Zwei verschiedene Distributionen auf einer Platte

Hallo zusammen,

Ich möchte OpenSUSE 10.3 und Ubuntu 7.10 gleichzeitig auf einer Platte installieren (muss in einem Projekt verschiedene Distibutionen vergleichen). Allerdings hab ich Probleme bei der Partitionierung der Festplatte (diese ist nur 20 GB groß!).

Ich habe mir überlegt, die Platte erstmal in 2 Teile aufzuteilen, jeweils 10 GB groß. Die ersten 10 GB werden dann für Ubuntu passend aufgeteilt, der Rest für Linux. Funktioniert das so überhaupt? Wie stelle ich das an. Außerdem, welche Partitionen brauche ich jeweils für die versch. Distributionen? Reicht eine Root und eine Swap?

Danke schonmal für eure/ihre Hilfe!

Hallo,

Ich möchte OpenSUSE 10.3 und Ubuntu 7.10 gleichzeitig auf
einer Platte installieren (muss in einem Projekt verschiedene
Distibutionen vergleichen). Allerdings hab ich Probleme bei
der Partitionierung der Festplatte (diese ist nur 20 GB
groß!).

Ich habe mir überlegt, die Platte erstmal in 2 Teile
aufzuteilen, jeweils 10 GB groß. Die ersten 10 GB werden dann
für Ubuntu passend aufgeteilt, der Rest für Linux.
Funktioniert das so überhaupt?

(Ubuntu ist auch ein „Linux“ :wink:

Im Prinzip ja, aber es geht intelligenter.

Wie stelle ich das an.
Außerdem, welche Partitionen brauche ich jeweils für die
versch. Distributionen? Reicht eine Root und eine Swap?

Du brauchst für jede Distri einen Root-Partition, aber die Swap-Partition kannst du für beide benutzen.

Wenn du genug Arbeitsspeicher hast, kannst du auf swap auch ganz verzichten.

Grüße,
Moritz

Hallo Horst,

ich würde vier Partitionen machen:

  • eine /swap (die reicht für beide Distributionen),
  • eine /home (genauso. Aber du musst zwei verschiedene Benutzer haben, sonst vermurkst dir die eine Distribution die andere). Eigene /home ist praktisch für den Fall, dass du eine der Distributionen komplett neu installieren willst - dann bleiben deine Nutzerdaten erhalten.
  • zwei / (root). Die brauchst du, weil die Distributionen ihre eigenen Konfigurationsdaten haben und die auch noch in unterschiedlichen Dateistrukturen anlegen.

Größen:

/swap so groß wie der Arbeitsspeicher
/home vielleicht 4GB, du willst ja nicht großartig persönliche Daten speichern
/ (root) jeweils die Hälfte von dem, was übrig bleibt.

Ich habe Ubuntu schon auf einem alten Notebook mit 8GB-Platte installiert, das läuft problemlos. Kritisch ist RAM - da haben die aktuellen Distributionen Mindestanforderungen.

Cheers, Felix

Ich habe mir überlegt, die Platte erstmal in 2 Teile
aufzuteilen, jeweils 10 GB groß. Die ersten 10 GB werden dann
für Ubuntu passend aufgeteilt, der Rest für Linux.

Da du ja den Rest für Linux benötigst, sei dir gewiss, der zweite Linux Kernel benötigt keine 10 Gig.
Nur was so drum rum gebastelt wurde und du noch als Programme da rein installierst :wink:

Ansonsten sind die zwei vorher genannten Tipps schon das für dich wesentliche.

Schmunzelnde Grüsse

Pinguin

Natürlich ist Ubuntu auch ein Linux. Ich hab mich verschrieben, ich meinte nicht Linux sonder SUSE, sorry!

Und auf den /root Partitionen installiere ich dann jeweils das Betriebssystem? Der Rest geht automatisch? Also dass die zwei sich den Swop und das Home teilen?

Kann ich dann beim Booten in einem Bootmenü auswählen ob ich OpenSUSE oder Ubuntu booten will?

Danke für eure Hilfe!

Und auf den /root Partitionen installiere ich dann jeweils das
Betriebssystem? Der Rest geht automatisch? Also dass die zwei
sich den Swop und das Home teilen?

Ja, ist aber nicht trivial. Du musst bei der Installation die Partitionierung - die die Distributionen sonst automatisch machen - von Hand anpassen.

Kann ich dann beim Booten in einem Bootmenü auswählen ob ich
OpenSUSE oder Ubuntu booten will?

Ja. An sich sollte die jeweils zweite Installation die Erste erkennen und in das Bootmenü integrieren. Wenn das nicht passiert, muss nachher die Bootdatei angepasst werden.

Cheers, Felix

Hallo,

Ich möchte OpenSUSE 10.3 und Ubuntu 7.10 gleichzeitig auf
einer Platte installieren (muss in einem Projekt verschiedene
Distibutionen vergleichen). Allerdings hab ich Probleme bei
der Partitionierung der Festplatte (diese ist nur 20 GB
groß!).

Hast Du schonmal darüber nachgedacht, Virtualisierung über Xen oder VirtualBox zu nutzen? Dann kannst Du beispielsweise mit Ubuntu als Hostsystem beliebige andere Systeme als Gast testen.

Gruß

Fritze

Hallo Fritze,

Hast Du schonmal darüber nachgedacht, Virtualisierung über Xen
oder VirtualBox zu nutzen? Dann kannst Du beispielsweise mit
Ubuntu als Hostsystem beliebige andere Systeme als Gast
testen.

Da kommt er mit seiner 20GB-Harddisk aber auch nicht sehr weit, oder?

Cheers, Felix

Hallo Felix und Hyper-Horst

Und auf den /root Partitionen installiere ich dann jeweils das
Betriebssystem? Der Rest geht automatisch? Also dass die zwei
sich den Swop und das Home teilen?

Das da nicht was verwechselt wird, /root ist was anderes als / (das Wurzelverzeichnis sozusagen).
Die Struktur kann ja durchaus so aussehen:
/
/usr
/var
/root
/boot

und da braucht Hyper-Horst für jede Distri mindestens eine eigene Partition, die er als / einrichtet (formatiert). Der Rest wird dann an dieses Wurzelverteichnis angehangen (gemountet).
Aber da er offenbar noch nie Linux eingerichtet hat, würde ich eh davon abraten, gleichzeitig zwei Distris zu installieren. Natürlich geht das ohne Probleme, aber er muß sich eben schon mit der Verzeichnisstruktur auskennen. Da scheint mir das Risiko, das gar nix geht, in keinem Verhältnis zum Nutzen zu stehen. Warum zwei Distris gleichzeitig, ich denke, Hyper-Horst soll erstmal eine installieren und ausprobieren, und dann kann er weitersehen. Er kann ja genug Platz lassen für eine spätere zweite Installation.

Viele Grüße
Marvin

Hallo Marvin,

Hyper-Horst soll erstmal eine installieren und ausprobieren,
und dann kann er weitersehen. Er kann ja genug Platz lassen
für eine spätere zweite Installation.

Richtig - nur damit er nachher mit beiden arbeiten kann, muss er trotzdem die Partitions-Automatik abstellen.

Alternative: Er partitioniert die Festplatte einfach in 2x10GB und installiert dann jeweils in eine Partition automatisch. Dann hat er halt keine dezidierte /home-Partition. Aber zum Testen sollte er mit 10GB pro Distribution auch hinkommen.

Cheers, Felix

Wie gesagt, ich soll mich mit ein paar Arbeitskollegen innerhalb eines Projekts mit verschiedenen Linux-Distributionen auseinandersetzen, weil wir alle noch nie mit Linux gearbeitet haben, bei uns aber viel mit Linux läuft.

Danke für eure Umfangreiche Hilfe, ich denke ich weiß jetzt bescheid. Wenns noch was gibt, meld ich mich!

Hallo Felix,

nur damit er nachher mit beiden arbeiten kann, muss
er trotzdem die Partitions-Automatik abstellen.

Ist schon klar, deine Erklärung war völlig korrekt und die Partitionierungsvorschläge vorher fand ich auch in Ordnung. Ich hatte nur den Eindruck, daß dein richtiger Vorschlag etwas falsch verstanden wurde, so z.B.

auf den /root Partitionen installiere ich dann jeweils das :Betriebssystem? Der Rest geht automatisch?

das schien mir schon einem falschen Verständnis geschuldet zu sein, vielleicht war es ja auch nur etwas schief ausgedrückt, aber auf jeden Fall gefährlich.

Alternative: Er partitioniert die Festplatte einfach in 2x10GB
und installiert dann jeweils in eine Partition automatisch.
Dann hat er halt keine dezidierte /home-Partition. Aber zum
Testen sollte er mit 10GB pro Distribution auch hinkommen.

Das ist natürlich am ungefährlichsten, allerdings am wenigsten lehrreich :wink:
Er kann das natürlich total von Hand machen, aber ich würde mir doch vorher einen schriftlichen Plan machen, etwa so:
sda1 = /boot (für SUSE)
sda2 = /boot (für UBUNTU)
sda5 = /home (für beides)
sda6 = / (für SUSE)
sda7 = / (für UBUNTU)
sda8 = SWAP (für beide)

Wenn dann vorher schon mit gparted entsprechend partitioniert wurde und die einzelnen Partitionen noch sprechende Labels bekommen, z.B
sda1-Label boot_suse
sda2-Label bott_ubu

kann eigentlich nix schiefgehen.

Viele Grüße
Marvin

Hallo Marvin,

da sollte man vielleicht eine FAQ draus machen.

Er kann das natürlich total von Hand machen, aber ich würde
mir doch vorher einen schriftlichen Plan machen, etwa so:
sda1 = /boot (für SUSE)
sda2 = /boot (für UBUNTU)
sda5 = /home (für beides)
sda6 = / (für SUSE)
sda7 = / (für UBUNTU)
sda8 = SWAP (für beide)

Na ja, wenn nicht sda1 und sda2 für Bill Gates reserviert sind? Und warum die /boot-Partitionen extra?

Wenn dann vorher schon mit gparted entsprechend partitioniert
wurde und die einzelnen Partitionen noch sprechende Labels
bekommen,
sda1-Label boot_suse
sda2-Label bott_ubu

Ich weiß nicht, ob die Installationsroutinen von Ubuntu oder Suse diese Labels anzeigen. Das ist auch beim Installieren ein Risiko.

kann eigentlich nix schiefgehen.

Hoffen wirs?

Cheers, Felix

Hi,

Ich möchte OpenSUSE 10.3 und Ubuntu 7.10 gleichzeitig auf
einer Platte installieren (muss in einem Projekt verschiedene
Distibutionen vergleichen). Allerdings hab ich Probleme bei
der Partitionierung der Festplatte (diese ist nur 20 GB
groß!).

Tipp1:
Ubuntu gibts als Live-DVD, bei Suse gabs das zumindest früher mal. Knoppix ist auch „live“. Haste schon drei Distibutionen zum Vergleichen und musst nur eine installieren (suse).

Tipp2:
wenn dein Ziel nicht ist zu zeigen, dass es machbar ist mehrer Distibutionen auf eine Miniplatte zu quetschen kauf dir eine zweite. Bei Alter… gibts eine für 29.- was definitiv weniger ist als dein Frust wenn dein Vorzeigeprojekt nicht klappt.

Tipp3:
verwende „nur zum testen“ keine home-Parition/Verzeichnisse für mehrere
Distibutionen gleichzeitig. Das geht zwar (habe ich auch gemacht mit Opensuse und kubuntu) aber als Anfänger uUmständen iritierend weil die Konfiguration nicht 100%ig passt.

Reicht eine Root und eine Swap?

Ja wobei Filosofen wie ich auch noch eine /boot-partition (/home natürlich auch) anlegen :wink:

J~

Hi,

Er kann das natürlich total von Hand machen, aber ich würde
mir doch vorher einen schriftlichen Plan machen, etwa so:
sda1 = /boot (für SUSE)
sda2 = /boot (für UBUNTU)
sda5 = /home (für beides)
sda6 = / (für SUSE)
sda7 = / (für UBUNTU)
sda8 = SWAP (für beide)

man sollte dazuschreiben, was der Laie vielleicht nicht gleich erkennt, dass sda5-sda8 hier logische Partitionen innerhalb einer von dir nicht extra erwähnten erweiterten Partition sda3 sind :smile:

Aber ich würde swap in deinem Beispiel dann eh die letzte noch freie primäre Partition gönnen:

sda1 = /boot (für SUSE)
sda2 = /boot (für UBUNTU)
sda3 = SWAP (für beide)
sda4 erweitere (extended) Partition mit:
 sda5 = /home (für beides)
 sda6 = / (für SUSE)
 sda7 = / (für UBUNTU)

die Probleme die sich ein anfänger mit der doppelt verwendeten home-Partition aufhalst habe ich ja oben schon erwähnt.

Grüße,
J~

Hallo Felix und J~,

da sollte man vielleicht eine FAQ draus machen.

Hm, wenn’s noch keine gibt…
Aber wer macht sowas? Ein Moderator?

Er kann das natürlich total von Hand machen, aber ich würde
mir doch vorher einen schriftlichen Plan machen, etwa so:
sda1 = /boot (für SUSE)
sda2 = /boot (für UBUNTU)
sda5 = /home (für beides)
sda6 = / (für SUSE)
sda7 = / (für UBUNTU)
sda8 = SWAP (für beide)

Na ja, wenn nicht sda1 und sda2 für Bill Gates reserviert
sind? Und warum die /boot-Partitionen extra?

Ja, war ja bloß ein Beispiel. Wenn er nicht sda sondern hdc hat und dann noch Windows drauf, sieht es sowieso ganz anders aus. Und die Partitionen kann sich ja jeder (im sinnvollen Rahmen) so einteilen wie er will.
Alles was ich damit sagen wollte war, daß er sich vorher einen schriftlichen Plan von seinen sinnvoll angelegten Partitionen machen sollte, wie auch immer der aussieht. Er muß sich nicht an meine Vorgaben halten, das waren der Einfachheit halber im Prinzip meine Daten (nur mit anderen Systemen :wink:

Und ich habe die Boot-Partition gerne extra, erstens weil mein GRUB da drin sitzt und nicht im MBR (da habe ich was anderes -> XOSL)
http://de.wikipedia.org/wiki/XOSL
und weil ich beim Backup da immer sehr bequem die ganze Boot-Partition mit sichern kann. Aber wie gesagt, das ist Geschmackssache.

Wenn dann vorher schon mit gparted entsprechend partitioniert
wurde und die einzelnen Partitionen noch sprechende Labels
bekommen,
sda1-Label boot_suse
sda2-Label bott_ubu

Ich weiß nicht, ob die Installationsroutinen von Ubuntu oder
Suse diese Labels anzeigen. Das ist auch beim Installieren ein
Risiko.

Na, Debian zeigt sie an, und da Ubuntu auf Debian basiert, werden sie dort hoffentlich auch angezeigt. Aber auch bei Rettungsaktionen mittels Live-CD sind solche Labels ganz hilfreich (und zumindest richten sie ja auch keinen Schaden an :wink:

Viele Grüße
Marvin