Ich halte es für ausgesprochen unwahrscheinlich, daß es
irgendwelche Maßnahmen gibt, die die Folgen der Klimaänderung
zu wesentlichen Teilen abfedern können. Außer vielleicht
Neuzüchtungen bei Nutzpflanzen und Deicherhöhungen gibt es
kaum etwas, das wir mit unseren technischen Möglichkeiten
machen können.Viel mehr ist auch nicht notwendig. Die Neuzüchtung von
Nutzpflanzen ist sogar gänzlich verzichtbar, weil sich die
Klimaänderung im Wesentlichen in einer Verschiebung der
Klimazonen und nicht etwa in der Entstehung völlig neuer
Klimazonen äußern wird, in denen keine der heute bekannten
Nutzpflanzen kultiviert werden können.
Witzige Geschichte: Die Entwicklung von Pflanzen hängt nicht nur von den klimatischen Bedingungen ab, sondern auch von der Beschaffenheit der Erde, der anwesenden Flora und Fauna und einigen anderen Belanglosigkeit. Es geht hier nicht darum, einen Kakuts umzutopfen, sondern die komplette Nutzvegetation um einige hundert Kilometer zu verlagern. Hinzu kommt, daß die Veschiebung nicht einfach parallel von Süd nach Nord oder Ost nach West erfolgt, sondern das einige nutzbare Klimabereich sprichwörtlich ins Wasser fallen, weil sie zukünftig nicht mehr über den Kontinenten sondern über den Meeren liegen. Mal ganz davon abgesehen davon, daß es - wie oben angedeutet – nur wenig hilft, wenn in der Sahara zukünftig Regenmengen abgehen wie in der nordeutschen Tiefebene. Auf Sand und Stein kann man nur in sehr begrenztem Rahmen Getreide anbauen und mit Reis funktioniert das auf hoher See noch viel schlechter.
Der größte Aufwand
dürfte in der Anpassung der Infrastruktur liegen, die sich
keineswegs auf neue oder erhöhte Deiche reduziert. Erhöhte
Niederschlagsmengen, höhrere Windgeschwindigkeiten und
überhaupt stärkere Wetterextreme, die für eine Erwärmung des
Klimas vorhergesagt werden, erfordern beispielsweise eine
entsprechende Veränderung von Bauvorschriften und deren
Umsetzung auch für die bestehende Infrastruktur.
Infrastruktur hilft nur wenig, wenn man sich im Freien oder auf einer Südseeinsel aufhält, die bei Flut einen Meter unter Wasser steht. In Kauf zu nehmen, daß Millionen Menschen weltweit umgesiedelt und einige hundert Millionen mehr bei jedem Hochwasser um ihr Leben fürchten müssen, halte ich für sehr eurozentrisches denken.
Das alles erfordert natürlich einen riesigen Aufwand und
gerade deshalb können wir uns nicht leisten, wertvolle
Ressourcen in die Bekämpfung des anthropogenen
Treibhauseffektes zu investieren, solange wir nicht sicher
wissen, daß das auch wirklich etwas bringt.
Das investierte Geld ist doch nicht weg. Das Erwachen des Umweltschutzgedankens in den späten 70er Jahren hat bei uns hunderttausende Arbeitsplätze geschaffen, weil ganz neue Wirtschaftszweige entstanden sind. Es geht ja beileibe nicht nur um CO2, das wir Menschen bis zu einem gewissen Grade problemlos verkraften können. Vielmehr geht es um eine Vielzahl von Gasen, die wir derzeit in die Luft blasen und deren Reduzierung auch insgesamt einen positiven Aspekt auf unsere Atemluft hätte. Ich kenne jeweils niemanden, der den Effekt des Kfz-Katalysator darauf beschränkt, daß es dem deutschen Wald nun etwas besser geht. Im Vergleich zu heute waren deutsche Innenstädte früher Räuchereien.
Somit bleibt m.E. nur eine Kombination aus 2.
und 3., wobei 3. eben nur dazu dienen kann, die Folgen bis zu
einer Trendverlangsamung zu relativieren.Und was machen wir, wenn die Kritiker des anthropogenen
Treibhauseffektes Recht behalten und die Trendverlangsamung
ausbleibt?
Was ist, wenn die Verlangsamung nicht nur ausbleibt, sondern der Trend sich beschleunigt, weil wir statt Klimaschutz ein paar Bauvorschriften ändern? Wir hier in Deutschland haben aufgrund unserer günstigen klimatischen Lage nur wenig zu befürchten. Schon in Südeuropa gibt es eine Tendenz zur Versteppung inkl. Wassermangel, was sich beides verschärfen dürfte. Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, daß die Josés und Luigis dieser Welt ihre vertrocknenden Felder anschauen und ihren Verwandten in Deutschland freundliche Weihnachtsgrüße senden.
in Kauf. Das kannst Du gern tun, wenn es nur um Dich geht,
aber hier geht es um das Schicksal von über 6,5 Milliarden
Menschen und da ist sowas unverantwortlich.
Ich habe eher den Eindruck, daß Du die Interessen der Industrienationen über die des Restes der Welt stellst. Das wiederum halte ich für unverantwortlich.
C.