Damit folgt dieser jemand nicht der (wie auch immer heiligen)
Schrift, sondern demjenigen der sie interpretiert.
Das betrifft JEDE organisierte/tradierte Religion
Und wenn
dieser ‚Gläubige‘ dann auch noch keine andere Meinung
gelten lässt ist der Krach mit Andersdenkenden perfekt, aber
so unnötig wie oftmals fatal.
Im Gegenteil - das ist nötig. Wenn jemand wirklich religiös ist, d.h. seine Religion ernst nimmt und überzeugt von ihrer göttlichen Wahrheit ist, dann KANN er keine anderen Meinungen gelten lassen. VOn einem wirklich Religiösen erwarte ich, daß er zu seiner Religion steht, egal was andere davon halten. So ein Mensch ist auch berechenbar und ehrlich. Am meisten nerven mich Leute, die sich zwar religiös nennen, aber in Wirklichkeit ihr ganzes Leben und alle ihre geäußerten Meinungen stromlinienförmig mit dem modernen Leben abgeglichen haben, um bloß nicht dumm aufzufallen. Ich mag keine Menschen, die anstatt einen Standpunkt zu vertreten so tun, als wären alle Meinungen gleichwertig.
Wer sich selbst und seine Meinung hinterfragen kann, muss
nicht unsicher im Glauben sein, sondern aufgeschlossen. Er
kann ja immer noch bei seiner Meinung bleiben und den anderen
bei seiner belassen.
Nein, und das betrifft nicht nur Religion: Wer einen Standpunkt hat, hat diesen aus bestimmten Gründen. Er kann diese vortragen und so seine Meinung begründen. Das bedeutet aber, daß alle anderen unrecht haben. Entweder man hat einen Standpunkt oder eben nicht.
Und das unterscheidet eine gesunde Basis = ein Fundament vom
Fundamentalismus.
Dein Fundament klingt aber sehr wackelig: Ich habe zwar meine Meinung aber deine ist ebenso nett. Was ist das für eine Aussage? Gerade bei religiösen Haltungen ist das absurd. Wer an A glaubt, kann nicht die Aussagen „nicht A“ als gleichwertig stehenlassen.
Gruß
d.