12.Klasse wiederholen oder weitermachen?

doch gliederung wurde korrigiert vorm schreiben der arbeit…aber hmm…ne auf englisch war die nicht…

N’abend Nessa,

ein Jahr länger Schule bedeutet, dass du dein Berufskarriere ein Jahr später anfängst. Du bist noch ein stückschen älter als deine Mitbewerber, Die Gründung einer Familie kann sich damit herauszögern. Deine Berufsdauer ist ein Jahr kürzer. Ein Jahr länger bei den Eltern, ein Jahr weniger in der Selbständigkeit.

Das ist aber nur meine ganz persönliche Betrachtungsweise.

Gruß
Carlos

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Okay. Hat sie dich denn sonst noch betreut? Ich stell mir das voll schwer vor, eine Arbeit über was Englisches auf Deutsch zu schreiben…

Mein Vorschlag ist da recht einfach. Die Fächer Mathe, Physik, Chemie und Deutsch müssen mehr Studen bekommen, was bei Kunst, Musik usw. abgezogen wird. Wichtig ist MINT für später. Den anderen Kram kann man noch auswendig lernen. Nur so läßt sich das Niveau der Schulausbildung steigern. Ein Versagerabitur wie heute (13 Jahre, LK-Wahl etc.) gab es in der DDR nicht. Dort war es eben leistungsorientiert und nicht jeder ist durchgekommen. Heute bekommen die beim Abi durchgefallen sind noch die FHR, während andere dafür lernen müssen.

Grüß Dich.

Ein paar Richtigstellungen zu Deinen Erzählungen. :smile:

Meine Lehrer haben immer gesagt ‚eine 3 ist eine gute Note‘.

Dann waren Deine Lehrer inkompetent, ohne Ahnung von
leistungsorientierter Pädagogik.

Es geht nicht darum, alle zur 1 zu peitschen, es geht um den
Prozeß des Strebens. Der Brotkorb muß höher hängen, als ein
normaler Schüler unmittelbar greifen kann, so daß sich die
normalen Schüler strecken müssen, die schlechten Schüler
ständig das letzten Quentchen IQ auspressen müssen und die
guten Schüler nicht unterfordert sind.

Der Weg ist das Ziel.
Verbesserungswille als Lerneinstellung und nicht Dein
sonderbarer Weichspülgang, der Schüler mit mäßigen Noten
überproportionale Erfolgserlebnisse verschafft und alles in
Schönrednerei verpackt.

Eine 3 ist ein solides Lernergebnis, doch nichts, womit ein
Kind sich zufrieden geben darf.

So war eben die Einstellung damals in den 70ern unter einer sozialdemokratischen Regierung :wink:. Ich würde nicht sagen, dass meine Lehrer unfähig waren. Sie waren nur völlig überlastet angesichts unserer geburtenstarken Jahrgänge mit überfüllten Klassen und Lehrermangel. Da war man froh, wenn man die ganze Horde irgendwie unterrichtet bekam.

Und zwar deswegen, weil Noten bei uns in NRW sich nicht an der
absoluten Leistung orientierten, sondern an der Leistung der
ganzen Klasse.

Die dümmste Methode der Zensierung, die es überhaupt gibt!

Damit hast du völlig recht! Aber genau deshalb sind die Systeme eben nicht 1 : 1 vergleichbar.

Umso größer dann meine Verwunderung in der betrieblichen Ausbildung, in der ich plötzlich in ganz ungewohnten Notenbereichen landete. Dort war nämlich die IHK Maßstab und dort hieß es, wer 92 % der Anforderungen erfüllt, bekommt eine 1. Die vorher „gute“ 3 wurde plötzlich zu einem Ausreißer nach unten.

Was gut oder schlecht ist, ist relativ!

Nein, ist es nicht, zumindest nicht in bezug auf den Lehrplan.

Aber in Bezug auf den Notenschlüssel, wenn der Klassendurchschnitt der Maßstab ist. Dann bekommt der Durchschnitt eben nur wieder die 3 oder 4, selbst wenn 90 % der Klasse den Stoff kapiert hat.

Was Du nicht erkennst ist, daß Deine wortreiche Erklärung
unter dem Dogma der Frühauslese der Schüler steht. Du solltest
nicht vergessen, daß Hauptschüler zu Hauptschülern gemacht
werden und in dem Sinne auch Realschüler zu Realschülern und
Gymnasiasten zu Gymnasiasten.
Daß dann nach zehn Schuljahren (!) Differenzen zwischen den
Schülern entstehen, die bewußt und politisch gewollt
herbeigeführt werden, ist keine Überraschung. Dein Beispiel
bräche in dem Augenblick zusammen, wenn die Frühauslese nach
der 4. oder 6. Klasse abgeschafft wäre.

Natürlich würde es das! Diese Frühauslese halte ich für völlig falsch. Es wäre besser, alle blieben länger zusammen und unterschiedliche Talente würden durch zusätzlichen Förderunterricht ausgeglichen. Oft ist es doch so, dass viele Schüler irgendwo ein schwächeres Fach haben. Würde jeder Schüler in seinem schwachen Fach zusätzlichen Förderunterricht bekommen, könnten alle Schüler viel länger zusammenbleiben. Hochbegabten Allround-Genies könnte man in der Zeit Zusatzkurse oder Sport anbieten.

Meiner Meinung nach sollte allen Schülern das Abi ermöglicht
werden.

Ein Hoch auf die sozialistische Gleichmacherei!

Sozialistisch? Wenn man die Sache konsequent durchzieht, muss sie doch nicht in der 10. Klasse enden. Was spricht dagegen, alle Schüler weitermachen zu lassen?

Unfug. Eine der zahlreichen Schieflagen ist, auf Grund der von
mir beschriebenen Inflation der Abschlüsse, daß das Niveau der
Abschlüsse sukzessive dergestalt sinkt, daß Arbeitgeber
gezwungen sind, statt der normalen zehnjährigen Schulbildung
Abiturienten heranziehen zu müssen. Das ist ein Grund für das
Spannungsfeld Reifezeugnis vs. Schulabschluß (Ein Grund, an
dem ausnahmsweise nicht die Unternehmen schuld sind.).

Das mag ein Aspekt sein. Der andere ist aber, dass viele Firmen gar nicht mehr bereit sind, die Leute gut auszubilden. Arbeiten im Betrieb + Besuch der Berufsschule muss doch heute in vielen Betrieben ausreichen. Da wird nicht mehr - wie zu meiner Zeit - Werksunterricht erteilt oder eine gute Prüfungsvorbereitung angeboten. Das muss so klappen und das geht am besten mit Abiturienten.

Das hatten wir neulich in einem anderen Strang; wenn nichts
mehr hilft, kommt der SED- und Politjoker. Prima. :smile:

Tatsächlich? Ändert es denn etwas daran, dass politisch Andersdenkende von höherer Bildung ausgeschlossen waren?

Klasse! Wenn also gerade mal 30 % geeignet sind […] dann bleiben
nicht mehr viel übrig für den Technologiestandort Deutschland.

Mit Verlaub, auf dem Gebiet kenne ich mich viel besser aus als
Du.
Wir haben zuviele Abiturienten und deren Aufspreizung ist des
weiteren mangelhaft.

Das Problem des Technologiestandorts Deutschland sind sämtlich
die durchgeschleiften, nicht zur Leistungsspitze gehörenden
Gymnasiasten, die Du in Schutz nimmst. Deren Leistungsstand
ist bereits vor der Abiturstufe in der Oberstufe so gering,
daß kein Studium der Mathematik, der Ingenieurwissenschaften
oder der Naturwissenschaften Erfolg verspricht.

Und du meinst, es liegt daran, dass die durchgeschleift wurden :smile:? Ich denke eher, dass es daran liegt, dass unser Schulsystem total mathematik- und naturwissenschaftsfeindlich ist. Kindern wird nicht beigebracht, selbst zu denken und Lösungen zu erarbeiten. Stattdessen werden Formeln vorgekaut und auswendig gelernt.

Das ist aber nicht die Schuld der Kinder, das Problem liegt im Schulsystem. Man kann nicht den Kindern vorwerfen, was die Schule falsch macht.

Ich habe den Verdacht, dass das daran liegen könnte, dass an den Schaltstellen der Macht überwiegend Leute sitzen, die selbst immer nur auswendig gelernt haben. Die wissen es nicht besser.

Das Übergewicht derer, die sich in den brotlosen Künsten und
Hartz-IV-Studiengängen verlieren, die ist im Vergleich zu den
MNT-Studenten enorm.

In dem Punkt gebe ich dir völlig recht. Wofür so manche Geisteswissenschaft gut sein soll (abgesehen als Hobby-Studiengang für Senioren) erschließt sich mir nicht so recht.

Dein gleichmacherischer Einwand „Abitur
für alle“ würde die Situation um mehrere Größenordnungen
verschärfen. Die Lösung ist das Gegenteil: Beeindigung der
Frühauslese und nach Leistung beschränkter Zugang zur
Hochschulreife.

Warum nicht beides gleichzeitig? Wie wäre es mit Beendigung der Frühauslese. Abitur für alle normal begabten Schüler - früher oder später. Studienplatzvergabe passend zur Fächerwahl im Abi. Warum soll jemand Medizin studieren, der sein Abi mit Deutsch LK, Geschichte, zwei Fremdsprachen, Physik, Mathe, Sport LK und Kunst gemacht hat?

Unser Staat könnte mit günstigen Strukturreformen des
Bildungssystems, ohne in die Planwirtschaft verfallen zu
müssen, das Studierverhalten wunderbar lenken, so daß nicht
nur die gedrosselte Zahl der Studenten zu 90% ein garantiertes
Studium bekäme, sondern daß das für die Volkswirtschaft
schädliche Ungleichgewicht zugunsten der Geisteswissenschaften
und zuungunsten der MNT-Fächer verschwinden würde.

Könnte, wird er aber nicht, da die Leute, die das entscheiden, gerade aus der anderen Richtung kommen.

Wobei man nicht vergessen darf, dass es in der DDR ein ganz
anderes Notensystem gab, in dem es viel viel leichter war,
gute Noten einzusammeln. Sicher, es gab bestimmt auch
ordentlichen Unterricht und gute Lehrer, daran will ich gar
nicht zweifeln.

Hahahahaha, daß ich nicht lache. Du hast absolut keine Ahnung,
wovon Du redest. Würde im jetzigen Schulsystem so zensiert,
wie zu meiner Schulzeit oder zur Schulzeit meiner Kinder,
müßte ein beträchtlicher Teil der Schüler nach der 8. Klasse
ohne Schulabschluß abgehen.

Du meinst, würde das verlangt, was zu deiner Schulzeit üblich war. Man kann nicht Dinge benoten, die nie behandlt wurden. Der Schlüssel ist ordentlicher Unterricht in angemessen großen Lerngruppen mit der entsprechenden Motivation. Wenn man dann noch entsprechend der Fähigkeiten und nicht entsprechend dem Klassenschnitt bewerten würde, kämen gerechtere Noten und ordentliche Ergebnisse dabei heraus.

Es ist bezeichnend, mit welcher westdeutschen Arroganz Du hier
auftrittst.

Nur der Gegenpol zu deiner ostdeutschen Arroganz, die mir schon seit längerem negativ aufgefallen ist :wink:.

Ich weiß im Übrigen ziemlich genau, dass meine eigene Klasse nicht nur mit anfangs 40 Schülern total überfüllt, meine Lehrer ziemlich überfordert und wir nur sehr wenig ehrgeizig waren. Die Ursache dieses Problems waren aber weder wir, noch unsere Lehrer noch die Schulpolitik, sondern eine Generation, die in einer Zeit des Aufbruchs plötzlich und unerwartet das Kindermachen für sich entdeckte :wink:. Da war man halt zur falschen Zeit am falschen Ort. Denn egal wo man hinkam, es war immer alles voll!

Freilich gab es Fälle, in denen Kinder ungerechtfertigt gute
Zensuren erhielten.

  1. Das war zu meiner Zeit noch nicht so ausgeprägt, denn die
    ideologische Verscherung des Bildungssystems, die zur Wende
    von den DDR-Bürgern stark kritisiert worde war, hat maßgeblich
    Margot Honecker seit Beginn der 70er forciert.

  2. Durchschleifen war ministeriell geächtet - mit einer
    Ausnahme: Funktionärskinder. Das DDR-Bildungssystem schloß
    sich exakt zu dem Zeitpunkt für unpolitische Kinder und
    Arbeiterkinder, als die Machteliten am eigenen Leibe erfahren
    mußten, daß die Auslese den EOS-Besuch und das Studium ihrer
    eigenen Kinder gefährdete. Zu Beginn der 60er jedoch war das
    Schulsystem so durchlässig, integrativ und leistungsorientiert
    wie es kein Bildungssystem jemals auf deutschem Boden war oder
    ist.

Ich bin davon überzeugt, dass das Schulsystem der DDR durchaus effektiv gearbeitet hat. Ich will das gar nicht schlechtreden, ich will nur betonen, dass die Benotung anders ablief, als die im Westen und die Noten deshalb nicht einfach verglichen werden können.

Ich habe den Eindruck, dass „unsere“ IHK Bewertung im Bereich der beruflichen Bildung dem näher kam.

Was Du außerdem in bester Ignoranz der Tatsachen nicht
erwähnst, daß das Durchschleifen im gegliederten Schulsystem
auf breiter Front existiert und für das Gelingen des Systems
sogar notwendig ist, und eben nicht bloß als Einzelfall
auftritt wie z.B. bei den politischen Funktionären in der DDR.

Ein Durchschleifen habe ich in meiner Klasse nicht erlebt, aber wir waren ja auch nur die lästigen geburtenstarken Jahrgänge. Aus meiner 40köpfigen 5. Realschulklasse waren am Ende der 10 vielleicht noch 15 oder 17 vorhanden. Der Rest ist auf der Strecke geblieben und wurde mit Gymnasialversagern oder Wiederholern aus höheren Klassen auf 33 aufgefüllt. Durchschleifen? Bestimmt nicht!

Oder wieviele Gymnasiasten haben wohl eine realistische Chance
auf das Reifezeugnis, wenn der Durchschnitt Ende der 10.
Klasse 3 oder 4 ist und keine verläßlichen Grundlagen aus der
5.-10. Klasse vorhanden sind. Das ist Durchschleifen und
Notenbeschönigung im großen Stil.

Beim westdeutschen Notensystem ist es logisch, dass der Durchschnitt auf 3 oder 4 steht. Die Grundlagen sind i.d.R. trotzdem vorhanden. Sofern sie denn überhaupt unterrichtet wurden. Kein Schüler (Überflieger vielleicht ausgenommen) kann Stoff beherrschen, von dem er noch nie gehört hat.

Aber ein System der Notenbildung wie bei uns,
das sich am Klassenschnitt orientierte, gab es dort so nicht.

Richtig, diesen Unfug gab es nicht.

Das ist einfach unfair!

*schnief* Bist Du jetzt traurig? *schnief*

Nöö! In meiner Klasse war man wegen der Noten nicht traurig. Zu gute Noten handelten einem den Ruf, Streber zu sein, ein. Die waren nur akzeptabel, wenn man beweisen konnte, dass man sie ohne Pauken, einfach so, bekommen hatte. Die 3 war die gute Note, eine 4 war auch o.k… Aber wir waren auch etwas speziell :wink:.

Der NVA-Kandidat, der laut Klassentreffen vor drei Jahren
übrigens wegen Sauferei im Rang eines Oberleutnants achtkantig
rausgeschmissen worden ist, ist nicht durchgefallen und hätte
im jetzigen Schulsystem gemäß meiner Erfahrungen
wahrscheinlich mit 0.5 oder 1.0 besser abgeschlossen.

Das Niveau lag einfach höher.

Klar, weil anders unterrichtet wurde.

Oder rate, weswegen sich Bayern mit seinen Abiturienten
brüstet. Richtig, die Abiturientenquote Bayerns liegt Minimum
5% niedriger als in den restlichen Bundesländern, wodurch das
Niveau automatisch steigt, weil die Bremswirkung der
mitzuschleppenden Schüler geringer ausfällt.

Die EOS-Quote lag in der DDR bei 10%, d.h. weniger als halb so
groß wie z.B. momentan in Bayern.

1990 war die Anzahl der Studenten knapp 1/3 so hoch wie die
der Bundesrepublik, was die viel besseren Durchschnittsnoten
zur Gefahr für die westdeutschen Studenten werden ließ und die
Zulassung zum Studium daher durch die KMK gedeckelt werden
mußte.

Dabei darf man aber auch nicht vergessen, dass gerade in Bayern (und auch in einigen östlichen Bundesländern) die Ausländerquote sehr niedrig ist. Da kann man gut lachen, wenn man keine Türken, Italiener oder Palästinenser integrieren muss.

Dazu dann noch das Fernhalten durchaus vielversprechender, aber nicht hochbegabter Schüler und schon hat man ein hohes Abi-Niveau. Das ist keine große Kunst!

Ich empfehle Dir einen Blick in die DDR-Lehrpläne der 60er und
70er Jahre. Lassen wir Staatsbürgerkunde, Geschichte und die
vormilitärische Ausbildung unter den Tisch fallen, sieht es
düster für das jetzige Schulsystem aus.
Nach der Antwort, um welches Bundesland es sich dreht, konnte
ich mir gewisse Schmunzeleien beim Lesen der niedersächsischen
Lehrpläne nicht verkneifen.

Gut, dann erzähl mir mal: Verdient ein Schüler, der die Anforderungen seines Lehrplans zu 95 % erfüllt, keine 1? Was kann ein Schüler dafür, wenn im Lehrplan viele interessante Dinge gar nicht erst auftauchen? Ist es gerecht, einen Schüler, der nach einem mageren Lehrplan unterrichtet wurde mit einem zu vergleichen, der einen vollgepackten vor Augen hatte?

Der Inhalt eines Lehrplans hat auch etwas mit den Kosten für die Bildung zu tun. Will man sparen, speckt man ein wenig ab und der Haushalt stimmt wieder :frowning:.

dass Schüler völlig unterschiedlich auf
Prüfungssituationen reagieren: Der eine wächst über sich
hinaus und schreibt alle Prüfungen besser als jede
Hausaufgabe, der nächste verkrampft total und bleibt weit
unter seinem Potential.

Dafür gab es zu meiner Zeit Vorzensuren und das ständige Üben
des Geprüftwerdens. (Leistungskontrollen vor der Klasse,
Referate, Belegarbeiten mit Verteidigung vor einem
Lehrergremium, …).

Das gab es zu meiner Zeit nie. Wer nervös war, hatte die Arschkarte. Für Referate war die Klasse und der Lehrermangel zu groß, die fanden fast nie statt. Lehrergremium (ich verstehe es trotzdem :wink:) - das Wort höre ich hier zum ersten Mal. Bei uns gab es nur Lehrerkonferenzen, meist kurz vor den Zeugnissen.

Die Mädchen beherrschen solche Ablenkungstaktikten im Studium
besonders gut; wenn nicht hurenhaft mit den körperlichen
Reizen gespielt wird, wird mitten in der mündlichen Prüfung
gerne an passender Stelle geheult wie ein Schloßhund.

*schnief* „Ich habe doch Prüfungsangst und Ihr Beisitzer
schaut mich ständig so böse an.“. *heul*

Sowas soll vorkommen :smile:. Mein Ding war das nie. Viel zu peinlich.

Abgesehen davon bin ich davon überzeugt, dass der
‚intelligente, aber faule‘ Schüler zwar die schlechteren
Leistungen bei Prüfungen bringt

Das hängt wesentlich von der Art und Weise der Prüfung ab.

Sicher! Leider gibt es immer wieder zuviele Punkte fürs Nachplappern und wenig für eigene Ideen.

Berücksichtigte das Prüfverfahren an Gymnasien das Denken in
Zusammenhängen, das Anwendenkönnen und die Beherrschung von
Wissenssystemen, hätten viele Gymnasiasten keine Chance, die
Reifeprüfung zu bestehen.

Auch in diesem Punkt widersprichst Du Dir selbst, denn die
Anforderungen sind gegenwärtig deutlich auf stumpfes Lernen
zugeschnitten und ignorieren die Anerziehung des Könnens.

Stimmt! Sehr zu meinem Leidwesen :wink:.

Nebenbei sei angemerkt: Es geht noch schlimmer. Stichwort
„Kompetenzen“. Die KMK klopft sich nach der Abschaffung der
Lehrpläne zugunsten von Rahmencurricula auf die Schulter,
wodurch solide Kenntnisse abgeschafft worden sind. Statt
gebildet zu sein, hat sich das Bildungssystem derart
eingedreht, daß möglichst gebildet herumgeschwafelt werden
soll und die tatsächliche Beherrschung von Fachwissen in den
Hintergrund tritt.
Wir haben hier ein Schulsystem in Deutschland, was seit über
50 Jahren das Pauken von faktischem Wissen dem Anwendenkönnen,
dem Denken in Zusammenhängen und der Ausprägung einer breiten
Allgemeinbildung vorzieht. Jetzt schüttet die KMK das Kind mit
dem Bade aus und reißt das Ruder in die noch dümmere
Gegenrichtung!
Jetzt werden faktische Kenntnisse als die Grundvoraussetzung
für übergreifendes Denken und methodisches Anwenden verneint.

Da will ich dir gar nicht widersprechen. Aber diesen Zustand den Schülern anzukreiden, finde ich einfach daneben. Der Schüler richtet sich im System ein, passt sich an und versucht, dort den Anforderungen zu entsprechen. Nicht mehr und nicht weniger. Für falsche Politik bist du bei ihm an der falschen Adresse.

Und Du forderst „Abitur für alle“?
Und das Niveau? Wie soll das gehen?

Darüber müsste man mal ganz grundsätzlich nachdenken. Was will man mit der Reifeprüfung überhaupt erreichen? Mir schwebt da einfach eine solide Grundausbildung vor, die von Neigungsfächern angereichert wird. Mathe, eine Naturwissenschaft, Deutsch eine Fremdsprache, Sport + das, was den Talenten des Schülers entspricht, vielleicht 4-6 Wahlpflichtfächer. Auf heutigem Grundkursniveau. Studienplätze dann nur in einem Fach, das der Wahl der Abifächer entspricht, aber zusätzlich die Möglichkeit, nach dem Schulabschluss in Abend-, Fern- oder Zusatzkursen die nötigen Fächer nachzuholen und sie dem Abi zuzufügen. So wie das mit Latein heute schon möglich ist.

So?? --> „Ein Schüler hat das Recht, die Abitururkunde von
seiner Schule ausgehändigt zu bekommen, wenn er nach vierzehn
Jahren Schule lesen, schreiben und Zahlen in einen
Taschenrechner eintippen kann.“

Unsinn! Der bekommt den Förderschulabschluss.

Diese Findigkeit, Logik und Kreativität sind aber das, was man
im Leben später dringend benötigt.

Diese Findigkeit, Logik und Kreativität sind aber das, was das
gegliederte Schulsystem zu keiner Zeit bei den Schülern
gefördert hat.

Leider *seufz*. Daran sollte man etwas ändern!

Wie wäre es denn zur Abwechslung mit der Prämisse „beides
zugleich“?

Die Separation in fleißige (dumme) Schüler und faule
(angeblich kluge) Schüler ist der gewaltigste Erziehungsmangel
im Schulsystem.
Ein guter Schüler sollte gut u n d (halbwegs) fleißig sein.
Ein schlechter Schuler sollte interessiert u n d fleißig sein,
wenn er keine Leuchte ist.

Und um das zu erreichen, braucht man eben echte Pädagogen. Leute, die motivieren können und keine Kuschelpädagogen.

Warum haben wir ein Schulsystem, was bewußt Defizite
herbeiführt, mit Defiziten spielt und wo diese Defizite auch
noch als Grundlage für Entscheidungen über den Lebensweg
dienen?

Aber die Eltern haben ja so recht, wenn sie dauernd erzählen:

70% aller Schüler seien sehr sensibel und passen nicht in
unser Schulsystem, was ja den ach so gestreßten Kindern einen
unbarmherzigen Leistungsdruck auferlegt.
Die restlichen 60% seien dann natürlich hochbegabt und deren
asoziales, großkotziges Verhalten ist entweder AD(H)S oder
notorische Unterforderung, oft beides, wie einem die Eltern
berichten.
Und grundsätzlich ist ihr eigenes Kind freilich schwer
betroffen.

Tatsächlich? Da kann ich mich als Kinderlose ja glücklich schätzen, dass mir diese Betriebsblindheit erspart bleibt :wink:. Ich habe eher den Eindruck, Eltern sind auch nicht mehr das, was sie zu meiner Zeit mal waren :wink:.

Meine Aufgabe ist es, auf möglichst hohem Niveau mit all
meiner Erfahrung *gemeinsam* mit den Studenten den Lehrstoff
zu bestreiten.

Das ist schön, dass du es so siehst! Meine Erfahrung mit Hochschullehrern war leider eine ganz andere: Arrogante Typen, die vorn gnadenlos ihren Stoff herunterbeteten, zwischendurch zynische Bemerkungen machten und denen die fetten Denkblasen „wie werde ich das ganze Pack am schnellsten los?“ förmlich über den Köpfen schwebten. Das war wohl das Pech der geburtenstarken Jahrgänge…

Zum Leidwesen des Hochschulsystems ist es nicht mehr wie zu
meiner Studienzeit

  • daß alle Studenten die gleiche, einheitliche Vorbildung
    mitbringen
  • daß die Studienklassen von Beginn an klein sind
  • daß alle Studenten die richtige Motivation haben
  • daß alle Studenten wissen, weswegen sie eigentlich in der
    Hochschule sitzen
  • daß alle Studenten bereits aus der Abiturstufe universitäre
    Lehrformen kennen
  • daß alle Studenten über umfassende polytechnische Bildung
    oder Erfahrungen aus der Berufsausbildung verfügen
  • daß der Studienablauf durch das System optimal im Interesse
    aller geregelt ist

So etwas gab es mal? Zu meiner Zeit war man davon weiter entfernt als heute.

Hohe Abbrecherquoten entstehen sicherlich u.a. durch die
unkontrollierte Irrfahrt der Professoren, die sich keiner
pädagogischen Kontrolle unterwerfen müssen.

Aber der Löwenanteil ist durch die Studenten selbst
verschuldet, die einfach kein gutes Abitur mitbringen, wo die
Motivation fehlt, wo sich das Studium um Party statt
Fachliteratur dreht.
Die meisten Studenten kommen vom Gymnasium als viel zu
unselbständig für die Universität und denen ist die harte
Bewertung ihres (Nicht-)Könnens fremd.

Oder nenne es einfach: Von der Schule nicht angemessen vorbereitet. Der Nachwuchs heute ist bestimmt nicht von Geburt an weniger talentiert als früher.

Das steht symptomatisch für das, was ich meine: Wer zuviele
Kinder zum Abitur prügelt, untergräbt das Niveau insgesamt und
kann nicht anders, als den Brotkorb so tief wie möglich zu
hängen.
Der bekommt als Retourkutsche Schüler, die nie was leisten
mußten; die Dinge, die sie nicht können aus Bequemlichkeit,
Gewohnheit, Überforderung und Unsicherheit lieber verweigern
anstatt es zu versuchen. Oder die dann aggressiv reagieren,
weil das Schulsystem sie ständig bemuttert hat und noch die
schlechtesten Noten verklärt worden waren.

Vielleicht sollte man die Schule an die Anforderungen der Uni anpassen - oder umgekehrt? Damit das System stimmig wird und es keine bösen Überraschungen gibt.

Das ist alles Ausdruck des fehlenden Leistungsprinzips. Zum
Lernen gehört immer Anstrengungsbereitschaft und gesunder
Leistungsdruck, sonst bewegt sich nichts.

Frage aus Neugierde bei Gelegenheit einen Japaner, was er an
Zulassungsprüfungen für die gymnasiale Oberstufe und die
Hochschule leisten mußte.

Das japanische Schulsystem ist ein ganz anderes. Die Schüler haben wesentlich mehr Unterricht (wir haben im Verein einige Schüler der japanischen Schule), der Unterricht läuft ganz anders ab und man orientiert sich viel mehr am Durchschnitt. Japaner mögen keine Ausreißer. Man integriert sich komplett. Aber eben auf einem sehr anstrengenden und arbeitsreichen Niveau. Man ist auch wesentlich leistungsorientierter und weniger frei.

Ich glaube aber nicht, dass so ein Schulsystem für einen freiheitlich denkenden Westeuropäer ein anzustrebendes Ziel ist. Glücklicherweise ist auch unsere Schrift deutlich leichter, so dass wir einfach für den schriftlichen Ausdruck längst nicht soviel Lernzeit benötigen.

Soweit mir bekannt ist, wird aber auch bei den Japanern das auswendig Herunterbeten von Lernkram sehr geschätzt.

Da ist etwas dran! Eine Ausbildung kann man nach dem Abi immer
noch machen :wink:.

Deine Antwort mag spaßig gemeint gewesen sein, trotzdem
entlarvt sie ein weiteres Strukturproblem. Abiturienten, die
den Mittelschülern die Arbeit abgraben, die viel investiertes
Staatsgeld verschwenden, die nicht begriffen haben, was
Hochschulreife bedeutet und wo das System auch keinen Riegel
vorschiebt.

Tatsache ist doch, dass viele Firmen gar keine Realschüler mehr nehmen wollen (s.o.). Viele von ihnen müssen dann für die gewünschte Ausbildung noch die Oberstufe ranhängen. Wohl oder übel.

Wie wird noch gleich so treffend geunkt: Ein Abiturient in der
Berufsausbildung ist eine Fehlentwicklung.

Das sehen die Personalabteilungen leider anders. Ein guter Hauptschulabschluss ist heutzutage sogar fast wertlos.

und vielleicht bremst Du Dich eines Tages in Deiner
sozialistischen Gleichmacherei

Soviel anders sehen wir es doch gar nicht. Im Grunde geht es doch nur um die Frage, wann differenziert werden sollte? Nach Klasse 4 wie heute üblich, nach Klasse 10 wie von dir favorisiert oder erst nach dem Abi, was meiner Idee entspricht? Würde man es erst nach dem Abi machen, würden die ganzen FOS, HöHas, BOS, oder wie sie alle heißen mögen, mehr oder weniger überflüssig. Stattdessen hätte man die Oberstufe als Regelschule. Differenziert würde dann erst so richtig, wenn die Berufsausbildung ansteht. Vorher ist man doch sowieso oft noch zu jung, um eine weitsichtige Entscheidung zu treffen.

Ich weiß wovon ich rede. Mir hat man leider sowohl nach Klasse 4 (Realschule statt des empfohlenen Gymnasiums) als auch nach Klasse 10 (ungeeigneter Beruf) den falschen Weg aufgeschwatzt. Eltern und Lehrer meinten es nur gut, nahmen mir damit aber jegliche Motivation.

Viele Grüße

Anne

Also in Bayern hat jemand, der durchs Abi gefallen ist, einen Realschulabschluss. Der hier übrigens Mittlere REIFE heißt, weil ihr alle so auf dem Wort „Reifezeugnis“ rumhackt :wink:.
LK-Wahl ist (tut mir leid, dass ich die Meckerer hier enttäuschen muss :wink:) inzwischen in den meisten deutschen Bundesländern Geschichte. Als erstes Bundesland hat Baden-Württemberg die Kollegstufe schon vor knapp 5 Jahren abgeschafft, und jetzt kopieren die anderen Bundesländer brav dieses System. Jetzt gibt es vierstündige Hauptfächer, Mathe, Deutsch, eine Fremdsprache (in diesen drei Fächern muss das Abitur abgelegt werden), und jeder Schüler darf noch zwei zusätzliche vierstündige Fächer wählen. Es muss außerdem eine Naturwissenschaft belegt werden, Geschichte, Religion und noch eine weitere Gesellschaftswissenschaft (in Bayern noch zusätzlich Sozialkunde, als Kombifach zu Geschichte). Außerdem eine zweite Sprache ODER Naturwissenschaft (hätts das nur zu meiner zeit schon gegeben…), Musik oder Kunst und Sport. In Bayern hat der Schüler übrigens auch noch einen Neigungsbereich, den er mit Fächern füllen darf, die ihm liegen, und zwar egal was das für Fächer sind. Das darf eine dritte Fremdsprache sein, aber auch Musik- oder Sporttheorie (das ist nötig, um schriftliches Abi in Musik oder Sport zu machen), aber auch Chor, Orchester und so weiter. Außerdem hat jeder Schüler ein wissenschaftspropädeutisches und ein praktisches Seminar (W- und P- Seminar), in denen wissenschaftliches Arbeiten geübt und eine Brücke zur Wirtschaft geschlagen werden soll. Jeder Schüler hat die gleiche Stundenanzahl, das Abi wird in Deutsch (schriftlich), Mathe (schriftlich), einer Fremdsprache (schriftlich oder mündlich), einem gesellschaftswissenschaftlichen Fach (schriftlich oder mündlich) und einem frei wählbaren Fach (schriftlich oder mündlich) abgelegt. Alles in allem gibt es 3 schriftliche und zwei mündliche Prüfungen.
Ich finde übrigens nicht, dass das Abi bei der Studienfächerwahl berücksichtigt werden sollte von den Fächern her. Es heißt nicht umsonst Allgemeine Hochschulreife.
Reinerlein, du hast WIRKLICH solche Fälle in Prüfungen??? Bei uns würde das nicht gehen. Die betreffende würde sowas von gelyncht werden. Aber gut, es würde auch nicht ziehen, bei 75% Frauenanteil unter den Studenten :smiley:. Ich finde, bei Prüfungsangst kommt es arg drauf an, was für eine Atmosphäre herrscht. Ich bekam bei meiner Zwischenprüfung erst mal einen Schokomarienkäfer von der Prüferin geschenkt, da gings mir gleich viel besser. Prüfungsangst ist aber auch keine Ausrede. Ich habe mit einer Nachhilfeschülerin Passiv (Englisch) geübt bis es bombenfest saß. Sie hatte keine Fehler mehr. In der Schulaufgabe hatte sie in der Passivaufgabe 0 Punkte.

naja, das prob war eig, dass ich nur 2 bücher hatte…hier im kleinen dorf und eine bücherei und ka 30 schüler die alle gleichzeitig ihre facharbeit zu einm thema gezüglich irlands schreiben…

und da unsere eigentliche lehrerin weg war (kind), hatten wir nur ne art vertretung. der hatte 3 termine gesagt, an denen wir erscheinen sollte und ihm unserer gliederung etc zeigen sollten…

so richtig wusste ich nicht, wie genau so eine facharbeit aufgebaut ist…und ich dachte man hat viele unterpunkte zu denen man was schreibt aber die man nicht gleich auf die these bezieht. aber bei mir steht überall dran: bezug zum thema der facharbeit fehlt…

ich dachte, dass maacht man im fazit…aber das ist ja auch schlecht seiner meinung nach…

naja, wenn ich wiederhol weiß ich es nä jahr besser…:frowning:

hmm…das stimmt leider…aber wenn ich es probiere und dann durchfalle, ist es noch viel schlimmer und ich stehe mit nichts da!
den die vorgegebene punktzahl zu erreichen, ist mit meinen noten grad weit entfernt…

und klar kommt einem das jahr jetzt ewig vor und man denkt immer „oh, jetzt wär ich schon fertig…jetzt würd ich schon studieren etc etc“…aber aufs ganze leben gesehen ist diese eine jahr nun nicht soo ausschlaggebend…und solang ich was draus mache und zumindest ein kleines rückrad aufbaue…

dann kann ich auch später denken, dass das eine jahr wirklich was gebracht hat

Grüß Dich.

Also in Bayern hat jemand, der durchs Abi gefallen ist, einen
Realschulabschluss. Der hier übrigens Mittlere REIFE heißt

In Sachsen lebt die Osttradition fort. Abschlüsse nur über Prüfungen.
Für den Realschulabschluß war bis vor einiger Zeit das Bestehen der Abschlußprüfung notwendig, andernfalls gab es für die Gymnasiasten höchstens ein Versetzungs- bzw. Abgangszeugnis.
Neuerdings hat Sachsen, Thüringen war etwas schneller, auf dem Gymnasium „besondere Leistungsfeststellungen“ eingeführt; in prüfungsähnlichen Klausuren erwerben die Schüler den richtigen Realschulabschluß, sofern sie bestehen.

weil ihr alle so auf dem Wort „Reifezeugnis“ rumhackt

Ich hacke. :smile:

Das hängt damit zusammen, daß die DDR ein traditionelleres Deutsch pflegte. „Abitur“ war der Zeitraum, der Vorgang, der zum Erringen der Hochschulreife führte. Die Abiturprüfung hieß „Reifeprüfung“ und das Abitur bzw. das Abiturzeugnis hieß „Reifezeugnis“.
Der Abschluß der 10. Klasse nannte sich „Mittlere Reife“, doch in der gesprochenen Sprache wurde daraus einfach „Schulabschluß“. Das sickerte nach und nach auch in das Amtsdeutsch des Ministeriums ein, denn die Sache war einfach: Entweder ein Kind hatte den Schulabschluß der Polytechnischen Oberschule erreicht oder nicht.

und jetzt kopieren die anderen Bundesländer brav
dieses System.

Trotzdem kochen die Bundesländer wieder ihre eigenen Süppchen, wo es nur geht.

Die Abschaffung des Kurssystems war zudem mit wahnsinnigen ideologischen Grabenkämpfen in der KMK verbunden. Bisweilen tönte das rechtskonservativ-bürgerliche Lager (CDU/CSU-FDP) von „sozialistischer Gleichmacherei“ und „Untergang Humboldts“.

Die einzigen, die meiner Auffassung nach einen guten Treffer gelandet haben, sind die Sachsen. Dort müssen alle Fächer besucht werden und die Neigungsdifferenzierung (=Dünnbrettbohrerei) hat eine dicke Fußfessel verpaßt bekommen.

Mit dieser Struktur läßt sich zumindest halbwegs arbeiten.
Dennoch ist die deutsche Schule im Ungleichgewicht zwischen Geisteswissenschaften und MNT.

Religion

Das sollte achtkantig aus der Schule fliegen. Religion hat nichts in der Schule verloren. Es hat mich gefreut, daß ich neulich lesen konnte, daß 59% der Ostdeutschen problemlos auf Ethik bzw. Religion in der Schule vollständig verzichten möchten, wenn im Gegenzug mehr Unterricht in Deutsch und Mathematik stattfände.

Ich finde es des weiteren beeindruckend, wie stark und tief der Westen mit Religion indoktriniert ist. Und dann der famose, völlig lächerliche Irrglaube, Kinder würden moralisch handeln oder Werte erlernen, bloß weil sie für ein paar Stunden in der Woche diese sinnlosen Quasselfächer hätten…

Das zeigt gut, daß eine völlig fehlerhafte Schulvorstellung in den Köpfen spukt. Die Eltern und Lehrer erliegen der Einbildung, Werteerziehung und ethisches Handeln könne als akademische Lektion komprimiert in eine Schulstunde gepreßt werden.

Außerdem hat jeder Schüler ein wissenschaftspropädeutisches und
ein praktisches Seminar (W- und P- Seminar), in denen wissenschaftliches Arbeiten
geübt und eine Brücke zur Wirtschaft geschlagen werden soll.

Klingt nach aufgeblasenem Unfug.
Man erkennt auch die alte Leier: Die Problemstellung muß konzentriert in ein gesondertes Fach gegossen werden. Kybernetisches Denken begreifen die Herrschaften einfach nicht.

Das Vertrautwerden mit universitären Lehrformen erfordert die ständige, sukzessive Hinführung. Alle Fächer müssen Schritt für Schritt den frontalen Lehrervortrag erweitern mit Dingen wie Konsultation, Selbststudium, Handhabung von Fachliteratur, Verteidigung einer Belegarbeit, Fachgespräch.

Ähnliches gilt für die Verbindung von Schule und Berufswelt, wo wir damals mit dem pflichtmäßigen polytechnischen Unterricht (UTP, TZ, wpA, wpT) das perfekte Modell hatten.

Wie groß sind wohl die Chancen, daß ein Schüler in der gymnasialen Oberstufe des praxisverschlossenen deutschen Gymnasiums das wissenschaftliche Lernen oder die Berufswelt versteht, wenn der Unterricht in allen Fächern so abläuft wie sonst und der Schüler dann den vermeintlichen Brückenschlag mutmaßlich sehr theoretisch in einem konzentrierten Sonderfach um die Ohren gehauen bekommt??

Ich weiß nicht, was das soll. Es wird übersehen, daß das langfristige Prozesse sind, die ständig erzieherisch (=das Verhalten formend) auf die Kinder einwirken müssen, am besten in allen Fächern.

Jeder Schüler hat die gleiche Stundenanzahl, das Abi wird in
Deutsch (schriftlich), Mathe (schriftlich), einer Fremdsprache (schriftlich oder mündlich),
einem gesellschaftswissenschaftlichen Fach (schriftlich oder mündlich) und einem frei wählbaren Fach (schriftlich oder mündlich) abgelegt.
Alles in allem gibt es drei schriftliche und zwei mündliche Prüfungen.

Wir hatten damals 4 schriftliche Prüfungen, alle dauerten 5 Stunden.
(Deutsch, Mathematik, Russisch, Naturwissenschaft; ich wählte Physik)

Dann war die auf die gesamte 12. Klasse verteilte Sportprüfung (Schwimmen, Leichtathletik, Geräteturnen) absolute Pflicht.

Abschließend fanden 2-5 mündliche Prüfungen statt.
Zwei obligatorische Fächer: als 1. Mündliche eine Prüfung aus Deutsch, Geschichte oder Staatsbürgerkunde; für die 2. Mündliche waren die sogenannten „charakteristischen Fächer“ des Zweiges ausschlaggebend. Im B-Zweig waren das Mathematik, Physik, Chemie oder Biologie.

Zusätzlich konnten weitere nichtobligatorische Mündliche vom Lehrerkollektiv für jeden Schüler festgelegt werden. Die ministerielle Empfehlung lag bei höchstens 5 mündlichen Prüfungen für einen Schüler, was aber überschritten werden dürfte. (In den 70er Jahren nicht mehr.) Kandidaten für die Lessingmedaille mußten in 5 Fächern geprüft werden.

Mich erwischte es in Geschichte, Chemie, Biologie, Astronomie und Erdkunde.

Sehr interessanter Vergleich zu heute: Es galten in der DDR abweichende Regeln für das Bestehen der Prüfungen.

Der Schüler hatte das Reifezeugnis bestanden,

  • wenn seine Leistungen in allen Fächern „genügend“, d.h. 3, oder besser ausfielen oder

  • seine Leistungen in einem Fach mit „mangelhaft“, d.h. 4, bewertet wurde. Die 4 durfte nicht in Deutsch, Mathematik oder den charakteristischen Fächern des Zweiges auftauchen.

Alles darüber hinaus lag in den Händen der Prüfungskommission:

Die Prüfungskommission k o n n t e entscheiden, daß der Schüler das Reifezeugnis besteht

  • wenn seine Leistungen in Mathematik oder einem der charakteristischen Fächer „mangelhaft“ waren

  • wenn seine Leistungen in zwei Fächern „mangelhaft“ waren.
    Die Vieren durften nicht in Deutsch, Mathematik oder den charakteristischen Fächern auftauchen.

Die Prüfungskommission k o n n t e entscheiden, daß ein Schüler auch dann noch das Reifezeugns bestanden hatte, wenn er zwei Vieren hatte und eine in den charakteristischen Fächern erging.

Bei diesen Kann-Entscheidungen mußte der Gesamteinschätzung des Schülers, besonders seinem generalistischen Leistungsvermögen, große Bedeutung beigemessen werden; der genaue Grund für die Entscheidung der Prüfungskommission mußte auf das Zeugnis geschrieben werden.

Ein Schüler fiel definitiv durch

  • wenn eine 5 („ungenügend“) auf dem Zeugnis erschien

  • wenn er in Deutsch eine 4 hatte

  • wenn er drei oder mehr Vieren hatte

Wie wohl die Gymnasiallandschaft Deutschlands aussehen würde, wenn wir diese Regelungen für die Mittlere Reife und das Abitur einführen würden? :smile:

Ich finde übrigens nicht, dass das Abi bei der
Studienfächerwahl berücksichtigt werden sollte von den Fächern
her. Es heißt nicht umsonst Allgemeine Hochschulreife.

Wo ist denn das Abitur noch eine a l l g e m e i n e Hochschulreife?
Es fehlt an Niveau, Einheitlichkeit, Vergleichbarkeit, generalistischer Prägung, Studiertauglichkeit.

Reinerlein, du hast solche Fälle in Prüfungen???

Gut, es handelte sich um Extrembeispiele. Doch solche Macken wie z.B. Verweigerung, Heulen, ständig und überall Ausreden suchen, Beschwerden über Notengebung, großkotziges Diskutieren um Noten usw. usf. tauchen häufiger und häufiger auf.

Letztes Jahr im Herbst schloß ein Student das Modul „Optik“ mit 2,0 ab. Als er erfuhr, daß ein Freund eine sensationelle 1,3 schaffte, drängte er sich zwischen zwei Gruppen ins Zimmer und begann mit „Die 2,0 ist mir zuwenig, ich will jetzt eine 1,3.“.

Im Studium hatte ich einige alte Professoren (Haudegen), die für dieses Verhalten mit dem Stuhl geschmissen hätten.

Viele Grüße :smile:

Ein Abitur hat heute nichts mit Allgemeinbildung zu tun, solange Fächer ausgesucht werden können. Ich kenne noch das gute Schulsystem, wo alles Pflicht war. Da hatte MINT noch eine größere Bedeutung, da für die Volkswirtschaft wichtig.

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Grüß Dich.

Also in Bayern hat jemand, der durchs Abi gefallen ist, einen
Realschulabschluss. Der hier übrigens Mittlere REIFE heißt

In Sachsen lebt die Osttradition fort. Abschlüsse nur über
Prüfungen.
Für den Realschulabschluß war bis vor einiger Zeit das
Bestehen der Abschlußprüfung notwendig, andernfalls gab es für
die Gymnasiasten höchstens ein Versetzungs- bzw.
Abgangszeugnis.
Neuerdings hat Sachsen, Thüringen war etwas schneller, auf dem
Gymnasium „besondere Leistungsfeststellungen“ eingeführt; in
prüfungsähnlichen Klausuren erwerben die Schüler den richtigen
Realschulabschluß, sofern sie bestehen.

Ich fände es auch besser, wenn solche Prüfungen an bayerischen Gymnasien eingeführt werden würden. Aber Gymnasial-10.-Klässler haben eh weniger Chancen auf einen Ausbildungsplatz, eben weil die Arbeitgeber wissen, dass sie noch nie in ihrem Leben eine Prüfung geschrieben und bestanden haben.

und jetzt kopieren die anderen Bundesländer brav
dieses System.

Trotzdem kochen die Bundesländer wieder ihre eigenen Süppchen,
wo es nur geht.

Die Abschaffung des Kurssystems war zudem mit wahnsinnigen
ideologischen Grabenkämpfen in der KMK verbunden. Bisweilen
tönte das rechtskonservativ-bürgerliche Lager (CDU/CSU-FDP)
von „sozialistischer Gleichmacherei“ und „Untergang
Humboldts“.

Die einzigen, die meiner Auffassung nach einen guten Treffer
gelandet haben, sind die Sachsen. Dort müssen alle Fächer
besucht werden und die Neigungsdifferenzierung
(=Dünnbrettbohrerei) hat eine dicke Fußfessel verpaßt
bekommen.

Mit dieser Struktur läßt sich zumindest halbwegs arbeiten.
Dennoch ist die deutsche Schule im Ungleichgewicht zwischen
Geisteswissenschaften und MNT.

In Bayern war das bis jetzt eher weniger so. Klar, Fächer wie Geschichte, Sozialkunde etc. summieren sich, aber man hatte aus dem MNT-Bereich drei Pflichtfächer. Ich musste Mathe, Bio und Chemie belegen. Das waren 9 Wochenstunden Unterricht in MNT-Fächern, fast so viel wie die Leistungskurse. Hätte ich in Chemie eine so tolle Lehrerin gehabt wie in der 11. Klasse, hätte es mir aber vielleicht sogar weiterhin Spaß gemacht… Außerdem gibts ja ein MNT-Pflichtfach im Abitur. Ich war so froh, dass ich nicht Mathe machen musste…

Religion

Das sollte achtkantig aus der Schule fliegen. Religion hat
nichts in der Schule verloren. Es hat mich gefreut, daß ich
neulich lesen konnte, daß 59% der Ostdeutschen problemlos auf
Ethik bzw. Religion in der Schule vollständig verzichten
möchten, wenn im Gegenzug mehr Unterricht in Deutsch und
Mathematik stattfände.

Ich finde es des weiteren beeindruckend, wie stark und tief
der Westen mit Religion indoktriniert ist. Und dann der
famose, völlig lächerliche Irrglaube, Kinder würden moralisch
handeln oder Werte erlernen, bloß weil sie für ein paar
Stunden in der Woche diese sinnlosen Quasselfächer hätten…

Das zeigt gut, daß eine völlig fehlerhafte Schulvorstellung in
den Köpfen spukt. Die Eltern und Lehrer erliegen der
Einbildung, Werteerziehung und ethisches Handeln könne als
akademische Lektion komprimiert in eine Schulstunde gepreßt
werden.

Religion ist eh mehr Philosophie. Ich finde es schon ganz interessant, wenn man ein bisschen Einblick in die Philosophie bekommt. Allerdings hätte ich nichts gegen eine Kürzung von Religion auf eine Wochenstunde.

Außerdem hat jeder Schüler ein wissenschaftspropädeutisches und
ein praktisches Seminar (W- und P- Seminar), in denen wissenschaftliches Arbeiten
geübt und eine Brücke zur Wirtschaft geschlagen werden soll.

Klingt nach aufgeblasenem Unfug.
Man erkennt auch die alte Leier: Die Problemstellung muß
konzentriert in ein gesondertes Fach gegossen werden.
Kybernetisches Denken begreifen die Herrschaften einfach
nicht.

Das Vertrautwerden mit universitären Lehrformen erfordert die
ständige, sukzessive Hinführung. Alle Fächer müssen Schritt
für Schritt den frontalen Lehrervortrag erweitern mit Dingen
wie Konsultation, Selbststudium, Handhabung von Fachliteratur,
Verteidigung einer Belegarbeit, Fachgespräch.

Ähnliches gilt für die Verbindung von Schule und Berufswelt,
wo wir damals mit dem pflichtmäßigen polytechnischen
Unterricht (UTP, TZ, wpA, wpT) das perfekte Modell hatten.

Wie groß sind wohl die Chancen, daß ein Schüler in der
gymnasialen Oberstufe des praxisverschlossenen deutschen
Gymnasiums das wissenschaftliche Lernen oder die Berufswelt
versteht, wenn der Unterricht in allen Fächern so abläuft wie
sonst und der Schüler dann den vermeintlichen Brückenschlag
mutmaßlich sehr theoretisch in einem konzentrierten Sonderfach
um die Ohren gehauen bekommt??

Ich weiß nicht, was das soll. Es wird übersehen, daß das
langfristige Prozesse sind, die ständig erzieherisch (=das
Verhalten formend) auf die Kinder einwirken müssen, am besten
in allen Fächern.

Also diese P-Seminare finden wirklich in Zusammenarbeit mit Unternehmen statt und beinhalten auch Projektarbeit im jeweiligen Unternehmen. An meiner alten Schule gibt es einen Kurs, der den Deutsch-Französischen Tag 2011 organisiert. Die müssen sich da wirklich um alles kümmern. Das W-Seminar hat die Form eines Proseminars an der Universität und man muss darin eine Seminararbeit schreiben. Ich finde das schon sinnvoll, zumindest wenn die Lehrer endlich mal lernen, was für wissenschaftliche Arbeiten wirklich wichtig ist.

Jeder Schüler hat die gleiche Stundenanzahl, das Abi wird in
Deutsch (schriftlich), Mathe (schriftlich), einer Fremdsprache (schriftlich oder mündlich),
einem gesellschaftswissenschaftlichen Fach (schriftlich oder mündlich) und einem frei wählbaren Fach (schriftlich oder mündlich) abgelegt.
Alles in allem gibt es drei schriftliche und zwei mündliche Prüfungen.

Wir hatten damals 4 schriftliche Prüfungen, alle dauerten 5
Stunden.
(Deutsch, Mathematik, Russisch, Naturwissenschaft; ich wählte
Physik)

Dann war die auf die gesamte 12. Klasse verteilte Sportprüfung
(Schwimmen, Leichtathletik, Geräteturnen) absolute Pflicht.

Abschließend fanden 2-5 mündliche Prüfungen statt.
Zwei obligatorische Fächer: als 1. Mündliche eine Prüfung aus
Deutsch, Geschichte oder Staatsbürgerkunde; für die 2.
Mündliche waren die sogenannten „charakteristischen Fächer“
des Zweiges ausschlaggebend. Im B-Zweig waren das Mathematik,
Physik, Chemie oder Biologie.

Zusätzlich konnten weitere nichtobligatorische Mündliche vom
Lehrerkollektiv für jeden Schüler festgelegt werden. Die
ministerielle Empfehlung lag bei höchstens 5 mündlichen
Prüfungen für einen Schüler, was aber überschritten werden
dürfte. (In den 70er Jahren nicht mehr.) Kandidaten für die
Lessingmedaille mußten in 5 Fächern geprüft werden.

Mich erwischte es in Geschichte, Chemie, Biologie, Astronomie
und Erdkunde.

Sehr interessanter Vergleich zu heute: Es galten in der DDR
abweichende Regeln für das Bestehen der Prüfungen.

Der Schüler hatte das Reifezeugnis bestanden,

  • wenn seine Leistungen in allen Fächern „genügend“, d.h. 3,
    oder besser ausfielen oder

  • seine Leistungen in einem Fach mit „mangelhaft“, d.h. 4,
    bewertet wurde. Die 4 durfte nicht in Deutsch, Mathematik oder
    den charakteristischen Fächern des Zweiges auftauchen.

Alles darüber hinaus lag in den Händen der Prüfungskommission:

Die Prüfungskommission k o n n t e entscheiden, daß der
Schüler das Reifezeugnis besteht

  • wenn seine Leistungen in Mathematik oder einem der
    charakteristischen Fächer „mangelhaft“ waren

  • wenn seine Leistungen in zwei Fächern „mangelhaft“ waren.
    Die Vieren durften nicht in Deutsch, Mathematik oder den
    charakteristischen Fächern auftauchen.

Die Prüfungskommission k o n n t e entscheiden, daß ein
Schüler auch dann noch das Reifezeugns bestanden hatte, wenn
er zwei Vieren hatte und eine in den charakteristischen
Fächern erging.

Bei diesen Kann-Entscheidungen mußte der Gesamteinschätzung
des Schülers, besonders seinem generalistischen
Leistungsvermögen, große Bedeutung beigemessen werden; der
genaue Grund für die Entscheidung der Prüfungskommission mußte
auf das Zeugnis geschrieben werden.

Ein Schüler fiel definitiv durch

  • wenn eine 5 („ungenügend“) auf dem Zeugnis erschien

  • wenn er in Deutsch eine 4 hatte

  • wenn er drei oder mehr Vieren hatte

Wie wohl die Gymnasiallandschaft Deutschlands aussehen würde,
wenn wir diese Regelungen für die Mittlere Reife und das
Abitur einführen würden? :smile:

Es haben eigentlich gar nicht so viele Leute in Deutsch eine vier… Aber es hängt halt voll davon ab, was der jeweilige Lehrer erwartet. Eine Freundin von mir wurde von ihrer Deutschlehrerin zwei Jahre lang gezwungen, Lektürehilfen auswendig zu lernen, anstatt selbst zu interpretieren.

Ich finde übrigens nicht, dass das Abi bei der
Studienfächerwahl berücksichtigt werden sollte von den Fächern
her. Es heißt nicht umsonst Allgemeine Hochschulreife.

Wo ist denn das Abitur noch eine a l l g e m e i n e
Hochschulreife?
Es fehlt an Niveau, Einheitlichkeit, Vergleichbarkeit,
generalistischer Prägung, Studiertauglichkeit.

Studiertauglichkeit… tjaja… Ich finds krass, dass hier einige Leute im Bachelor bei jedem Arbeitsblatt rumheulen, dass das ja zu schwer sei…

Reinerlein, du hast solche Fälle in Prüfungen???

Gut, es handelte sich um Extrembeispiele. Doch solche Macken
wie z.B. Verweigerung, Heulen, ständig und überall Ausreden
suchen, Beschwerden über Notengebung, großkotziges Diskutieren
um Noten usw. usf. tauchen häufiger und häufiger auf.

Letztes Jahr im Herbst schloß ein Student das Modul „Optik“
mit 2,0 ab. Als er erfuhr, daß ein Freund eine sensationelle
1,3 schaffte, drängte er sich zwischen zwei Gruppen ins Zimmer
und begann mit „Die 2,0 ist mir zuwenig, ich will jetzt eine
1,3.“.

Im Studium hatte ich einige alte Professoren (Haudegen), die
für dieses Verhalten mit dem Stuhl geschmissen hätten.

Wenn das hier jemand machen würde, könnte er sich bei diesem Professor nie im Leben wieder sehen lassen.

naja, das prob war eig, dass ich nur 2 bücher hatte…hier im
kleinen dorf und eine bücherei und ka 30 schüler die alle
gleichzeitig ihre facharbeit zu einm thema gezüglich irlands
schreiben…

WAS??? Gibts ja nicht. Hier darf nur alle 3 Jahre oder so überhaupt irgendwas zum selben Thema erscheinen, und innerhalb eines Leistungskurses dürfen sich die Themen überhaupt nicht ähneln.

und da unsere eigentliche lehrerin weg war (kind), hatten wir
nur ne art vertretung. der hatte 3 termine gesagt, an denen
wir erscheinen sollte und ihm unserer gliederung etc zeigen
sollten…

Na das is ja mal ne tolle Planung seitens der Schule…

so richtig wusste ich nicht, wie genau so eine facharbeit
aufgebaut ist…und ich dachte man hat viele unterpunkte zu
denen man was schreibt aber die man nicht gleich auf die these
bezieht. aber bei mir steht überall dran: bezug zum thema der
facharbeit fehlt…

Naja man muss schon alles aufs Thema beziehen. Viele Unterpunkte sind schon mal gar nicht schlecht, aber sie sind alle da, um deine These zu stützen.

ich dachte, dass maacht man im fazit…aber das ist ja auch
schlecht seiner meinung nach…

Ja, da fast man das noch mal alles genauer zusammen.

naja, wenn ich wiederhol weiß ich es nä jahr besser…:frowning:

Find ich aber schon krass, dass euch keiner so richtig erklärt hat, wie man sowas macht. Die Fehler, die du oben nennst, wären dann ja nicht passiert.

naja, das prob war eig, dass ich nur 2 bücher hatte…hier im
kleinen dorf und eine bücherei und ka 30 schüler die alle
gleichzeitig ihre facharbeit zu einm thema gezüglich irlands
schreiben…

Frag mal in deiner Bücherei nach Fernleihe. Suche im Netz geeignete Bücher und bestelle sie per Fernleihe. Das kostet etwas an Gebühren und kann länger dauern, aber es funktioniert.

Wenn du wenig Zeit hast, kaufe gebrauchte Bücher und verkaufe sie danach wieder.

Außerdem kann man Tourismusbehörden anmailen und um Infomaterial bitten. Viele Infos findet man auch ganz einfach so im Netz.

Man könnte sich aber auch auf den Weg machen und in die nächste Stadt fahren. Schließlich bist du in der Oberstufe und nicht in der Grundschule! Da wird das ja wohl nicht so das Problem sein!

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Nun ja, hier hat aber offensichtlich schlechte Beratung durch die Lehrkraft stattgefunden. Ich wusste gar nicht, dass es Fernleihe gibt, als ich in der 12. Klasse war. Unsere Französischlehrerin ist extra mit dem gesamten Kurs ans Institut Francais in München gefahren, um uns zu zeigen, wo wir Bücher herbekommen. Obwohl sie sonst nicht sonderlich engagiert war, hat sie mir erklärt, dass es Fernleihe gibt und wie das funktioniert. Natürlich ist es keine Grundschule mehr, aber was man noch nie gemacht hat, kann man nicht zwingend wissen…

Hi!

aber was man noch nie gemacht hat, kann man nicht zwingend
wissen…

Dafür gibt es ja Foren wie dieses!

Gruß

Anne