'Abstiegsangst treibt Menschen zu den Rechten'

Hallo ihr fleissigen Debattierer.

Lt. http://de.news.yahoo.com/050207/12/4eni5.html scheint der Zuspruch für rechtsextreme Parteien auch andere Ursachen zu haben als die Arbeitslosigkeit. Obwohl diese durchaus als Mittel für die Rattenfänger herhalten kann…
Naja, mache sich der geneigte Leser selbst ein Bild davon.

mfg M.L.

***Artikel***
Abstiegsangst treibt Menschen zu den Rechten

Frankfurt/Main (AP) Neonazis in den Parlamenten, eine nie gekannte Rekordarbeitslosigkeit, dazu die NPD-Fantasie von einer rechten Volksfront: Die politische Wetterlage ähnelt aus Sicht mancher Schwarzmaler derzeit der Endphase der Weimarer Republik. Mit in Wahrheit 6,5 Millionen Arbeitslosen gebe es in Deutschland eine Situation wie seit 1932 nicht mehr, warnte CSU-Chef Edmund Stoiber - und warf der Bundesregierung vor, ihre Politik verfestige die Massenarbeitslosigkeit und bilde so den Nährboden für Rechtsextremisten. Politikwissenschaftler warnen indes vor Vereinfachungen.

«Bei den Ursachen für den Rechtsextremismus spielt die Arbeitslosigkeit nur am Rande eine Rolle», erläuterte der Berliner Politik-Wissenschaftler Richard Stöss am Montag im AP-Interview. Dies lasse sich zum Beispiel gut daran erkennen, dass die rechtsradikalen Republikaner in den 90er Jahren auch im wohlhabenden Bayern und Baden-Württemberg Wahlerfolge bis zu 15 Prozent verbuchen konnten. In beiden Ländern liegt die Arbeitslosigkeit aber relativ niedrig.

Eine Erklärung müsse deshalb weiter gefasst werden, meint der Wissenschaftler. Als das einigende Gesamtmotiv vieler Rechtsextremisten und ihrer Wähler benennt er daher «Status- und Abstiegsängste» sowie Unzufriedenheit mit dem aktuellen Politikbetrieb. «Das demokratische System wird als langsam und unfähig zur Problembewältigung angesehen. Da wendet man sich eben autoritären Lösungen zu, sucht sich einen vermeintlich starken Mann und feindet Sündenböcke an, wie etwa die Ausländer.» Von den zu Grunde liegenden Existenzängsten und «Politikfrust» seien oft auch Wohlhabende betroffen. «Die These, dass eine hohe Arbeitslosigkeit direkt die Rechten stärkt, funktioniert also so einfach nicht», meint Stöss.

Ähnlich sieht es der Politikwissenschaftler Wolfgang Gessenharter von der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität. Die Forschung zeige, dass Menschen, die um ihren Arbeitsplatz oder ihren sozialen Status fürchten, eher empfänglich für rechtsextremistische Ideen sind. Dies betreffe aber alle soziale Schichten.

Für «völlig daneben» und eine «unglaubliche Geschichtsklitterung» hält der Professor Stoibers Vergleich der aktuellen Misere mit der Endphase der Weimarer Republik. «Anders als damals stehen heute die gesellschaftlichen Eliten aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und auch Militär voll und ganz hinter der demokratischen Rechtsordnung. Daran kann Kritik an einzelnen Beschlüssen des Parlaments oder der Parteien nichts ändern.»

Auch der Heidelberger Politikwissenschaftler Klaus von der Beyme hält die Behauptung, Arbeitslosigkeit führe in den Rechtsextremismus, für zu einseitig. Ursachen für das Wiedererstarken des Rechtsextremismus seien neben der Arbeitslosigkeit auch eine latente Ausländerfeindlichkeit und ein «neuer Rassismus», sagte er im SWR. Den Vergleich mit der Weimarer Republik und der Phase vor der Machtergreifung im Januar 1933 beurteilte auch er skeptisch. Von einer Verelendung der Arbeitslosen könne heute Rede mehr sein: «Wir müssen ja feststellen, dass heute die Arbeitslosen versorgt sind und keiner mehr in eine SA-Küche gehen muss, um sich zu ernähren, wie das oft Ende der 20er Jahre der Fall war.»

Die Betroffenen reagierten empört, allen voran Wirtschaftsminister Wolfgang Clement. Die Anschuldigung von CSU-Parteichef Edmund Stoiber (CSU) sei «abscheulich» und eine Entgleisung, sagte der SPD-Politiker. Die Grünen sprachen von einer pauschalen Beleidigung aller Arbeitslosen, weil trotz Politikverdrossenheit die Mehrheit keineswegs die NPD oder DVU unterstütze. Parteichef Reinhard Bütikofer sagte, Stoiber vermittele den Eindruck, man müsse Nachsehen mit Rechtsextremisten und deren Wählern haben.

Versöhnlicher äußerte sich indes Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD). Er mahnte die demokratischen Parteien zu mehr Gemeinsamkeit. Nötig sei ein «breites Bündnis gegen Rechts», um einen Einzug rechter Parteien wie der NPD in den Bundestag zu verhindern. «Und man man muss die Ängste und Sorgen der Wähler dieser Parteien ernst nehmen», sagte er

***Ende***

passt schon
und man sollte auch mal erwähnen, was die grösste Sorge in Deutschland ist, das ist nicht HARTZ IV, das ist die Rente! und die rentner sind die grösste politsche Macht in D

viele Leute, die damals beim Aufbau nach '45 mitgeholfen haben, 30-40 Jahre gearbeitet haben, sehen nun schon seit Jahren in die Röhre,
und die Standard-Antwort: kein Geld
und gerade Rentner haben viel Zeit zum Lesen & Spazieren, sehen das Leute, die erst seit 2 Wochen den deutschen Pass haben, eine höhere Rente bekommen als sie selbst, und sind sauer, verständlicherweise,

dann kommt die NPD, die diese Leute am liebsten zurückschicken würde
ein paar Parolen, wie „Soviele Ingenieure wie in Deutschland aus Kasachstan eingewandert sind, hatte die ganze UdSSR nicht“ (Anm.: der Rentensatz für Ingenieure und Bergarbeiter ist ziehmlich hoch)
oder „Die hatten mal nen deutschen Schäferhund, das ist alles“ lassen die Rentner hinterfragen, ob und warum diese Leute einen Rentenanspruch haben oder nicht.
gerade aus den älteren Altersregionen kommen viele Stimmen,

provokant ausgedrückt:
Viele, welche die Zeit des 2.WK mitgemacht haben, finden die heutige Politik schlimmer als das Nazi-Regime

Und wenn ich sehe wie sich die USA im Moment „radikalisiert“ (z.B. werden bei gewissen Firmen nur noch absolute Nichtraucher eingestellt, dies wird auch mit Blutabnahme etc. getestet daß die Personen auch nicht privat rauchen) und Deutschland in diese Richtung am liebsten mitziehen würde verstehe ich die Angst der Menschen. Wir befinden uns auf dem Weg zum Überwachungsstaat, der auch immer mehr in die Privatsphäre der Bürger eingreifen will und aufgrund des Druckes der Globalisierung „perfekte Arbeitnehmer“ schaffen will (empfehle übrigens zu dem Thema den Film „Gattaca“). Der Rest wird dann irgendwann ausgesondert. Insofern befinden wir uns tatsächlich schon allein durch den Druck der Wirtschaft auf dem Weg nach „rechts“.
Hoffe daß kein neuer „Manchester-Kapitalismus“ entsteht.
Die Rechten scheinen da den richtigen Ton zu treffen um die Leute zu „verführen“. Was die Menschen nicht erkennen: Wenn diese Leute an die Macht kommen werden wir noch schneller „radikalisiert“ als jetzt schon. Aber in meinen Augen hat sich die Form des „USA-Kapitalismus“ nun langsam „überlebt“.

Grüße,

Ralf

Nicht nur zu den Rechten, Markus. Es war schon immer so, dass in Zeiten, wo die Leute von der Wirtschaftslage und/oder der Regierung frustriert waren, radikalere Parteien wählen. Es wird also mehr NPD, aber auch mehr PDS gewählt werden. Die Rechte und die Linke werden also besonders in den armeb Bundesländern (östlichen) Zuwachs bekommen. Die gebildeteren Armen (Studenten) werdenm eher PDS wählen, die ungebildeteren Schichten halt NPD.
Gruß,
Branden

Hallo Mathias!

Viele, welche die Zeit des :2.WK mitgemacht haben, finden :die heutige Politik schlimmer :als das Nazi-Regime

Glaubst Du allen Ernstes, daß Leute, die Diktatur und Krieg selbst erlebten und noch halbwegs klar bei Verstand sind, der Wiederholung des Grauens entgegen jibbern? Wenn es solche Idioten geben sollte, muß man deren Gegeifer nicht als Maß der Dinge nehmen.

Im übrigen ist die letzte Kriegsgeneration inzwischen um die 80 und gehört damit zu den bestgestellten Rentnern, die es je gab. Es gibt gewiß viele bescheidene Renten, aber auszustehen haben die heute Alten überhaupt nichts. Das dicke Ende kommt erst für die Menschen, die zukünftig auf die Rente vertrauen müssen.

Gruß
Wolfgang

Stammtischparolen…
Hallo,

viele Leute, die damals beim Aufbau nach '45 mitgeholfen
haben, 30-40 Jahre gearbeitet haben, sehen nun schon seit
Jahren in die Röhre,
und die Standard-Antwort: kein Geld

Wenn kein Geld da ist, kann man nunmal auch keines herbei zaubern! Das ist zwar für die Betroffenen kein Trost, aber das ist nunmal so. Und diejene, welche heute schon Rente beziehen, dürfen sich eh noch glücklich schätzen, weil für die nachfolgende Generation viel weniger Geld da ist und die damit eine wesentlich niedrigere Rente bekommen. Am schlimmsten trifft das Rentenproblem jene, welche vermutlich nur noch eine Grundrente bekommen werden, die aber jetzt keine Zeit mehr haben, diese Differenz durch private Vorsorge zu kompensieren, und das sind die heute 40-50jährigen!

und gerade Rentner haben viel Zeit zum Lesen & Spazieren,
sehen das Leute, die erst seit 2 Wochen den deutschen Pass
haben, eine höhere Rente bekommen als sie selbst, und sind
sauer, verständlicherweise,

So ein Schmarrn:
Die Renten für Aussiedler (ein Nigerianer z.B. kriegt hier ohnehin keine Rente) liegen etwa bei der Hälfte der Renten, die ein Deutscher bekommt. Die Höchstrente, egal was der gearbeitet hat, liegt bei 600 EUR für einen Rentner und 950 EUR für ein Ehepaar. Desweiteren sind die allermeisten Aussiedler junge Familien, die dann Beiträge in die Rentenkassen einzahlen!
Also verschone uns mit solchen Stammtischparolen, dass uns die Ausländer das Geld für unsere Rente wegnehmen.

dann kommt die NPD, die diese Leute am liebsten zurückschicken
würde ein paar Parolen, wie „Soviele Ingenieure wie in Deutschland
aus Kasachstan eingewandert sind, hatte die ganze UdSSR nicht“
(Anm.: der Rentensatz für Ingenieure und Bergarbeiter ist
ziehmlich hoch)

Nochmal: Die bekommen deswegen keine Rente eines deutschen Ingenieurs. Das ist dummes Stammtisch-Gelaber und NPD-Propaganda.

provokant ausgedrückt:
Viele, welche die Zeit des 2.WK mitgemacht haben, finden die
heutige Politik schlimmer als das Nazi-Regime

Also wer die Zeit des Krieges, die damit verbundenen Entbehrungen, die Diktatur und die harte Nachkriegszeit mitgemacht hat, der fühlt sich im Vergleich dazu heute im Paradies. Wer die heutige Politk „schlimmer“ findet als das Nazi-Regime, der muss schon stark dement oder anderweitig krank im Kopf sein.

mfg
deconstruct

Und diejene, welche heute schon Rente beziehen,
dürfen sich eh noch glücklich schätzen, weil für die
nachfolgende Generation viel weniger Geld da ist und die damit
eine wesentlich niedrigere Rente bekommen. Am schlimmsten
trifft das Rentenproblem jene, welche vermutlich nur noch eine
Grundrente bekommen werden, die aber jetzt keine Zeit mehr
haben, diese Differenz durch private Vorsorge zu kompensieren,
und das sind die heute 40-50jährigen!

da geb ich dir recht

So ein Schmarrn:
Die Renten für Aussiedler (ein Nigerianer z.B. kriegt hier
ohnehin keine Rente) liegen etwa bei der Hälfte der Renten,
die ein Deutscher bekommt. Die Höchstrente, egal was der
gearbeitet hat, liegt bei 600 EUR für einen Rentner und 950
EUR für ein Ehepaar. Desweiteren sind die allermeisten
Aussiedler junge Familien, die dann Beiträge in die
Rentenkassen einzahlen!
Also verschone uns mit solchen Stammtischparolen, dass uns die
Ausländer das Geld für unsere Rente wegnehmen.

Achtung,Achtung!
in Deutschland ist Aussiedler nicht gleich Aussiedler.
das mit den nigerianer stimmt auch,
auch ist die Höchstrente laut FRG(FremdRentenGesetz) 600 €

aber hier
http://www.russlanddeutschegeschichte.de/deutsch4/so…

auf einer eher „linken“ als „rechten“ Seite
findet man etwas erstaunliches, gleich im ersten abschnitt

Da Löhne und folglich auch Renten in den einzelnen Bundesländern
unterschiedlich hoch sind, kann es durchaus sein, dass Aussiedler in
einzelnen Ländern höhere Renten erhalten als ihre bundesdeutschen
Berufskollegen.

provokant ausgedrückt:
Viele, welche die Zeit des 2.WK mitgemacht haben, finden die
heutige Politik schlimmer als das Nazi-Regime

Also wer die Zeit des Krieges, die damit verbundenen
Entbehrungen, die Diktatur und die harte Nachkriegszeit
mitgemacht hat, der fühlt sich im Vergleich dazu heute im
Paradies. Wer die heutige Politk „schlimmer“ findet als das
Nazi-Regime, der muss schon stark dement oder anderweitig
krank im Kopf sein.

jo hab mich verschrieben, sollte heissen

provokant ausgedrückt:
Viele, welche die Zeit des Aufbaus nach dem 2.WK mitgemacht haben,
finden die heutige Politik schlimm

^^kannste damit konform gehen?

Hallo,

Achtung,Achtung!
in Deutschland ist Aussiedler nicht gleich Aussiedler.

Also: Das neue Fremdrentengesetz gilt seit 1990, also seit dem Fall des Ostblocks. Daher werden auch alle Aussiedler, welche dann aus den Ex-Ostblockstaaten zu uns kamen nach dem FRG behandelt.

Jene, die die gleiche Rente bekommen könnten, sind nach dem Krieg aber vor dem Mauerfall nach Deutschland gekommen. Allerdings sind das zum größten Teil Vertriebene und damit ganz normale Deutsche, und weshalb sollten die dann nicht auch die gleiche Rente bekommen?

das mit den nigerianer stimmt auch,
auch ist die Höchstrente laut FRG(FremdRentenGesetz) 600 €

Sag ich ja: Und deshalb sind das einfach rechte Parolen, dass die Ausländer uns unsere Rente kosten.

jo hab mich verschrieben, sollte heissen

Und das soll ich jetzt glauben? Dass das „Nazi-Regime“ ein Verschreiber war?

provokant ausgedrückt:
Viele, welche die Zeit des Aufbaus nach dem 2.WK mitgemacht haben,
finden die heutige Politik schlimm

Die heutige Politik finden viele schlimm, das hat nichts damit zu tun, ob man den Wiederaufbau erlebt hat oder nicht. Wo soll da die Korrelation sein?

mfg
deconstruct

Die heutige Politik finden viele schlimm, das hat nichts damit
zu tun, ob man den Wiederaufbau erlebt hat oder nicht. Wo soll
da die Korrelation sein?

die Leute, die den Wiederaufbau mitgemacht haben einen anderen Vergleich genau wie die Leute, die die Wende miterlebten, Politik lässt sich schnell ändern -> Ideologien nicht !

und wenn sich jemand beschwert, versucht er immer vergleiche zu ziehen, die (a)Ossis mit dem Kommunismus & die (b)Nachkriegsgeneration mit dem dritten reich

und deren Kinder (a)„Wendenkinder“ & (b) „Nachkriegskinder“,
bekommen die Vergleiche halt mit, „Stammtischparolen“, wie du sie nennst, und grade Kinder glauben alles

^^diese (b)Kinder sind jetzt 55-65 Jahre, gerade in dem Alter, wo das Thema Rente DAS Thema ist, und die müssen ja angst haben

P.S.:Korrelation=Zusammenhang (Ich hasse Fremdwörter)

Hallo Wolfgang,

Glaubst Du allen Ernstes, daß Leute, die Diktatur und Krieg
selbst erlebten und noch halbwegs klar bei Verstand sind, der
Wiederholung des Grauens entgegen jibbern? Wenn es solche
Idioten geben sollte, muß man deren Gegeifer nicht als Maß der
Dinge nehmen.

Also ich glaube es. Kann man das nicht mit dem Stockholm-Syndrom gleichsetzen? Viele der Ostdeutschen wünschen sich heute die DDR wieder, obwohl dort Freiheit wesentlich kleiner geschrieben wurde und die DDR ein Überwachungsstaat in Perfektion war.

Warum sollten sich da nicht viele Alte das 3. Reich wieder wünschen?

Hallo,

die Leute, die den Wiederaufbau mitgemacht haben einen anderen
Vergleich genau wie die Leute, die die Wende miterlebten,
Politik lässt sich schnell ändern -> Ideologien nicht !

Politik lässt sich heute aber nicht mehr so extrem ändern. Was sollte man denn soo viel anders machen? Wir leben in einer globalisierten Welt. Wenn du z.B. die Reichen doppelt so stark besteuerst, dann gehen die mit ihrem Geld ins Ausland. Damit hast du davon überhaupt nichts.

und deren Kinder (a)„Wendenkinder“ & (b) „Nachkriegskinder“,
bekommen die Vergleiche halt mit, „Stammtischparolen“, wie du
sie nennst, und grade Kinder glauben alles

Heute sind sie aber keine Kinder mehr. Daher sind sie heute in der Lage, sich mündig und mit ihrem eigenen Verstand mit den Problemen dieser Zeit auseinander zu setzen. Ob man Stammtischparolen glaubt oder nicht, ist IMO keine Sache des Geburtstages, sondern der eigenen Intelligenz. Wer einmal darüber nachdenkt, dem sollte wohl klar sein, dass unsere Politik nicht mit der des Dritten Reiches vergleichbar sind.

Ich sag es mal mit Kant:

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner 
selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, 
sich seines Verstandes ohne Leitung eines andern zu bedienen. 
Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben 
nicht aus Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des 
Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen.

mfg
deconstruct

P.S.:Korrelation=Zusammenhang

Korrelation bedeutet eigentlich wechselseitiger Zusammenhang. Der einfache Zusammenhang wäre nur eine Relation :wink:

(Ich hasse Fremdwörter)

Wieso denn?
BTW: Ideologie ist auch ein Fremdwort :wink:

Hallo,

Kann man das nicht mit dem Stockholm-Syndrom gleichsetzen?

Nein. Das Stockholm-Syndrom ist erstens was ganz anderes und hat auch ganz andere Ursachen. Beim Stockholm-Syndrom ist eine enge emotionale und persönliche Situation zwischen Tätern-Opfern die Vorrausetzung. Dies ist im Falle Rentner-3.Reich nicht gegeben.
Desweiteren waren die heutigen deutschen Rentner keine direkten Opfer des Nationalsozialismus, da sie ja nicht direkt von ihm bedroht waren. Es herrscht also noch nicht mal eine Täter-Opfer-Beziehung.

Viele der Ostdeutschen
wünschen sich heute die DDR wieder, obwohl dort Freiheit
wesentlich kleiner geschrieben wurde und die DDR ein
Überwachungsstaat in Perfektion war.

Das mag zwar sein, aber dies ist eher ein Effekt der Tatsache, dass man negative Dinge aus Selbstschutz schnell verdrängt und daher positive Erfahrungen überwiegen. Es werden daher die negativen Aspekte einfach ausgeblendet. Allerdings ist das ja ein unterbewußter Vorgang, der v.a. die Emotionen beeinflusst. Eine intensive objektive Auseinandersetzung mit diesem Thema würde schnell Klärung verschaffen. Daher behaupte ich mal, dass sich diese Leute, welche sich in die Zeit der DDR zurückwünschen, sich gar nicht selbst mit dieser Idee auseinander gesetzt haben. Hier sind wir wieder bei Kant’s Unmündigkeit.

Warum sollten sich da nicht viele Alte das 3. Reich wieder
wünschen?

Klar, aber sie wünschen sich das sicher nicht mehr, wenn sie darüber mal nachdenken würden, was dies bedeuten würde. Die eigene Bequemlichkeit, sich nicht selbst mit Dingen zu beschäftigen sondern einfach dem Leithammel (Stammtischgeschwätz) zu folgen, ist hier die Ursache.

mfg
deconstruct

Hallo,

Glaubst Du allen Ernstes, daß Leute, die Diktatur und Krieg
selbst erlebten und noch halbwegs klar bei Verstand sind, der
Wiederholung des Grauens entgegen jibbern? Wenn es solche
Idioten geben sollte, muß man deren Gegeifer nicht als Maß der
Dinge nehmen.

Also ich glaube es. Kann man das nicht mit dem
Stockholm-Syndrom gleichsetzen?

Nö, das ist das Früher-war-alles-besser-Syndrom

Viele der Ostdeutschen
wünschen sich heute die DDR wieder,

Woher weisst du das? Aus dem Spiegel oder von Umfragen? Das würde ich nicht überbewerten, nach 2 Wochen DDR würden 98% wieder zurück wollen, allein schon wegen dem Westauto das sie jetzt haben.

obwohl dort Freiheit
wesentlich kleiner geschrieben wurde und

Das sind die gleichen, die früher ständig den Satz „Scheiss DDR, im Westen würde es sowas nicht geben!“ von sich gegeben haben.

die DDR ein Überwachungsstaat in Perfektion war.

komisch, wenn ich in einen x beliebigen Karstadt gehe, hängen da mehr Kameras als in ganz Bautzen vor der Wende(Rechung ohne Gelbes Elend also Knast). Internet Provider müssen auf ihre Kosten Schnüffeltechnik installieren, damit der Staat seine Bürger überwachen kann. Auf der Autobahn stehen "Maut"brücken, die _jedes_ Fahrzeug fotografieren und die Daten speichern. Nachts fliegen hier Hubschrauber mit Wärmebildkameras rum und schnüffeln. Die Polizeidichte ist gleichgross bzw. höher als zu DDR Zeiten, gut das ist typisch Sachsen.

Hi,

mal ne frage zur begrifflichkeit???

Was genau reflektieren denn diese immer so verurteilten „stammtischparolen“?
Und jetz erzähl mir bitte nix von kant. Ich kenn den nämlich; nur kommt es halt nicht so gut beim „einfachen“ volk an, wenn münti sich hinstellt und behauptet die parteien hätten an nix schuld sondern nur der „dämliche“ bürger, der sich seines verstandes nicht bedienen kann.
DAS sollte er mal an einem der vepöhnten stammtische erzählen…

Ich glaube alles direkt als stammtischparole abzutun ist eine gefährliche gradwanderung die vielleicht sogar dazu führen mag, daß das volk sich nicht richtig vertreten fühlt.
Auch hier sollte man für sich wieder mal die bedeutung des begriffes „mandat“ definieren…

LG Alex:smile:

Hallo,

Kann man das nicht mit dem Stockholm-Syndrom gleichsetzen?

Nein. Das Stockholm-Syndrom ist erstens was ganz anderes und
hat auch ganz andere Ursachen. Beim Stockholm-Syndrom ist eine
enge emotionale und persönliche Situation zwischen
Tätern-Opfern die Vorrausetzung. Dies ist im Falle
Rentner-3.Reich nicht gegeben.

Bist du dir da so sicher? Warum sollten heute keine Menschen existieren, derenn Eltern einen großen Vorteil aus dem dritten Reich gezogen haben?

Woher weisst du das? Aus dem Spiegel oder von Umfragen? Das
würde ich nicht überbewerten, nach 2 Wochen DDR würden 98%
wieder zurück wollen, allein schon wegen dem Westauto das sie
jetzt haben.

Frag dochmal die vielen Arbeitslosen, die früher einen guten Job hatten.

komisch, wenn ich in einen x beliebigen Karstadt gehe, hängen
da mehr Kameras als in ganz Bautzen vor der Wende(Rechung ohne
Gelbes Elend also Knast). Internet Provider müssen auf ihre

Meinst du, dass karstadt eine Akte über dich angelegt hat?

Bürger überwachen kann. Auf der Autobahn stehen "Maut"brücken,
die _jedes_ Fahrzeug fotografieren und die Daten speichern.

können. Derzeit wird es nochnicht gemacht.

Nachts fliegen hier Hubschrauber mit Wärmebildkameras rum und
schnüffeln. Die Polizeidichte ist gleichgross bzw. höher als
zu DDR Zeiten, gut das ist typisch Sachsen.

Wieviele IM gibt es heute? Und wieviele der heutigen Überwachungstechnik wurde aus der Stasizeit abgeschaut? Wieviel wurde in der Schily-Zeit installiert? Und zuletzt, mit wem war „Schilke“ alles befreundet?

Hallo du fleissigen Debattierer.

Versöhnlicher äußerte sich indes Bundestagspräsident Wolfgang
Thierse (SPD). Er mahnte die demokratischen Parteien zu mehr
Gemeinsamkeit. Nötig sei ein «breites Bündnis gegen Rechts»,
um einen Einzug rechter Parteien wie der NPD in den Bundestag
zu verhindern. «Und man man muss die Ängste und Sorgen der
Wähler dieser Parteien ernst nehmen», sagte er.

„Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns und für rechts!“ lese ich da irgendwie raus. Ich denke, dass soll auch der politische Kontext sein, weshalb die rechten billigend in kauf genommen werden.
Wenn alle gegen die pösen Rechten sind, MÜSSEN sie ja gemeinsam die guten sein…
Ich weiß nicht, wie es woanders ist, aber hier sind die Rechten echt ein Witz. Nicht, dass es wenige gibt, aber die sind ganz normale Kerle mit teilweise oft wenig Grips, aber freidlich. Wenn man denen das mit Kommunismus richtig erklärt, dann sind die halt dafür. Ich hab da echt keine Probleme :o)

Gruß
Frank

Hallo,

Was genau reflektieren denn diese immer so verurteilten
„stammtischparolen“?

Ich würde mal sagen: In erster Linie Vorurteile.
Àla „Politiker sind dumm“, „Ist doch alles ganz einfach“, „Die Ausländer fressen sich satt und wir schauen in die Röhre“ usw usf…

nur kommt es halt nicht so gut beim „einfachen“ volk an, wenn
münti sich hinstellt und behauptet die parteien hätten an nix
schuld sondern nur der „dämliche“ bürger, der sich seines
verstandes nicht bedienen kann.

Ob das gut ankommt oder nicht, sei mal dahingestellt. Aber welcher NPD-Wähler hat sich bei der Wahl der NPD wirklich seines Verstandes und seiner Vernunft bedient??

Ich glaube alles direkt als stammtischparole abzutun ist eine
gefährliche gradwanderung die vielleicht sogar dazu führen
mag, daß das volk sich nicht richtig vertreten fühlt.

Das Volk fühlt sich ja auch schlecht vertreten. Aber ich bezweifle, dass es derzeit wesentlich besser machbar ist. Die NPD machts auf jeden Fall kaum besser, also ist es ja auch keine Lösung, diese dann zu wählen. Es gibt nun mal auf unsere Probleme nicht die einfache, alles lösbare Antwort. Dies ist aber vermutlich den wenigsten klar.

mfg
deconstruct

Hallo,

Bist du dir da so sicher?

Ich bin mir sicher, dass das Stockholm-Syndrom hier nicht zutrifft.

Warum sollten heute keine Menschen
existieren, derenn Eltern einen großen Vorteil aus dem dritten
Reich gezogen haben?

Sicherlich existieren die. Aber dann ist doch nicht das Stockholm-Syndrom für deren Sympathien für das 3. Reich verantwortlich. Das ist eher ein Fall vom „früher-war-alles-besser“-Syndrom.

mfg
deconstruct

Mittel für die Rattenfänger herhalten kann…

Wer Menschen, nur weil sie national denken, den Ratten gleichstellt, hat es verdient, selber „Zecke“ genannt zu werden.

Aber zur Sache muß man auch sehen, daß die Neonazis heimlich, still und leise zur herrschenden Jugendbewegung herangewachsen sind, nicht nur in mitteldeutschen Problemgebieten, sondern sogar z.B. im voralpinen Speckgürtel.

Deshalb ist es z.B. verflixt ruhig geworden um die Forderung nach „Herabsetzung des Wahlalters“ (vgl. Google).