Zweisprachig

Liebe/-r Experte/-in,

ich bin gebürtige Italienerin, jedoch in Deutschland aufgewachsen. Mein Deutsch ist wesentlich besser als mein Italienisch. Ich kann mich in Italien mit Verwandten gut verständigen. Mein Mann ist Deutscher. Nun habe ich zwei Kinder (2 Jahre, 4 Monate), die ich gerne zweisprachig erziehen möchte. Hierzu muss ich allerdings bei speziellen Dingen oder auch beim Geschichten erzählen öfter im Wörterbuch nachsehen oder mit deutschen Worten aushelfen. Kann das dann trotzdem klappen? Man soll ja bei Kindern, die sprechen lernen die Sätze, die sie sagen ja eigentlich korrekt wiederholen. Andererseits soll ich ja nur italienisch sprechen. Ist das dann ein Problem wenn mein Sohn sagt: Meine Haus. Und ich dann sage: Si, la tua casa? Oder müsste ich erst korrekt auf deutsch sagen: Mein Haus und dann tua casa?
Über eine Antwort hierzu würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße

Hallo Alyscha,
ich habe eigene Erfahrungen mit Zweisprachigkeit und jetzt auch mit meinen Kindern, außerdem bei vielen Freunden.
Erstmal ist es toll, dass du dir diese Mühe machen willst. Und nun meine Tipps:
Du solltest auf jeden Fall beim Italienischen bleiben, auch wenn dir manchmal die Worte fehlen. Beim Nachschlagen lernst du auch wieder dazu und es wird immer besser klappen. Besorge dir möglichst viele Bücher auf Italienisch, außerdem Kinderlieder und andere Musik, das hilft dir und deinen Kindern.

Es ist klar, dass für deine Kinder die „stärkere“ Sprache immer deutsch sein wird (außer ihr zieht nach Italien), so wie es ja auch bei dir ist. Und ich nehme an, dass sie spätestens, wenn sie im Kindergarten oder dann in der Schule sind, dir auch eher auf Deutsch antworten werden, und dann auch ihre Deutsch-Schwäche (sollten sie eine haben) wieder ausgeglichen wird. Dann liegt es an dir, wie „hart/streng“ du sein willst, also von ihnen die Antwort auf Italienisch einforderst. Ich selbst habe irgendwann angefangen, mit meiner Mutter nur noch Deutsch zu sprechen, sie hat mir dann auf Tschechisch geantwortet. So lernt man wenigstens passiv immer noch dazu und verliert nicht das, was man schon wusste. D.h. wenn ihr dann zur Verwandtschaft nach Italien fahrt, haben deine Kinder eine Grundlage, auf die sie aufbauen können.
Viel Glück und Erfolg,
Grüße aus Italien (seit 7 Jahren), Maggie

Guten Tag,liebe Anfragerin,

ich persönlich bin nicht in dieser Situation, kenne aber Eltern mit unterschiedlichen Muttersprachen. Ich habe mir sagen lassen, es gilt folgendes Prinzip: Jeder Elternteil spricht konsequent und immer mit den Kindern in seiner eigenen Muttersprache. Dies ist, wenn die Kinder noch klein sind (sehr wahrscheinlich bis 3, dann kommt ja der Kindergarten) ziemlich mühsam, vor allem für die Kinder - habe gelesen, sie machen dann sprachlich erst mal weniger Fortschritte im Vergleich zu einsprachig aufwachsenden Kindern. Aber das soll sich geben.
Meine persönliche Meinung: In der heutigen globalisierten Welt würde ich auf jeden Fall eine Mehrsprachigkeit in meiner Erziehung versuchen, es muss natürlich auch der/die PartnerIn mitziehen.

LG