuhtmittelbehälter gestellt, der rostete.

In den Erklärungen kam öfters der Begriff schwarzer Stahl vor.
wie z.B.
„Als schwarzen Stahl bezeichnet man Eisen-Kohlenstoffgemische ohne Zutaten wie z.B. Chrom, Nickel usw. Eventuell hast du auch schon richtig schwarze Schrauben ge-sehen. Edelstähle bleiben heller.“

nun habe ich zwei Schrauben fotografiert und möchte voin Euch gern wissen, ob die eine aus VA-Stahl sein könnte und aus welchem Material die andere besteht.
Welche eigenschaften werden diese Schrauben bezüglich ihrer korrosiven Beständigkeit haben?

die schwarze Schraube hat die Festigkeitsklasse 10.8
und die silberne 6.8

http://img387.imageshack.us/img387/281/projekt23gz.jpg

Auf die Zahlenangaben bezieht sich meine Frage nicht. Habe diese Info nur zur Vollständigkeit halber mitgeliefert.

Grüße, Matthias

Hi,

. . . .

nun habe ich zwei Schrauben fotografiert und möchte voin Euch
gern wissen, ob die eine aus VA-Stahl sein könnte und aus
welchem Material die andere besteht.
Welche eigenschaften werden diese Schrauben bezüglich ihrer
korrosiven Beständigkeit haben?

Schau mal hier:
http://www.konstruktionsatlas.de/index.htm?verbindun…

die schwarze Schraube hat die Festigkeitsklasse 10.8
und die silberne 6.8

http://img387.imageshack.us/img387/281/projekt23gz.jpg

Auf die Zahlenangaben bezieht sich meine Frage nicht. Habe
diese Info nur zur Vollständigkeit halber mitgeliefert.

Grüße, Matthias

mfg
W.

Danke wolfgang dasst ja eine sehr interessante Seite.
Das nenne ich Hilfe zur Selbsthilfe.

über die beiden Schraubenarten habe ich in der rubrik Schrauben aber nichts gefunden.

gute nacht

was machst du denn so beruflich?
Aussehen tut die „silberne“ wie verzinkt. VA Schrauben haben ein „A“ oder „A2“ eingeprägt. Kannst es auch mit einem Magneten testen: je nach Sorte wird Edelstahl schwach oder ger nicht angezogen.
Gruß
Stefan

Hallo Matthias,
hier etwas zu rost- und säurebeständigen Verbindungselementen, ergänzend zu der Liste von Wolfgang, wo die Festigkeitsklassen der Stahlschrauben wie z.B. 6.8 ; 8.8 ; 10.9 usw. aufgeführt sind.

schaue hier unter „Festigkeitsklassen“ auch die Rubrik „Werkstoffe“
ist interessant.
http://www.wasi.de/norm/serNoDE.html

auch diese Seite ist interessant!
http://www.bossard.com/techinfo/de/index.html

diese auch,
http://www.wuerth.de/de/service/dino/02rost-verbinde…

Gruss Wolfgang

Hallo Matthias

Bei den Schrauben bezeichnet man üblicherweise die nicht verzinkten als „schwarze“ Schrauben, das hat aber auf die Festigkeit keinen Einfluss. Wenn du in einem V2A oder V4A Behälter bei der Montage verzinkte oder schwarze Schrauben egal welcher Güte verwendest, entsteht bei Feuchtigkeit Korrosion an der Schraube. Der feuchte oder nasse Stahlrost beginnt dann sich mit dem Chromnickelanteil des VA Materials zu verbinden und wäscht den regelrecht aus, zB da wo er abläuft. Am schlimmsten ist es da wo die Schraube sitzt. Das gibt dann bald ein Loch. Wenn du den Verursacher entfernst und die Schadstelle blank schleifst hört die sogenannte Fremdrostbildung sofort auf. Bei verzinkten Schrauben tritt der Effekt später auf, kann aber sein dass bei Verwendung von elektrolytisch aufbereiteten Schlammabwässern der Effekt sehr massiv und noch schneller auftritt. Wenn du solche Schrauben auf Edelstahlschrauben austauscht, vor allem Güte V4A musst du aufpassen die verfressen sich wegen der gerne beim anziehen so, dass du nicht einmal mehr das Anzugsmoment erreichst geschweige denn sie wieder aufbringst. Unbedingt mit Schneidöl oder besser Schneidfett schmieren, vor allem wenn sie schlecht erreichbar sind wie hintere Flanschschrauben.

vG Lois

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

was machst du denn so beruflich?

Ich habe vor drei Jahren meine Ausbildung zum Mechatroniker abgeschlossen und nun arbeite ich als Außendienstmonteur und repariere Druckmaschienen. mechanische und elektrische Fehlersuche und noch ein wenig Drucktechnik.

in der Ausbildung wird aufgrund der Kürze der Zeit vieles nur kurz oder gar nicht besprochen und mit der Zeit Frage ich mich immer mehr wieso und warum.
ich möchte halt auch die Hintergründe ein wenig kennen, warum rostet der rostfreie Stahl, warum wurde dieses Material eingesetzt? aus welchem Grund nimmt man hier einen Asynchronmotor mit Schleifringläufer usw.

ich merke, ich habe im Laufe der Zeit noch einiges zu lernen. ist auch nicht leicht, um nicht zu sagen mühsam, aber wenn man mit einer stetigen Beharlichkeit am Ball bleibt, kommt der Rest von alleine.

grüße, Matthias

Aussehen tut die „silberne“ wie verzinkt. VA Schrauben haben
ein „A“ oder „A2“ eingeprägt. Kannst es auch mit einem
Magneten testen: je nach Sorte wird Edelstahl schwach oder ger
nicht angezogen.
Gruß
Stefan

Hallo Matthias,

in der Ausbildung wird aufgrund der Kürze der Zeit vieles nur
kurz oder gar nicht besprochen und mit der Zeit Frage ich mich
immer mehr wieso und warum.

Da hilft nur fragen, lesen, nachdenken und viel Zeit :smile:)
Ich glaube es gibt keinen anderen Weg um Experte zu werden.

Der SInn einer Ausbildung ist eigentlich nicht, dir ALLES beizubringen, sondern dir die Grundlagen zu vermitteln, damit du danach auf dem entsprechenden Gebiet selber weiterlernen kannst. Hinzu kommt noch, dass bis die Ausbildungsreglemente erstellt sind, die Praxis diese schon wieder überholt hat.

aus welchem Grund nimmt man hier einen
Asynchronmotor mit Schleifringläufer usw.

Deine Fragen sehen teilweise nach Sondermaschinenbaus aus. Da es sich dabei oft um Einzelanfertigunmgen handelt, nimmt man oft das, was man gerade im Lager so rumliegen hat, wenns irgendwie dem Zweck dient.
Bei Seriengeräten, besonders bei grösseren Stückzahlen, ist es dann sogar oft günstiger z.B. Motoren extra für dieses Maschine anzufertigen.

ich merke, ich habe im Laufe der Zeit noch einiges zu lernen.
ist auch nicht leicht, um nicht zu sagen mühsam, aber wenn man
mit einer stetigen Beharlichkeit am Ball bleibt, kommt der
Rest von alleine.

Das wird so bleiben, aber mit der Erfahrung wird es meist einfacher.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

http://img387.imageshack.us/img387/281/projekt23gz.jpg

Die linke Schraube sieht aus wie verzinkt, der Stahl darunter
entspricht genau der Qualität, die als „Stahl, schwarz“ bezeichnet
wird.

Die rechte Schraube ist wahrscheinlich auch aus schwarzem Stahl,
nur eben in einer Legierung, die mehr Festigkeit hat.

Die schwarze Oberfläche hat allerdings nix mit der Bezeichnung
„Stahl, schwarz“ zu tun. Die wurde wahrscheinlich durch brünieren
erzeugt (heiße Teile in Ölbad) oder auch durch phospathieren.
Man kann aber auch Edelstahl brünieren/phospatieren.

Wie schon geschrieben, ist bei Edelstahlschrauben üblicherweise
eine Kennzeichnung auf dem Kopf zu finden.
am gängigsten ist „A2“ für V2A und dann noch „A4“ für V4A.

Ich empfehle Dir mal im Baumarkt die verschiedenen Oberflächen
anzusehen bzw. auch mal Muster mitzunehmen.

  • Stahl schwarz ohne jegliche Oberflächenveredelung
  • Stahl brüniert
  • Stahl verzinkt
  • Stahl verzinkt und chromatiert
  • Edelstahl

Gruß Uwi

Hallo Matthias,
ganz klar:
Linke Schraube ist verzinkt, rechte Schraube ist brüniert.

Grundmaterial beider Schrauben ist in diesem Fall der selbe,
nur die nach der Fertigung durchgeführte Oberflächenbehandlung
war unterschiedlich, die linke wurde eben galvanisch verzinkt, die rechte brüniert.

Zur verzinkten Schraube:
Solange die Zinkschicht nicht verletzt ist (über die komplette
Oberfläche der Schraube !) besitzt die Schraube eine gute Korrosionsbeständigkeit gegen alle „normalen“ Korrosionsbelastungen.
Wird jedoch die Schraube - zB. beim Einschrauben in eine schlecht
gesschnittene Gewindebohrung - verletzt so ist es mit dem Korrosions-
schutz im „verletzten“ Bereich vorbei. Durch die Ausbildung eines
sog. Lokalelementes wird die Korrosion sogar sehr deutlich schneller
vorangetrieben !

zur brünierten Schraube:
Unter Brünieren versteht man den Aufbau einer sog. „Schwart-Rost“ Schicht. Sie besteht aus Fe3O4…sprich es ist eine Eisenoxidschicht
die das darunter liegende Metall schützen soll…rein chemisch betrachtet ist Fe3O4 die Vorstufe zum „Rot-Rost“ (Fe2O3)…denn alle kennen.
Als Korrosionsschutz taugt diese Schutzart nur sehr sehr bedingt…im Vergleich zu einer Zink-Schicht ist dieser Korrosionsschutz sehr deutlich schlechter !

Wenn du Edelstahl-rostfreie Bauteile verbinden willst, dann mußt Du auch Schrauben verwenden die möglichst aus dem gleichen Material sind.