Hat jemand der Profis die 3Satreihe (Kant - Die Geburt der Philosophie der Moderne )über Philosophen wahrgenommen, gestern lief etwas über Wittgenstein (hab ich leider verpasst) und Popper (hab ich gesehen, hatte aber mehr erwartet). Heute (ab 22.25 Uhr) gibts Heidegger und Jaspers (Selbstportrait). Hat Jemand der mehr Ahnung davon hat und die Sendungen auch verfolgt, Lust mal ein oder zwei kritische Worte dazu zu schreiben?
T.
Hallo,
ich schneide gerade die Sendungen mit, kann sie mir aber leider erst in einigen Tagen ansehen. Aber ich habe z. B. Ausschnitte aus der Popper-Sendung gesehen. Die Sendungen scheinen mir sehr verschieden auszufallen, was wohl an den verschiedenen Denkern liegt, aber ich meine, dass sie (allgemein betrachtet) nicht schlecht gemacht sind - auch wenn sie im Fall Popper aus meiner Sicht eher entlarvend sind als informativ. Es kommt natürlich immer darauf an, was man von so einer Sendung erwartet. Was interessiert dich denn genau?
Herzliche Grüße
Thomas Miller
Hallo Temper
Weil Du gerade POPPER und WITTGENSTEIN erwähnst. Harald Schmidt empfahl mal vor Jahr und Tag in einem Interview das Buch „Als Wittgenstein einmal den Popper fast mit dem Feuerhaken erschlagen hätte“, welchselbes ich mir dann kaufte und mit gewissem Vergnügen las. Vielleicht kennst Du es ja noch nicht.
Ich selber sehe diese beiden -zugegeben sehr verschiedenen- Philosophen beide ziemlich kritisch. Popper ja sowieso von seiner Grundhaltung her (komme ich doch aus der Generation, die den Positivisten damals gern mal eins mitgegeben hat), und Wittgenstein finde ich -je nach meiner Stimmung- entweder erfrischend offen und jgendlich oder aber eben pubertär und banal. Aber in dieser (z.Zt. nur Kant verehrenden) Zeit ist es schwer, einen Lieblings-Philosophen zu haben.
Gruss, Branden
Positivismus und andere kleine Bemerkungen
Hallo,
Buch „Als Wittgenstein einmal den Popper fast mit dem
Feuerhaken erschlagen hätte“
das Buch habe ich auch mit Gewinn gelesen.
Ich selber sehe diese beiden -zugegeben sehr verschiedenen-
Philosophen beide ziemlich kritisch. Popper ja sowieso von
seiner Grundhaltung her (komme ich doch aus der Generation,
die den Positivisten damals gern mal eins mitgegeben hat),
Naja, Popper versteht sich ja gerade nicht als Positivist, das unterscheidet ihn ja gerade von Russell und auch vom Wiener Kreis, zu dem er eben nicht gehört. Diese Interpretation geht auf Adorno zurück, der Popper hier ein wenig missverstanden hat (ok, Popper hat Adorno auch nicht verstanden). Popper nennt sich „kritischer Rationalist“. Ich denke, das ist schon etwas ganz anderes.
Wittgenstein finde ich -je nach meiner Stimmung- entweder
erfrischend offen und jgendlich oder aber eben pubertär und banal.
Das würde ich auch so sehen, allenfalls noch ergänzen durch das Adjektiv „anregend“.
Aber in dieser (z.Zt. nur Kant verehrenden) Zeit ist es
schwer, einen Lieblings-Philosophen zu haben.
Verschmähst du etwa Kant? Warum denn? Weil er im Jubiläumsjahr medientechnisch benutzt wird? Das haben schon andere überlebt, denke ich. Im Ernst: Was kann man denn an Kant nicht verehren (mal abgesehen von seinen Geschlechtermacken, die aber auch anders interpretierbar sind)?
Herzliche Grüße
Thomas Miller
Eigentlich nichts bestimmtes, ich versuche nur das Denken nachzuvollziehen, und eure Reaktionen interessieren mich auch um wieder euer Denken nachzuvollziehen. Z.B, würde ich jetzt gerne wissen in welchem Zusammenhang entlarvendes zu finden war.
Die Falsifizierung Poppers war mir übrigens neu, ich sehe in ihr allerdings keinen größeren Vorteil gegenüber der klassischen Beweisführung, aber das nur am Rande.
T.
Hallo,
Z.B, würde ich jetzt gerne wissen in welchem Zusammenhang
entlarvendes zu finden war.
in seinen Formulierungen finden sich immer wieder ganz merkwürdige Subjektivismen, die er nicht begründen kann und auch gar nicht begründen will. Er geht einer tieferen Beschäftigung mit Motiven aus dem Weg. Dadurch zeigt er ganz deutlich, dass er seine Grenze bezüglich der Empirie setzt. Entlarvend ist das, weil er damit seine Kritik an nichtempirischen Dingen (wie etwa an Teilen der Sozialwissenschaft, aber auch an Platon und Hegel) letztlich die sichere Basis nimmt und sie eine Sache der Willkür sein lässt. Seine Begründungen in diesen Bereichen sind möglicherweise plausibel (wenn man ähnlich denkt bzw. ähnliche Präferenzen setzt), aber alles andere als zwingend.
Die Falsifizierung Poppers war mir übrigens neu, ich sehe in
ihr allerdings keinen größeren Vorteil gegenüber der
klassischen Beweisführung, aber das nur am Rande.
Das ist das Entscheidende: Es geht nicht um Falsifizier ung , sondern um Falsifizier barkeit. Nur das, von dem man angeben kann, unter welchen Umständen es falsch wäre, gilt nach Popper als wissenschaftlich.
Herzliche Grüße
Thomas Miller
Verschmähst du etwa Kant?
Lieber Thomas Miller, nein, wie könnte ich, von seiner Denke ist er sicherlich nach wie vor wichtig. Ich hab ihn vor Jahren mal versucht, zu lesen, und ich fand ihn furztrocken im Stil.
Ein Gegensatz ist dazu für mich Nietzsche. Von dem darf man nicht alles 1 zu 1 nehmen, aber er hat einen göttlichen Stil.
Popper finde ich ebenfalls scheußlich trocken und langweilig. Wenn Philosophen so entsetzlich langweilig schreiben, ist mir auch der Inhalt verdächtig. Da ist dann kein Leben drin, das mich spontan überzeugt. Voltaire hatte wohl recht (war ers?), wenn ermeinte: Alles darf man schreiben, nur langweilig darf es nicht sein.
Gruss , Branden
Das ist das Entscheidende: Es geht nicht um
Falsifizier ung , sondern um Falsifizier barkeit.
Nur das, von dem man angeben kann, unter welchen Umständen es
falsch wäre, gilt nach Popper als wissenschaftlich.
Ok, mir kam es so rüber als ob Wissenschaftler sich eher mit falschen Theorien beschäftigen sollten und dann irgendwann die richtigen übrigbleiben. Eingrenzung des Wirkungsbereichs ist sicher öfter notwendig, sonst kommt es wirklich zu oft zu Missverständnissen (siehe Frank, war das jetzt gehässig, ich glaub das wars, sorry)…
T.
Wenn ich mich recht erinnere, Männer, dann tiobte ja damals dieser „Positivismusstreit“ zwischen Popper und der „Kritischen Theorie“. Jedenfalls durfte/musste/konnte ich meine ersten Semester Anfang der 70er Jahre u.a. damit verbringen, die Gegensätze zwischen der „Frankfurter Schule“ und Popper u.a. zu lesen und zu hören. Emotional überzeugender waren die Frankfurter, wobei ich wiederum Herbert Marcuse angenehmer fand als Adorno, aber das mag zum einen daran liegen, dass Marcuse (wie ich) im weitesten Sinne Freudianer war, und dass andererseits Adorno so ein bißchen kopfert und abgehoben als „Primus“ rüberkam. Aber lang, lang ists her.
Gruss, Branden
Zur Erinnerung (Links zum Postitivismusstreit)
Hallo,
hier:
http://www.hausarbeiten.de/rd/faecher/hausarbeit/sod…
findet man eine interessante Beschreibung des Positivismusstreites.
Ganz kurz hier: http://www.net-lexikon.de/Positivismusstreit.html
oder hier: http://www.uni-stuttgart.de/wt/HUB14.PDF
Zur Pädagogik:
http://www.friedrich-kuemmel.de/doc/Positivismusstre…
Zum Problembegriff:
http://www.hausarbeiten.de/rd/faecher/hausarbeit/soc…
Zu Marcuse: http://www.praxisphilosophie.de/marchork.pdf
Und noch ein Link:
http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/INTERNET/ARBEITSB…
Herzliche Grüße
Thomas Miller
Hi,
Ok, mir kam es so rüber als ob Wissenschaftler sich eher mit
falschen Theorien beschäftigen sollten und dann irgendwann die
richtigen übrigbleiben. Eingrenzung des Wirkungsbereichs ist
sicher öfter notwendig, sonst kommt es wirklich zu oft zu
Missverständnissen (siehe Frank, war das jetzt gehässig, ich
glaub das wars, sorry)…
Das war jetzt etwas missverständlich.
Es gibt zwei grundlegend verschiedene Betrachtungsweisen der Welt. Die materialistische, die, in all ihren Irrungen und Nuancen, eine objektive Realität akzeptiert und die idealistische, die diese nur aus dem Geiste des Individuums her ableitet in all ihren Nuancen.
Daraus ergibt sich, daß Theorien nicht immer zwingend falsch sind, aber in mancheinem sein Hirn nicht hineinpassen, da deren Logik teilweise völlig verdreht ist. Manchmal kommt man durch Empirie aufgrund falscher Ansätze dennoch zu recht passablen Ergebnissen, siehe ART.
meine Kritik richtet sich ibn erster Linie dagegen, dass gerade in der Physik keine Obacht gegeben wird, in welches Weltbild welche Darstellung gehört. So suchrt man heute noch nach Verbindungen zwischen OT (typisch materialistisch, wird gerne idealistisch zurechtgedreht, siehe Feynmann) und ART (typisch idealistisch, da der dort verwendete Zeitbegriff mit der QT inkompatibel ist und auf einer falschen[nachweisbar!] Gravitationsgleichung beruht) miteinader in Einklang zu bringen, was nach meiner Determinismuslösung unmöglich ist.
Was meintest du nun?
fragt:
Frank
Idealismus
Hallo Frank,
Es gibt zwei grundlegend verschiedene Betrachtungsweisen der
Welt. Die materialistische, die, in all ihren Irrungen und
Nuancen, eine objektive Realität akzeptiert und die
idealistische, die diese nur aus dem Geiste des Individuums
her ableitet in all ihren Nuancen.
das ist nicht korrekt (wie ich schon mehrfach betont habe). Der Fehler liegt in dem von mir fett hervorgehobenen Begriff „nur“. Der Idealismus, der kein Spiritualismus (der diesen Fehler tatsächlich begeht und im Gegensatz zum Materialismus steht) ist, schreibt an dieser Stelle statt „nur“ das Wort „jedenfalls“ - und dann steht der Zusammenarbeit mit dem Materialismus nichts mehr im Wege.
Idealismus und Materialismus sind keine Gegensätze, weil sich Idealismus auf das Subjekt, Materialismus auf das Objekt bezieht. Der Fehler des Spiritualismus ist, dass er sich auf das Objekt bezieht.
Der Fehler des Realismus (andererseits) ist, dass er den Materialismus auf das Subjekt bezieht.
Nochmal kurz:
Der Realismus beschreibt das Subjekt falsch,
der Materialismus beschreibt das Objekt richtig.
Der Spiritualismus beschreibt das Objekt falsch,
der Idealismus beschreibt das Subjekt richtig.
Die Verwechslung von Spiritualismus und Idealismus ist entweder ein Irrtum oder eine gezielte Falschdeutung.
Herzliche Grüße
Thomas Miller
Nix, vergiss es, mein Fassungsvermögen ist schon lange überschritten…
T.
Danke, Thomas, insbesondere die erste web, der erste link, war schön übersichtlich!
Entschuldigung, Thomas, ich meinte den 2. Link, das net-Lexikon, ist schön kurz und übersichtlich.
Hallo Frank,
Es gibt zwei grundlegend verschiedene Betrachtungsweisen der
Welt. Die materialistische, die, in all ihren Irrungen und
Nuancen, eine objektive Realität akzeptiert und die
idealistische, die diese nur aus dem Geiste des Individuums
her ableitet in all ihren Nuancen.das ist nicht korrekt (wie ich schon mehrfach betont habe).
In welchem Definitionsbereich?
Der Fehler liegt in dem von mir fett hervorgehobenen Begriff
„nur“. Der Idealismus, der kein Spiritualismus (der diesen
Fehler tatsächlich begeht und im Gegensatz zum Materialismus
steht) ist, schreibt an dieser Stelle statt „nur“ das Wort
„jedenfalls“ - und dann steht der Zusammenarbeit mit dem
Materialismus nichts mehr im Wege.Idealismus und Materialismus sind keine Gegensätze, weil sich
Idealismus auf das Subjekt, Materialismus auf das Objekt
bezieht. Der Fehler des Spiritualismus ist, dass er sich auf
das Objekt bezieht.
Der Fehler des Realismus (andererseits) ist, dass er den
Materialismus auf das Subjekt bezieht.Nochmal kurz:
Der Realismus beschreibt das Subjekt falsch,
der Materialismus beschreibt das Objekt richtig.Der Spiritualismus beschreibt das Objekt falsch,
der Idealismus beschreibt das Subjekt richtig.
Wie wqillst du in diesen Kategorien dialektische Denksysteme einordnen? Das geht garnicht.
Weder Hegel noch Marx haben sich mit Objekten oder Subjekten befasst. Beide haben sich mit Bewegungsabläufen befasst und darauf ihre Denksysteme gegründet. Hegel synthetisch, Marx analytisch. Hegel hat sich selbst als idealistisch bezeichnet, weil er die Welt „aus dem Geiste heraus“ darstellte. D.h. vom Individuum, dessen Idee aus, als subjkektive Darstellung. Daher Idealismus. Marx jedoch als subjektive Widerspiegelung der objektiv realen Bewegung, also gegen das Individuum, gegen die Idee. Daher materialistisch.
Bei näherer Betrachtung ergeben sich bei den von dir beschriebenen Kategorien Verschiebungen und Überlappungen zwischen beiden. Typisch wäre der Feuerbachsche Materialismus. Aber auch Metaphysik.
Das typische für diese alten einteilungen ist, dass sie irgendwo in ihrer Kausalität oder Logik Sprünge haben. Bei Kant habe ich dir das deutlich gezeigt, denk ich
kein Wunder also, dass du mit meiner determinismuslösung nichts anfangen kannst. Sie passt definitiv nicht in dein Weltbild. (was jetzt nur als Feststellung gelten soll, nicht Beleidigung o.ä.)
Die Verwechslung von Spiritualismus und Idealismus ist
entweder ein Irrtum oder eine gezielte Falschdeutung.
Deine Definition bzw. Weltbild des Idealismus würde mich schon interessieren. Auf wen beziehst du dich dabei?
Gruß
Frank
Hallo Frank,
Wie wqillst du in diesen Kategorien dialektische Denksysteme
einordnen? Das geht garnicht.
das ist kein Problem, solange die Dialektik nicht materialistisch gefasst wird, wie bei Engels (wo sie falsch wird).
Weder Hegel noch Marx haben sich mit Objekten oder Subjekten
befasst.
Soso.
Beide haben sich mit Bewegungsabläufen befasst und
darauf ihre Denksysteme gegründet.
Nicht ganz falsch, aber auch nicht richtig.
Hegel synthetisch, Marx analytisch.
Das ist Unsinn.
Hegel hat sich selbst als idealistisch bezeichnet,
weil er die Welt „aus dem Geiste heraus“ darstellte.
Das ist Unsinn, insbesondere das „weil“ - aber da werde ich dich eh nicht bekehren können. Also lassen wir das einfach so stehen, damit sich jeder sein eigenes Urteil bilden kann.
D.h. vom Individuum, dessen Idee aus, als subjkektive Darstellung.
Daher Idealismus.
Auch das ist Unsinn. Du liest die Texte einfach selektiv. Das ist alles.
Marx jedoch als subjektive Widerspiegelung
der objektiv realen Bewegung,
Das stimmt halb - immerhin.
also gegen das Individuum, gegen die Idee. Daher materialistisch.
Das ist wieder Unsinn.
Bei näherer Betrachtung ergeben sich bei den von dir
beschriebenen Kategorien Verschiebungen und Überlappungen
zwischen beiden.
Ja, das ist auch gut so, weil man dann nicht überheblich wird und behauptet, alles zu wissen.
Typisch wäre der Feuerbachsche Materialismus.
Aber auch Metaphysik.
Soso. Was wohl Feuerbach dazu sagen würde …
Das typische für diese alten einteilungen ist, dass sie
irgendwo in ihrer Kausalität oder Logik Sprünge haben.
Der erste Witz.
Bei Kant habe ich dir das deutlich gezeigt, denk ich
Der zweite Witz - ok, den hast du bemerkt.
kein Wunder also, dass du mit meiner determinismuslösung
nichts anfangen kannst. Sie passt definitiv nicht in dein
Weltbild. (was jetzt nur als Feststellung gelten soll, nicht
Beleidigung o.ä.)
Ach Frank, ich fühle mich nicht beleidigt, ich staune nur immer, wie man alles unter einer einzigen Blickrichtung lesen kann, ohne das selbst zu bemerken.
Deine Definition bzw. Weltbild des Idealismus würde mich schon
interessieren. Auf wen beziehst du dich dabei?
Das haben wir schon mehrfach durchgekaut. Lies Schopenhauer - der wird von beiden Richtungen nicht in Beschlag genommen, ist einfach zu lesen und hat in dieser Frage ausnahmsweise einmal unbestreitbar Recht:
-> Die Welt als Wille und Vorstellung, Band 2, Kapitel 1: „Zur idealistischen Grundansicht“ (ungefähr 15. Absatz, besser aber das ganze Kapitel, nur knapp 20 Seiten).
Herzliche Grüße
Thomas Miller
Hallo Thomas,
Wie wqillst du in diesen Kategorien dialektische Denksysteme
einordnen? Das geht garnicht.das ist kein Problem, solange die Dialektik nicht
materialistisch gefasst wird, wie bei Engels (wo sie falsch
wird).
DAS ist Unsinn. Es ist eine schlichte Aussage, den Beleg bleibst du schuldig. Wieso und weshalb sollte sie materialistisch Unsinn sein? Materialistisch in dem Sinn, dass es eine objektive Realität gibt?
Weder Hegel noch Marx haben sich mit Objekten oder Subjekten
befasst.Soso.
Beide haben sich mit Bewegungsabläufen befasst und
darauf ihre Denksysteme gegründet.Nicht ganz falsch, aber auch nicht richtig.
„Die Bewegung ist die Daseinsweise der Materie“ (Marx)
"Das Wissen, welches zuerst oder unmittelbar unser Gegenstand ist, kann kein anderes sein als dasjenige, welches selbst unmittelbares Wissen, Wissen des Unmittelbaren oder Seienden ist. Wir haben uns ebenso unmittelbar oder aufnehmend zu verhalten, also nichts an ihm, wie es sich darbietet, zu verändern, und von dem Auffassen das Begreifen abzuhalten.
Der konkrete Inhalt der sinnlichen Gewißheit läßt sie unmittelbar als die reichste Erkenntnis, ja als eine Erkenntnis von unendlichem Reichtum erscheinen, für welchen ebensowohl wenn wir im Raume und in der Zeit, als worin er sich ausbreitet, hinaus-, als wenn wir uns ein Stück aus dieser Fülle nehmen, und durch Teilung in dasselbe hineingehen, keine Grenze zu finden ist." (Hegel)
Anders ausgedrückt: Das Wissen darum ist die Daseinsweise der Materie (daher idealistisch)
Ob das absolute Subjekt oder Objekt existiert, haben beide nicht gesagt, da beider Denkweisen auf der Existenz antagonistischer Widersprüche fusst (These/Antithese).
Hegel synthetisch, Marx analytisch.
Das ist Unsinn.
Schlecht ausgedrückt, OK. Die Logik (anhand bollscher Algebra) war damit gemeint und damit dier Denkrichtung.
Hegel hat sich selbst als idealistisch bezeichnet,
weil er die Welt „aus dem Geiste heraus“ darstellte.Das ist Unsinn, insbesondere das „weil“ - aber da werde ich
dich eh nicht bekehren können. Also lassen wir das einfach so
stehen, damit sich jeder sein eigenes Urteil bilden kann.D.h. vom Individuum, dessen Idee aus, als subjkektive Darstellung.
Daher Idealismus.Auch das ist Unsinn. Du liest die Texte einfach selektiv. Das
ist alles.
Nein, mir gehts hier ganz klar um die Logik darin und deren Negation. Es ist ein Unterschied, ob ich eine objektive Realität subjektiv darstelle oder widerspiegele.
Ich vermute stark, dass du mit dem Begriff widerspiegeln Bauchschmerzen hast. Die mechanistischen Materialisten taten das nicht.
Marx jedoch als subjektive Widerspiegelung
der objektiv realen Bewegung,Das stimmt halb - immerhin.
also gegen das Individuum, gegen die Idee. Daher materialistisch.
Das ist wieder Unsinn.
Nein! Ganz und gar nicht!
„Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein.“ (Marx)
Hier hat er eindeutig einen Rückschluß aus der Bewegung der Materie auf das Subjekt gezogen. Die Erkenntnis generiert sich also GEGEN das Subjekt. Daher muß es sie WIDERSPIEGELN, sie nochmals negieren. Klar?
Bei näherer Betrachtung ergeben sich bei den von dir
beschriebenen Kategorien Verschiebungen und Überlappungen
zwischen beiden.Ja, das ist auch gut so, weil man dann nicht überheblich wird
und behauptet, alles zu wissen.
Es geht nicht darum, alles zu wissen. Ein einzelnes Individuum kann das nie, das ist unmöglich. Wichtig ist, in der Empirie dieselbe Methode anzuwenden, bei Hegel, auch heute noch, die Synthese aus These und Antithese, bei Marx die Analyse (dieser Synthese) anhand antagonistischer Widersprüxche (These/Antithese).
Typisch wäre der Feuerbachsche Materialismus.
Aber auch Metaphysik.Soso. Was wohl Feuerbach dazu sagen würde …
Solltest du besser bei Marx nachlesen, stammt nicht von mir
Feuerbach war zu einer Hälfte Idealist, zur anderen Materialist, wodurch er sich verkorkst hat.
Das typische für diese alten einteilungen ist, dass sie
irgendwo in ihrer Kausalität oder Logik Sprünge haben.Der erste Witz.
Bei Kant habe ich dir das deutlich gezeigt, denk ich
Der zweite Witz - ok, den hast du bemerkt.
Was ist daran witzig? Das Problem war doch lange Zeit die Suche nach dem Primat. Genau das führte zwangsläufig oft zu falschen falschen Schlüssen durch falsche Azusgangsvoraussetzungen. Logo.
kein Wunder also, dass du mit meiner determinismuslösung
nichts anfangen kannst. Sie passt definitiv nicht in dein
Weltbild. (was jetzt nur als Feststellung gelten soll, nicht
Beleidigung o.ä.)Ach Frank, ich fühle mich nicht beleidigt, ich staune nur
immer, wie man alles unter einer einzigen Blickrichtung lesen
kann, ohne das selbst zu bemerken.
Nicht eine, zweierlei. Allerdings halte ich mich nicht an festen Dingen fest, deshalb bringen diese Kategorien nix. Kausalität lässt sich nur durch Prozesse bestimmen und deren Abhängigkeiten. Dazu gibt es die drei dialektischen Grundgesetze der Bewegung. Was soll uich mit Kategorieren? Mir den Kopf zubauen? Diese ändern sich doch ständig.
Ansonsten nenne mir dazu ein Gegenbeispiel.
Deine Definition bzw. Weltbild des Idealismus würde mich schon
interessieren. Auf wen beziehst du dich dabei?Das haben wir schon mehrfach durchgekaut. Lies Schopenhauer -
der wird von beiden Richtungen nicht in Beschlag genommen, ist
einfach zu lesen und hat in dieser Frage ausnahmsweise einmal
unbestreitbar Recht:
-> Die Welt als Wille und Vorstellung, Band 2, Kapitel 1:
„Zur idealistischen Grundansicht“ (ungefähr 15. Absatz, besser
aber das ganze Kapitel, nur knapp 20 Seiten).
Wohlgemerkt, seit Hegel eigentlich nicht mehr so richtig passend. Du kannst gern ein anderes Wort dafür erfinden, für mich bleibt das Idealismus, was die Welt durch den Geist erkennt.
Gruß
Frank
Hallo Thomas!
Ein kleiner Einwand:
Idealismus und Materialismus sind keine Gegensätze, weil sich
Idealismus auf das Subjekt, Materialismus auf das Objekt
bezieht.
Idealismus und Materialismus sind aber Gegensätze, weil im Idealismus in seiner Grundüberzeugung nicht dem sinnlichen Materiellen, sondern dem Ideellen, (bzw. Idealen), Geistigen die entscheidende Rolle zugewiesen wird. Oder siehst du das anders? Mir ist nicht ganz klar, worauf du hinauswillst??
Gruss
Junktor
Hallo Frank,
den Beleg bleibst du schuldig
nur hier, weil du alles in früheren Antworten auf dich im Archiv finden kannst.
„Die Bewegung ist die Daseinsweise der Materie“ (Marx)
usw. …
Ich sage es noch einmal: Du liest selektiv. Wenn du einen Tipp von mir willst (ich weiß, du willst keinen, aber ich gebe ihn trotzdem): Frag dich bei jedem von dir als eindeutig zutreffend beurteilten Satz, was jemand gegen diesen Satz einwenden könnte. Dass du das nicht tust, zeigt sich z. B. hier:
„Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein.“ (Marx)
Hier hat er eindeutig einen Rückschluß aus der Bewegung der
Materie auf das Subjekt gezogen. Die Erkenntnis generiert sich
also GEGEN das Subjekt. Daher muß es sie WIDERSPIEGELN, sie
nochmals negieren. Klar?
und hier:
Typisch wäre der Feuerbachsche Materialismus.
Aber auch Metaphysik.Soso. Was wohl Feuerbach dazu sagen würde …
Solltest du besser bei Marx nachlesen, stammt nicht von mir
Du nimmst die Sätze und findest sie richtig, aber du überprüfst sie nicht.
Feuerbach war zu einer Hälfte Idealist, zur anderen
Materialist, wodurch er sich verkorkst hat.
Ich weiß, dass Marx das so sah.
Was ist daran witzig?
Der Smiley.
Ansonsten nenne mir dazu ein Gegenbeispiel.
Nein, ich habe schon so viele in älteren Postings genannt, die du alle ignoriert hast. Ich bin müde.
Du kannst gern ein anderes Wort dafür erfinden, für
mich bleibt das Idealismus, was die Welt durch den Geist erkennt.
Eben.
Herzliche Grüße
Thomas Miller