Hi Karin,
Hallo Romana,
weshalb sollte ich Dir böse sein, wenn Du das so siehst?
schön, wenn Du mir doch ein Stück weit folgen konntest.
Wieso sollte ich das nicht können? Was hast Du denn gedacht als Du das geschrieben hast?
„Älterwerden“ verbinden doch Menschen meistens mit beginnendem
Abbau, Einschränkungen, Reduzierung, Verschlechterungen…Das jedoch hängt für mich ganz stark vom Lebensalter ab:
Bevor ich in die Schule kam (so mit ca. 3-5 Jahren), bedeutete
Älterwerden für mich, endlich auch mal Lesen lernen zu dürfen.
Das war nämlich bei uns strikt verboten, dass meine älteren
Geschwister mir das Lesen beigebracht hätten. Meiner Mutter
hat schon gereicht, dass meine 5 Jahre ältere Schwester zu dem
Zeitpunkt schon den Anfang der Schuleinschreibungsverordnung
lesen konnte.
Klingt als Deine Mutter die Fähigkeit zu lesen nicht gerade für unterstützenswert geschweige denn lobenswert hielt. Hat sie etwa damit das Gegenteil bewirkt, dass Du z.B. besonders stark deshalb an Lesen interessiert wurdest? Ich kenne das mit anderen Beispielen.
Dann kam die Zeit, als wir endlich 16 oder gar 18 werden
wollten, damit wir mehr durften als bisher. Ja, und die
Sehnsucht nach dem Ende der Schulzeit (!) kam dann auch so
ungefähr in dem Alter.jedenfalls wird Älterwerden zumeist negativ besetzt.
Du siehst also, man kann nicht pauschal sagen, dass dem so
sei.
Okay, war von einem bereits „erwachsenen“ Menschen ausgegangen gewesen, der sich weitestgehend selbst bestimmen darf. Nimmt man das Alter vorher mit dazu, in dem andere (Elter, Lehrer) mehr oder minder bestimmen, was gut für einen sein soll, sieht das anders aus.
Man kann nicht mehr so schnell laufen,
Ich konnte schon mit 17 nicht gut laufen. Das war mit ein
Grund, dass ich so gerne Fahrrad fahre.
Ein Beispiel, das nicht auf alle zutreffen muss. Wie gesagt, mag ja auch sein, dass es bei einem 20jährigen nie mit der holden Weiblichkeit klappte und er erst mit 40 seine Gefühle kommunizieren lernt… Menschen gehen meines Erachtens davon aus, dass wenn sie Fähigkeiten ausgebildet haben und diese dann nicht mehr oder wenigstens nicht mehr in dieser Form zur Verfügung stehen, dies „negativ“ besetzt ist. Mag ja auch sein, dass es nicht so dolle ist, wenn man z.B. den Führerschein abgeben muss, wenn man für jede Kleinigkeit eine Lesebrille braucht, dreimal solange braucht in die Badewanne zu steigen wie früher… Sagen will ich damit, dass teils der Fokus zu sehr auf das gerichtet scheint, was mit dem Älterwerden nicht mehr so geht (nachdem man Fähigkeiten erlernt hatte)anstatt sic auch an dem zu erfreuen, was nun im Vergleich zu früher klappt oder stattdessen klappt. Siehe Menopause. Siehe mehr Freizeit bei Rentnern. Siehe…
die Zähne fallen aus,
Toi, toi, toi: noch 32 Zähne (wenn auch stark überkront)
vorhanden.
Ich habe zwei klitzekleine Löchlein (laut Zahnarzt) als Kind gebohrt bekommen und das hat mich so traumatisiert, dass ich nie wieder Zähne gebohrt haben möchte. Und das klappt bislang wunderbar. Das jährliche Entfernen von Zahnstein reicht mir schon. Dennoch können sie mal ausfallen. (
die Haare werden grau,
Das waren die schon mit Mitte dreißig, so what!
die Libido ist im Arsch…
Wessen Libido?
Unterm Lesen der Antworten kam ich immer mehr zu dem Schluss,
gleich woran Menschen ein Älterwerden festmachen, jede Alters-
bzw. Lebensphase hat ihr Für und Wider.Da kann ich Dir noch am besten folgen. Und mit dieser Ansicht
lebt es sich in jedem Lebensalter schön, egal welche Zahl
gerade auf der Geburtstagstorte steht.
Okay, dennoch erlebe ich es so, dass älter werdende Menschen, sprich die die den Abbau und nicht z.B. einen Um- oder Neubau dessen was sie tun (können) sehen, in der Mehrheit sind.
Das netteste Kompliment habe ich auf einer Geburtstagskarte
von meinen jungen ADFC-Freunden (alle so im Alter meiner
Tochter) erhalten:„damit Du noch länger so jung bleibst, wie Du immer noch
bist!“
-)) Na, als kleines Kind waren für mich 20jährige alt. Und ich war immer noch Kind als für mich 40jährige eh schon fast tot waren. Das relativiert sich doch sehr, je älter man selbst wird.
Außerdem gibt es Menschen die biologisch noch jung sind, und dennoch im Kopf schon alt im Sinne von „nicht lebendig“ sind. Klar, und nicht jeden Menschen, gleich welchen Alters, kann man ins Leben (zurück) holen.
Nicht, dass ich mich auf jung trimmen würde, damit könnte ich
bei jungen Menschen auch nicht punkten, sondern einfach im
Umgang mit denen offen bleiben, das erhält am besten lebendig.
Sicher auch. Auch wenn es da diverse Parallelen unter den Jungbleibenden gibt, wie sie dieses Ziel erreichen, dennoch gibt es hier kein Patentrezept. Ein Punkt Älterwerden annehmen zu können, finde ich auch, ist der Umgang mit bzw. der Gang in die Natur (Stirb und Werbe).
Ich habe mir mal vorgenommen mit einem Lächeln von dieser Welt zu gehen. Schau ma mal wie es dann wird.
Gruß, Karin
Ciao,
Romana