Für den Islam ist Jesus immerhin ein Prophet. Daher betrachte
ich den Unterschied zwischen Judentum und Christentum in Bezug
auf Jesus Christus gravierender.
Wirklich? Nimm doch mal ein anderes Beispiel statt „Jesus war
der Messias“, ein weniger emotional besetztes: „Jimi Hendrix
war der beste Gitarrist aller Zeiten“. Was ist „gravierender“
für jemanden, der diesen Satz für wahr hält: a. „Jimi Hendrix
konnte zwar ein Plektrum halten und eine Gitarre richtigrum
anfassen, war aber definitiv nicht der beste Gitarrist aller
Zeiten“ oder b. „Ich enthalte mich jeder Aussage über diese
Person, da ich Maler bin und nicht Musiker.“?
Ich muss erhlich sagen den Vergleich mit Jimi Hendrix verstehe ich nicht.
Die islamische
Haltung zur christlichen Religion ist eine ablehnende (da der
Islam jünger ist),
seltsame Schlussfolgerung
die jüdische eine indifferente (da es älter
ist). Deine Beurteilung würde ich also überdenken.
Du hast natürlich recht, die Dreifaltigkeit ist natürlich für das Judentum völliger Quatsch, aber nachdem von Seiten Judentum bereits Jesus abgelehnt wird, kommen wir dort eigentlich gar nicht soweit (es ist sozusagen schon vorher Halt, drum hab ich es nicht weiter verfolgt). Aber ich ja, auch das ist trennend.
Bis zu dem Zeitpunkt an dem die Kreuzzüge stattfanden
wahrscheinlich. Dann hatte man als Christ wohl eher schweren
Stand im heiligen Land.
Soll heißen: Bis die bösen Christen einfach mal so die
Kreuzzüge anzettelten und sich damit zurecht den Unmut der im
heiligen Land ur-heimischen Moslems zuzogen war die islamisch
Welt den Ungläubigen völlig wohlgesonnen gegenüber? Recht
amüsante Auffassung, wenn auch sehr populär, da die richtige
Seite favorisierend.
langsam ärgere ich mich über Deinen Ton.
Aber darauf gehe ich nicht weiter ein
(ist hier OT). Aber was wichtiger ist: Islamische
Rechtsordnung (real existierender Islam als Staatswesen wie es
ihn in Spanien, Griechenland usw. über Jahrhunderte gab) hat
mit den Kreuzzügen rein nichts zu tun. Siehe den
Wikipedia-Artikel, den ich verlinkt habe.
Einigen wir uns auf Duldung / Toleranz gegenüber anderen Religionen ohne größere kriegerische Auseinandersetzungen. Erst mit den Kreuzzügen wurden die kriegerischen Auseinandersetzungen des Christentums mit dem Islam religiös motiviert, wenn auch nur vordergründig.
Ganz einfach weil religiöser Fundamentalismus nichts, aber
auch rein gar nichts mit religiösem Glauben zu tun hat.
Ich sehe das umgekehrt. Fundamentalismus (d. h. reiner Bezug
auf das Fundament) ist die Reinstform einer Religion. An
seiner Ausformung erkennt man den wahren Charakter eines
Glaubenssystems.
Du meine Güte, Fundamentalismus und seine Wortverwandtschaft mit Fundament bedingt nicht gleichzeitig eine Sinnverwandtschaft. Fundamentalismus ist mit wesentlich mehr belegt als nur „Reinstform einer Religion“! Gegen diese (Deine) Meinung verwehre ich mich.
Letzteres kann immer diskutiert werden, auch zwischen
Angehörigen unterschiedlicher Religionen, ersteres nicht.
Sehe ich auch genau andersherum. Persönlicher Glaube ist
beliebig, anpassungsfähig, biegsam, verdrehbar, das Fundament
aber (die heiligen Texte) ist erstens für jeden einsehbar
(lesbar) und zweitens nicht wegzudiskutieren,
Gerade das stimmt nicht, Koran und Bibel sind interpretierbar. Ein Fundamentalist interpretiert sie, glaubt die absolute Wahrheit gefunden zu haben und lehnt alles ab, das anders interpretiert.
d.h. es ist als
Faktum gegeben, welches von Angehörigen aller Religion und
Nichtreligionen nachgeprüft werden kann.
Siehe oben.
Grüße
Morrighan