Zweites Referendum?

Politik Europa-Politik
#1

Servus,

wie es ausschaut, ist mit einem zweiten Referendum auf der britischen Insel zu rechnen. Nein, es geht nicht um den Brexit, sondern Schottland will es offenbar nochmals wissen:
Schottland will bis Mai 2021 zweites Referendum über Unabhängigkeit

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will als Folge des Brexits ein zweites Unabhängigkeitsreferendum bis Mai 2021. Es gehe darum, die Lektionen aus dem Brexit zu lernen, sagte Sturgeon am Mittwoch im schottischen Parlament.
[…]
Beim ersten Referendum im Jahr 2014 hatte eine knappe Mehrheit (55 Prozent) gegen eine Loslösung vom Vereinigten Königreich gestimmt. Noch deutlicher sprachen sich die Schotten jedoch beim Brexit-Referendum im Jahr 2016 für einen Verbleib Großbritanniens in der EU aus (62 Prozent).
Die konservative Regierung in London bekräftigte am Mittwoch ihr Nein zu einem
neuerlichen Unabhängigkeitsreferendum.

Mit welcher Begründung will London das schottische Referendum verbieten? Und welche Chancen gebt ihr so einem zweiten Referendum, falls es irgendwann doch noch zu einem Brexit kommen sollte?

An anderer Stelle hat vor ein paar Wochen ein User behauptet, dass das Interesse der Schotten an der Unabhängigkeit erheblich nachgelassen hätte. Meine Frage nach Quellen blieb leider unbeantwortet und mir waren zum damaligen Zeitpunkt keine Umfragen aus 2019 bekannt. Heute wurde zufällig eine frisch veröffentlicht:
Scottish independence: Yes vote climbs to 49%

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Hat jemand noch andere Umfragen zur Hand?

LG
Penegrin

#2

Der territoriale Grenzübertritt in das EU-Schottland muss dann zusätzlich gesichert werden.
Ansonsten wird das EU-Schottland mit Kohle von der EU analog Ukraine und Co. zugesch…en werden und sich im EU-Ranking dann mit der Ukraine und Co. um die letzten Plätze in den ökonomischen Rankings streiten und Niedriglöhner auf das Festland schicken.
Hauptsache Schottland ist dann „unabhängig“, die Insel auf der Insel.

Ernsthafter: Die Schotten wären blöd, wenn sie sich abspalten würden. Sie würden möglicherweise der "Kriegs"schauplatz in Europa zwischen den Briten und der EU werden. Und auf diese EU können sie eben sowenig zählen wie Ukrainer mit ihrer Krim. Ich denke auch nicht, dass die Schotten wie bisher bei anstehenden grundsätzlichen Entscheidungen sparsam im Denken sind. Ein paar EU-Populisten werden sie nicht sonderlich beeindrucken, auch wenn das hierzulande im aktuellen Wahlkampf selbstverständlich wegen Brexit und trauter Gemeinsamkeit anders dargestellt wird.

awM

#3

Bislang ist ja noch niemand ausgetreten, also gibt es eigentlich (noch) keinen Grund für ein neues Referensum in Schottland.

#4

Stimmt, aber offenbar bewirkt schon ein möglicher Brexit ein Umdenken, das sich auch in der Umfrage widerspiegelt. Es ist wohl zu erwarten, dass ein vollzogener Brexit einen noch größeren Effekt hätte.

#5

Servus,

hast Du mal im Diercke nachgeschaut, in welchem Land Aberdeen liegt?

Zum Außenhandel Schottlands kannst Du Dir dieses hier zu Gemüte führen, wenn Du magst. Den Umfang der Beschäftigung relativ niedrig qualifizierter Arbeitnehmer aus Irland in Schottland eruierst Du bitte selber.

Interessieren würden mich jetzt noch konkrete Angaben zu den Mitteln, die von der EU an die Ukraine fließen (Umfang und Zweck) und auch dazu, welches Land „und Co.“ ist.

Schöne Grüße

MM

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