Hallo allseits,
Im Folgenden eine (frei erfundene) kleine Geschichte, die die typischen Elemente eines schmalzigen Liebesromans enthält *g*
Hier schon mal meine Frage dazu:
Wie schätzt ihr moralisch gesehen den Standpunkt der drei Personen ein? Wer hat sich am ehesten etwas vorzuwerfen? Ich freue mich über jede Meinung
##################################################
Bernd und Anne führen seit 3 Jahren eine Beziehung. Am Anfang wohnte Anne am anderen Ende von Deutschland, so dass es eine Fernbeziehung war. Doch sie entschied sich, in Bernds Stadt zu ziehen.
Bernd führt Anne in seinen Freundeskreis ein. Er stellt ihr aktiv seine besten Freunde vor, darunter auch Christoph. Es gibt gelegentlich gemeinsame Unternehmungen. Eines Tages verliebt sich Anne in Christoph. Sie behält es für sich, weil sie sich nicht sicher ist, was ihre Gefühle zu bedeuten haben.
Ein halbes Jahr später trennt sich Anne von Bernd - mehr oder weniger unverhofft. Die Geschichte mit Christoph spielt dabei natürlich eine Rolle, auch wenn es noch andere Gründe gibt. Nach wie vor hält Anne ihre Liebe zu Christoph aber geheim. Auch Christoph gegenüber verheimlicht sie ihre Gefühle. Der offizielle Trennungsgrund ist: „es passt einfach nicht mehr“. Die Trennung ist für Bernd sehr schwer, weil er nicht damit gerechnet hätte.
Anne bleibt weiterhin befreundet mit Bernd, sie treffen sich noch gelegentlich. Bernd hat große Hoffnung, irgendwann wieder mit Anne zusammen zu kommen, da ja nie ein Grund genannt wurde, der wirklich dagegen stünde.
Ein halbes Jahr später erfährt Bernd durch einen Zufall im Nachhinein, dass Anne die letzten 3 Tage bei Christoph zu Hause übernachtet hat. Sie gibt darauf hin offen zu, dass sie ihn liebt und dass das auch schon eine Weile so ist.
Christoph sieht sich dadurch in einem ziemlichen Konflikt. Ihm ist die Freundschaft zu Bernd sehr wichtig, so dass er sich „für Bernd und gegen Anne“ entscheidet. Er geht also keine Beziehung mit Anne ein. Er wünscht sich zunächst Abstand von Anne, damit sich die Sache erstmal legen kann. Diese Entscheidung teilt er Bernd und Anne ausdrücklich mit. Bernd denkt, damit wäre die Sache erledigt.
Zwei Monate später erfährt Bernd jedoch - wieder durch einen Zufall -, dass Anne und Christoph regelmäßig Dinge zusammen unternehmen. Diese wurden gezielt vor Bernd geheim gehalten. Auch auf „vorsorgliche“ Nachfrage Bernds wurde es nicht verraten. Als Bernd Christoph darauf anspricht, beteuert dieser, dass sich Anne gewünscht hat, die Sachen vor Bernd zu verheimlichen, weil sie ihn nicht dabei haben wollte. Er sei diesem Wunsch nachgekommen.
Bernd stellt nun den beiden anderen das Ultimatum, dass sie aufhören sollen, regelmäßig hinter seinem Rücken Dinge zu unternehmen und diese so zu verheimlichen (z.B. indem sie Bernd fragen, ob er auch mitkommen möchte). Andernfalls würde Bernd die Freundschaft zu beiden beenden.
Bernds Meinung:
Bernd fühlt sich von Anne und teilweise auch von Christoph hintergangen. Er hat den Eindruck, dass Anne einen Keil zwischen ihn und Christoph treiben will. Anne ist noch immer in Christoph verliebt und würde sich gestört fühlen, wenn Bernd als dritter Mann dabei wäre. Sie versucht - obwohl Christoph bereits eine Entscheidung zu diesem Thema gefällt hat - durch „vollendete Tatsachen“ und häufige Treffen seine Meinung doch noch zu ändern, so dass „Bernd“ möglichst alleine „hinten runterfallen“ soll. Das ist nicht nur Bernd gegenüber sondern auch Christoph gegenüber fies.
Annes Meinung:
Anne ist eine freie Person und kann sich treffen, mit wem und wann sie will. Sie muss dabei keine Rücksicht auf andere Leute nehmen. Bernd ist ihr Ex-Freund und spielt dabei keine Rolle mehr, obwohl Bernd und Christoph beste Freunde sind bzw. waren.
##############################################
Wie schätzt ihr moralisch gesehen den Standpunkt der drei Personen ein? Wer hat sich am ehesten etwas vorzuwerfen?