Ab wann gilt etwas als Sport?

Ich frage mich schon sehr lange, ab wann jemand Sport betreibt. Da wird doch mit total unterschiedlichen Meßlatten gemessen.
Jemand der 2 mal pro Woche mit dem Rad zur arbeit fährt und dabei jeweils 30 km zurücklegt, der treibt Sport.
Was ist mit jemand, der täglich 3 km zum einkaufen und zurück, 2 km zum Kindergarten und zurück und 1 mal pro Woche 6 km zu Bekannten und zurück mit dem Rad fährt. Das auch noch mit Kind auf dem Kindersitz. Das sind doch Peanuts.
Aber letzendlich mehr als der Sportler.

Jemand geht jeden morgen die 8 Stockwerke zu seinem büro über die Treppe. Der Mensch ist sportlich.
Die Hausfrau, die im Einfamilienhaus 12-15 mal die Treppe in den oberen Stock hochgeht macht doch keinen sport. Die macht das bißchen Hausarbeit.

Der Ehemann ist Leistungssportler und läuft wöchentlich als Marathonvorbereitung 5 Stunden. die ehefrau fährt fast alle Wege mit dem Rad. Dafür benötigt sie durchschnittlich 6 Stunden pro Woche.
Ist sie mit Sportprogrammen (Wii fitplus , Active, Your shape, Yoga) täglich ca. 30 Min auf der Wii. Die Ehefrau sehr oft gefragt, ob sie es okay findet, dass sie bei dem sportlichen Mann so unsportlich ist und vom Arzt wird sie aufgefordert wenigstens etwas Sport zu treiben.

So, jetzt hätte ich gern die Definition für Sport?

Schach gilt auch als Sport
s. Titel… warum auch immer, Skat kloppen aber nicht…
Gruß burli

Hallo,

Skat kloppen aber nicht…

Das ist falsch.
Beides wird als Sport gesehen, wenn es im Verein betrieben wird (und nicht im verrauchten Nebenzimmer eines Wirtshauses).

Gruß
Elke

Tja, aber jetzt bin ich immer noch nicht schlauer. Jetzt wird es ja noch verwirrender. Weder beim Schach noch beim Skat wird sich großartig bewegt.
Ergo: sport ist nicht unbedingt Bewegung.

Hi!

Es scheint wohl keine einheitliche Definition zu existieren. Gefunden habe ich aber einen „Definitionsvorschlag“ der Fakultät für Sportwissenschaft der Uni Hamburg (und das sind die, die „es wissen müssen“ *g*):

„Sport“ ist ein kulturelles Tätigkeitsfeld, in dem Menschen sich freiwillig in eine wirkliche oder auch nur vorgestellte Beziehung zu anderen Menschen begeben mit der bewußten Absicht, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten insbesondere im Gebiet der Bewegungskunst zu entwickeln und sich mit diesen anderen Menschen nach selbstgesetzten oder übernommenen Regeln zu vergleichen, ohne sie oder sich selbst schädigen zu wollen.
Quelle: http://www.sportwissenschaft.uni-hamburg.de/tiedeman…

Was du betreibst, würde man daher nicht als Sport im engeren Sinne bezeichnen. Eine Körperliche Aktivität ist es dennoch. Und dies könnte man IMHO auch als Oberbegriff für Sport wählen.

Gruß,
Sharon

Hallo Gabi,

ich kenn das Problem - und bin fast geneigt zu empfehlen, das ins Psychobrett zu empfehlen (s.u.)

Wer fragt ständig?

Dem Arzt würde ich mal genau diese Aufstellung da machen, ggf. auch direkt noch weiter gehend, je nachdem, wie er tickt, mit Kalorienverbrauch oder ähnlichen Werten. Und zwar schon mal unabhängig von der Wii-Geschichte. (Ich weiß nicht, wie sportiv das Ganze ist. Aber entweder, man bewegt sich da sehr gezielt, dann machst du doch Sport - und 30 Minuten täglich find ich da durchaus viel. Oder da zählt nicht, weil es mehr Spielen ist, dann braucht man es nicht zu erwähnen)

So ähnlich habe ich das auch mal gemacht, angesichts der Tatsache, dass wir kein Auto haben, ich nur im strengen Winter eine Monatskarte habe (wie derzeit), nämlich dann, wenn Radfahren nicht möglich ist, weil die Wege vereist / verschneit sind und ich ansonsten je nach Witterung und Bedarf zwischen 40 und 120 km, im Sommer auch mehr pro Woche Rad fahre. Auch kenne ich: Nordic Walking ist Sport, aber mit dem Hund stramm durch den Wald gelaufen nicht.

Letztlich bist aber DU es, der entscheidet, ob das Sport ist, oder nicht. Daher auch die Frage, wer fragt, wer spricht dich an? Wenn du völlig in dir stehst, weil du für dich weisst, dass du genug für deine Fitness tust, dann geht dir am Allerwertesten vorbei, was die anderen sagen. Wenn du - vielleicht auch angesichts deines Marathon-Man - Probleme damit hast, dann pack die dort an.

LG Petra

Hallo,

noch ein schönes Beispiel:
der Bergführer, der auf einen 8000er hochgeht, macht seine Arbeit - der Bergsteiger hinter ihm treibt Sport. :wink:)

Die Einteilung bzw. Definition von Sport ist willkürlich und macht - zumindest für Normale Personen auch keinen Sinn.
Sport - im weitesten Sinn hat was mit Regeln zu tun, einem umschriebenen Raum - und v.a. wird die Tätigkeit zum Selbstzweck ausgeübt.
Siehe den Bergführer:
er geht ja nicht „freiwillig“ da hoch - also kann man es als Arbeit bezeichnen.
Der Bergsteiger will da hoch - also ist es Sport; er könnte es ja auch sein lassen. Sport eben. :wink:)

Und zur Beruhigung: die körperlichen Tätigkeiten die so „nebenbei“ ausgeübt werden sind eh die die am besten sind - je mehr desto besser. Siehe dazu z.b. auch das Buch „The Blue Zones“.

Tschüss

Matthias

Hallo,

ich sage es mal ganz krass: Sport treiben immer die Anderen …
Es ist einfach die Floskel, die Ärzte und andere wohlmeinende Zeitgenossen benützen, wenn sie damit ausdrücken wollen, dass Bewegung dem Menschen gut tut.

Fakt ist, wir sind als Lauftiere angelegt.
Der Mensch war ursprünglich den ganzen Tag auf den Beinen und immer hinter etwas zu Essen her.

Fakt Zwei ist, dass es leider keinen definierten Richtwert gibt, ab wann Bewegung für die Einzelperson „nur“ Bewegung oder bereits Sport ist.

Das ändert sich nämlich je nachdem, in welcher Gesellschaft dieser Mensch lebt.

Frag mal einen Bauern in der Dritten Welt, der zu Fuß 30 Kilometer hin und zurück zum nächsten Markt läuft, was der von einem Marathonläufer hält. Der lacht den verrückten Europäer aus.

viele grüße
Geli

Morgen!

noch ein schönes Beispiel:
der Bergführer, der auf einen 8000er hochgeht, macht seine
Arbeit - der Bergsteiger hinter ihm treibt Sport. :wink:)

Du meinst die Sherpas, die etwa den Berg 5 mal hoch und runter laufen
um dem Sportler Gepäck, Zelt, Proviant und Sauerstoffflaschen
hinterher zu tragen.
Der Sportler geht dann ganz entspannt mit leichtem Gepäck.

War letztens erst ein schöne Dukumentation.

Gruß
Stefan

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