- Religion und Ethik ist keine naturwissenschaftliche
Disziplin, ergo sind verschiedene naturwissenschaftliche
Methoden (darunter das „präzise Messen“) prinzipiell nicht
anwendbar.
Aber genau das deutest Du an.
Dies lag nicht in meiner Absicht.
- Probiers mal mit „lesen“ Lies die Bibel, und lies Lorber.
Untersuche sie Textkritisch auf innere Logik, Übereinstimmung
mit kontemporärem wissen usw.
(rate mal, wer da besser abschneidet)
Gut, die Bibel habe ich schon großteils hinter mir, bei Lorber
habe ich jetzt kurz reingelesen. Hört sich beides wie
Schwachsinn an.
Nun, es gibt noch Unterschiede im Schwachsinn 
natürlich hat auch die Bibel ganz erhebliche innere Logikbrüche, was sich aus der Entstehungsgeschichte zwanglos erklären lässt.
Die Frage stellt sich auch immer, in wie weit in der Bibel einfach Stilmittel der Zeit übernommen wurden. klar ist dies insbesondere bei Übertreibungen (So ist die Masse der Juden beim Auszug aus Ägypten schlicht irreal) dies war ein typisches Stilmittel der Zeit.
Auch der Wissensstand bewegt sich auf der „Höhe“ oder besser gesagt „Tiefe“ der Zeit. lies mal Aristoteles, und was da teilweise für UNFUG drinnen steht
Eben. Dann sollte man auch keine Pauschalausagen drüber
machen, a la „dies und dies ist besser“, sondern sagen „dies
und dies gefällt mir besser“. Ich halte es jedenfalls so.
Aber auch ein Naturwissenschaftler sollte doch das Recht
haben, derartige Entscheidungen zu treffen und zu
Artikuliueren, ohne dass sie ohne hinreichende Begründung als
„Blödsinn“ abgetan wird.
Wie soll ich denn Deine Argumentation angreifen, wenn Du keine
aufweist? Du hast doch ohne Argumente behauptet das eins der
beiden Werke besser ist.
Und Du hast mir als Naturwissenschaftler vorgeworfen, ich würde nicht naturwissenschaftlich argumentieren, obwohl eine solche Argumentation bei der Fragestellung völlig unmöglich ist.
Ich habe übrigens nicht behauptet, dass eines der Werke „besser“ ist, sondern dass das eine auf einem anderen spirituellen Niveau liegt.
tatsächlich behauptet die Bibel ja nicht von sich, sie sein von Gott diktiert wirden, sondern dass sie von Gott inspiriert wurde. das zeigt sich auch in der Struktur, im Wesentlichen handelt es sich um ein Geschichtsbuch.
Die spirituellen Grundzüge lassen sich aber hier relativ einfach herausarbeiten, wobei das relativ als solches zu verstehen ist, die Bibelexegese füllt ja auch einige Regalkilometer. Aber hinter der Bibel steht ein spirituelles monotheistisches Weltbild, mit einer im AT eher jähzornigen, im NT eher gütigen Gottheit. Die Aussage der Bibel ist aber immer klar: Gott kümmert sich um uns.
Bei Lorber und anderen, hochgradig esoterisch-mystischen „Propheten“ wird das schwierig, insbesondere die Trennung der Kernsätze von der sprachlichen Holzwolle ist sehr mühsam. und manchmal beschleicht mich so der Verdacht, dass bei diesen Mystikern der spirituelle Kern gar nicht da ist, dass sich hinter der barocken Wortfassade tausender Seiten einfach NICHTS befindet.
Nachwort:
Ich will hier nicht die Bibel verteidigen, und nichts liegt mir ferner, als hier ein „Christlich-Biblisches“ Weltbild zu verbreiten, dass ich in gewissen radikalen Ausprägungen für ziemlich lächerlich halte.
(ich neige eh mehr zu den Agnostikern, weils logischer ist)
Aber man sollte immer im Auge behalten, was man aus welchen Gründen verdammt. Und die Gleichsetzung von Bibel mit Lorber&Co ist imho nicht möglich selbst wenn man beides für Unfug hält.
Auch Unfug ist nicht gleich Unfug
ich hoffe, damit sämtliche Klarheiten beseitigt zu haben.
Gruß
Mike