Immer noch Fragen? ok. Here we go
Hi Peggy,
zunächst Dank für deine konkrete Antwort.
Kein Problem 
…gibt es neuerdings ventillose Viertakter? 
Ja, den Wankelmotor 
Wird der denn irgendwo noch oder wieder gebaut? War doch 'ne
tolle Idee!
Ja, wie Mathias schon schrieb bei Mazda. Mehr Laufkultur bietet kein anderer Motor.
Diese Motoren (Viertakt-Rasenmäher) haben immer eine untenliegende Nockenwelle.
Unten liegende Nockenwelle gab’s ja immer schon. Hatten die
Modelle, an denen uns in der Schule der Viertaktmotor
vorgeführt wurde, auch. Brauchte man halt Stößelstangen. Oben
liegende Nockenwelle ist doch wohl moderner, und, da weniger
Teile, störunanfälliger?
Kommt auf den Antrieb an. Zahnriemen waren lange Zeit der letzte Schrei. Leider tat auch so mancher Motor denselbigen, weil der Zahnriemen gerissen war. Desweiteren kommt es auch auf den Verwendungszweck des Motors an. Der Antrieb der Nockenwelle über Zahnriemen bewegt weniger Masse, daher hängt der Motor besser am Gas (was bei Rasenmähern eher zu vernachlässigen ist).
Der Rasenmähermotor dreht meist bei konstanter Drehzahl. Das Augenmerk liegt also bei Standfestigkeit und Kühlung (Fahrtwindkühlung ist ja eher weniger).
Aber unten liegende Ventile - darauf bin ich nie gekommen.
Und - was ich schon fragte: Brauchen die keine Wartung?
Nachstellung des Ventilspiels und so?
Doch sicher. Macht aber fast niemand. Einen Rasenmähermotor beurteilt man ja weniger nach Kilometerleistung als nach Betriebsstunden. Der Motor meines Rasenmähers läuft jeden Sonntag
ca. 1,5 Stunden. Das aber halt nur während Mai-September. Das macht ganze 30 Stunden jährlich. Nicht besonders viel, oder ?
Was Du meinst ist die Getrenntschmierung, …
Ja! Aber was oder wie schmiert die denn?
Die schmiert Kurbelwelle, Kolben und die Lager. Das Öl wird über die Pumpe an den Ansaugstutzen geleitet und vermengt sich dort mit dem Kraftstoff/Luft-Gemisch.
Beim Viertakter dient die Ölpumpe dazu, die Ventile zu
schmieren, aber die gibt es beim Zweitakter nicht.
Nein, das ist richtig. Sondervarianten sind Drehschieber oder Membrangesteuert, was zwar wie ein Ventil wirkt, aber nicht als Ventil bezeichnet wird. In der Regel ist beim Zweitakter der Kolben das Ventil.
Die Kurbelwelle wird beim Viertakter dadurch geschmiert, dass
sie in der Ölwanne läuft oder in deren Inhalt hineinpatscht.
Und das obere Pleuellager dadurch, dass es bis dahin
hinaufspritzt.
Huiuiui ! Man unterscheidet beim Viertakter zwischen Nass- und Trockensumpfschmierung. Im Motor gibt es jede Menge Bohrungen und Nuten, die nur dafür da sind, daß das Öl den Weg zum schmierbedürftigen Bauteil findet.
Beim Zweitakter, wie ich ihn kenne, geht beides nicht. Denn
der Kurbelwellenraum ist Teil des Ansaugvorgangs und dient der
Vorkomprimierung. Wird das Öl da reingespritzt? Dann braucht
man aber keine Ölpumpe, sondern eine Öleinspritzdüse! Die
müsste dann aber auch gewartet, zumindest ab und zu gereinigt
werden! Oder verdichtet der getrennt geschmierte Zweitakter
ganz anders?
Nein. Der verdichtet genauso. Aber selbst wenn das Öl in das Kurbelgehäuse gespritzt würde, brauchts eine Pumpe. Denn von selbst würde das Öl dort nicht hinlaufen und dosiert werden muss es ja schliesslich auch. Der Vorteil der Getrenntschmierung (oder auch Frischölautomatik) liegt darin, daß das Mischungsverhältnis eben dem Betriebszustand angepasst werden kann (Vollast 1:50, Teillast 1:100, Leerlauf 1:200 theoretische Werte) und damit nicht nur der Umwelt ein Dienst erwiesen wird, sondern auch dem Fahrer selbst. Wir erinnern uns? Im Inneren ist der Zweitakter ein kleines Schwein. Das weiß jeder, der schon mal einen Auspuff von Ölkohlerückständen befreit hat. Nimmt man jetzt einen Motor mit Getrenntschmierung und benutzt eventuell sogar noch synthetisches Öl (z.B. Castrol TTS), merkt man das schon deutlich.
Eine recht schöne Seite zu dem Thema gefällig?
http://www.rd400.de/technik/technik401.html
Falls noch Fragen, nur zu.
Gruss Sebastian
Nicht mehr nur neugierig, sondern verwirrt,
Peggy