Zypern bittet um Unterstützung

Hallo Helmut,

was wären denn in der Hauptsache für „Otto Normalverbraucher“
die „zu ziehenden Konsequenzen“?

zunächst sollte man sich eines vergegenwärtigen: so wie bisher geht das süße Leben nicht weiter. Die Zeit, in der der Bund jedes Jahr 15-50 Mrd. Euro neue Schulden machte, geht dem Ende entgegen.

  1. Szenario
    Die Politik stellt das selber fest und führt die Neuverschuldung zurück. Dies geht zu Lasten des Bruttoinlandsproduktes und/oder bedeutet höhere Steuern und/oder weniger (Sozial)Ausgaben. Ob ein daraus entstehender Abwärtskreislauf mit den herkömmlichen wirtschaftspolitischen Instrumenten in einem überschaubaren Zeitrahmen aufzulösen ist, bezeifle ich. Problemverschärfend wirkt nämlich, daß derartige Vorgänge in anderen Staaten auch stattfinden, was natürlich Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft hat.

Die Konsequenz: wirtschaftlicher Niedergang, Arbeitslosigkeit, Verteilungskämpfe, Unruhen.

  1. Szenario
    Die Politik macht weiter wie bisher und die Märkte verlangen höhere Zinsen. Der Effekt ist letztlich der gleiche wie in Szenario 1: mehr Zinsen bedeuten mehr Ausgaben, die durch mehr Einnahmen abgedeckt oder weniger Ausgaben kompensiert werden müssen. Es sei denn, man entschließt sich in Szenario 2 nicht zu einem allmählichen Übergang zu Szenario 1, sondern riskiert das Spiel mit dem

  2. Szenario
    Der Markt zieht irgendwann den Stecker, d.h. Deutschland erhält zu bezahlbaren Konditionen keine Mittel mehr an den Kapitalmärkten. Im Gegensatz zu Szenario 1 und 2 findet dann kein langsamer Übergang stand, sondern ein schneller. Die deutschen Gebietskörperschaften sind zahlungsunfähig in dem Sinne, daß sie nicht alle ihre Verpflichtungen rechtzeitig erfüllen können. Natürlich wird es in der Situation niemanden geben, der für Deutschland den Hilfsfonds spielt, weil der ja schon (allerspätestens) in die Knie gegangen ist, als Frankreich zu stützen war. Ausgegeben kann also nur, was hereinkommt und das sind eben pro Jahr 15-50 Mrd. Euro weniger als die bisherigen Ausgaben. Gespart wird natürlich in allen Ressorts aber als erstes sind - neben den Bezügen für Beamte und öff. Bedienstete - die betroffen, die monatlich auszahlen: Arbeit & Soziales und Gesundheit.

Die Konsequenzen kann sich jeder ausmalen.

Im übrigen wird auch den Märkten immer klarer, daß Deutschland zwar vielleicht der beste aller großen Schuldner ist aber eine deutsche Staatsanleihe eben auch nicht risikolos ist. Frisch von gestern:
http://www.welt.de/finanzen/article106640828/Pimco-w… Die Sache ist also im Fluß und daß sich etwas ändern wird - sanft oder weniger sanft - ist unausweichlich.

Wie Wolfgang schon schreibt, sollte die erste Konsequenz sein, daß man sich gut überlegt, wem man sein Vermögen überläßt bzw. wie man es anlegt.

Wie ich schon öfter schrieb, können aber auch Tage kommen, an denen man vielleicht mal nicht draußen herumlaufen und einkaufen möchte (aus London und Paris kennt man das ja auch aus der jüngeren Vergangenheit). Insofern muß es nicht schaden, Vorräte für das wichtigste zu Hause anzulegen. Unabhängig von der aktuellen Situation wird das ja ohnehin empfohlen:
http://www.ernaehrungsvorsorge.de/de/startseite/

Gruß
Christian