Wann änderst Du Dich?
Einen wunderschönen Sonntag!
Die gestellten Fragen von Jeanne und Pomeranze sind perfekt.
Wir sind jetzt 2 Jahre verheiratet und haben seit einem Jahr
ein Kind.
Was unternimmst Du heute mit Deinem Kind? Oder magst Du nichts und es lauft darauf hinaus dass Du versuchst Deinen Mann zu überreden und Du dann mitmachst?
Seit das Kind da ist hat sich so einiges verändert.
Das kann ich mir gut Vorstellen. Eigentlich zum Positiven was ich finde.
Vor unserem Kind war ich beruflich mit voller power dabei und
verdiente mehr als er.
Warum geht dann nicht er in Karenz? War es Dir lieber, dass Du gehst? Wenn ja, warum? Was hattet ihr euch vor dem Wunschkind ausgemacht?
Dann kam unser Wunschkind. Seit dem Kind ist alles anders und
mein Mann hat sich um 180 Grad gedreht.
Dein Mann oder bist vielleicht doch Du ganz anders?
Erstens komme ich nirgends mehr hin, weil egal was ich mache,
er ist zu allem negativ eingestellt. Und wenn ich mal wo
Damit Du wo hin kommst, wieso brauchst Du da Deinen Mann dafür? Das ist ja Deine Entscheidung wo Du hin willst. Mußt Du bei Deinem Mann um Erlaubnis bitten bevor Du als Erwachsene Person wo hin darfst?
hinfahre, läutet garantiert zumindest einmal das Telefon wo er
dran ist wegen etwas völlig belangloses.
Für Dich ist es Belanglos. Aber für ihn wird es wohl nicht belanglos sein? Oder fragt er Dich wie bei Dir das Wetter ist? Gib mir bitte mal ein Beispiel.
Er unternimmt schon nach wie vor Dinge die ihn gefallen, bin
ja eh ich da fürs Baby.
Das ist auch gut so, dass er Dinge unternimmt die ihm gefallen, oder magst Du ihn einengen? In Ketten legen? Oder bist Du bloß Eifersüchtig auf ihn, weil er trotz Kind Zeit für sich hat? Und Du Dir keine nimmst?
So und zweitens, seine Mithilfe was Kind anbelangt ist wenig
bis gar nicht, und darüber bin ich am meisten entäuscht.
Daniela, das läßt sich ganz schnell ändern. Weil ich weiß aus Erfahrung dass sogar das Windelwechseln sehr viel Spass macht und eine Freude für Kind und Erwachsenen sein kann.
Hierfür gibt es aber einige Punkte zu beachten:
Bist Du bereit ihm diese Tätigkeiten auch zu geben?
Damit meine ich, bist Du bereit, wenn er zum Beispiel Windeln wechselt oder füttert, dass Du ihm diese tätigkeiten selbständig ausführen lässt, ohne dass Du irgend etwas sagst (belehrst) oder auch nur zusiehst. Er darf es so machen wie er es will, auch dann wenn Du der Meinung bist, dass er es falsch macht. Eingreifen darfst Du nur dann, wenn er Gewalt anwendet oder eurem Kind auf andere Art und Weise weh tut. Aber wenn er jetzt für Deine Verhältnisse zu wenig Creme oder zu viel nimmt, dass muß das Dir egal sein. Genau so wie wenn mehr daneben geht wenn er euer Kind füttert. Du darfst ihn hier überhaupt nicht belehren, sondern nur bestärken, dass er es einfach probieren kann, es kann dabei nichts passieren. Er muss nämlich selbst herausfinden, wie es ihm am meisten Spass macht. Auch für euer Kind ist es wichtig, dass es demjenigen Spass macht. Wichtiger als dass es „richtig“ gemacht wird. Denn über „richtig“ kann man sowieso streiten. Wenn er fertig ist, Loben! Und zwar in die Richtung: „Schau, wie sich das Kind jetzt freud. Könnte es reden, würde es jetzt Danke sagen! Danke!“
Warum?
In den meisten Fällen hilft man nämlich nur aus Unsicherheit nicht mit oder macht etwas aus Unsicherheit nicht. Diese Sicherheit kannst Du ihm ganz leicht geben.
Was würdest Du sagen, wenn Du das Bad putzt und er steht neben Dir, schaut Dir zu und sagt Dir wie Du was anders machen mußt. Wäre für Dich vermutlich ein „Horror“? Würdest Du Dich freuen wenn er Dich lobt? Dann mache es.
Wie viel Lobt ihr euch im Verhältnis zur Kritik? Das Verhältnis sollte 5x Lob zu 1x Kritik sein. Wobei die Fragen „Wann machst Du das“ oder „Warum hast Du das nicht so gemacht“ sind Kritik.
Seit unser kind da ist, war ich kein einziges mal mehr fort,
geschweige den könnte irgendeinen Hobby nachgehen.
Warum nicht? Das liegt aber an Dir! Falls er trotz dem Du ihn viel lobst und nicht für das helfen kritisierst, es dennoch nicht machen will, kannst Du ihm vorschlagen, dass wenn Du weg gehst und er nicht aufpassen will, Du das Kind zu einem Babysitter gibst und ihr euch die Kosten teilt.
Wobei ich hier ganz der Meinung von Pomeranze bin, man kann mit Kind genau so viel machen wie alleine und genau so viel Spass haben. Vielleicht sogar noch mehr. Ich persönlich mehr.
Ich hab einen 24 Stunden Job und das täglich. Er hält nie
Glaube ich Dir nicht! Ein 1 jähriges Kind schläft sehr viel. 12 Stunden und mehr am Tag. Klar wacht es alle paar Stunden auf und man muss sich den Tag anders einteilen als wie wenn man alleine ist. Aber Du hast sicherlich keinen 24 Stunden Job.
Ich sah das auch nie als Job an. Hat mir immer Spass gemacht. Klar, sobald meine Freundin etwas kritisierte begann es für mich Arbeit zu werden. Da sagte ich ihr bein hart, dass wenn sie damit nicht einverstanden ist, soll sie es selber machen. Hätte ich es so gemacht wie sie wollte, hätte es mir auch keinen Spass gemacht.
Nachtwache beim Kind, weil er hat die Meinung, das ist das Los
der Frau, sich ums Kind zu kümmern, schliesslich geht der Mann
arbeiten. Ich verlang ja nicht das er jeden 2. Tag ne
Nachtwache? Braucht es einen Laibwächter? Schlafen legen und wenn es zu schreiben beginnt aufstehen. Danach wieder hinlegen. Die ersten zwei Jahre kann man es übrigens auch im Ehebett liegen lassen. In der Mitte. Da kann es nicht runter fallen und schreit es auch nicht so oft, weil wer dabei ist.
Davon abgesehen, ihr dürftet noch ein anderes Problem haben. Bist Du auf ihn Neidisch oder böse, dass er aus Deiner Sicht so wenig macht und Du so viel?
Ich schreibe jetzt nicht, dass das korrekt ist, was er macht. Ich frage jetzt nur so.
Baby, weil er sowieso die hälfte vom Monat kein Geld hat, das
ist normal für ihn.
Er kann nur durch Probleme lernen.
Ich würde auf getrennte Haushaltskasse setzen. 3 Stück. Eine für Dich, eine für ihn und eine für euer Baby.
Sprecht euch am Anfang ab, wie viel Geld ihr zu dritt im Moment bekommt und teilt es auf euch drei Fair auf. Es soll jeder für seine Arbeit belohnt werden und jeder so viel bekommen damit er damit auskommt. In der Arbeit arbeiten war für mich immer wesentlich anstrengender als Zuhause. Ich selbst würde daher die Arbeit durchaus mehr honorieren. Alleine schon desshalb, damit er aus Frust nicht kündigt. Es soll einfach fair sein, das müsst ihr euch ausmachen. Und mit genau dem Geld, muß dann jeder das ganze Monat auskommen. Teilt euch auch ein, wer wie viel für welche Fixkosten zahlt. (Internet, Telefon, Strom… variablen Kosten wie Lebensmittel, Wasser, Heizung,…) Am Anfang wird er sicherlich schreien, wenn er kein Geld mehr hat. Dann borge ihm aber keines. Weise ihm darauf hin, dass ihr euch das fair ausgemacht habt, dass Du seine Situation verstehst und dass Du zuversichtlich bist, dass er es nächstes Monat schafft mit seinem Geld länger auszukommen. Er soll es einfach probieren. Er muß selbst lernen damit umzugehen!
Meine Gefühle ihm gegenüber sind ziemlich eingefroren. Er
fragt mich auch immer von was ich so k.o. bin am Abend.
Hier sprichst wohl Du und er vom Sex? Das liegt nur Geistig. Deine Gedanken sind praktisch nur bei ihm. Was er alles nicht macht und wo er überall besser sein könnte. Doch wo bleibst Du? Mache doch etwas für Dich. Wie es Pomeranze schrieb! Denke daran, was Du für Dich machen kannst und mache es! Lebe Dein Leben!
Hey wenn der Tag 30 Stunden hätte, wär ich 30 Stunden im
Einsatz.
Das glaube ich auch, weil es einfach an Dir selbst liegt auszeit zu nehmen! Wenn Du wolltest fändest Du auch bei einem 12 Stunden Tag auszeit. Das liegt ganz an Dir! Du willst nicht und gibst Deinem Freund dafür die Schuld! Dein Freund weiß genau, egal wie viel er macht, Du hättest dennoch 30 Stunden am Tag arbeit! Weil Du suchst regelrecht die Arbeit, so wie ich vermute. Ich kann mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass man mit einem Kind 30 Stunden am Tag mit Arbeit eingedeckt ist. Sorry, das glaube ich nicht. Es gibt alleinerziehende die schaffen es mit 3 oder mehr Kindern.
Ich glaub wirklich er glaubt ich hab jetzt 2 Jahre Urlaub
zuhause, weil ich beim Kind bin.
Du glaubst, er glaubt…
Was willst Du für Dich tun? Bei all dem was Du schreibst sind Deine Gedanken (negative) bei ihm. Aber keine Positive Gedanken bei Dir! Wie ist den das lächeln vom Baby? Ist Dir das schon aufgefallen? Hast Du ihm schon Deine Stadt oder Ortschaft gezeigt? Ja, auch wenn Du es nicht glaubst, das Baby bekommt ein bisschen davon mit! Rede mit ihm, mit dem Baby! Dabei lernt es extrem viel. Oder redest Du nicht gerne?
Ich bin zu tiefst entäuscht.
Von Dir?
Ich fühl mich sowas von eingesperrt von ihm, ich fühl mich wie
in Ketten.
Sperrt er Dich leicht ein, oder sperrst Du Dich selbst ein?
Trotzdem mach ich alles für unser Kind, ich liebe ja mein
Ab und zu ist alles einfach zu viel! Lasse doch auch der Natur ihren freien lauf. Ein Baby darf ab und zu schreien. Bloß weil es den Mund auf macht muß man ihm nicht gleich den Schnuller oder die Flasche in den Mund stecken.
Kind, aber schön langsam bekom ich das burnout Syndrom.
Was soll ich nur machen?
Wieso entspannst Du nicht? Er zwingt Dich nicht dass Du 30 Stunden am Tag in der Wohnung bleibst und dort arbeit suchst.
Liebe Grüße
Martin