Ärztefehler

Hi!

Auf dieser Plattform berichten Ärzte anonym von ihren gemachten Fehlern und wie man sie hätte vermeiden können. Ganz interessant, wie ich finde - nicht nur für Fachpersonal!

http://www.medical-tribune.at/dynasite.cfm?dssid=416…
http://www.jeder-fehler-zaehlt.de/analysis.jsp

Gruß,
Sharon

Hi

Es ist zum heulen, dass Ärzte dann nicht dem Mumm haben, zu den Fehlern vor dem Patienten zu stehen.

Mein Schwiegervater in Spe liegt wegen einem scheiß Fehler des Oberarzts im Koma und hat Überlebenschancen von 20%.

Der Arzt steht zu seinem Fehler und hat auch gemeint, dass er alles dafür tun wird, dass es ihm wieder besser geht. Vor dem Hintergrund find ich sowas anonymes im Internet zum kotzen.

Sorry der Ausdruck aber es ist einfach so… wieso können Ärzte nicht zu Ihren Fehlern stehen und auch die Konsequenzen tragen? Ich muß in meinem Job auch für meine Fehler geradestehen und darf mich damit nicht im Internet prusten.

Alle die es geil finden - ich hoff, ihr kommt NIE selbst in die Situation, dass an euch der Fehler passiert…

Blue
kein Stern geb’

Hi

Hallo,

Es ist zum heulen, dass Ärzte dann nicht dem Mumm haben, zu
den Fehlern vor dem Patienten zu stehen.

Mein Schwiegervater in Spe liegt wegen einem scheiß Fehler des
Oberarzts im Koma und hat Überlebenschancen von 20%.

Das tut mir sehr leid, und hoffe das beste für euch!

Der Arzt steht zu seinem Fehler und hat auch gemeint, dass er
alles dafür tun wird, dass es ihm wieder besser geht. Vor dem
Hintergrund find ich sowas anonymes im Internet zum kotzen.

Sorry der Ausdruck aber es ist einfach so… wieso können
Ärzte nicht zu Ihren Fehlern stehen und auch die Konsequenzen
tragen? Ich muß in meinem Job auch für meine Fehler
geradestehen und darf mich damit nicht im Internet prusten.

Für die Fehler gerade stehen ist richtig, aber Du gerätst nicht so massiv in die Kritik, wenn Du ein Fehler machst. Die Verantwortung eines Arztes ist enorm. Klar gibt es auch hier schwarze Schafe, aber wenn Du wüsstest weswegen Ärzte alles verklagt werden.
Ich finde immernoch besser wenn sie anonym auf Fehler hinweisen, als wenn sie gleich an die Wand gestellt werden.
Niemand verliert so massiv in sein Vertrauen wie eine Arzt, der ein Fehler gemacht hat, und grade wie bei Dir mit soooo einer Konsequenz, die aus dem Fehler resultiert.

Hut ab, dass Du weiter ihn als behandeldenden Arzt beibehalten hast, viele reagieren da anders. Ärzte sind auch nur Menschen, viele Patienten verklagen gleich die Ärzte, teils zu recht teils zu unrecht.

Alle die es geil finden - ich hoff, ihr kommt NIE selbst in
die Situation, dass an euch der Fehler passiert…

Das hoffe ich auch, aber ich schaue mir erstmal die Begleitumstände an, bevor ich den Arzt verurteile. Wie gesagt auch Ärzte machen Fehler, nur ist es bei ihnen teilweise Fehler auf Leben und Tod, und die Patienten verlieren ihr Vertrauen in die Person.

Ärzte sind nun mal eine Berufsgruppe, die sich Fehler nicht erlauben dürfen.
Wir anderen schon, die in einem "normalen " Job arbeiten.

Nochmal alles Gute für Dich und Deine Familie.

Gruß Wölkchen

2 „Gefällt mir“

Sicherlich haben Ärtze ein großes Publikum und könnten Ihren Job verlieren… nur was ist mit den anderen?

Ein KFZ’ler der ne Schraube vergisst kann ebenfalls aufgrund eines Fehlers Vertrauen & Job verlieren

Ein Bänker kann aufgrund seines Fehlers Geld, Job, Ansehen & Familie verlieren

Ich kann bei nem Fehler meinen Job verlieren - wieso können alle dazu stehen aber Ärzte nicht…?

Der Arzt vom Schwiegervater in Spe steht zu seinem Fehler und hat auch gemeint, dass man ihn fast nicht vermeiden konnte. Und das find ich auch gut so - er steht zu dem was er tat & hat sich auch die Zeit genommen, uns das genau zu erklären. Es ging ums veröden einer Ader in der Speiseröhre. Beim Fehler kann der Patient verbluten… es ging schief aber er konnte ihm das Leben retten.

Ärzte sollten auch wie alle anderen Berufsgruppen zu Fehlern stehen… verheimlichen ist scheiße.

Ich finde es gut, dass Fehler anderen mitgeteilt werden (z.B. die obengenannten Seiten), egal ob nun jemand dazu steht oder nicht. Denn meiner Meinung nach könnten so gleiche Fehler vermieden werden oder mann weiss dann halt wass man tun könnte. Vor allem bei jungen Ärzten. Denn wir alle sind Menschen und Fehler werden halt gemacht.

Gruss Maki

PS: Hoffe dein Familienmitglied wird wieder gesund.

1 „Gefällt mir“

Hi

sicherlich ist es löblich, dass damit Fehler vermeidbar sind… Nur:

Welche Fehler willst Du vermeiden, wenn man weder den Verursacher, Zeitpunkt noch den Ort des Fehlers kennnt? Man muß zumindest Namen & Ort wissen, um den Fehler zu prüfen & Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, oder findest Du nicht…?

Ich finde es gut, dass Fehler anderen mitgeteilt werden (z.B.
die obengenannten Seiten), egal ob nun jemand dazu steht oder
nicht. Denn meiner Meinung nach könnten so gleiche Fehler
vermieden werden oder mann weiss dann halt wass man tun
könnte. Vor allem bei jungen Ärzten. Denn wir alle sind
Menschen und Fehler werden halt gemacht.

Stimmt - Fehler sind da um sie zu machen - und zu diesen zu stehen.

Gruss Maki

PS: Hoffe dein Familienmitglied wird wieder gesund.

Es ist zum heulen, dass Ärzte dann nicht dem Mumm haben, zu
den Fehlern vor dem Patienten zu stehen.

Hallo Blue,
die Ärzte, die dort schreiben, haben ihren Fehler (spät) erkannt und werden diesen wahrscheinlich nicht wiederholen. Woher nimmst du dein Wissen, dass die Ärzte, die dort geschrieben haben, nicht vor ihrem Patienten zu ihrem Fehler stehen? Das kann sein, muss aber nicht. Der behandelnde Arzt deines Schwiegervaters in Spe wird auch nicht im Internet mit Name veröffentlichen, dass er einen Fehler gemacht hat.
Was bringt nun eine öffentliche Prügel? Sollen andere Ärzte nicht aus den Fehlern lernen?
Grüße
Ulf

Hi!

Ach Gottchen, was hab ich denn hier für eine Diskussion gestartet? :wink:

Ein KFZ’ler der ne Schraube vergisst kann ebenfalls aufgrund
eines Fehlers Vertrauen & Job verlieren
Ein Bänker kann aufgrund seines Fehlers Geld, Job, Ansehen &
Familie verlieren
Ich kann bei nem Fehler meinen Job verlieren - wieso können
alle dazu stehen aber Ärzte nicht…?

Weil es nicht um Job und Geld geht oder andere materielle Dinge - es geht um Menschenleben. Dabei muß der Betroffene nicht mal sterben aufgrund eines Fehlers, es reicht ja schon, wenn er geschädigt (körperlich und psychisch!) wurde. Diese Schädigung bleibt oft lebenslang - bei Job- oder Geldverlust kann man das irgendwann wieder wettmachen. Und es betrifft oft nicht nur eine Einzelperson, sondern auch Angehörige und Freunde, die dann darunter ebenfalls leiden.

Der Arzt vom Schwiegervater in Spe steht zu seinem Fehler und
hat auch gemeint, dass man ihn fast nicht vermeiden konnte.

Ich denke, es ist etwas anderes, wenn es bei einer Behandlung zu einer Komplikation kommt, als wenn es ein echter Fehler ist.

Ärzte sollten auch wie alle anderen Berufsgruppen zu Fehlern
stehen… verheimlichen ist scheiße.

Privat zu Fehlern zu stehen, mögen wohl die meisten (hoff ich zumindest). Aber wieviele trauen sich, das auch öffentlich zuzugeben?
Würdest du wirklich, Hand aufs Herz, öffentlich freudestrahlend herumposaunen, daß aufgrund eines Fehlers von dir ein Mensch gestorben ist? Die meisten Menschen tun das nicht, sonst bräuchten wir keine Gerichtsverfahren :wink:

Und noch ein Punkt:
Wenn auch Banker und KFZ-MEchaniker und andere Berufsgruppen zu ihren Fehlern stehen, wo findet man deren „Online-Beicht-Liste“?

Gruß,
Sharon

Es ist zum heulen, dass Ärzte dann nicht dem Mumm haben, zu
den Fehlern vor dem Patienten zu stehen.

Hallo Blue,
die Ärzte, die dort schreiben, haben ihren Fehler (spät)
erkannt und werden diesen wahrscheinlich nicht wiederholen.
Woher nimmst du dein Wissen, dass die Ärzte, die dort
geschrieben haben, nicht vor ihrem Patienten zu ihrem Fehler
stehen?

Hab ich das je gesagt…? Hallo?? Es wird von den dort geschrieben so dargestellt, dass die Fehler erst nachträglich gesehen wurden & der Patient davon nix wisse.

Das kann sein, muss aber nicht. Der behandelnde Arzt
deines Schwiegervaters in Spe wird auch nicht im Internet mit
Name veröffentlichen, dass er einen Fehler gemacht hat.
Was bringt nun eine öffentliche Prügel?

Ähm die öffentliche Prügel findet genau mit solchen Seiten doch statt. Da sagen Leute „Hab Fehler gemacht“ aber wollen ja anoynm bleiben - wenn ich anoym bleiben will, wiso soll ich dann was dazu sagen??

Sollen andere Ärzte
nicht aus den Fehlern lernen?

Damit man lernen kann, muß man den Fall aus den Akten lesen… ne Beschreibung wird da sicherlich nicht helfen, egal im welchem Beruf.

Grüße
Ulf

Hi!

Alle die es geil finden - ich hoff, ihr kommt NIE selbst in
die Situation, dass an euch der Fehler passiert…

Genau DESWEGEN gibt es ja die Seite - um aus Fehlern von anderen zu lernen und diese zu vermeiden. Also eigentlich ganz in deinem Sinne :wink:

Totschweigen und nciht veröffentlichen, sondern nur im kleinen Kreis wie du es forderst (also nur dem Patienten gegenüber), würde bedeuten, daß andere denselben Fehler unnötigerweise ebenfalls begehen.

Gruß,
Sharon

2 „Gefällt mir“

Hi!

Ach Gottchen, was hab ich denn hier für eine Diskussion
gestartet? :wink:

Ein KFZ’ler der ne Schraube vergisst kann ebenfalls aufgrund
eines Fehlers Vertrauen & Job verlieren
Ein Bänker kann aufgrund seines Fehlers Geld, Job, Ansehen &
Familie verlieren
Ich kann bei nem Fehler meinen Job verlieren - wieso können
alle dazu stehen aber Ärzte nicht…?

Weil es nicht um Job und Geld geht oder andere materielle
Dinge - es geht um Menschenleben. Dabei muß der Betroffene
nicht mal sterben aufgrund eines Fehlers, es reicht ja schon,
wenn er geschädigt (körperlich und psychisch!) wurde. Diese
Schädigung bleibt oft lebenslang - bei Job- oder Geldverlust
kann man das irgendwann wieder wettmachen. Und es betrifft oft
nicht nur eine Einzelperson, sondern auch Angehörige und
Freunde, die dann darunter ebenfalls leiden.

Ach und Du meinst, dass z.B. wenn ein KFZ’ler was vergisst und dann der Fahrer verunglückt das ganze nicht die Familie betrifft… oder ein Bänker, wo Dich oder andere finanziell ruiniert, gleich wieder geht oder repariert werden kann?

Der Arzt vom Schwiegervater in Spe steht zu seinem Fehler und
hat auch gemeint, dass man ihn fast nicht vermeiden konnte.

Ich denke, es ist etwas anderes, wenn es bei einer Behandlung
zu einer Komplikation kommt, als wenn es ein echter Fehler
ist.

Es war eine Untersuchung, bei der eine Verödung stattfinden sollte. Der Arzt ist abgerutscht & wollte daraufhin das ganze abbrechen.

Beim Herausziehen der Magensonde ist die Ader geplatzt & es gab einen starken Hinterklappen-Infarkt,woraus nun das Koma vorhanden ist.

Aber das ganze sagte er erst, nachdem wir gefragt hatten - von sich aus kam er nicht auf uns zu.

Ärzte sollten auch wie alle anderen Berufsgruppen zu Fehlern
stehen… verheimlichen ist scheiße.

Privat zu Fehlern zu stehen, mögen wohl die meisten

Mögen? Ich denk mal das ist der falsche Ausdruck

(hoff ich zumindest). Aber wieviele trauen sich, das auch öffentlich
zuzugeben?

öffentlich? Wo ist anoym öffentlich? Da wird nur gesagt „ich hab Fehler gemacht“ - toll und weiter? Damit sich andere drüber nachlesen können, was alles passieren kann wenn der Arzt einen Fehler macht & damit Leute noch mehr Ängste vor den Ärzten bekommen??

Würdest du wirklich, Hand aufs Herz, öffentlich
freudestrahlend herumposaunen, daß aufgrund eines Fehlers von
dir ein Mensch gestorben ist? Die meisten Menschen tun das
nicht, sonst bräuchten wir keine Gerichtsverfahren :wink:

Und noch ein Punkt:
Wenn auch Banker und KFZ-MEchaniker und andere Berufsgruppen
zu ihren Fehlern stehen, wo findet man deren
„Online-Beicht-Liste“?

http://www.beichtstuhl-online.de
http://www.beichthaus.de/

Gruß,
Sharon

Hi

sicherlich ist es löblich, dass damit Fehler vermeidbar
sind… Nur:

Welche Fehler willst Du vermeiden, wenn man weder den
Verursacher, Zeitpunkt noch den Ort des Fehlers kennnt?

Meines Erachtens sind die Angaben in den angebenen Seiten ausreichend. Es wird gesagt und wann und wo es passiert ist. Welcher Arzt dahinter steht, ist für mich erstmal zweirranging, es sollen ja nur andere Ärzte gewarnt werden, damit ihnen nicht derselbe Fehler unterläuft.

Warum ist der Verursacher so wichtig?
In anderen Unternehmen werden auch Fehler gemacht, und wenn sie nicht grob fahrlässig sind (alkohol, Fehler wird nicht bekannt gegeben usw., die bei uns zur Kündigung führen), wird keiner angeklagt sondern der Fehler auch anonym behandelt und Ursachenforschung betrieben und diese abgestellt.
Da tut es auch nichts zur Sache, wer es war.

Man
muß zumindest Namen & Ort wissen, um den Fehler zu prüfen &
Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, oder findest Du nicht…?

Warum der Name?
Ist jetzt wirklich nur rein interessehalber. Für mich ist es, umd die Person an den Pranger stellen zu können.
Für Fehler, die schwerwiegende Folgen haben, werden die Leute eh zur Rechenschaft gezogen, grade wenn Personen dadurch daran sterben können.
In den obigen genannten Situationen sind es zu 90% Fehler, die jetzt nicht zum Tode führen, sondern die Ärzte aufrütteln soll, auch daran zu denken, um schlimmeres oder falsches Diagnosen zu vermeiden.

In dem Beispiel Deines Schwiegervaters sieht es ja fast so aus, als ob der Arzt keine andere Wahl hatte, und er sich für einen Weg entscheiden musste, ist für mich persönlich kein richtiger Fehler.
Finde es aber gut, dass er so offen damit umgeht.
Ich weiss natürlich nicht, ob die Verödung nun lebensnotwendig war oder nicht. Da steck ich natürlich nicht drin.

Gruß Wölkchen

2 „Gefällt mir“

Hi!

Alle die es geil finden - ich hoff, ihr kommt NIE selbst in
die Situation, dass an euch der Fehler passiert…

Genau DESWEGEN gibt es ja die Seite - um aus Fehlern von
anderen zu lernen und diese zu vermeiden. Also eigentlich ganz
in deinem Sinne :wink:

Wie soll ich als Patient den Fehler vermeiden, wenn die jemand anders macht?

Totschweigen und nciht veröffentlichen, sondern nur im kleinen
Kreis wie du es forderst

Ich forder nix, oder hast Du was davon gelesen?

(also nur dem Patienten gegenüber),
würde bedeuten, daß andere denselben Fehler unnötigerweise
ebenfalls begehen.

Als Ärztin müsstest Du von der Angst von Patienten und deren Angehörigen wissen… meinst Du nicht, das man damit das ganze noch mehr „aufpusht“? Socleh Seiten gehören m.E. nur geschlossenen Benutzergruppen wie z.B. selbst Ärzten, Schwestern oder gar nur der Berufsgruppe offen darzulegen… weil nur diese solche Fehler genau nachvollziehen können & auch für deren Vorsorge Sorgen können

Gruß,
Sharon

als ob der Arzt keine andere Wahl hatte, und er sich für

einen Weg entscheiden musste, ist für mich persönlich kein
richtiger Fehler.

Klasse… dafür schwerer Herzinfarkt & fast verblutung bei nem Routineeingriff ist ein absehbarer oder gar bewusster Fehler?

Finde es aber gut, dass er so offen damit umgeht.
Ich weiss natürlich nicht, ob die Verödung nun lebensnotwendig
war oder nicht. Da steck ich natürlich nicht drin.

Gruß Wölkchen

Hi!

Wie soll ich als Patient den Fehler vermeiden, wenn die jemand
anders macht?

Hast du die Beiträge eigentlich gelesen? Ja, es gab und gibt Fälle, wo Fehler erst durch aufmerksame Patienten zu Tage kommen. Sollte man dies nicht fördern?

Als Ärztin müsstest Du von der Angst von Patienten und deren
Angehörigen wissen… meinst Du nicht, das man damit das ganze
noch mehr „aufpusht“? Socleh Seiten gehören m.E. nur
geschlossenen Benutzergruppen wie z.B. selbst Ärzten,
Schwestern oder gar nur der Berufsgruppe offen darzulegen…
weil nur diese solche Fehler genau nachvollziehen können &
auch für deren Vorsorge Sorgen können

Nein, da bin ich ganz anderer Meinung. Ich halte Aufklärung für sehr wichtig! Heutzutage gibt es im Bereich „Ärztepfusch“ ziemlich viel Halbwissen unter der Bevölkerung, mag sein, daß da BILD und RTL eine Rolle spielen *fg*. Da werden „gewöhnliche“ Komplikationen zu Ärztepfusch deklariert wie auch angeblich falsche Behandlungen: ein Doc meiner Station wurde mal verklagt, weil er einer Patientin mit Unterschenkelthrombose zu Bewegung geraten hatte und keine Bettruhe anordnete… -.-

Wenn man statt dessen die Fehler veröffentlicht und zwar mit Analyse, wie es dazu kam und wie es hätte vermieden werden können - so kann auch der Laie erkennen, daß die Fehler nicht von unfehlbaren Göttern in Weiß stammen, sondern oftmals (lies die Beiträge) aufgrund von Umständen passieren, die ein jeder kennt (Stress, Zeitdruck zb.). Genau diese Aufklärung führt zu mehr Verständnis und dann hoffentlich zu einem besseren Verhältnis.

Von der Unter-den-Tisch-kehr und keiner-darf-das-wissen-STrategie halte ich leider nichts.

Gruß,
Sharon

4 „Gefällt mir“

als ob der Arzt keine andere Wahl hatte, und er sich für

einen Weg entscheiden musste, ist für mich persönlich kein
richtiger Fehler.

Klasse… dafür schwerer Herzinfarkt & fast verblutung bei
nem Routineeingriff ist ein absehbarer oder gar bewusster
Fehler?

Gute Frage, ich bin kein Arzt. :smile: Hab nun den Rest oben gelesen, was eigentlich passiert ist.
Eine Operation ist eine Operation, da gibt es keine Routine. Da liegt ein Mensch kein Bauteil. Leider suggerieren viele Ärzte das ihren Patienten zur Beruhigung. Das finde ich eigentlich schade.
Auch bei Routinen kommt es zu Komplikationen, in diesem Fall durch menschliches Versagen. Aber sowas hat jeder mal, nur das es bei einem Chirurg so fatalen Folgen. Deswegen will ich nie mit einem Arzt tauschen wollen.

Ich drück euch die Daumen für deine Schwiegervater, ich hoffe, es wird alles wieder gut.

Hi Sin!
Ich wollte nur kurz anmerken, daß

bei nem Routineeingriff ist ein absehbarer oder gar bewusster
Fehler?

irgendeiner Eingriff, egal welcher Sorte sind zwei Sachen unbedingt Pflicht, nämlich:

  1. Unterschrift des Patienten bzw. Angehörigen zur einwilligung
  2. Aufklärung des Risiken
    wenn die Risiken zu groß sind, steht einem (bzw. den Angehörigen) frei dieses "Routineeingriff abzulehnen…

Ausserdem in der Aufklärung wird oft betont, daß es absolut kein Eingriff gibt ohne eventuelle Nebenwirkungen oder Risiken

Es tut mir sehr leid, daß es Deinem Schwiegervater passiert ist und ich wünsche ihn und Euch nur das allerbeste. Aber Ärzte sind nunmal keine (Halb-) Götter und wie jeder andere Mensch auch, macht der auch Fehler -auch ganz große und immer ungewollt.

Und für mich gilt:
Wenn nur ein einziges diesen Berichten dazu führt, daß ein einziger Mensch geheilt bzw gerettet werden konnte, so grüße ich diese Liste aufs herzlichsten.

Liebe Grüße und alles Gute für Deinen zukünftiger Schwiegerpapa,
Helena
PS. Ein Fehler von Arzt in meiner Freundenkreis: „Es tut mir sehr leid, Frau XY (ehefrau des Patienten), aber Ihr Mann hat YX-Krebs und dabei stehen die Lebenschancen in 5 Jahren bei rund 50%“ Aussage vom 2000. Heute ist der Herr XY putzmunter und mit Sonde unterwegs.
PS2. Neulich habe ich erfahren, daß heutzutage, sowohl Abraham Lincoln, wie auch die Kaiserin Sissi sehr wohl gerettet worden wären. Nicht zuletzt wg der Info-tausch unter Ärzten…

Ganz deiner Meinung Sharon. Owt. Gruß
ohne
weiteren
Text

Hi

ich find es klasse, wie ihr den beruf lobt und gegen meine Meinung seid.

Nur wenn ein Arzt - sicherlich ist er auch nur ein Mensch - trotz Risiken die Auftreten können nicht dafür Sorge tragen kann, alle notwendigen Mittel & Apparate gleich im Vorfeld zur Verfügung zu stellen, wie seht ihr es dann?

Ihr seid beides Krankenschwestern - macht ihr etwas nur halb, also holt ihr erst alle Sachen „wenns passiert ist“ oder richtet die Unterlagen gleich im Vorfeld alle griffbereit?

Sicherlich gibt es immer Risiken und Punkte, die beachtet werden müssen.

Die Diskussion bringt m.E. recht wenig - ihr vertreten den Standpunkt, die Götter in weiß sollten Götter sein und mittels anoymer Schuldgeständnisse im Netz Patienten „aufklären“ (für mich ist das eher schockierend, weil dadurch die Angst der Patienten noch größer wird) welche Fehler gemacht wurden.

Wieso muß es aber soweit kommen dass die Fehler gemacht werden? Sicherlich, ein Arzt hat lange Schichten und die Anforderungen sind enorm. Nur wo sind diese nicht? Fast an jedem Job hängen weitere Leben und bei Fehlern können diese oftmals Fehler kosten.

Es ist sicherlich loebenswert, wenn ein Arzt zu seinem Fehler steht & auch selbst mal drüber nachdenkt, wie der Fehler vermieden hätte werden können. Nur die Berichte auf den geposteten Seiten… Sorry aber gehts noch?

Eine Helferin die unvorsichtig ist mit Ihren Bewegungen - sicherlich wird jemand, der Angst vor Spritzen hat nun lächelnd hingehen „ach, alles halb so wild“… schmarn - ich hätt allein deshalb mehr Schiss als vorher wenn bei der Blutabnahme die Schwester falsche Bewegungen macht.

Oder falsches Medikament / Insulin - das kann m.E. nur passieren, wenn jemand schlampert… das auf Hörschwäche zurückzuführen… nun ich weiß ja nicht, klingt unlogisch.

Unter Zeitdruck falsche Diagnose erstellt… denkt ihr echt, dass solche Sachen gehört werden wollen?

Viele der dort geschrieben „Fälle“ sind m.E. aufgrund mangelnder Konzentration, Überarbeitung oder einfach aufgrund fachlicher Fehler zurückzuführen. Viele Fälle könnte man z.B. mit genügend Ruhepausen, gut ausgebildetem Personal und gescheiten Schulungen vorbeugen.

Es hätte mich gefreut, würde man auf solcher Seite ebenfalls die Maßnahmen aufzeichnen, welche aufgrund des Fehlers gegen den Verursacher unternommen wurden… es wird alles in Arztsprache genannt was für Laien nicht immer nachvollziehbar ist… es wird gesagt, wie man das vermeiden kann aber nicht, was letztendlich draus geworden ist.

Wegen meinem Schwiegervater in Spe:

Er kam im April zu ner Verödung ins Krankenhaus, wobei alles gut gegangen ist. Im Mai sollte das ganze nochmals geprüft werden… der Arzt rutschte während einer weiteren Verödung mangels Konzentration ab & verursache an der Ader in der Speiseröhre eine Wunde.

Beim Herausziehen der Magensonde kapitulierte das Herz - schwerzer Herzinfarkt, innere Blutungen… und es musste danach erstmal alles schnell geholt werden, damit dem Mann geholfen werden kann.

Ich verteidige meinen Beruf auch… hier werden ebenfalls Fehler gemacht. Nur in Fall des Herrn hätte man vorher wissen können, dass was schief geht - kein Arsch hat dabei gedacht, nix war gerichtet… und dann der tolle Satz „Der Arzt muß entscheiden was richtig ist“… oh man.

Schreibt doch mal, was ihr für Fehler gemacht habt, wie es dann euch als Mensch gegangen ist, wie sich der Patient danach gegenüber euch verhalten hat oder was für Maßnahmen es gab…! Drüber wird nämlich nix gesagt…

Jede Berufsgruppe macht Fehler - Richig - nur man sollte mit einem Menschenleben nicht wie mit 0815-Fehlern umgehen wie es dort dagestellt wird

Blue

Danke für diese Links!

Nach intensivem Lesen, bin ich zur Überzeugung gelangt, dass es sich tatsächlich um eine Maßnahme zur Qualitätssicherung und -besserung handelt und weniger um eine Art „(öffentliche) Beichte“.

Das Motto „Jeder Fehler zählt!“, „Man muss nicht jeden Fehler selber machen, um daraus zu lernen“ und der Aufbau der Berichte zeigen m.E., dass es darum geht, Wissen und Erfahrungen zwischen einer Berufsgruppe zu verteilen, deren Job es ist, mit Leben umzugehen. Alle von mir gelesenen Berichte wurden sachlich und unspektakulär verfasst und beinhalten Vermeidungsvorschläge.

Dabei habe ich auch „Fehler“ (besser sollte man vielleicht sagen: Schwierigkeiten beim Umgang mit Situationen mit ungewollten Resultaten) gelesen, die nicht den Patienten betrafen, sondern auch das behandelnde Personal selbst, z.B. Stresssymptome, Stelbstverletzungen und -infektionen.

Aufbau eines Berichtes für Allgemeinärzte:
* Was ist passiert?
Untersuchung: –
Meine Diagnose: –
Therapie: –
* Was war das Ergebnis?
* Mögliche Gründe?
* Wie hätte man das Ereignis verhindern können?
* Welche Faktoren trugen Ihrer Meinung nach zu dem Fehler bei?
* Wie häufig tritt dieser Fehler ungefähr auf?

Danach kommen Kommentare.

Ähnlich ist der Vorgang der Berichte im Ärztemagazin. Ausführliche Vermeidungsratschläge sind dort immer vorhanden.

Eigentlich eine Pflichtlektüre für die betreffenden Heilberufler.

Trotzdem bleibt bei jedem Schicksalsschlag große verständliche Trauer. Mein ehrliches Mitgefühl und die besten Wünsche.


P.S.:

Pilotenfehler:
„Die BFU hat die Aufgabe, Unfälle und schwere Störungen beim Betrieb von Luftfahrzeugen in Deutschland zu untersuchen und deren Ursachen zu ermitteln.“
[http://www.bfu-web.de/cln_001/nn_41550/DE/Publikatio…](http://www.bfu-web.de/cln_001/nn_41550/DE/Publikationen/publikationen node.html nnn=true)

M.E. eine Pflichtlektüre für Piloten, vor allem Privatpiloten, also Lizenzinhaber einer PPL.