Hi!
Ich möchte mich hier weniger auf das rein „Widerlegen“, als eher auf das Kommentieren einlassen.
beim täglichem zeitungslesen machte ich mir plötzlich mal
gedanken die über das stupide konsumieren des papiers
hinausgeht (passiert ja nicht so oft) - zwei dinge wurden mir
plötzlich erschreckend klar.
- wohin führt der immer stärkere boom auf die börsen?
die menschen die dort, machen wir uns nichts vor, meist zu
reichtum gelangen tun doch absolut nichts (ich sag mal)
gesellschaftsförderndes. sie handeln mit bedrucktem papier und
verlieren immer mehr den blick für die wirklich wichtigen
dinge einer (unbestrittenen) wichtigen SOZIALEN gesellschaft.
menschen mit aktien um es mal klar auszudrücken, beuten
menschen ohne aktien aus. sie produzieren weder nahrung noch
güter, bringen sie nicht unter die leute oder helfen menschen
(dienstleistungen). sie sorgen nur dafür, dass produkte teurer
werden und greifen sich einen unglaublichen teil vom gewinn
ab.
Frei nach Gordon Gecko: „I don´t create, I own“!
Viele Leute prangern an, daß an der Börse nichts „geschaffen“ oder „produziert“ wird.
Das ist nicht ganz richtig, denn hier wird quasi Geld „gemacht“. Hier können Firmen ihre Kapitalisierung steigern, um neu Dinge tun zu können.
Die Börse an sich ist somit nicht schlecht.
Daß es bei einer solchen Veranstaltung aber ein paar Typen gibt, die das System versuchen zu pervertieren, indem sie skrupellos Firmen gebären und töten, war nicht ganz im Sinne des Erfinders, ist aber verkraftbar.
Die Selbstreinigung z.B. des neuen Marktes zeigt uns doch, daß solche Leute nicht dauerhaft erfolgreich sind.
und: ein an der börse gezeichnetes unternehmen darf doch gar
keine arbeitnehmerfreundliche innovationen mehr einbringen,
weil die händler sie sofort mit aktienverkäufen strafen würde.
(siehe zuletzt VW ‚5000 mal 5000‘?)
Das Scheitern dieses Deals geht voll auf das Konto der Kommunisten in der IG-Metall/Ver.di.
Des weiteren ist hier (Du sagst es ja weiter unten selbst) v.a. der Anleger schuld, der nur auf den Wert seiner Aktie guckt, nicht aber auf die Kultur des Unternehmens, dessen Anteile er hält.
Jeder Aktionär kann theoretisch Einfluß nehmen. Nur tun sie es nicht so, wie sie moralisch sollten. Glaubst Du, der Begriff „shareholder value“ kommt von ungefähr?
- wohin führt die grenzenlose privatisierung unserer
gesellschaft?
Die gibt es nicht.
Vielmehr konzentriert sich ein immer größerer Teil des Volksvermögens bei immer weniger Menschen.
Und das ist gut so, denn der Durschschnittsdeutsche ist mittlerweile ein derasrt fauler Hund geworden, daß er es auch nicht besser verdient hat!
Ist zwar etwas polemisch, aber wer 35 Stunden die Woche arbeitet und über Brückentage u.s.w. 8 Wochen pro Jahr Urlaub macht, sollte wirklich keine gehobenen Ansprüche stellen.
ohne jetzt auf einer sozialismus-schiene rumzufahren. klar, es
ist nicht sinnvoll alles der politik in die verantwortung und
unter kontrolle zu geben. schliesslich macht wettbewerb dem
verwöhnten mensch etwas feuer unter den hintern und fördert
service und innovationen.
aber eine gewisse kontrolle ist doch wichtig. schliesslich ist
der staat ja eine, zumindest auf dem papier, vom volk gewollte
institution. bei dem anhaltenden ausverkauf von betrieben,
kann eine regierung (und damit das volk) doch immer weniger
positiven einfluss für die menschen in diesem lande ausüben.
Naja, hier verweise ich auf das Scheitern der 12-jährigen Diskussion um den Schutz von Firmen vor feindlichen Übernahmen in der EU.
Die Plotik in Deutschland ist offensichtlich wirklich nicht mehr handlungsfähig. Sonst hätte man das endlich mal durchgedrückt.
im gegenteil: sie wird doch immermehr handlanger von einigen
wenigen mächtigen wirtschaftsmännern und -frauen. und eine von
der wirtschaft kontrollierte gesellschaft ist nicht mehr
demokratisch!
Ich sehe das anders.
Die Gesellschaft in Deutschland und auch in vielen weiteren Teilen der EU entwickelt sich immer mehr in Richtung Sozialismus.
Die Wirtschaft kann wohl kaum verantwortlich sein für die hahnebüchene Steuerpolitik der Bundesregierung oder das Herumhacken auf höheren Einkommen.
Es geht sogar soweit , daß wir uns von den Neokommunisten das Schaffen von Arbeitsoplätzen verbieten lassen…
mal ich zu schwarz? würde mich über gegengedanken und weitere
anmerkungen freuen
Ich denke, Du malst nicht zu schwarz, siehst das Problem aber woanders als ich.
Grüße,
Mathias