Zwei thesen die es zu widerlegen gilt

Steuern auf Anlagen würde die Kapitalflucht extrem erhöhen.

Darum geht es hier nicht. Meine Frage, warum Tobin, Soros und andere diese Steuer fordern, hast Du mir nicht beantwortet. Sicher, es müßte eine internationale Steuer sein, daher ist sie extrem unwahrscheinlich bis unmöglich. Aber das ist hier nicht Thema.

Hier wird diskutiert, ob sie THEORETISCH richtig und korrekt wäre. Die Umsetzungsschwierigkeiten (vorsichtig formuliert) sind mir bekannt.

oh da hast Du mich ja erwischt! ja ich studiere eine naturwissenschaft und ja thesen müssen belegt sein. also ich meinte natürlich theorien. im grunde genommen waren es ja gedankenströme, die etwas sortiert werden wollen…

gruss carsten

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Hi!

Ich möchte mich hier weniger auf das rein „Widerlegen“, als eher auf das Kommentieren einlassen.

beim täglichem zeitungslesen machte ich mir plötzlich mal
gedanken die über das stupide konsumieren des papiers
hinausgeht (passiert ja nicht so oft) - zwei dinge wurden mir
plötzlich erschreckend klar.

  1. wohin führt der immer stärkere boom auf die börsen?
    die menschen die dort, machen wir uns nichts vor, meist zu
    reichtum gelangen tun doch absolut nichts (ich sag mal)
    gesellschaftsförderndes. sie handeln mit bedrucktem papier und
    verlieren immer mehr den blick für die wirklich wichtigen
    dinge einer (unbestrittenen) wichtigen SOZIALEN gesellschaft.
    menschen mit aktien um es mal klar auszudrücken, beuten
    menschen ohne aktien aus. sie produzieren weder nahrung noch
    güter, bringen sie nicht unter die leute oder helfen menschen
    (dienstleistungen). sie sorgen nur dafür, dass produkte teurer
    werden und greifen sich einen unglaublichen teil vom gewinn
    ab.

Frei nach Gordon Gecko: „I don´t create, I own“!
Viele Leute prangern an, daß an der Börse nichts „geschaffen“ oder „produziert“ wird.

Das ist nicht ganz richtig, denn hier wird quasi Geld „gemacht“. Hier können Firmen ihre Kapitalisierung steigern, um neu Dinge tun zu können.
Die Börse an sich ist somit nicht schlecht.
Daß es bei einer solchen Veranstaltung aber ein paar Typen gibt, die das System versuchen zu pervertieren, indem sie skrupellos Firmen gebären und töten, war nicht ganz im Sinne des Erfinders, ist aber verkraftbar.
Die Selbstreinigung z.B. des neuen Marktes zeigt uns doch, daß solche Leute nicht dauerhaft erfolgreich sind.

und: ein an der börse gezeichnetes unternehmen darf doch gar
keine arbeitnehmerfreundliche innovationen mehr einbringen,
weil die händler sie sofort mit aktienverkäufen strafen würde.
(siehe zuletzt VW ‚5000 mal 5000‘?)

Das Scheitern dieses Deals geht voll auf das Konto der Kommunisten in der IG-Metall/Ver.di.

Des weiteren ist hier (Du sagst es ja weiter unten selbst) v.a. der Anleger schuld, der nur auf den Wert seiner Aktie guckt, nicht aber auf die Kultur des Unternehmens, dessen Anteile er hält.
Jeder Aktionär kann theoretisch Einfluß nehmen. Nur tun sie es nicht so, wie sie moralisch sollten. Glaubst Du, der Begriff „shareholder value“ kommt von ungefähr?

  1. wohin führt die grenzenlose privatisierung unserer
    gesellschaft?

Die gibt es nicht.
Vielmehr konzentriert sich ein immer größerer Teil des Volksvermögens bei immer weniger Menschen.
Und das ist gut so, denn der Durschschnittsdeutsche ist mittlerweile ein derasrt fauler Hund geworden, daß er es auch nicht besser verdient hat!
Ist zwar etwas polemisch, aber wer 35 Stunden die Woche arbeitet und über Brückentage u.s.w. 8 Wochen pro Jahr Urlaub macht, sollte wirklich keine gehobenen Ansprüche stellen.

ohne jetzt auf einer sozialismus-schiene rumzufahren. klar, es
ist nicht sinnvoll alles der politik in die verantwortung und
unter kontrolle zu geben. schliesslich macht wettbewerb dem
verwöhnten mensch etwas feuer unter den hintern und fördert
service und innovationen.
aber eine gewisse kontrolle ist doch wichtig. schliesslich ist
der staat ja eine, zumindest auf dem papier, vom volk gewollte
institution. bei dem anhaltenden ausverkauf von betrieben,
kann eine regierung (und damit das volk) doch immer weniger
positiven einfluss für die menschen in diesem lande ausüben.

Naja, hier verweise ich auf das Scheitern der 12-jährigen Diskussion um den Schutz von Firmen vor feindlichen Übernahmen in der EU.

Die Plotik in Deutschland ist offensichtlich wirklich nicht mehr handlungsfähig. Sonst hätte man das endlich mal durchgedrückt.

im gegenteil: sie wird doch immermehr handlanger von einigen
wenigen mächtigen wirtschaftsmännern und -frauen. und eine von
der wirtschaft kontrollierte gesellschaft ist nicht mehr
demokratisch!

Ich sehe das anders.
Die Gesellschaft in Deutschland und auch in vielen weiteren Teilen der EU entwickelt sich immer mehr in Richtung Sozialismus.

Die Wirtschaft kann wohl kaum verantwortlich sein für die hahnebüchene Steuerpolitik der Bundesregierung oder das Herumhacken auf höheren Einkommen.

Es geht sogar soweit , daß wir uns von den Neokommunisten das Schaffen von Arbeitsoplätzen verbieten lassen…

mal ich zu schwarz? würde mich über gegengedanken und weitere
anmerkungen freuen

Ich denke, Du malst nicht zu schwarz, siehst das Problem aber woanders als ich.

Grüße,

Mathias

Aktie = Kommunismus!
Hi Leute!

Ich habe eure Beiträge zum Thema Aktie und Aktienkultur zum großen Teil gelesen und bin nun mittlerweile zum Schluß, daß (Achtung! Achtung!) Aktien blanker Kommunismus sind.

Warum?

  1. Kommunismus wie Aktienbesitz werden vom Menschen bewußt als Form der Gesellschaft gewählt

  2. Der Besitz von Aktien ist eine ausbeutungsfreie Form von materiellem Eigentum (die Abwesenheit von Ausbeutung ist der Kern des Kommunismus)

  3. Durch Besitz von Aktien wird jeder Mensch in den Stand versetzt, sich an den Produktionsmitteln eines Unternehmens zu beteiligen (auch dies eine Grundforderung des Kommunismus)

  4. jeder Aktionär kann Aktien erwerben, halten und veräußern, wie er es selbst für richtig hält; Absicht, Form und Umfang des zu erzielenden Gewinnes richten sich nach Zielsetzungen, Kenntnissen und Fähigkeiten des Aktionärs - bekanntlich kann man auch durch fallende Kurs (Handel mit Puts) oder kaum veränderten Kursen (Handel mit Range-Papieren) gut Geld verdienen (im Kommunismus wird dies „jedem nach seinen Bedürfnissen, jedem nach seinen Fähigkeiten“ genannt)

Was schließe ich nun daraus? Entweder ist die Aktie die Speerspitze der kommunistischen Unterwanderung unserer Gesellschaft (demzufolge sitzen die größten Kommunisten an der Wall Street und am Kabuto-Cho), oder aber wir haben seit 150 Jahren eine falsche Vorstellung vom Kommunistischen Manifest (die geballte Faust umklammert also nur Geldscheine?).

Nachdenkliche Grüße
Siegfried
:wink:

Gegenfrage :smile:
Hi!

kennst dua cuh das Stakeholder-Value? :smile:

Gibt es nämlich auch :smile: und wird oft angewandt :smile:

Gruß
Marco

Jeder Aktionär kann theoretisch Einfluß nehmen. Nur tun sie

es nicht so, wie sie moralisch sollten. Glaubst Du, der
Begriff „shareholder value“ kommt von ungefähr?

Theoretisch. Nimm mal als Kleinaktionär bei DC Einfluß. Den haben da die Fonds und Banken. Und ob die im Sinne der Kleinaktionäre oder nicht doch eher in ihrem eigenen Sinne, ist doch schon nicht mal mehr fraglich, oder?

Hi!

Ich sagte ja auch "theoretisch

Mir geht es vielmehr darum, daß Kleinaktionäre, Banken und Fonds nicht im Sinne der Gesellschaft, sondern nur zur eigenen Gewinnmaximierung handeln.

Daher halte ich auch den Vergleich Aktien - Kommunismus für nicht passend.
Im Kommunismus kann auch jeder seinen eigenen Kühlschrank kaufen.

Grüße,

Mathias

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Hi!

kennst dua cuh das Stakeholder-Value? :smile:

Gibt es nämlich auch :smile: und wird oft angewandt :smile:

Gruß
Marco

Ich verstehe die Frage nicht.
Ich selbst habe doch auf diesen Punkt hingewiesen.

Bitte um nähere Erklärung.

Mathias

Klarifizierung
Hallo Mathias,

Ich verstehe die Frage nicht.
Ich selbst habe doch auf diesen Punkt hingewiesen.

ich erlaube mir anstelle von Marco folgende „Erläuterung“ zu übernehmen: Stakeholder Value ungleich Shareholder Value.

Nun, Marcobra, übernehmen sie (wieder).

Gruß
Christian

Daher halte ich auch den Vergleich Aktien - Kommunismus für
nicht passend.

Ok, dann stimmen wir überein. :smile:))
Von diesem Vergleich halte ich auch nichts.

Hi!

Ich verstehe die Frage nicht.
Ich selbst habe doch auf diesen Punkt hingewiesen.

ich erlaube mir anstelle von Marco folgende „Erläuterung“ zu
übernehmen: Stakeholder Value ungleich Shareholder Value.

Nun, Marcobra, übernehmen sie (wieder).

Sorry, hatte nicht richtig gelesen. War noch müde heute morgen.

Die Geschichte mit dem Stakeholder-Value ist nichts anderes. Der Begriff ist nur weiter gefasst.

Kern der Sache ist, daß man sich als Share- oder Stakeholder zuallererst am Wert/Qualität seiner Beteiligung/Interaktion mit dem betreffenden Unternehmen orientiert.

Erst dann kommen gesellschaftliche Aspekte u.ä.

Grüße,

Mathias

Daher halte ich auch den Vergleich Aktien - Kommunismus für
nicht passend.

Ok, dann stimmen wir überein. :smile:))
Von diesem Vergleich halte ich auch nichts.

Booaahhh… Seid ihr humorlos! …

Das war ein Joke!

Liegt das am Wetter oder seid ihr so verbiestert?

Fröhliche Grüße
Siegfried

Liegt das am Wetter oder seid ihr so verbiestert?

Wir sind so.

Hallöchen,

Die Geschichte mit dem Stakeholder-Value ist nichts anderes.
Der Begriff ist nur weiter gefasst.

das erscheint mir doch ein wenig zu locker abgetan. Genauso ist die Erde nur ein etwas weiter gefaßter Begriff für Heimat. :smile:

Letztlich läuft der Stakeholder-Value-Ansatz darauf hinaus, sich um die Belange aller zu kümmern, die mit dem Unternehmen in irgendeinerweise etwas zu schaffen haben. Insofern ist der Stakeholder-Ansatz durchaus der modernere weil ausgleichendere Ansatz.

Nette Artikel zum Thema:
http://www.phil.uni-erlangen.de/economics/bwl/lehrbu…
http://www.ftd.de/bm/ma/FTD964375763587.html?nv=nl

Erst dann kommen gesellschaftliche Aspekte u.ä.

Nach der Definitionen/Auffassungen wie ich sie kenne (und im Examen ablassen durfte) ist es mehr eine ganzheitlichere Betrachtung, nach der keine der Parteien ein wesentliches Übergewicht hat (bildlich gesprochen *g).

Gruß
Christian

Liegt das am Wetter oder seid ihr so verbiestert?

Wir sind so.

Anscheinend.

Naja, Ironie und Witz im geschriebenen Wort ist wohl auch eher eine Sache für Ephraim Kishon, als für Siegfried…

Nix für ungut,

Mathias

Hi!

Die Geschichte mit dem Stakeholder-Value ist nichts anderes.
Der Begriff ist nur weiter gefasst.

das erscheint mir doch ein wenig zu locker abgetan. Genauso
ist die Erde nur ein etwas weiter gefaßter Begriff für Heimat.

-)

Stimmt das nicht?

Letztlich läuft der Stakeholder-Value-Ansatz darauf hinaus,
sich um die Belange aller zu kümmern, die mit dem Unternehmen
in irgendeinerweise etwas zu schaffen haben.

Ist mir bekannt.

Insofern ist der
Stakeholder-Ansatz durchaus der modernere weil ausgleichendere
Ansatz.

Es ist ein „weicher“ Ansatz. Er ist unkonkret, ein Herumgeeiere.

Aber das war eigentlich auch nicht mein Punkt.
Mir ging es darum, den Interessenkonflikt zwischen der Gesellschaft an sich und der Welt der Großunternehmungen aufzuzeigen.

Nette Artikel zum Thema:
http://www.phil.uni-erlangen.de/economics/bwl/lehrbu…
http://www.ftd.de/bm/ma/FTD964375763587.html?nv=nl

Erst dann kommen gesellschaftliche Aspekte u.ä.

Nach der Definitionen/Auffassungen wie ich sie kenne (und im
Examen ablassen durfte) ist es mehr eine ganzheitlichere
Betrachtung, nach der keine der Parteien ein wesentliches
Übergewicht hat (bildlich gesprochen *g).

Genau das meinte ich.
Wischiwaschi.
Und es geht nur um die Leute, die mit dem Unternehmen unmittelbar zu tun haben, oder?
Daher bleiben andere wiederum außen vor. Und darum ging es mir.

Grüße,

Mathias

Stakeholder…
Hi Mathias,

also du hast sicherlich Recht, wenn es nur die Belange der Menschen berührt, die direkt mit der Firma in Kontakt stehen.

Es ist aber dennoch eine Abkehr zum Sharholder-Value.

Während dieser Ansatz besagt, dass eine Maximierung der Interessen im Sinne der Anteilseigner (Eigenkapitalgeber) als Nachteil für die Menschen anzusehen ist, die nichts mit dem Eigenkapitalgeber gemein haben.

Beim Stakeholder-Value ist es dagegen so, dass hierbei auch auf die Belange der Arbeitnehmer eingegangen wird und somit auch ein sozialer Ausgleichsmechanismus existiert. Ebenso die Interessen der Fremdkapitalgeber, die somit eine bessere Einflussnahme auf das Unternehmen haben. Was wiederum, zumindest in meinen augen, einen erheblichen Einfluss auf die Gesellschaft hat. Hierbei geht es nämlich um die Maximierung aller Interessen. Somit hat auch die Gesellschaft etwas davon, wogegen beim Sharholder-Value nur der Anteilseigner etwas von der Maximierung hat.

In diesem Sinne…
Marco

Hi Marco!

also du hast sicherlich Recht, wenn es nur die Belange der
Menschen berührt, die direkt mit der Firma in Kontakt stehen.

Es ist aber dennoch eine Abkehr zum Sharholder-Value.

Während dieser Ansatz besagt, dass eine Maximierung der
Interessen im Sinne der Anteilseigner (Eigenkapitalgeber) als
Nachteil für die Menschen anzusehen ist, die nichts mit dem
Eigenkapitalgeber gemein haben.

Beim Stakeholder-Value ist es dagegen so, dass hierbei auch
auf die Belange der Arbeitnehmer eingegangen wird und somit
auch ein sozialer Ausgleichsmechanismus existiert. Ebenso die
Interessen der Fremdkapitalgeber, die somit eine bessere
Einflussnahme auf das Unternehmen haben. Was wiederum,
zumindest in meinen augen, einen erheblichen Einfluss auf die
Gesellschaft hat. Hierbei geht es nämlich um die Maximierung
aller Interessen. Somit hat auch die Gesellschaft etwas davon,
wogegen beim Sharholder-Value nur der Anteilseigner etwas von
der Maximierung hat.

Akzeptiert.
Ich überdenke das noch mal.

Das Ziel der Diskussion war es zwar nicht, über Stakeholder-Value zu sprechen, aber nun kann man die Sache anders aufbauen.

Grüße,

Mathias

Wollte es nur erwähnt haben :smile:
Hi Mathias,
ich wollte das Stakeholder auch nur erwähnt haben, weil du meintest die Aktionäre schummeln sich mittels Shareholder aus der Verantwortung. Es ist nicht immer so :smile:

Diese Anregung wollte ich nur bringen :smile:

Gruß und schönes WE.
Marco

Hi!

ich wollte das Stakeholder auch nur erwähnt haben, weil du
meintest die Aktionäre schummeln sich mittels Shareholder aus
der Verantwortung. Es ist nicht immer so :smile:

Diese Anregung wollte ich nur bringen :smile:

Alles klar.
Ist angekommen.

Grüße,

Mathias