volle Zustimmung und Anekdote
Hallo Marion,
sehe ich genauso. Nicht vergessen werden darf, dass einige ihre ganzen Schwarzarbeiterjobs nicht mehr machen könnten
. Ich kenn hier eine Putzfrau, mit der ich mal einen Plausch geführt habe. Sie: Ossi, erzählt mir voller Stolz, dass sie seit der Wende noch nie so einen bescheuerten Lohnvertrag unterzeichnet habe. Sie geht JEDEN Tag putzen, schwarz, versteht sich. Sie nimmt 8 Euro pro Stunde. Also gut 640 Euro Minimum kommen da zu ihrer Arbeitslosenhilfe und ihrem Kindergeld dazu. Eingezahlt hat die Dame nie in unser System.
Sie hat drei Kinder, bekommt Arbeitslosenhilfe - und hat sich letztes Jahr ein Häusschen gekauft, wie sie mir voll Stolz erzählte. Mir ist wirklich die Spucke weggeblieben. Ihr Freund ist mit 42 frühverrentet, angeblich krank, geht aber schwarz auf dem Bau arbeiten.
Sicher, bevor hier alle losprügeln:smile:: Das ist sicher nicht die Norm, aber gerade das „schwarz neben her putzen“ machen nicht wenige, um ihre Arbeitslosenhilfe oder Stütze aufzubessern.
Ich hab damit auch nicht soooo ein Problem (naja, eigentlich schon…), wenn man es nicht so dermaßen systematisch macht und den Staat (und damit uns Steuerzahler)abzockt, bis der Arzt kommt.
Achja, das sind natürlich auch nicht nur Ossis: Als ich noch in Wedding wohnte, habe ich einige der Wessi-Sozialhilfedynastien kennen gelernt, da wir im gleichen Haus wohnten. Ist schon lustig, aus dem Homeoffice zu schauen und zuzusehen, wie der arme, bandscheibenkranke Mann Autos repariert und fröhlich beim Umzug seiner Tochter die Möbel durch die Straße trägt und ansonsten in der Kneipe um die Ecke sich sonnt und sein Bierchen trinkt. Seither freue ich mich auf Hartz IV. Echt. 
Und meine eine? Mir geht es da sicher wie dir. Ich zahle brav meine Krankenversicherung zu 100 Prozent selbst, meine private Rente (wenn ich es mir zur Zeit auch noch nicht leisten kann, so viel einzuzahlen, wie notwendig wäre), meine Berufsunfähigkeit, meine Berufshaftpflicht, meine Büromiete …um als Selbstständige zu arbeiten. Klar hätt ich auch 2 Jahre fröhlich einen auf arbeitslos machen können und netto einige Male mehr in der Tasche gehabt als als Freiberuflerin. Deshalb habe ich NULL Verständnis für die Montagsdemos und wäre über etwas mehr Gemeinsinn und Wille zur Mitarbeit bei diesen Demonstranten sehr erfreut.
Grüßli,
Barbara