Hallo Leute,
eine Bekannte rief mich heute an, um sich für unsere Urlaubskarte zu bedanken und erzählte mir wieder einmal von Ihrem Leid. Sie hat eine Tochter - entweder 14 oder 15, aber ich glaube eher 15 Jahre jung. Mit dem Mädel ist scheinbar kein Auskommen mehr. Sie geht und kommt nach Hause wann sie will, sagt nicht mal wohin sie geht, manchmal geht sie zu solchen Bierdosenrekordverbrauchern und darf dort rauchen und Alkohol trinken und die kümmern sich einen Dreck darum das Mädel zur gewünschten Zeit heim zu schicken. Sie macht nicht einen Finger krumm in der Wohnung ihrer Mutter, hilft ihr kein bißchen (die Mutter hat nach einem schweren Verkehrsunfall einen zertrümmerten Arm und hat noch mehrere OP’s vor sich), gibt ihrer Mutter nur patzige und freche Antworten, sagt selbst, dass sie am liebsten rummgammeln will, das gefällt ihr.
Neuerdings soll sie so ziemlich jeden Tag zu spät zur Schule kommen, weil ihre Mutter es leid ist, sie vergebens zu wecken. Dort stört sie auch nur noch und tut nichts für die Schule, denn sie ist der Meinung dass sie mitgeschleppt wird, wenn sie sitzenbleibt. Im Kinderland, wo sie täglich hingeht, hat sie auch schon mehrfach Verwarnungen bekommen, weil sie arg frech war usw.
Sie kommt Abends scheinbar nie vor 21.30 Uhr heim, ihre Mutter weiß nicht wo sie ist. Man kann garnicht alles aufzählen, ich konnte mir auch nicht alles merken. Die Mutter weiß jedenfalls nicht mehr weiter. Taschengeld erhält sie zurzeit nicht mehr, Geld, wofür sie sich T-Shirts oder so kaufen soll - dafür kauft sie Chips und Cola und sagt es gab keine Shirts mehr. Das Jugendamt hat zur Mutter gesagt sie solle nochmal mit ihr sprechen und evtl. einen Termin ausmachen, „…aber wenn sie sich nicht helfen lassen will, dann muss sie eben in ihr Verderben rennen“.
Sicher hat die Mutter was verpasst, das steht außer Frage.
Ich habe selbst eine 14jährige Tochter und ich habe solche Probleme bei weitem nicht.
Meine Tochter schreit auch nicht „hier“, wenn die Arbeit verteilt wird. Aber das und einiges andere betrachte ich alles als pupertätsbedingt.
Ich kann mich bei meiner Bekannten nur noch ziemlich gut erinnern, dass das Mädel sehr, sehr oft allein war.
Immer auf sich gestellt hat sie sich wohl auch Frustspeck angefuttert - sie ist ziemlich mollig. Meine Bekannte hat immerzu gearbeitet um zu sparen, mitunter 4 Jobs mit einem mal (das geht tatsächlich!), meist war sie nur 3x20 Minuten am Tag zu Hause, um fix was zu essen zu machen. So konnte das Kind eigentlich immer machen, was sie wollte und das ging über Jahre hinweg.
Nun weiß sie nicht mehr weiter, denn sie hat absolut keine „Macht“ mehr über das Kind und das Kind selbst keinerlei Respekt vor der Mutter.
Wer hat mit einem eigenen Kind ähnliches durchgemacht und könnte Tipps geben oder wer hat sich selbst so verhalten und hat inzwischen die Kurve gekriegt?
Ich kann ihr kaum Tipps geben, da ich es zum Glück bei weitem nicht so schlimm mit meiner Lady habe. Außerdem ist bei uns ein Mann im Haus, der zur Not auch mal ein Machtwort reden kann.
Meine Bekannte dagegen ist seit Jahren alleine oder hatte sehr kurze Romanzen. Sie ist übrigens eine ehem. Freundin meines Bruders und das ist viele Jahre her. Auch damals als kleines 6 oder 7jähriges Kind war das Mädel schon extrem bockig.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und für evtl. Tipps.
Katrin