Das liebe Kostgeld

Hallo,

unser Sohn (17) hat jetzt eine Ausbildung begonnen und wird ca. 660 Euro netto als Ausbildungsvergütung erhalten.

Wir wollen davon 150 Euro als Kostgeld. Der Versuch einer Diskussion endete mit „ich kack auf euch, ich zahle gar nichts“.

Kann ich unter diesen Umständen den Auszug des Jungen erzwingen oder müssen wir warten, bis er 18 Jahre alt ist ?

Er hat ja ein eigenes Konto, ist aber noch nicht volljährig. Könnten wir einfach das Geld von seinem Konto abheben ?

Gruss

Andreas

Hi,

ihr seid auch noch die Eltern wenn das Kind über 18 Jahre alt ist und solltet nicht nur das Geld im Auge behalten sondern auch ein harmonisches miteinander. Wenn ihr euch jetzt ernsthaft verkracht, von wegen zahlst du nicht fliegst du dann kann das für lange Zeit verbrannte Erde hinterlassen.

Wenn es um Hilfe im Haushalt geht (monetär oder nicht) sollte man versuchen das im Konsens zu lösen.

Ich denke zwar auch, dass er sich Kinder in einer Form beteiligen müssen aber so was fängt im Kleinen an und steigert sich mit dem Alter. In sofern würde mich mal interessieren was ihr bis Dato für Regeln hattet und ob es jetzt völlig überraschend für eurer Kind kommt oder es schon Vorgespräche gab?

Viele Grüße
Me

Hallo Andreas,

wie das mit dem dürfen ist und rechtlichen Antworten und so kennst du ja :smile:

MeToos Hinweis ist nicht so weit her geholt, war euer Sohn nicht darauf vorbereitet? Uns war schon vor dem Geld verdienen klar, dass sich dann an den Haushaltsausgaben beteiligt wird.

Auszug muss ja nicht direkt sein, wie wäre es mit logischen Konsequenzen? Kein Kostgeld, keine Kost (Kleidung, Gedöns…). Dann muss er seine Sachen selbst kaufen. Ihr bekommt noch das Kindergeld, das reicht als Strom und Zimmernutzungsausgleich. Alles weitere muss er dann selbst bestreiten, wenn er nicht einsieht etwas abzugeben.
Wie beteiligt er sich denn sonst im Haushalt?

Aber direkt einen Auszug zu verlangen klingt in meinen Ohren nach übereilter Reaktion in Wut oder Frustration über die uneinsichtige Haltung.

lg, Dany

Sei nett zu deinen Kindern, denn sie suchen dein Altersheim aus!

Hallo,

unser Sohn (17) hat jetzt eine Ausbildung begonnen und wird
ca. 660 Euro netto als Ausbildungsvergütung erhalten.

Wir wollen davon 150 Euro als Kostgeld. Der Versuch einer
Diskussion endete mit „ich kack auf euch, ich zahle gar
nichts“.

Ein Auszug würde auch vermutlich noch teurer kommen.

Ich würde tatsächlich so reagieren -wer sich nicht am gemeinsamen Haushalt beteiligen will, obwohl er finanziell könnte, der muss dann eben allein wirtschaften, d.h. kein Wäschewasch-Service mehr, kein Einkaufsservice mehr usw.

Wenn Ihr allerdings noch Kindergeld bekommt, könnte man das vielleicht als finanziellen Anteil sehen (ist dann sogar mehr als 150 Euro :wink: )

Beatrix

Das liebe Kostgeld weitere Erläuterung
Hallo,

wir hatten schon vor Monaten darauf hingewiesen, dass er sich an den Kosten beteiligen darf. Er hat das aber offenbar nicht ernst genommen, nach dem Motto „lass die man reden“. Wir hatten ihm gesagt, wir wollen 130-150 Euro.

Dies auch vor dem Hintergrund, dass unser Sohn sehr schlecht mit Geld umgehen kann und eigentlich alles vernascht (sollte man kaum glauben), sich vom Pizzaservice Essen bringen lässt, wenn wir außer Haus sind, beim Billardspielen und nach dem Tischtennis Geld für Cola und Essen ausgibt. Also das für ihn schöne, bequeme Leben.

Ob er nun 450 oder 600 Euro für sich hat, wir fürchten, er wird alles verplempern.

Nun verlangt (!) er auch noch Geld für eine Mofa, damit er bequemer und schneller zur Arbeit bzw. von der Berufsschule zur Arbeit kommen kann. Das habe ich natürlich abgelehnt, hier fahren genug Busse.

Der Umgangston besonders meiner Frau gegenüber wird auch immer unverschämter. Im Betrieb der Schleimer, zu Hause der Tyrann. Traurig, so was.

Gruss

Andreas

Hallo Andreas,

Euch bleibt ja für den Unterhalt auch noch das Kindergeld. Das würde ich hierfür auch einsetzen. Dafür gibt es aber dann für den Sohn auch keine Extras mehr wie Kinogeld, Urlaubsgeld, Geburtstagspartys, Anziehsachen (Mamas bringen ja gerne mal das eine oder andere T-Shirt mit) … das muss er alles von seinem Einkommen bestreiten.

Nutzt er Eurer Auto? Dann muss er da was zahlen - km - Pauschale z.B. Er nutzt Euer Telefon mit - auch hier Beteiligung wie in einer WG mit Anteiligen kosten pro Person bei bestehender Flatrate.

Ich würde versuchen die familiäre Struktur an das Leben in einer WG anzupassen mit allen Pflichten die es da so gibt. Also auch einen Putzplan für ihn auf den Plan rufen, wenn er nicht eh schon seinen Beitrag leistet. Hotel Mama und Papa würde ich nach und nach abschaffen.

Wenn er so wenig bereit ist von seinem Einkommen abzugeben, würde ich ihn vermutlich alternativ versuchen dahin zu bewegen und festzunageln, dass er einen Sparplan anlegt und nicht alles durch bringt. Also z.B. 60 Euro zurück legt pro Monat für die erste eigene Wohnung, denn da wird ja dann noch mal richtig Geld fällig mit der Grundausstattung Küche, Bad etc. Vielleicht ist er da einsichtiger, weil es etwas für ihn ist, für das er spart. Essensgeld etc. könnte ich in dem Alter vermutlich auch nicht verstehen, weil ich ja vorher auch bei Euch gelebt habe und als Schulkind auch nie was zahlen musste.

Gruss,
Alexandra

Hallo Andreas,

die Sache mit dem Mofa ist dann ja wohl klar - das zahlt und erspart er sich selbst und natürlich auch den Unterhalt. Klar kannst Du als Vater beim Kauf beraten und unterstützen, aber wenn er sonst Dach und Essen gestellt bekommt und die 660 für sich hat, dann muss man da eben selbst sparen. So ist das, wenn man erwachsen wird. ---- und wenn man dann auch die Bemühungen des Nachwuchs bemerkt, dann kann man ja die letzten fehlenden Euronen dazu geben. So war es bei uns zu Hause zumindest bei allen größeren Anschaffungen wie Führerschein, Auto, Ersteinrichtung Wohnung…

Grüsse,
Alexandra

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ot
Du hast noch keinen Platz im Heim Deiner Wahl reserviert???

Im Betrieb der Schleimer, zu Hause der Tyrann.
Traurig, so was.

Bedenke: Er ist das Produkt eurer Erziehung.

=^…^=

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Doch.

Hier.

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Hallo beisammen,

Und wenn ich mir die ganze Sammlung von Fragen über einen deutlichen Zeitraum hier so ansehe scheint sich da mächtig was an gegenseitigem Unverständnis und Agressionen aufgebaut zu haben: Wäre eine Familienberatung/-therapie mal eine Idee?

BTW: Der Ton macht natürlich immer die Musik, und bei dem Ton, der aus den Fragen so spricht, kann ich mir vorstellen, dass der natürlich zu Blockadehaltung und agressiven Reaktion führt. Da müssen wohl alle mal an sich arbeiten, und wieder runter kommen, um wieder auf eine Ebene zu kommen, auf der man solche Fragen sachlich und angemessen besprechen kann.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

sich vom Pizzaservice Essen bringen lässt,
wenn wir außer Haus sind,

Dafür müssen wir aber nicht extra außer Haus. Es läutet, Pizzabote vor der Tür. Sohnemann, welch Zufall, just in diesem Moment „unpässlich“. Also den Gegenwert zzgl. Trinkgeld gegeben und Ware in Empfang genommen.

Tja, auch heute noch überweise ich die „Stütze“ Monat für Monat eigenhändig und höchstpersönlich unter Aufbringung leidvoller Qualen.

Franz

Bevor wieder Gemecker aufkommt: Selbstverständlich sind und waren derartige Erlebnisse und Situationen selbst verschuldet. Zwangsläufiges Ergebnis aus zielgerichteten Bestandteilen unserer falschen Erziehung. Was heißt unserer, die meiner Frau natürlich.

Pizza annehmen
huhu,

Dafür müssen wir aber nicht extra außer Haus. Es läutet,
Pizzabote vor der Tür. Sohnemann, welch Zufall, just in diesem
Moment „unpässlich“. Also den Gegenwert zzgl. Trinkgeld
gegeben und Ware in Empfang genommen.

meine logische Konsequenz wäre: Ware angenommen, bezahlt - dann ess ich die auch, wenn keine akzeptabler Ausgleich kommt. Und verdrücken, wenn die Pizza kommt mit dem Hintergedanken, sie bezahlt zu bekommen - das habt ihr ihm dann nett anerzogen ^^. Iss sie einmal selbst auf mit dem Hinweis du hättest sie bezahlt, er wird in Zukunft seine Pizza selbst in Empfang nehmen :wink:

lg, Dany

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Hallo,

wenn ihr noch das Kindergeld bekommt, dann ist das gleichzusetzen mit einem „Kostgeld“ denn es stände ihm zu.
Ansonsten hilft oft eine genaue Aufstellung der Hauskosten, Miete, Strom, Telefon, Lebensmittel, Waschzeugs´. Die Gesamtsumme geteilt durch die im Haushalt lebende Personenzahl, damit wäre sein Anteil ausgerechnet und ich denke, der ist höher als 150,00 :smile:und wird zu einer Einsicht führen.
Ein Ausszug oder Rausschmiss nur auf finaziellen Gründen kann nicht das Mittel der Wahl sein, er könnte durchaus mit seiner Azubivergütung und dem Kindergeld auf eigenen Füssen stehen, aber sind die Folgen für das Eltern/kindverhältnis das wert?

Hallo Andreas,

kennt Ihr soetwas wie Liebe in eurer Familie?

Da braucht es kein Rechnen. Jeder gibt gerne, was er kann und der/die anderen versuchen automatisch, nach Kräften auch etwas zurückzugeben, ob materiell oder immateriell.

In unserer Familie funktioniert das seit Menschengedenken sehr gut. Das „Problem“ ist meistens, dass man auf jedes Geben soviel zurückbekommt, dass man vor Dankbarkeit weinen könnte :wink:

Wenn euer Sohn in der von dir beschriebenen Position verharrt, habt Ihr evtl. jahrelang etwas falch gemacht und erntet nun das, was Ihr unbewusst gesät habt.

Geht fortan mit gutem Beispiel voraus und erwartet geduldig die Früchte dieses Tuns. Vergesst nicht, ihm bei jeder Gelegenheit zu signalisieren, dass Ihr ihn liebt - auch wenn sein Verhalten, auch das sollte man offen kommunizieren, euch gerade sehr befremdet.

Alles Gute und liebe Grüße,
sine

LG
sine

Hallo,

witzig, ich dacht, nur ich hatte damals das Problem. Nee, das gibts ja heute auch noch!:smile:)

Wir wollen davon 150 Euro als Kostgeld

Frei aus dem Bauch entschieden oder mit spitzem Bleistift kalkuliert?
Wohl Ersteres!

Und hier liegt auch sein Problem!
Wozu wollt IHR SOOOOOVVVVVVVIIIIEEEEELLLLLLL Geld von ihm!
Er weiß was das neuste Handy kostet und die passenden Tarife dazu!
Auch noch was Klamotten so kosten! Allerdings nur die Oberbekleidung sicherlich!:wink:
Sonst null Plan, null Ahnung!

Und nun kommt Ihr und wollt 150,-€ (in Worten…eine Jeans,…3 Monate Flaterate fürs Handy…ein Paar Schuhe…) haben!
Nee Du, würd ich auch nicht einsehen! Für das bissl was ich zu Hause wäre/bin.

Ich würde meinem Kinde dies eher beibringen (zu spät?:wink:).
In dem es schon Zeitung austrägt blablabla…also es lernt, wieviel man für wieviel Arbeit bekommen kann und somit ist die Frage nach Kostegeld einfach nur rethorisch.

Lasst ihn doch bei Euch „Probewohnen“.
Wer kein Einkommen hat, zahlt auch nix und alle Kosten der Wohnung gehen durch die Anzahl der Personen!
Dazu müsst Ihr aber dem Sohnemann die Kosten aufzeigen. Und nicht anhand von Meinungen sondern anhand von Belegen!

Bsp.: Kostet die Wohnung (incl. Strom/Wasser/Nebenkosten blabla) 800,-€ und Ihr seit 4 Personen, dann nimm nur 100,-€ vom Sohn und für sein Essen und andere Dinge hat er selber zu sorgen. Wetten der gibt ab den 4.Monat freiwillig 200,-€ ab, wenn er bei Euch die Wohn-Flaterate buchen will!:wink:

VG René

Hallo,
was ist denn für euch der Beweggrund „Kostgeld“ zu verlangen? Braucht ihr das Geld oder was steckt dahinter?

Der Junge ist jetzt fast volljährig, verdient eigenes Geld und lebt hier umsonst, da soll er jetzt endlich was abgeben / zurückgeben?

Das Gesetz sieht es vor, dass die Eltern die erste Ausbildung ihres Kindes finanzieren.

Ich würde das so sehen: ich freue mich, dass mein Kind einen Ausbildungsplatz gefunden hat und einen großen Schritt in Richtung Selbständigkeit tut. Der nächste große Schritt wird der Auszug sein, also sollte ich ihn darauf vorbereiten, wie man einen Haushalt führt (davon habe ich dann auch etwas bis er ausgezogen ist). Er übernimmt (wie alle anderen im Haushalt auch) Aufgaben und Verantwortung. Er wird ja jetzt kein Taschengeld mehr bekommen. Dafür bekommt er eine Ausbildungsvergütung. Damit muss er seine persönlichen Kosten bestreiten (Klamotten, Hobby, Handy etc). Darüber hinaus könnte er beispielsweise einen Tag in der Woche für das Abendessen / Mittagessen sorgen (einkaufen und kochen). So lernt er nicht nur zu haushalten, sondern auch etwas abzugeben - aber eben nicht dadurch einmal im Monat 150 Euro auf den Tisch zu legen. Ihr seid kein Hotel sondern ihr seid eine Familie! Doch genau auf der Stufe eines Motels degradierst Du ihn und auch euch. So würde ich auch nicht zusammenleben wollen.

Viele Grüße

Hallo

Bedenke: Er ist das Produkt eurer Erziehung.

Nein, definitiv nein.
Du kannst in einer Familie 10 Kinder haben. Du kannst die Kinder gleich erziehen und dennoch kommen 10 unterschiedliche Menschen dabei raus.
OK, die Erziehung kann einen gewissen Einfluß ausüben, aber das hat Nichts mit einem Produkt zu tun.

Gruß
Carlos

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Hallo,

Nein, definitiv nein.
Du kannst in einer Familie 10 Kinder haben. Du kannst die
Kinder gleich erziehen und dennoch kommen 10 unterschiedliche
Menschen dabei raus.

Und warum kommen 10 unterschiedliche MENSCHEN dabei raus?
Könnt es daran liegen, dass jeder SEINE Welt mit SEINEN Augen sieht?
Und somit jeder SEINE EIGENE Wahrheit hat?

VG René

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