Zylinderkopfschrauben Trabant

Hallo!

Da ich gerade dabei bin, meinen Trabi auf Vordermann zu bringen, beschäftigt mich eine Frage: Wie kann ich die Zylinderkopfschrauben lösen, ohne dass das Gewinde im Zylinder den Bach runter geht? Ich kenne das von meinen früheren Trabis, wenn die Kopfdichtung durch war, dass die Schraube zwar rausgeht, aber das Gewinde „mitgenommen“ wurde. Wenn ich mich recht entsinne, war das ein normales 10er-Gewinde. Im Fall der Fälle hab ich dann „einfach“ ein 12er Gewinde reingeschnitten u 12er Schrauben verwendet. Die Löcher in den Kopfdichtungen mussten dann auch entprechend auf 12 mm geweitet werden (Sch***-Arbeit). War das immer so? Ich will die Kopfdichtung erst wechseln, wenns soweit ist, aber dann eben ohne mir die Arbeit mit Gewindeschneiden machen zu müssen. Und (Kriech-)Öl will ich eigentlich nicht verwenden, da ich das nie wieder aus dem Gewindegang rauskriege u wenn der Motor dann wieder läuft u richtig auf Temperatur kommt, backen die „neuen Schrauben“ erst recht fest (das hatte ich schonmal an der Verbindung Vorschalldämpfer/Auspuffrohr; wollte das Rohr leicht reinkriegen, habs eingeölt u später nur unter massivster Gewaltanwendung wieder rausbekommen).

Auf der anderen Seite hab ich noch nen Satz nagelneue Zylinder liegen, aber mit den Kolben u Zylindern sollten mindestens noch die oberen Nadellager mit getauscht werden, oder?

Gruss

Mutschy

Hallo!

Da ich gerade dabei bin, meinen Trabi auf Vordermann zu
bringen, beschäftigt mich eine Frage: Wie kann ich die
Zylinderkopfschrauben lösen, ohne dass das Gewinde im Zylinder
den Bach runter geht?

Das ist ein altes Problem.
Früher waren serienmässig Stehbolzen im Zylinder, und der Kopf wurde mit M10 Muttern befestigt. Irgend ein schlauer Ökonom hat dann die Schraubenbefestigung eingeführt, was eigentlich totaler Pfusch ist.
Das Problem ist, dass der Zylinder im oberen Bereich sehr heiss wird,
und dadurch die Gewinde im Alu nicht besonders gut halten.
Das war mit den Stehbolzen schon etwas kritisch,
aber mit den Schrauben wurde das dann zum echten Problem.

Wenn die Kopfdichtungen OK sind, solltest Du das so lassen, wie es ist.
Trotzdem die Zylinderkopfschrauben nachziehen, die lockern sich immer etwas, und deshalb wird die Kopfdichtung undicht.
Zum Nachziehen der Schrauben ein normales Radkreuz verwenden, und „richtig fest“ anziehen.
Wenn es fest wird, ist es gut für paar Jahre.
Wenn einige Schrauben nicht fest werden, ist das Gewinde im Zylinder nicht mehr fest genug.
Dann drehst Du die Schraube einfach noch paar Umdrehungen nach rechts,
so dass das ganze Gewinde völlig zerstört wird.
Das Loch, welches dadurch entsteht, hat genau den richtigen Durchmesser
um ein passendes 12mm Gewinde reinzuschneiden.

Dort werden dann abgesetzte Stehbolzen eingesetzt, die haben unten
M 12x1,5 oder M 12 Normalgewinde. Oben ganz normal M 10, da braucht man am Zylinderkopf nichts zu machen.
Wenn man die Stehbolzen vor dem Einsetzen in Salzsäure taucht, fressen die im Zylinderblock richtig fest. Die bekommt man dann zwar nie mehr raus,
aber das hält dann auch ewig.

Auf der anderen Seite hab ich noch nen Satz nagelneue Zylinder
liegen, aber mit den Kolben u Zylindern sollten mindestens
noch die oberen Nadellager mit getauscht werden, oder?

Die alten Nadellager musst Du weiterverwenden.
Da gibt es viele verschiedene Grössen, die sind immer passend zur Kurbelwelle. Du darfst die Nadellager auch nicht vertauschen.
Die Kolbenbolzen sind immer gleich gross, nur die Löcher im Pleul können unterschiedlich gross sein.
Übrigens gehen diese Nadellager nie kaputt.

Grüße, Steffen!

Hallo!

Hallo, Steffen!
Erstmal Danke für deine Antwort u ein * dafür.

Wenn die Kopfdichtungen OK sind, solltest Du das so lassen,
wie es ist.

Ich weiss, ich weiss. Wie heisst es so schön: „Never touch a running system!“ Ich werd mich dran halten.

Trotzdem die Zylinderkopfschrauben nachziehen, die lockern
sich immer etwas, und deshalb wird die Kopfdichtung undicht.

Werd ich tun. Aber eben mit Gefühl.

Zum Nachziehen der Schrauben ein normales Radkreuz verwenden,
und „richtig fest“ anziehen.
Wenn es fest wird, ist es gut für paar Jahre.

*puh*

Wenn einige Schrauben nicht fest werden, ist das Gewinde im
Zylinder nicht mehr fest genug.

Genau das meine ich.

Dann drehst Du die Schraube einfach noch paar Umdrehungen nach
rechts,
so dass das ganze Gewinde völlig zerstört wird.
Das Loch, welches dadurch entsteht, hat genau den richtigen
Durchmesser
um ein passendes 12mm Gewinde reinzuschneiden.

Und so haben wir es früher auch gemacht. Aber nur die Schraube links rum rausgeholt u mit nem 10er Bohrer gerade von oben gebohrt u dann ein 12er Gewinde reingeschnitten.

Dort werden dann abgesetzte Stehbolzen eingesetzt, die haben
unten
M 12x1,5 oder M 12 Normalgewinde. Oben ganz normal M 10, da
braucht man am Zylinderkopf nichts zu machen.

Diese Stehbolzen hatten wir nicht. Ich hatte ja „unsere“ Methode beschrieben. Gibts solche Stehbolzen irgendwo noch käuflich zu erwerben?

Wenn man die Stehbolzen vor dem Einsetzen in Salzsäure taucht,
fressen die im Zylinderblock richtig fest. Die bekommt man
dann zwar nie mehr raus,
aber das hält dann auch ewig.

Dafür isses ja gedacht (dass es „ewig“ hält).

Übrigens gehen diese Nadellager nie kaputt.

Ein Bekannter meinte, dass ich den Trabi nie wieder zum Laufen kriegen würde, da die Nadellager angerostet sein könnten u sich daher beim ersten Start schon verabschieden könnten. Oder aber während der „erneuten Einfahrphase“ (ich will die ersten 2-300 km sachte fahren) den Dienst quittieren könnten. Ist da was dran?
Bei einem meiner Mopeds (S 51 B) war das obere Nadellager einmal nur in Fragmenten vorhanden, es war einfach aufgerieben worden. Aber so ein NL kann man wohl kaum mit dem vom Trabant vergleichen, oder?

Nochwas: Mir ist aufgefallen, dass der Kleber vom Typenschild (das neben dem Tank) nicht mehr hält. Das Schild liegt nun einfach so da. Kann ich einfach zwei Löcher bohren u das Schild festschrauben bzw -nieten oder sollte ich es lieber wieder ankleben (2Komponenten-Kleber ist genug da :oD)?

Grüße, Steffen!

Gruss

Mutschy

Hallo!

Trotzdem die Zylinderkopfschrauben nachziehen, die lockern
sich immer etwas, und deshalb wird die Kopfdichtung undicht.

Werd ich tun. Aber eben mit Gefühl.

Wenn Du die nicht fest anziehst, weil Du Angst hast,
das Gewinde zu ziehen, ist das dann Selbstbetrug.
Du hast den Ärger dann halt etwas später.

Gibts solche Stehbolzen irgendwo noch
käuflich zu erwerben?

Es kann sein, dass ich noch welche habe.
Oder lässt Dir paar drehen.

Ein Bekannter meinte, dass ich den Trabi nie wieder zum Laufen
kriegen würde, da die Nadellager angerostet sein könnten u
sich daher beim ersten Start schon verabschieden könnten. Oder
aber während der „erneuten Einfahrphase“ (ich will die ersten
2-300 km sachte fahren) den Dienst quittieren könnten. Ist da

Glaub ich kaum.
Das ist ja normalerweise immer etwas ölig.
Probier das einfach aus, ob der Motor läuft.

Und wenn der Motor innen verostet sein SOLLTE, was ich aber nicht glaube,
sind dann auch die Kurbelwellenlager usw. vorosstet.
Da würden dann neue Nadellager auch nicht mehr helfen.

Nochwas: Mir ist aufgefallen, dass der Kleber vom Typenschild
(das neben dem Tank) nicht mehr hält. Das Schild liegt nun
einfach so da. Kann ich einfach zwei Löcher bohren u das
Schild festschrauben bzw -nieten oder sollte ich es lieber
wieder ankleben (2Komponenten-Kleber ist genug da :oD)?

Ja, kleb es wieder an,
sonst könnte es beim nächsten TÜV blöde Fragen geben.

Grüße, Steffen!

Hallo!

Hallo!

Trotzdem die Zylinderkopfschrauben nachziehen, die lockern
sich immer etwas, und deshalb wird die Kopfdichtung undicht.

Werd ich tun. Aber eben mit Gefühl.

Wenn Du die nicht fest anziehst, weil Du Angst hast,
das Gewinde zu ziehen, ist das dann Selbstbetrug.
Du hast den Ärger dann halt etwas später.

Der Drehmomentschlüssel liegt schon griffbereit, ich muss nur noch hinkommen (muss mich noch bis Dienstag abend gedulden) :o)

Gibts solche Stehbolzen irgendwo noch
käuflich zu erwerben?

Es kann sein, dass ich noch welche habe.
Oder lässt Dir paar drehen.

das werd ich machen lassen. Ich hab da jemanden in der Bekanntschaft, der das sicherlich tun kann.

Glaub ich kaum.
Das ist ja normalerweise immer etwas ölig.
Probier das einfach aus, ob der Motor läuft.

Laufen tut er ja.

Und wenn der Motor innen verostet sein SOLLTE, was ich aber
nicht glaube,
sind dann auch die Kurbelwellenlager usw. vorosstet.
Da würden dann neue Nadellager auch nicht mehr helfen.

Wohl wahr. Aber er hat sich beim ersten Testlauf ganz gut angehört.

Nochwas: Mir ist aufgefallen, dass der Kleber vom Typenschild
(das neben dem Tank) nicht mehr hält. Das Schild liegt nun
einfach so da. Kann ich einfach zwei Löcher bohren u das
Schild festschrauben bzw -nieten oder sollte ich es lieber
wieder ankleben (2Komponenten-Kleber ist genug da :oD)?

Ja, kleb es wieder an,
sonst könnte es beim nächsten TÜV blöde Fragen geben.

Dachte ich mir. Werd ich mich halt am 2Kompo-Kleber bedienen *g*

Grüße, Steffen!

Gruss

Mutschy