Zweiter Hund zu 11 Jahre altem Hund?

Hallo!
Ich besitze einen 11 Jahre alten Rotti-Goldi Mischling. Ich habe ihn bekommen, als ich selbst 11 Jahre alt war und ich habe mit ihm von Anfang an alles gemacht, ich bin mit ihm zum Hundeplatz gegangen, Welpen-, Junghunde- und Unterordnungskurs. Danach habe ich mit ihm Agility und Fährte begonnen, was wir nun schon seit fast 10 Jahren auch turniermäßig machen.
Er ist zwar ein absoluter Familienhund und auch sehr auf meine Mutter geprägt, da sie ja immer zu Hause ist. Auch das Spazierengehen und Spielen haben immer alle übernommen, aber „gearbeitet“ hab nur ich mit ihm.
Nun ist es so, dass ich vor 3 Jahren ausgezogen bin und zwar in eine kleine Wohnung, in die ich ihn natürlich nicht mitnehmen wollte. Trotzdem fahre ich ungefähr jeden zweiten Tag zu meinen Eltern um mit ihm spazieren zu gehen und auch gehe ich mit ihm noch 2 mal in der Woche zum Hundeplatz, da ich dort erstens Agility-Trainerin bin und zudem auch mit ihm noch ein wenig Oldies-Agility mache und auch nach wie vor Fährte mit ihm mache.
Nun möchte ich mir einen Zwergpinscher zulegen, der aber dann natürlich bei mir leben würde. Er ist 1 1/2 Jahre alt, ein sehr verträglicher Rüde, mit dem ich dann ebenfalls Agility machen möchte.

Meine Angst ist aber, dass mein „Oldie“ total eifersüchtig wird, wenn er sieht, dass ich plötzlich mit einem zweiten Hund arbeite, der Kleine immer dabei ist bei den Spaziergängen, auch im Haus meiner Eltern mit dabei ist usw.
Er ist schon sehr sensibel, würde zwar dem Kleinen nichts tun, sondern eher auf mich „beleidigt“ sein, wenn er eifert.
Wie gesagt, ich bin zwar nicht mehr seine Hauptbezugsperson, aber er ist es dennoch gewohnt, dass ich viel mit ihm unternehme und ist daher sehr fixiert auf mich. Ich will auf keinen Fall, dass er sich „abgeschoben“ vorkommt und sich dann womöglich „aufgibt“. Er ist für sein Alter noch topfit, hat keine gesundheitlichen Probleme und auch sonst wie einer junger Spund. Das einzige was er nicht mehr mag, ist mit Hunden spielen und jüngere noch verspielte Artgenossen ignoriert er völlig. Er ist zwar schon an anderen Hunden generell interessiert, aber er mag eben nicht mehr rumtoben.

Hat irgendjemand Erfahrungen damit gemacht, wie es ist wenn man zu einem „alten Hund“ einen zweiten dazu nimmt? Wie könnte ich es am besten anstellen, dass sich mein alter Hund nicht vernachlässigt fühlt? Oder wäre es vielleicht am besten, zu warten bis er „nicht mehr ist“ bevor ich mir einen Hund nach Hause hole?
Das letzte was ich möchte, ist meinen Oldie zu verletzen oder ihn in irgendeiner Weise zu degradieren.

Bitte helft mir bei meiner Entscheidung!

Hallo,

es ist schwer bis unmöglich, vorauszusagen, wie der Oldie und der Jungspund sich verstehen werden. Es kann eine wunderbare Freundschaft werden, es kann aber auch total in die Hose gehen, entweder wegen Eifersucht oder weil der Minihund vom Althund als Beute angesehen wird. Mein 50cm Spitzmix hält Yorkshire-Terrier scheinbar für Eichhörnchen, das kann böse ins Auge gehen!

Im Prinzip möchten Hunde ja gerne ein Rudel, und Artgenossen sind immer eine gute Sache. Aber die Einzelpersönlichkeiten der Hunde und vor allem das Verhalten des Herrchens ist so vielschichtig, dass man nicht sicher sein kann.

In meinem Bekanntenkreis gibt es einen ähnlichen Fall, wo jemand zu seinem älteren Foxterrier eine junge Bordercollie-Hündin dazugeholt hat, weil der Terrier für den Hundesport langsam zu alt wird. Das hat sehr gut geklappt, weil die Hündin eher unterwürfig ist, und der Altrüde sie abgöttisch liebt. Risiken waren wenig da, denn beide Hunde sind sich körperlich in etwa ebenbürtig.

Ein weiterer Rüde, zudem noch so viel kleiner als der Altrüde, ist vielleicht eine taktisch unkluge Wahl. Aber auch das ist aus der Ferne nicht zu beurteilen - hier im Revier hält jemand einen Bernhardiner und einen Chihuaua-Mix, beides Rüden (allerdings kastriert), sie lieben sich heiß und innig.

Daher würde ich Dir wenn möglich einen Test empfehlen. Evtl. kannst Du ja mal einen Hund von Bekannten in Pflege nehmen? Oder in der Hundeschule testen, wie der Altrüde reagiert, wenn Du Dich intensiv mit einem anderen Hund abgibst?

Gruß,

Myriam

Hallo,

es ist schwer bis unmöglich, vorauszusagen, wie der Oldie und
der Jungspund sich verstehen werden. Es kann eine wunderbare
Freundschaft werden, es kann aber auch total in die Hose
gehen, entweder wegen Eifersucht oder weil der Minihund vom
Althund als Beute angesehen wird. Mein 50cm Spitzmix hält
Yorkshire-Terrier scheinbar für Eichhörnchen, das kann böse
ins Auge gehen!

Nun, das ist bei uns sicher nicht das Problem. Mein Hund LIEBT kleine Hunde, egal was die mit ihm anstellen!! Wir haben bei uns im Verein einen kleinen Foxterrier, der sehr große Aggressionsprobleme hat - er fällt über jeden anderen Hund her. Daher habe ich meinen Hund als „Therapiehund“ eingesetzt, wir haben die beiden zusammengelassen, der Kleine ist dem meinen an die Kehle gesprungen und ist ihm da am Hals gehangen - und meiner hat sich nur furchtbar gefreut und gewedelt und wollte spielen, während er Kleine sich furchtbar abgerackert hat während er ihm tatsächlich so richtig am Hals dran hing! Nach ca. 2 Minuten wurde es dem Kleinen zu anstrengend und er hat losgelassen - danach wurden sie beste Freunde!
Also von daher hab ich absolut keine Bedenken!

In meinem Bekanntenkreis gibt es einen ähnlichen Fall, wo
jemand zu seinem älteren Foxterrier eine junge
Bordercollie-Hündin dazugeholt hat, weil der Terrier für den
Hundesport langsam zu alt wird. Das hat sehr gut geklappt,
weil die Hündin eher unterwürfig ist, und der Altrüde sie
abgöttisch liebt. Risiken waren wenig da, denn beide Hunde
sind sich körperlich in etwa ebenbürtig.

Das will ich noch klarstellen! Ich will den zweiten Hund nicht deshalb, weil er für Hundesport zu alt wird! Auch wenn mein Hund mal nicht mehr springen kann oder darf, werde ich ihn nicht abschieben!
Ich werde auch wenn der zweite Hund da ist, weiter mit ihm arbeiten und mich mit ihm altergemäß beschäftigen!

Ein weiterer Rüde, zudem noch so viel kleiner als der Altrüde,
ist vielleicht eine taktisch unkluge Wahl. Aber auch das ist
aus der Ferne nicht zu beurteilen - hier im Revier hält jemand
einen Bernhardiner und einen Chihuaua-Mix, beides Rüden
(allerdings kastriert), sie lieben sich heiß und innig.

Dass sie beide Rüden sind, sollte auch kein Problem sein, denn meiner ist absolut verträglich mit anderen Rüden und auch der Kleine macht in dieser Hinsicht keine Probleme -der ist so froh, wenn ihm keiner was tut (eben durch die Attacken der Hündin), dass er sich über jeden freundlichen Hund sehr freut.

Daher würde ich Dir wenn möglich einen Test empfehlen. Evtl.
kannst Du ja mal einen Hund von Bekannten in Pflege nehmen?
Oder in der Hundeschule testen, wie der Altrüde reagiert, wenn
Du Dich intensiv mit einem anderen Hund abgibst?

Eine Bekannte von uns hat einen kastrierte 2-jährigen Dalmatinerrüden, mit dem sie oft zu Besuch ist. Da ist der Hund auch im Haus, aber dem meinen macht das gar nichts.
Wenn ich mich mit einem Hund intensiv beschäftige, denn er kennt und mag, der also in seinen Augen zu seinem Rudel gehört, gibt es nichts ab. Er schmust dann einfach mit oder spielt mit, je nachdem was ich grad mit dem andern Hund mache.
Es ist ja so, dass wir bei uns im Verein eine große Agility-Truppe haben und beim Training sind ja alle Hunde zusammen und wenn wir mal alle am Tisch sitzen und die Hunde um uns rum wuseln, hat er kein Problem, wenn ich mal mit einem andern spiele oder ihn kraule.

Das will ich noch klarstellen! Ich will den zweiten Hund nicht
deshalb, weil er für Hundesport zu alt wird! Auch wenn mein
Hund mal nicht mehr springen kann oder darf, werde ich ihn
nicht abschieben!

Davon war ja auch nicht die Rede. Ich bin zwar nicht betroffen, da mit meiner Hundeoma kein Hundesport möglich ist (und mit mir schon gar nicht), aber ich kann nachvollziehen, dass jemand, der sich da einsetzt, auch gerne eine körperlich fitten Hund möchte. Im beschriebenen Fall ist der Foxterrier sichtlich erfreut über die Entspannung und den Familienzuwachs.

Wenn Dein Hund so ein frommes, verträgliches Lamm ist, wie Du beschreibst, verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum Du Dir so viele Sorgen machst. Ein Zweithund für „Extremsport“ klingt wie eine gute Sache für Euch. Stelle sicher, dass Du keine Konkurrenzsituationen heraufbeschwörst, sei auf Probleme in der Pubertät gefasst, sorge dafür, dass der Althund sich nicht langweilt, während Du mit dem Neuhund beim Training bist, und es steht einem harmonischen Zusammenleben nichts im Wege.

Gruß,

Myriam

Hallo

wäre der neue Hund nicht eher Dein Ersthund? Da der Alte ja bei deinen Eltern lebt und du den Neuen zu Dir nehmen würdest. ist es ja nicht so als würden die beiden ständig miteinander leben.
Natürlich kann der alte eifersüchtig werden, sowas passiert schon, aber wenn der Hauptbezugspunkt nicht du und die neue Wohnung sondern deine Mutter und euer Haus ist, dann glaub ich eher nicht das es Probleme gegen wird.
Schlimmer wäre es wohl, wenn Deine Mutter noch einen Hund nehen würde.
Meine Hündin ist extrem eifersüchtig, ihc darf aus ihrer Sicht nicht mal die Katze streicheln, ein zweiter Hund wäre für sie absolut schlimm.
Aber wenn dein Hund nicht so eifersüchtig ist, dann freut er sich eher über den Rudelzuwachs, der auch mit dem Schwanz wedeln kann.

LG

J

Wenn Dein Hund so ein frommes, verträgliches Lamm ist, wie Du
beschreibst, verstehe ich ehrlich gesagt nicht, warum Du Dir
so viele Sorgen machst.

Ich mache mir ja wie gesagt nur Sorgen darum, dass sich mein „alter Hund“ plötzlich aufgibt, weil er vielleicht denkt, er ist „ersetzt“ worden!
Hab das schon öfter gehört, dass so was passieren kann.

sorge dafür, dass der Althund sich nicht

langweilt, während Du mit dem Neuhund beim Training bist,

Na, genau darum geht es mir ja! Hast du vielleicht Tipps wie ich das am besten anstelle? Bisher war es immer so, dass ich mit meinem Hund am Hundeplatz die ganze Zeit über zusammen war, er durfte auch dabei sein, wenn ich meine Anfängergruppe trainiert hab usw. wie stelle ich es jetzt am besten an, dass ich mit ihm aber auch mit dem Kleinen trainieren kann, ohne dass einer der beiden beleidigt ist?

Mag ja sein, dass ich mir zu viele Gedanken mache, aber wie gesagt, ich will meinen Oldie keinesfalls „degradieren“.

Hallo

wäre der neue Hund nicht eher Dein Ersthund? Da der Alte ja
bei deinen Eltern lebt und du den Neuen zu Dir nehmen würdest.
ist es ja nicht so als würden die beiden ständig miteinander
leben.

Ja, das ist auf jeden Fall richtig so. Aber ich denke, meiner Alter merkt es ja trotzdem, dass dieser Kleine zu mir gehört, er riecht ja auch nach mir und man merkt ja auch, dass er auf mich fixiert ist und so.

Natürlich kann der alte eifersüchtig werden, sowas passiert
schon, aber wenn der Hauptbezugspunkt nicht du und die neue
Wohnung sondern deine Mutter und euer Haus ist, dann glaub ich
eher nicht das es Probleme gegen wird.

Natürlich liegt sein Hauptbezugspunkt nicht bei mir, aber er ist natürlich trotzdem auch sehr stark auf mich fixiert. Vor allem die Arbeit am Hundeplatz und die Beschäftigungsspiele beim Spazierengehen, kennt er nur mit mir. Und eben nur wir beide alleine, gemeinsam, er liebt das schon sehr, weil er hauptsächlich nur bei mir eine geistige beschäftigung und herausforderung erfährt.
Wie wird er da reagieren, wenn meine alleinige Aufmerksamkeit plötzlich nicht mehr nur bei ihm liegt??

Schlimmer wäre es wohl, wenn Deine Mutter noch einen Hund
nehen würde.

Da stimme ich dir auf jeden Fall zu. Das würde sie auch auf keinen Fall machen, das ist eh klar.

Ich mache mir ja wie gesagt nur Sorgen darum, dass sich mein
„alter Hund“ plötzlich aufgibt, weil er vielleicht denkt, er
ist „ersetzt“ worden!
Hab das schon öfter gehört, dass so was passieren kann.

Das ist Vermenschlichung.

Der Hund lebt im Jetzt. Wenn Du Dich mit ihm beschäftigst, denkt er nicht darüber nach, dass Du es vor 15 Minuten nicht getan hast oder in 15 Minuten nicht mehr tun wirst.

Wenn Du Dich mit einem anderen Hund beschäftigst, weiß der Althund lediglich, dass er im Moment nicht beachtet wird. Es ist ihm egal, dass Du ihn eben noch beachtet hast und er kann auch nicht vorhersehen, dass Du Dich gleich wieder mit ihm befassen wirst.

Je nach Veranlagung des Hundes ist das ein Problem oder auch nicht. Niemand kan voraussagen, ob Dein neuer Hund, wenn er erwachsen ist, im Rudel über oder unter dem Althund stehen wird. Steht er darüber und akzeptiert der Althund das, wird es vermutlich kein Problem sein, den Althund zum Training des Junghundes mitzunehmen. Ist der Junghund der Rangniedere, könnte es ein Problem sein, wenn Du in Anwesenheit des Althundes den Junghund so sichtbar bevorzugst. Dann wartet er besser in seiner Box im Kofferaum oder so.

Es ist sinnlos, jetzt schon spezifische Pläne zu machen. Dein Hund ist prinzipiell verträglich, also sollte ein Zweithund kein großes Problem darstellen. Ich finde einen zweiten Rüden trotz der Verträglichkeit Deines Hundes unpraktischer, denn wer weiß schon, ob der neue Rüde nicht eine Rüdenfräse wird. Wie auch immer: Du kannst diese Probleme erst angehen, wenn es soweit ist.

Gruß,

Myriam