Achtung Vorurteile! und achtung lang!

Das waren Tatsachen aus der Historie der RKK. Tatsachen, keine
Beleidigungen.

Diese Art der Diffamierung ist besonders widerwärtig, da damit
der Angegriffene in eine Position gebracht wird, in der er
entweder Nazis verteidigen oder seine Identität ableugnen muß.

Wenn dem so ist, ja. Will sagen: Wenn die eigene Identität mit etwas verquickt ist, dass sich z.B. nicht von Nazis trennen lässt, dann ist das wohl so.

überhaupt einzugehen (ich hätte darauf entweder nicht reagiert
oder hätte etwas ähnliches zurückgeschossen, bezugnehmend auf
deine politischen Affinitäten).

Ein Scherz - ich bezweifle, dass Du meine politischen Affinitäten kennst. Und wenn - nun, diese sind so drastisch, dass jegliche Kritik sicherlich gerechtfertigt wäre.

tatsächlich gerade Du und ich - uns jetzt höchstens fragen,
warum man dann gerade dieser Kirche angehört bzw. sich ihr
assoziert, wenn es doch soviele unbelastete andere Kirchen
gibt.

Eine Rechtfertigung dafür zu verlangen heißt doch, daß du dich
und deine Ansichten für moralisch besser hältst.

Zumindest gehöre ich keiner Gruppierung an, die den Mord an Millionen Menschen abgenickt hat - sowie gehört also in diesem Fall wohl nicht dazu moralisch überlegen zu sein.

beurteile die Ansichten anderer Menschen danach, was sie bei
bestimmten Themen von sich geben, mündlich, oder hier eben
schriftlich.

Ich ziehe er vor anhand von Taten zu Urteilen, Worte sind so billig.

Grüße,

Anwar

Hallo

Ich hab die anderen Antworten jetzt noch nicht gelesen, aber die sind fuer meine Einstellung eh unrelevant.

Also ich bin Atheistin und habe christliche Freunde, mit denen ich mich sehr sehr gut verstehe, genauso gut wie mit meinen atheistischen Freunden. Ich glaube nicht an Gott, aber ich weiss, dass ich nicht allwissend bin, d.h. auch wenn ich mir keine Existenz (eines) Gottes vorstellen kann, kann ich nicht ausschliessen, dass es (einen) Gott gibt. Daher bin ich auch nicht berechtigt, ueber den Glauben und die Ueberzeugung anderer zu urteilen und respektiere diese. Das Letzte, was ich woellte, waere es, meine Freunde zu verletzen, indem ich mich darueber lustig mache, wovon sie am tiefsten ueberzeugt sind.
In meinem Freundeskreis, wo Christen und Atheisten bunt gemischt sind, sind solche Bemerkungen auch nie aufgetreten. Von meinen eigenen Erfahrungen ausgehend, kann ich somit sagen, dass es nicht ueblich sein muss/ist, dass Atheisten negative Vorurteile gegenueber Christen haetten.

Gruss, grasmampf

P.S. [leicht O.T.]: Wenn ich Vor-Urteile (mit dem Wort verbinden sich so negative Assoziationen, aber man kann im Voraus ja auch ein positives Urteil zu etwas faellen) habe, dann eher in die andere Richtung: Aufgrund ihrer moralischen Ueberzeugung sind viele (wirklich ueberzeugte) Christen in der Regel ja sehr freundliche Menschen und da meine Wertvorstellungen bei vielen Aspekten die gleichen sind, wie man sie auch im Christentum antrifft, bin ich Christen gegenueber sehr positiv eingestellt.

Hi

Und zweitens ist „Glauben“ ja noch etwas tiefergehend als das
Sympathisieren mit irgendeiner politischen Richtung oder so.

Da unterscheiden wir uns eben im Weltbild - ich sehe das umgekehrt. Was man im stillen Kämmerlein glaubt, hat keine Auswirkungen, aber Politik betrifft uns alle. Für mich persönlich ist die Religion (anderer) entweder ein Privatvergnügen einzelner und somit irrelevant für mich, oder sie ist Politik. Sobald einem Glauben Taten folgen (das beginnt damit, ihn öffentlich zu machen), ist er bereits Politik. Die Zugehörigkeit oder auch nur die aktive Mitarbeit an JEDER Partei/Religion ist erst recht Politik. Eine Trennung von reinem Glauben und Affiliation ist also nur dann möglich, wenn du ihn verschweigst.

Von daher ist es ein
riesiger Unterschied ob ich sage, „Ich glaube an Gott“ oder
„Ich glaube, der Papst hat in Glaubensfragen immer Recht“.

Ich nehme nicht an, daß Gott persönlich sich bei dir vorgestellt hat, sondern daß du irgendwie davon erfahren hast. In unserem Kulturkreis geschieht das meistens über die Bibel. Diese wird „geistig verwaltet“ von diversen Gruppen. Einen Gottglauben kann man nicht von Religion trennen. Und Religion nicht von „institutionalisierter“ - d.h. gesellschaftlich etablierter - Religion. Während Zugehörigkeit zu einer etablierten Religion noch lange nichts über „Gläubigkeit“ oder Religiösität aussagt (sondern eben Politik ist), ist geäußerte Gläubigkeit und gezeigte Religiöstät immer AUCH ein politisches Statement - insbesondere für die säkulare, unreligiöse, atheistische Mehrheit.

Und GENAU DA hakt es mit deiner Umgebung. Deswegen mußt du dir allerhand anhören davon, was diese Leute sich so vorstellen unter „Katholischen“.

Die
Gewissheit, dass es Gott gibt, habe ich jeden Tag aufs Neue
und zwar aus mit selbst heraus, und nicht, weil es mit
irgendjemand erzählt.

Warum ist es dann nicht Wischnu geworden? Warum hat sich der christliche Gott bei dir vergewissert?

Wenn das so weiter geht,
gerate ich doch noch unter Missonsverdacht…

Aber wohl nicht. Das ist eine politische Diskussion :smile:

Gruß
d.

Hi nochmal!
Freut mich wirklich, dass mein Beitrag dir geholfen hat! Du hattest noch ein paar Fragen bzw. ich ein paar Anregungen:

Der Neidaspekt wiederum kommt mir schon eher bekannt
vor, einerseits von mir selber früher, als ich gemerkt habe,
dass Katholiken ja doch nett und lustig sind, gegen die ich
als Protestant auch eine mittlere Portion Vorurteile
eingeimpft bekommen habe. Kann es also nachvollziehen :smile:
Andererseits merke ich auch oft, wenn ich bei „Wie war dein
Wochenende“ in der Uni mal was von KJG-Aktionen erzähle,
vielleicht tatsächlich sowas wie Neid aufkommt. Manche Sachen
macht man ja auch ohne religiösen Hintergrund und nur fürn
Spaß, aber trotzdem hat man ohne irgendeine größere
Organisation nicht die Möglichkeit dazu.

Ob du sie da vielleicht zu etwas ganz „unchristlichem“ (nicht was ihr jetzt denkt! *g*) einladen kannst, mit der Versicherung, das es nur um Spaß und Unternehmung geht? Da gehört zwar sicher Mut dazu, aber wer neidisch ist und dann das Angebot bekommt, dran teilzuhaben, wäre selber schuld…

Ja…wenn ich mir da sicher wäre, dass sie eigentlich doch nur
wissen wollen, wie das bei „uns“ eigentlich alles ist…aber
ich will wirklich nicht hingehen und einfach mal ne Stunde
lang erzählen, dass „wir“ viel toller sind als unser Image
:wink:, dann würde ich verstehen, dass da Missionsängste
auftauchen und davor habe wiederum ich Angst. Vielleicht ist
auch das das eigentliche Problem…

Und wenn du sie vor die Wahl stellst? Beim nächsten Mal, wenn sich die Sprüche häufen, heißt es: Entweder sie fragen dich mal richtig aus und stillen ihre Neugier, oder von da ab keinerlei Anspielungen mehr. Ich denke, du solltest wirklich das konkrete Gefühl hinter den Sprüchen ansprechen, welches du am stärksten da vermutest. Darauf werden die meisten erstmal erschrocken reagieren, aber fangen dann wenigstens an, darüber nachzudenken und mal ehrlich gegenüber sich selbst und fair dir gegenüber zu sein.

Beim Rest von deinem Text nicke ich wieder nur zustimmend mit
dem Kopf.
Eins noch: Meinst du mit JG auch KJG? Ich kenne nämlich nur
eine evangelische JG…

Ja, mit JG meinte ich die envangelische Junge Gemeinde, ganz einfach, weil die Gegend wo ich herkomme zu 90% Evangelisch ist (von 100% Gläubigen). Da kommen auf ne viertel Million Einwohner glaub ich nur 2 oder 3 Katholische Gemeinden. Deswegen ist die Jugendarbeit auch hauptsächlich bei der JG angesiedelt und die Katholiken sind gern willkommen.

naja und der Spruch „Jeder Christ ein Gitarrist“ war mir auch
völlig unbekannt, aber er gefällt mir… kommt schon fast an
das altbekannte „Junge Christen unterwegs, mit Fanta und mit
Butterkeks“ ran.

den kannt ich auch noch nicht, aber haut auch voll hin *lol*

vielen dank nochmal für die vielen tollen Gedanken!

ciaosen,

the_digger

is nich dein ernst?!
Hi datafox!

Ich greife nur dieses eine Zitat von dir auf:

Gottglauben kann man nicht von Religion trennen. Und Religion
nicht von „institutionalisierter“ - d.h. gesellschaftlich
etablierter - Religion.

Wenn du das ernsthaft meinst, dann hast du den Zug der Zeit verpennt. Ich kenne gerade eben die genauen Zahlen nicht, aber Studien haben zum Weltjugendtag anschaulich belegt, dass es zwar ein Erstarken der Religiösität gibt, aber einen nominellen Rückgang bei den Kirchengängern. Das heißt im Klartext: Es glauben sehr viele Menschen an etwas (nenne es Gott, oder Schicksal oder Shakira) und gehen deswegen weder Sonntag noch anderntags in irgend ein religiöses Gebäude. Ich persönlich glaube genauso an bestimmte Dinge, ohne ihnen jetzt Namen zu geben oder einen Intepreten meines Glaubens zu benötigen. Das Problem bei vielen ist, dass Begriffe wie „Religion“ oder „Gott“ viel zu fest an eben diese christlichen Institutionen geprägt sind, man sollte aber mal versuchen, den Kern des Begriffes zu begreifen, wenn man sich auf so eine Diskussion einlässt.

Sorry, aber ganz so verbohrt geht es nicht.
ciao
the_digger

unterste Schublade
Hi Anwar!

Zumindest gehöre ich keiner Gruppierung an, die den Mord an
Millionen Menschen abgenickt hat - sowie gehört also in diesem
Fall wohl nicht dazu moralisch überlegen zu sein.

mmh, ich höre Michel Friedman heraus, ein bisschen Georg W. Bush und ganz viel Gido Westerwelle.
Michel Friedman: Da ist eine Gruppe A von Menschen, die hat vor 50 Jahren etwas unrechtes an Gruppe B verrichtet. Und dann stellt sich ein Mensch hin und konstruiert etwas willkürlich einen Zusammenhang zwischen sich und Gruppe B und zeigt dann mit dem angeschwollenen moralischen Zeigefinger auf jeden, der so aussieht, als könnte er Nachfahre der Gruppe A sein. Toll! Das hat uns aber alle weitergebracht! Du bist nicht Deutschland! Du bist Michel Friedman!

Georg W. Bush: Jemand, der sich im völligen Unwissen der Fakten breit grinsend ans Rednerpult stellt, und Dinge behauptet, die sehr beleidigend und provozierend sind, um etwas zu rechtfertigen, was vor Wochen mal seine Meinung war.

Gido Westerwelle: Ohne Preisgabe der eigenen Position auf vermeintliche Fehler der anderen zeigen, am liebsten aus dem persönlichen Umfeld des anderen, hauptsächlich zur Profilierung des eigenen, eher kümmerlichen Egos. Doch, diese Aussage von dir zielte drauf ab, sich über mehr oder weniger subtile sprachliche Mittel abzugrenzen und höher zu werten als Sonja, denn wer „zumindest bin/mache/habe ich nicht…“ sagt, tut das mit einem verächtlichen Naserümpfen, nichts weiter.

Worte mögen dir billig erscheinen, doch mit deinen triffst du sehr hart, während die dahinterstehenden Gedanken das eigentlich billige daran sind.

ciao,

the_digger

Hallo,

Michel Friedman: Da ist eine Gruppe A von Menschen, die hat
vor 50 Jahren etwas unrechtes an Gruppe B verrichtet. Und dann
stellt sich ein Mensch hin und konstruiert etwas willkürlich
einen Zusammenhang zwischen sich und Gruppe B und zeigt dann
mit dem angeschwollenen moralischen Zeigefinger auf jeden, der
so aussieht, als könnte er Nachfahre der Gruppe A sein. Toll!

Wenn Du ernsthaft biologische Nachfahrenschaft mit der freiwilligen Mitgliedschaft in einer Organisation gleichsetzt, die bisher ca. 1% der notwendigen Vergangenheitsbewältigungsarbeit geleistet hat, dann höre ich ganz schön viel Blödsinn heraus.

Das hat uns aber alle weitergebracht! Du bist nicht
Deutschland! Du bist Michel Friedman!

Ich bin nicht Deutschland und stolz darauf.

Gido Westerwelle: Ohne Preisgabe der eigenen Position auf
vermeintliche Fehler der anderen zeigen, am liebsten aus dem
persönlichen Umfeld des anderen, hauptsächlich zur
Profilierung des eigenen, eher kümmerlichen Egos.

Ich habe auf keine Person gezeigt, ich habe auf eine Organisation gezeigt.

Aussage von dir zielte drauf ab, sich über mehr oder weniger
subtile sprachliche Mittel abzugrenzen und höher zu werten als
Sonja, denn wer „zumindest bin/mache/habe ich nicht…“ sagt,
tut das mit einem verächtlichen Naserümpfen, nichts weiter.

  1. Sonja ist keine Katholikin, wie kann ich dann durch kritisieren der katholischen Kirche Sonja defamieren?
  2. Verächtliches Naserümpfen? Meine Ablehnung der katholischen Kirche geht über verächtliches Naserümpfen weit, weit hinaus.

Worte mögen dir billig erscheinen, doch mit deinen triffst du
sehr hart, während die dahinterstehenden Gedanken das
eigentlich billige daran sind.

Merkst Du was? Wer richtet denn hier über einzelne Personen und stellt sich als moralisch überlegen hin (und benutzt dabei auch noch Schimpfwörter), Du oder ich? Siehste. Einfach mal an die eigene Nase fassen.

Grüße,

Anwar

Hallo Anwar!
Du machst es einem nicht leicht, da du dich selbst scheinbar nicht ernst nimmst. Deswegen will ich einige deiner posts zu diesem Thema in Beziehung setzen und meine flapsigen Formulierungen konkretisieren.

Wenn Du ernsthaft biologische Nachfahrenschaft mit der
freiwilligen Mitgliedschaft in einer Organisation gleichsetzt,
die bisher ca. 1% der notwendigen
Vergangenheitsbewältigungsarbeit geleistet hat, dann höre ich
ganz schön viel Blödsinn heraus.

In meinem Beispiel ging es genau darum, dass biologische Nachfahrenschaft eben nicht gegeben ist, aber egal. Mag sein, dass sich der Vergleich für dich wie Blödsinn angehört hat, aber darauf eingegangen bist du nicht. Ich gehe davon aus, die aus der Luft gegriffene Zahl 1% ist kein Argument. Also nochmal das Zitat von dir:

Zumindest gehöre ich keiner Gruppierung an, die den Mord an
Millionen Menschen abgenickt hat - sowie gehört also in diesem
Fall wohl nicht dazu moralisch überlegen zu sein.

Und nochmal die Frage: Wie stehst du zu der Kritik, dass ich behaupte, du findest Gefallen daran, Menschen durch ihren Kontakt mit der RKK die über Jahrhunderte aufgehäufte Schuld der gleichen aufzubürden. Sie verantwortlich für Taten zu machen, die weit vor ihrer Zeit lagen. Und bitte argumentiere nicht mit der freiwilligen Zugehörigkeit, denn worauf ich hinaus will, ist, dass es eben nicht die selben Menschen und die selbe Zeit wie damals sind. Weder Mord und Folter durch die Inquisition, noch Ablasshandel noch Passivität beim jüdischen Genozid werden heute von Katholiken gutgeheißen. Wie kannst du da Verknüpfungen ziehen und so ganz ohne Differenzierung andere Mitmenschen verurteilen?

Ich habe auf keine Person gezeigt, ich habe auf eine
Organisation gezeigt.

Du zeigst auf die RKK und kritisierst sie aus genannten Gründen. Das ist deine Sache. Hier (15.12., 13:31)

Als Extension daraus ist das auch mein Problem mit Katholiken: Wie :kann man sich so einer Organisation anschließen? Man stelle sich nur :mal vor die Adolf-Hitler-Plätze und Straßen hätten nach dem Krieg :ihren Namen behalten (schlimm genug, dass immer noch einige Kasernen :nach Nazi-Größen heißen).

gehst du weiter und personalisierst deinen Hass auf die Mitglieder dieser Organisation. Ganz abgesehen davon, dass der Vergleich mit dem 3.Reich politisch, historisch und inhaltlich nicht tragbar ist. Du zeigst also sehr wohl auf Personen, und zwar im großen Stil. Ich weiß nicht, wieviele katholische Menschen du kennst, aber ein besonders gutes Verhältnis kannst du ja nicht zu ihnen haben. Ich kann dir versichern, dass es sich um nette, freundliche nicht-völkermordende Menschen handelt, beinahe wie du und ich.

  1. Sonja ist keine Katholikin, wie kann ich dann durch
    kritisieren der katholischen Kirche Sonja defamieren?

Mit dieser Aussage magst du indirekt recht haben, allerdings behauptest du hier (17.12., 1:24)

Da mögen wir - also tatsächlich gerade Du und ich - uns jetzt :höchstens fragen, warum man dann gerade dieser Kirche angehört bzw. :sich ihr assoziert, wenn es doch soviele unbelastete andere Kirchen :gibt.

dass Sonja trotzdem einen „Fehler“ macht, wenn sie sich nur mit dieser Kirche assoziiert. Du gehst also sogar noch weiter, indem du nicht nur Anhänger des katholischen Glaubens diffamierst, sondern sogar Leute, die sich damit intensiv beschäftigen. Harter Tobak.

  1. Verächtliches Naserümpfen? Meine Ablehnung der katholischen
    Kirche geht über verächtliches Naserümpfen weit, weit hinaus.

Was du gegenüber der Kirche empfindest, ist relativ irrelevant, aber wie du mit Menschen umgehst, die sich zu dieser Kirche bekennen, ist (wie du schon sagst) mehr als nur verächtlich, das spürt man, das liest man aus deinen Beiträgen heraus und das kannst du auch nicht leugnen. Leider bist du damit genauso dogmatisch, verblendet und unnachgiebig, wie die Kirche die du so verdammst. Du wirst sagen, das ist beleidigend und unbelegt, aber sieh es doch so: Du wirfst den schätzungsweise 27 Millionen Katholiken in Deutschland allesamt eine Beteiligung an all dem Übel vor, welches die RKK in 2000 Jahren Geschichte verzapft hat. Du kennst von diesen 27 Millionen Menschen vielleicht eine Hand voll, vielleicht keinen, aber weißt durch deine Vorurteile genauestens Bescheid über deren moralische Minderwertigkeit dir gegenüber. Das ist nicht anders als die Abwertung Ungläubiger durch die RKK. Sieh es als Beleidigung wenn du willst, ich sehe da einen belegten Zusammenhang zwischen deinen Vorurteilen und denen der Kirche.

Merkst Du was? Wer richtet denn hier über einzelne Personen
und stellt sich als moralisch überlegen hin (und benutzt dabei
auch noch Schimpfwörter), Du oder ich? Siehste. Einfach mal an
die eigene Nase fassen.

Ich kann den Begriff „an die eigene Nase fassen“ nicht besonders gut leiden, weil er von Menschen verwendet wird, die sich, anstatt mit Kritik auseinander zu setzen, damit behelfen, den Ball zurückzuspielen. Das ist bequem, aber unreif. Meine moralische Überlegenheit habe ich nicht erwähnt, sondern deine unmoralischen postings kritisiert. Dass ich dir allerdings anhand meiner differenzierten, sachlichen und weitestgehend toleranten Herangehensweise moralisch überlegen bin, muss ich weder durch rethorische Fragen noch unterschwellig vormulieren. Durch deinen vernichtenden Hass auf Institution und Mitglieder der katholischen Kirche disqualifizierst du dich selbst.

Meine Ablehnung der katholischen Kirche geht über verächtliches :Naserümpfen weit, weit hinaus.

(siehe oben)

Ein Scherz - ich bezweifle, dass Du meine politischen Affinitäten :kennst. Und wenn - nun, diese sind so drastisch, dass jegliche Kritik :sicherlich gerechtfertigt wäre.

(18.12., 00:14)

Es wäre hilfreich, wenn du bei deinen Behauptungen die entsprechenden Beweise mitlieferst, ansonsten musst du damit leben, dass andere sie als unhaltbar hinstellen und ggf. widerlegen. Ich hielt es für unhaltbar, mit einem Satz wie

Zumindest gehöre ich keiner Gruppierung an, die den Mord an
Millionen Menschen abgenickt hat - sowie gehört also in diesem
Fall wohl nicht dazu moralisch überlegen zu sein.

Tausende Katholiken (und im weiteren Sinne alle Christen und im noch weiteren Sinne den Großteil der Deutschen) a priori mit der Schwere der Schuld der politischen Entscheidungen der Katholischen Kirche von vor 60 Jahren zu belasten. In meinem vorherigen Post und in diesem habe ich meine Meinung dazu erläutert. Entweder du kannst fundiert darauf antworten oder wenigstens die Gleichstellung von gläubigen Menschen und der RKK aufheben, aber so wie es momentan dasteht, greifst du Menschen in ihrer Moral, ihren Werten und ihrer Gesinnung auf eine Art und Weise an, die niemandem zusteht.

btw: Ich bin auch allzeit ein scharfer Kritiker der Vergangenheit und der Gegenwart der Katholischen Kirche gewesen, aber ich weiß zu trennen zwischen dieser Institution und den Menschen, die katholischen Glaubens sind.

ciao,

the_digger

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Hallo,

aber darauf eingegangen bist du nicht. Ich gehe davon aus, die
aus der Luft gegriffene Zahl 1% ist kein Argument.

Sie ist eine Metapher für einen beliebig großen, aber verschwindend geringen Anteil.

Und nochmal die Frage: Wie stehst du zu der Kritik, dass ich
behaupte, du findest Gefallen daran, Menschen durch ihren
Kontakt mit der RKK die über Jahrhunderte aufgehäufte Schuld
der gleichen aufzubürden.

ich finde nicht gefallen daran, ich wurde gefragt. Nicht persönlich, aber in einem öffentlichen Forum. Ich halte es für sinnvoll meine Meinung zu diversen Themen kundzutun. Zum eigentlichen Argument:
Ich bürde den Katholiken nicht die Schuld auf, die ihre Vorgänger anghäuft haben, ich bürde ihnen die Schuld auf sich davon nicht ausreichend (meist: gar nicht) zu distanzieren.

Sie verantwortlich für Taten zu
machen, die weit vor ihrer Zeit lagen.

Dass sie sich nicht distanzieren, tun sie jetzt und sie selbst.

Weder Mord und Folter durch
die Inquisition, noch Ablasshandel noch Passivität beim
jüdischen Genozid werden heute von Katholiken gutgeheißen.

Hmm… wie würdest Du Heiligenverehrung von Massenmördern sonst nennen, wenn nicht „gutheißen“?

Ich habe auf keine Person gezeigt, ich habe auf eine
Organisation gezeigt.

Du zeigst auf die RKK und kritisierst sie aus genannten
Gründen.

Ist die RKK etwa keine Organisation? Ich sehe keinen Widerspruch zu meiner Aussage.

Du zeigst also sehr wohl auf Personen, und
zwar im großen Stil. Ich weiß nicht, wieviele katholische
Menschen du kennst, aber ein besonders gutes Verhältnis kannst
du ja nicht zu ihnen haben.

Ja wie auch, bei den von mir vorgetragenen Argumenten? Zusätzlich rücken sich natürlich einige (also eben nicht alle) Katholiken in ein schlechtes Licht, wenn sie offen den Verfassungsbruch z.B. wegen des Kruzifix-Uteils fordern.

Ich kann dir versichern, dass es
sich um nette, freundliche nicht-völkermordende
Menschen handelt, beinahe wie du und ich.

Wie ich bestimmt nicht. Auch nicht beinahe.

dass Sonja trotzdem einen „Fehler“ macht, wenn sie sich nur
mit dieser Kirche assoziiert.

Ein Fehler ist etwas, dass man mangels besseren Wissens tut. Sonja weiss offenkundig genau um die Probleme der RKK. Ein Fehler kann es also a priori nicht sein.

Leider bist du
damit genauso dogmatisch, verblendet und unnachgiebig, wie die
Kirche die du so verdammst.

Dogmen zu kritisieren ist dogmatisch? Eine harte philosophische Fragestellung, die IMHO den Rahmen dieser Diskussion sprengt.

Du wirst sagen, das ist
beleidigend und unbelegt, aber sieh es doch so: Du wirfst den
schätzungsweise 27 Millionen Katholiken in Deutschland
allesamt eine Beteiligung an all dem Übel vor, welches die RKK
in 2000 Jahren Geschichte verzapft hat.

Nein, ich werfe ihnen eine mangelnde, bzw. nicht vorhandene, Distanzierung zu den Übeln ihrer Organisation vor. Hier hakt auch Dein Vergleich mit Friedmann/Drittes Reich/BRD. Die BRD ist eine ausdrücklich vom Dritten Reich distanzierte Organisation. Die RKK hat sich ausdrücklich nicht von ihrer Historie distanziert. Hier liegt der entscheidende Unterschied.

Du kennst von diesen
27 Millionen Menschen vielleicht eine Hand voll, vielleicht
keinen, aber weißt durch deine Vorurteile genauestens Bescheid
über deren moralische Minderwertigkeit dir gegenüber.

Durch ihr kollektives (nicht) Handeln weiss ich bescheid, nicht durch irgendwelche Vorurteile.

es als Beleidigung wenn du willst, ich sehe da einen belegten
Zusammenhang zwischen deinen Vorurteilen und denen der Kirche.

Nochmal: Wo sind bei mir Vorurteile? Und andersrum: Wo sind bei der RKK Vorurteile? Soweit ich weiss, ruft die RKK nicht zum Boykott „Ungläubiger“ auf.

Dass ich dir
allerdings anhand meiner differenzierten, sachlichen und
weitestgehend toleranten Herangehensweise moralisch überlegen
bin, muss ich weder durch rethorische Fragen noch
unterschwellig vormulieren.

Kommt auf die Moral an. Jeder Mensch hat seine eigene Moral und ist daher meist allen anderen moralisch überlegen. Moralität lässt sich immerhin weder messen noch sonstwie nachweisen (außer - evt. - von Gott).

Durch deinen vernichtenden Hass
auf Institution und Mitglieder der katholischen Kirche
disqualifizierst du dich selbst.

Hmm… „Vernichtender Hass“? Komm mal runter, bisher habe ich nämlich noch nichts vernichtet. Soviel übrigens auch zu Deiner „differenzierten Argumentationsweise“.

Ein Scherz - ich bezweifle, dass Du meine politischen Affinitäten :kennst. Und wenn - nun, diese sind so drastisch, dass jegliche Kritik :sicherlich gerechtfertigt wäre.

(18.12., 00:14)

Es wäre hilfreich, wenn du bei deinen Behauptungen die
entsprechenden Beweise mitlieferst, ansonsten musst du damit
leben, dass andere sie als unhaltbar hinstellen und ggf.
widerlegen.

Hast Du diesen Satz wirklich verstanden? Er besagt, dass meine politischen Affinitäten gerade so extrem sind, dass sie jeder Mensch zu Recht kritisieren könnte. Aus rechtlichen Gründen kann ich diese leider nicht in einem öffentlichen Forum - jedenfalls nicht in Deutschland - ausführen.

erläutert. Entweder du kannst fundiert darauf antworten oder
wenigstens die Gleichstellung von gläubigen Menschen und der
RKK aufheben, aber so wie es momentan dasteht, greifst du
Menschen in ihrer Moral, ihren Werten und ihrer Gesinnung auf
eine Art und Weise an, die niemandem zusteht.

Also, ich versuche es mal so einfach wie möglicher darzustellen:

  • Die RKK hat schlimme Dinge in ihrer Vergangenheit getan. Soweit D’accord?
  • Die RKK weigert sich, sich von diesen Dingen zu distanzieren, z.B. eine Generalamnestie für alle Kirchenverurteilten und eine Entschuldigung bei ganzen Volksgruppen, die deffamiert wurden. Soweit D’accord?
  • Wenn ich einer Organisation beitrete, sehe ich mehr positives, als negatives in dieser Organisation (nicht NUR positives, aber eben mehr).
  • Nun meine (persönliche!) Meinung dazu: Wenn sich diese Organisation eben nicht von all diesen Greueltaten distanziert, kann sie gar nicht genug Gutes tun, um „überwiegend positiv“ bewertet zu werden. Wenn andere Leute dies anders sehen, ist das ihr Bier. Mögen muss ich diese Leute dann aber nicht (Randnotiz (Achtung, Satire): Wenn man aber die Auswüchse des Anti-Diskriminierungsgesetzes so anschaut, müssen wir uns wahrscheinlich bald sowieso alle lieb haben - und wer’s nicht tut ist ein Terrorist und kommt nach Guantanamo).

btw: Ich bin auch allzeit ein scharfer Kritiker der
Vergangenheit und der Gegenwart der Katholischen Kirche
gewesen, aber ich weiß zu trennen zwischen dieser Institution
und den Menschen, die katholischen Glaubens sind.

Frage dazu: Existiert die RKK wirklich unabhängig von ihren Mitgliedern? Was passiert wenn niemand Mitglied der RKK wäre? Wäre diese noch handlungsfähig? Wäre diese überhaupt noch als existent zu bezeichnen? Noch so eine philosopische Frage.

Grüße,

Anwar

Hi!

Sie ist eine Metapher für einen beliebig großen, aber
verschwindend geringen Anteil.

Also kein Beleg, nichts sachliches.

Ich bürde den Katholiken nicht die Schuld auf, die ihre
Vorgänger anghäuft haben, ich bürde ihnen die Schuld auf sich
davon nicht ausreichend (meist: gar nicht) zu distanzieren.

Ach, na dann los: Beweise mir anhand von Zitaten, welche und wie viele Katholiken sich nicht ausreichend z.B. vom Holocaust distanzieren. Ich übernehme währenddessen den anderen Part und suche Leute katholischen Glaubens, die sich deutlich distanzieren. Mal sehen, wer am Ende des Tages mehr zusammenhat. Ich lasse dir auch Vorsprung, wenn du willst.

Dass sie sich nicht distanzieren, tun sie jetzt und sie
selbst.

siehe oben. Eine unhaltbare These, lapidar dahingesagt.

Hmm… wie würdest Du Heiligenverehrung von Massenmördern
sonst nennen, wenn nicht „gutheißen“?

Das mit der Heiligenverehrung von Massenmördern sagtest du schonmal, ich bin ehrlich gespannt auf den ersten konkreten Hinweis in diese Richtung, ich weiß nämlich nicht wovon du sprichst. Bitte Beispiele.

Du zeigst auf die RKK und kritisierst sie aus genannten
Gründen.

Ist die RKK etwa keine Organisation? Ich sehe keinen
Widerspruch zu meiner Aussage.

Mann, dann lies doch weiter, oder zitier richtig, ich sagte ausdrücklich:

Du zeigst auf die RKK und kritisierst sie aus genannten Gründen. Das ist deine Sache.

und erst danach wurde ich konkret und habe den Fehler deiner Argumentation aufgedeckt. Spätestens jetzt wirst du unsachlich.

Ich kann dir versichern, dass es
sich um nette, freundliche nicht-völkermordende
Menschen handelt, beinahe wie du und ich.

Wie ich bestimmt nicht. Auch nicht beinahe.

Den Punkt finde ich brisant. In wie weit unterscheidet sich dein Menschsein von dem christlicher Leute? Ich glaube, hier ist der Kern unseres Konfliktes inherent.

Ein Fehler ist etwas, dass man mangels besseren Wissens tut.
Sonja weiss offenkundig genau um die Probleme der RKK. Ein
Fehler kann es also a priori nicht sein.

Du willst damit sagen, es ist etwas schlimmeres als ein Fehler, sagen wir eine Dummheit? Das ist dreist. Versteh ich das richtig, du sagst damit, alle 27 Millionen Katholiken Deutschlands sind dumm? Bitte beantworte einfach diese Frage nur mit ja oder nein.

Dogmen zu kritisieren ist dogmatisch?

Wenn du normale Kritik üben würdest, wäre diese Diskussion nichtig. Da du aber nur unzulässig verallgemeinerst, von einer Organisation sofort auf die Werte größerer Menschengruppen schließt und extrem abwärtest, sehe ich mich gezwungen, dir den Unterschied zwischen Kritik und dogmatischem Denken zu erläutern.

Hier hakt
auch Dein Vergleich mit Friedmann/Drittes Reich/BRD. Die BRD
ist eine ausdrücklich vom Dritten Reich distanzierte
Organisation. Die RKK hat sich ausdrücklich nicht von
ihrer Historie distanziert. Hier liegt der entscheidende
Unterschied.

Die BRD ist der offizielle Nachfolgestaat des Nationalsozialistischen Deutschlands. Z.B. wurden inhaftierte Kriegsdienstverweigerer des 3.Reiches nicht freigelassen, da sie ein Verbrechen gegen den selben Rechtsstaat begangen hatten. Zahlreiche Lehrer, Beamte, Anwälte des 3.Reiches konnten in der BRD ungehindert eine steile Karriere nehmen, was dann auch ein Grund für die ´68-Bewegung war, sich von ihrer Elterngeneration deutlich abzugrenzen (Bsp. Kissinger-Ohrfeige). Die BRD hatte durchaus ein Problem mit der Wiederaufarbeitung und Distanzierung, zumindest innergesellschaftlich. Bei der RKK ist es eher andersherum, die Apparate tun sich sehr schwer mit der Wiederaufarbeitung prekärer Themen (das habe ich nie abgestritten und kritisiere ich ebenso), allerdings ist an der Basis, d.h. in den Köpfen der Katholiken sehr wohl eine deutliche Distanzierung zur eigenen Geschichte zu bemerken, da wird viel nachgedacht und es sind mitunter die schärfsten Kritiker der RKK die eigenen Leute. Man darf das nicht gleichsetzen!!!

Durch ihr kollektives (nicht) Handeln weiss ich bescheid,
nicht durch irgendwelche Vorurteile.

Zeige mir eine Homepage über die Gutheißung, Duldung oder Passivität gegenüber dem Geschichtsverständnis der RKK und ich zeige dir 100 Seiten mit Reformplänen, Vorschlägen und Handlungsaufrufen von Katholiken. Das meine ich ernst!

Nochmal: Wo sind bei mir Vorurteile? Und andersrum: Wo sind
bei der RKK Vorurteile? Soweit ich weiss, ruft die RKK nicht
zum Boykott „Ungläubiger“ auf.

Deine Vorurteile auf den Punkt gebracht: Du siehst die schlechtesten Seiten an der Institution RKK und projezierst sie 1:1 auf alle Anhänger dieses Glaubens. Dadurch wertest du 1 Milliarde Menschen weltweit in einer Art und Weise ab, die man nur als eine Vor-Verurteilung im besten Sinne bezeichnen kann.
Wenn die RKK deines Wissens nicht zum Boykott „Ungläubiger“ aufruft, dann scheint diese Institution sogar noch vergleichsweise tolerant zu sein, wenn man sie so neben dir sieht.

Kommt auf die Moral an. Jeder Mensch hat seine eigene Moral
und ist daher meist allen anderen moralisch überlegen.
Moralität lässt sich immerhin weder messen noch sonstwie
nachweisen (außer - evt. - von Gott).

Aha. Ich finde mich durch „meine Moral“, wie du es sagst, nicht allen anderen überlegen. Und ich glaube, es hat sich im westeuropäischen Kreis auch eine Art Standard eingebürgert, an dem man m.E. sehr gut verschiedene Morali miteinander vergleichen kann. Dieser enthält solch Werte wie Toleranz, Achtung, Unvoreingenommenheit… Merkst du was?

Hmm… „Vernichtender Hass“? Komm mal runter, bisher habe ich
nämlich noch nichts vernichtet. Soviel übrigens auch zu Deiner
„differenzierten Argumentationsweise“.

Gut, wie würdest du deine Emotionen gegenüber der RKK beschreiben? Du kannst gern offen und ausschweifend werden, wir sind gespannt.

Hast Du diesen Satz wirklich verstanden? Er besagt, dass meine
politischen Affinitäten gerade so extrem sind, dass sie jeder
Mensch zu Recht kritisieren könnte. Aus rechtlichen Gründen
kann ich diese leider nicht in einem öffentlichen Forum -
jedenfalls nicht in Deutschland - ausführen.

Ja, ich habe ihn verstanden. Er bezog sich auf die von mir erwähnte Selbst-Disqualifikation deiner seits. Woher rührt dieser Extremismus? Und sagtest du nicht an anderer Stelle, du hieltest es für sinnvoll, deine Meinung zu öffentlichen Themen zu äußern? Da musst du dich jetzt schon entscheiden, ob du eine in der Öffentlichkeit vertretbare Meinung hast oder sie besser für dich behälst. Ich finde, auch in religiösen Fragen solltest du es in Zukunft wie mit der Politik halten, denn vertretbar ist das nicht.

Also, ich versuche es mal so einfach wie möglicher
darzustellen:

  • Die RKK hat schlimme Dinge in ihrer Vergangenheit getan.
    Soweit D’accord?

Richtig, so sehe ich das auch und habe mich dementsprechend geäußert.

  • Die RKK weigert sich, sich von diesen Dingen zu
    distanzieren, z.B. eine Generalamnestie für alle
    Kirchenverurteilten und eine Entschuldigung bei ganzen
    Volksgruppen, die deffamiert wurden. Soweit D’accord?

Schon wieder nicht ganz. Ohne die RKK in besonderen Schutz nehmen zu wollen, betreibt sie seit etwa 100 Jahren eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, die zwar schleppend vorangeht, aber immerhin. Alle Leute, die z.B. im Zusammenhang mit der Kugelform der Erde hingerichtet wurden, sind meines Wissens inzwischen rehabilitiert.

  • Wenn ich einer Organisation beitrete, sehe ich mehr
    positives, als negatives in dieser Organisation (nicht NUR
    positives, aber eben mehr).

Es geht hier nicht um einen Sportverein, dem man beitritt oder nicht. Erstens sind viele Katholiken in ihren Glauben und die Kirche hineingeboren und zweitens muss man doch deutlich trennen zwischen dem Zahlen der Kirchensteuer und der aktiven Ausübung des Glaubens. Du kannst Menschen nunmal nicht anhand ihres Glaubens derart verurteilen, weil er über den bloßen Zusammenhang mit der Kirche um ein vielfaches hinausgeht.

  • Nun meine (persönliche!) Meinung dazu: Wenn sich diese
    Organisation eben nicht von all diesen Greueltaten
    distanziert, kann sie gar nicht genug Gutes tun, um
    „überwiegend positiv“ bewertet zu werden. Wenn andere Leute
    dies anders sehen, ist das ihr Bier. Mögen muss ich diese
    Leute dann aber nicht.

*soifz* Was auch immer du von dieser Organisation halten magst, ist wirklich deine Sache. Menschen, die in ihrer Akte den Vermerk „römisch-katholischen Glaubens“ haben, als dumme, schlechte oder nicht nette Personen hinzustellen, ist und bleibt eine unzulässige Verallgemeinerung (ich wiederhole mich da, wie es oft bei dem Reden mit Wänden der Fall ist)

Frage dazu: Existiert die RKK wirklich unabhängig von ihren
Mitgliedern? Was passiert wenn niemand Mitglied der RKK wäre?
Wäre diese noch handlungsfähig? Wäre diese überhaupt noch als
existent zu bezeichnen? Noch so eine philosopische Frage.

Was momentan passiert, ist sogar noch besser als ein Massenaustritt: Eine Reform von unten. Wenn du deine Berührungsängste ablegst, kannst du ja mal mit katholischen Menschen reden, besonders mit den jüngeren. Da wirst du feststellen, dass viele deiner Meinung sind bezüglich der Vergangenheitsbewältigung der RKK. Wenn du willst, kannst du dich ihnen in ihrem Reformvorhaben anschließen, dann würdest du aktiv zu einer inhaltlichen Verbesserung der Institution beitragen, anstatt tatenlos zu nörgeln.

Gut, meine kurze Zusammenfassung, vielleicht kommen wir zu einem Ende:
1)Die RKK hat in ihrer Vergangenheit viele schlimme Dinge getan und geduldet. Einverstanden.
2)Auch die heutigen Vorgaben aus Rom sind nicht immer brilliant oder fehlerfrei (siehe Thema Kondome in Afrika). Einverstanden.
3)Die Auseinandersetzung mit massiven Fehlern in der Vergangenheit der RKK dauern viel zu lang und sind längst überfällig. Einverstanden.
4)Das alles gibt uns nicht das Recht, auch nur einen Menschen katholischen Glaubens schief anzugucken, denn wir wissen nicht, was er worüber denkt, wir wissen nicht, welche persönlichen Werte dieser Mensch hat und wir wissen nicht, was er vielleicht dafür tut, dass die historische Aufarbeitung der RKK beschleunigt wird. Einverstanden?
5)In Zukunft werden wir, bevor wir einen Menschen warum auch immer abstempeln, mit ihm darüber reden und seine Meinung anhören. Anschließend kann jeder für sich entscheiden, ob er diesen Menschen mag, nicht mag, bekehren oder verehren will. Einverstanden?

Besonders wenn du an Punkt 5 zweifelst, empfehle ich dir als weiterführende Literatur u.a. die Forum-Etikette und AGBs von wer-weiss-was.

mfg,

the_digger

Hallo!

Sobald einem Glauben Taten folgen (das
beginnt damit, ihn öffentlich zu machen), ist er bereits
Politik.

Ok, aber bei so einem weit gefassten Politikbegriff ist es dann ja kaum möglich, zu leben ohne Politik zu machen. Selbst wenn ich es schaffe, meinen Glauben so im stillen Kämmerlein zu lassen, dass ich weder durch Glauben, noch aber durch Nichtglauben (offensiv geäußerter Atheismus ist ja auch Politik) auffalle, dann bleiben immer noch all die anderen Lebensäußerungen, mit denen ich mich mehr oder weniger unfreiwillig politisch positioniere. Dann finde ich aber, wird es schon fast wieder inflationär.
Klar kann man davon ausgehen, dass ein Christ den christlichen Institutionen nicht völlig ablehnend gegenüberstehen dürfte. (Nebenbei: Neulich habe ich in einem großen als christlich bezeichneten Forum eine Diskussion darüber gelesen, ob man Katholiken missionieren müsse…)
Aber es besteht doch immer die Möglichkeit, sich zumindest von bestimmten Institutionen zu distanzieren, wenn man sie für nicht akzeptabel hält, ohne seinen Glauben aufgeben oder ändern zu müssen. Das meine ich damit, dass Glauben tiefer geht.

Ich nehme nicht an, daß Gott persönlich sich bei dir
vorgestellt hat

:wink:

Warum ist es dann nicht Wischnu geworden? Warum hat sich der
christliche Gott bei dir vergewissert?

Da ich nunmal in einer christlich geprägten Kultur aufgewachsen bin, liegt es schon nahe, dass da eine gewisse Sozialisierung eine Rolle spielt, klar. Ich würde behaupten, aber natürlich kann ich mich nicht genau genug erinnern, dass ich die Vorstellung von einem einzigen Gott, der überdies allmächtig und gut ist, tatsächlich schon immer hatte, und damit fallen einige andere Götter schonmal einfach durchs Raster. Zu Hause bin ich nicht christlich erzogen worden und habe trotzdem nie ernsthafte atheistische Vorstellungen gehabt…mag sein, dass man mir die christlichen Grundideen stattdessen im Kindergarten eingeimpft hat, aber ich vermute nein.

Dass ich den, sagen wir mal, „Überbau“ an christlichen Details nicht schon immer kannte sondern vermittelt bekommen habe, ist klar, aber auch da würde ich zwischen dem Vermittler und dem Vermittelten trennen. Es versuchen ja viele Menschen, einem alle Möglichen Weltanschauungen zu verkaufen. Ich kann das nur sehr subjektiv betrachten, aber ich konnte eigentlich immer nur an das glauben, was von christlicher Seite kam. Trotzdem habe ich dann sehr lange gebraucht, um mich für eine Konfession zu entscheiden, weil mir einerseits klar war, dass sich der Inhalt nicht viel tut und andererseits, dass alle Konfessionen auch irgendwelche Dinge mitvermitteln, die mir nicht so passen.

Lange Rede und immer noch der selbe Sinn: Ich halte meinen Glauben für den einzig richtigen (wie beinahe jeder…), meine Kirche aber bloß für die, an der mich von allen zur Auswahl stehenden am wenigsten stört. Deshalb bestehe ich so auf einer möglichst sauberen Trennung.

LG
Sonja

Hi

Es glauben sehr viele Menschen an etwas (nenne es
Gott, oder Schicksal oder Shakira) und gehen deswegen weder
Sonntag noch anderntags in irgend ein religiöses Gebäude.

Für mich ist das halbherzig, inkonsequent und politisch korrekt weichgespült. Diese Distanzierungsmentalität ist nichts als Heuchelei.

Das Problem bei vielen ist, dass Begriffe wie
„Religion“ oder „Gott“ viel zu fest an eben diese christlichen
Institutionen geprägt sind

Die christliche Religion ist nunmal an christliche Kirchen geknüpft und nicht an Harekrischna. Selbst „außerkirchliche“ Christen organisieren sich und etablieren sich - Freikirchen. (Das gilt natürlich für alle anderen Religionen ebenso mutatis mutandis.)

Sorry, aber ganz so verbohrt geht es nicht.

Verbohrt ist da eher das politisch verfügte Meinungsklima. Es traut sich halt keiner konservativ zu sein.

Gruß
d.

Hi!

mmh, versteh ich nicht ganz wenn du sagst „politisch korrekt weichgespült“. Es ist nun mal fakt, dass viele Menschen an irgendetwas glauben, einige von ihnen verknüpfen das enger mit dem Begriff „Gott“ und andere nicht. Manche gehen zur Ausübung in Gebetshäuser, aber ein sehr großer Teil fühlt sich religiös, ohne in die Kirche zu gehen und z.T. auch mit sehr philosophischen Betrachtungen zum Thema „Gott“. Damit trifft die Behauptung, Religion sei an die Institutionen der verschiedenen Kirchen gebunden, einfach nicht mehr den Kern der Zeit. Im Gegenteil, der größte Teil der alltäglichen Religion ist gänzlich frei von Priestern, Pfarrern, Mullahs und wie sie alle heißen. Das ist zumindest für die deutsche Gesellschaft wissenschaftlich belegt.

ciao,

the_digger

nochmal so eine Art Mini-Fazit
Hallo,
bevor der Thread endgültig im Archiv verschwindet, sag ich nochmal danke an alle, die sich nett und konstruktiv beteiligt haben (meine Vorurteile gegen Atheisten, die ich eigentlich nicht haben wollte[die Vorurteile…], sind nun auch weniger geworden…)

Ob du sie da vielleicht zu etwas ganz „unchristlichem“ (nicht
was ihr jetzt denkt! *g*) einladen kannst, mit der
Versicherung, das es nur um Spaß und Unternehmung geht? Da
gehört zwar sicher Mut dazu, aber wer neidisch ist und dann
das Angebot bekommt, dran teilzuhaben, wäre selber schuld…

Nö…ich glaub da ist kein Interesse für da und knapp 100 km dazwischen. Aber sonst klar ne gute Idee.

Ja, mit JG meinte ich die envangelische Junge Gemeinde, ganz
einfach, weil die Gegend wo ich herkomme zu 90% Evangelisch
ist (von 100% Gläubigen).

Oha…hier sind so ca 75% Katholiken. Da vergisst man schonmal, dass „wir“ deutschlandweit eigentlich sogar knapp in der Mehrzahl sind.

Nuja, ich glaube ich werde nun, was ich eigentlich auch vorher schon meistens getan habe, einfach immer freundlich die Wahrheit sagen -heute wurde ich mit enormer Überraschung konfrontiert, weil ich zurzeit „Die Bibel nach Biff“ lese. Darfst du das? -Jaaa… Vielleicht entsteht ja irgendwann nochmal ein „richtiges“ Gespräch darüber, und wenn nicht, dann nicht. Mir ist auch aufgefallen, dass die nette Kommilitonin aus Frankfurt/Oder hier im tiefen Westen manchmal extrem dumme Fragen gestellt bekommt. Es scheint sich zum Teil also auch um einen interessanten Fall von Gruppendynamik zu handeln…wie auch immer, auch wenn es so rüber gekommen ist, ich fühle mich nicht böse behandelt oder ausgegrenzt, von daher war die Frage auch großteils theoretisch.
Übrigens die erste F r a g e, für die ich Sternchen bekommen habe :smile:

Viele Grüße
Sonja

O.T.: bescheidener Einwurf

Diese Art der Diffamierung ist besonders widerwärtig, da damit
der Angegriffene in eine Position gebracht wird, in der er
entweder Nazis verteidigen oder seine Identität ableugnen muß.

Wenn dem so ist, ja. Will sagen: Wenn die eigene Identität mit
etwas verquickt ist, dass sich z.B. nicht von Nazis trennen
lässt, dann ist das wohl so.

Hallo

Ohne die Grausamkeiten der Katholischen Kirche in der Vergangenheit und deren fehlende Aufarbeitung damit verharmlosen zu wollen, eine Frage:
Wenn du so konsequent bist, kaufst du z.B. wahrscheinlich auch keine Handys bei Siemens? Damit wuerdest du sonst ja freiwillig einen Konzern unterstuetzen, der in der NS-Zeit tausende von Zwangsarbeitern teils bis zum Tod schikaniert hat und auch heute noch zu keinen Entschaedigungszahlungen bereit ist, nach deiner Argumentation also auch etwas ist, „das sich z.B. nicht von Nazis trennen lässt“. (Da du Belege ja so magst: http://www.critical-shareholders.com/Konzernkritik/S…) Nur ein Beispiel, es liessen sich noch viele weitere anfuehren (Beleg: http://www.ta7.de/txt/listen/list0024.htm).

Damit soll nur angedeutet werden, dass die RKK bei weitem nicht die einzige Institution mit Aufarbeitungsbedarf ist. Wenn man nur moechte und entsprechend sucht, kann man auf diese Art etliche Organisationen/ Unternehmen/ etc. anprangern.

Statt allerdings die RKK wegen zum Teil ueber 1000 Jahre alten Verbrechen anzugehen (wie weit willst du eigentlich noch in die Geschichte zurueckgehen?) wuerden mir ganz andere durch feine Anzuege getarnte skrupellose Vertreter der Gegenwart einfallen, die derlei Verachtung eher verdienen.

Gruss, grasmampf

P.S.: An anderer Stelle meintest du zu dem Thema:

Man stelle sich nur mal vor die Adolf-Hitler-Plätze und Straßen
hätten nach dem Krieg ihren Namen behalten

Es gibt genug Institutionen, die es dafuer haben… (siehe oben)