Hexenjagd
Ihr scheert gerade alle Raucher über einen Kamm.
Raucher sind Raucher. Sie verpesten die Luft in ienm Lokal.
Das ist keien Kneipe, da geht man hin, um zu essen.
Das so generell ist falsch. Ich gehe in ein Restaurant, um mit Freunden zu essen und gemütlich zusammen zu sitzen. Dies tue ich sogar bevorzugt mit Rauchern, weil diese häufiger die Gemütlichkeit eines gemeinsam Essens zu schätzen wissen. Nichtraucher verstehen einen Restaurantbesuch häufiger als reine Nahrungsaufnahme, was sich häufig in einer plötzlichen Hektik direkt nach dem Essen äussert.
In vielen
Restaurants gibt es Kleinkinder. Du hast sicherlich keine?
Ich auch nicht, und auch wenn es politisch nicht korrekt ist, so kann ich eher mit einem Raucher am Nebentisch leben als mit einem Kind, dass mit seinem kleinen Geschwisterchen fangen spielt. Nur würde ich kein Kinderverbot für mein Lieblingsrestaurant verlangen, ich weiss nur, dass ich z. B. das Brunchen in dem Restaurant für mich abgehakt habe.
Würdest du einem Säugling den Zigarettenqualm ins Gesicht
blasen? Mir scheint es so.
Was hat denn rauchen für einen zweck? Warum muss man in
einem Restaurant rauchen, daheim macht man es aber möglichst
am Fenster?
Scheinst dich ja bei Rauchern gut auszukennen. Rauchen hat wie Restaurantbesuch keinen Zweck in dem Sinne, denn Essen kannst Du auch zuhause.
Genau keine. Die Gaststätten verkaufen keine Zigaretten,
sondern Essen.
Du würdest Dich wundern, wie viel manche Gaststätten mit Zigaretten verdienen.
Untenstehendes beispiel zeigt eben, dass
besonders kinderfreundliche Restaurants regen Zuspruch haben.
Dann lasst doch die Restaurants von sich aus Rauchverbote in ihren Gaststätten aussprechen. Das verbunden mit einem Kinderfreundlichen Image sollte doch einen Riesen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Rauchergaststätten geben.
Würdest du deine Kinder in einen Kindergarten bringen, indem
die Betreuerinnen daneben rauchen?
Wenn die Betreuerinnen sonst fachlich in Ordnung sind, habe ich damit kein Problem. Gerade diese werden nämlich aufgrund ihrer fachlichen Qualifikation die Kinder nicht durch Zigarettenrauch belästigen.
Raucherkultur? Die gibt es nicht.
Oje, dann mach Dich mal in der Geschichte schlau. Die Kulturgeschichte des Rauchens, egal, was man davon hält, ist durchaus vorhanden, und das sogar quer durch alle Kulturen.
Eine Kneipe ist kein Restaurant. Schon vergessen? Äpfel sind
genauso wenig Birnen wie Bananen.
Das ist ja einer der Streitpunkte: Wann ist ein Restaurant keine Kneipe, und was ist mit einem Bistro? Wenn es nichts zu essen gibt, dann ist es eine Kneipe und es darf nicht geraucht werden? Es sei denn, es gibt Kaffee, dann ist es ein Cafe und keine Kneipe mehr? Oder so?
Es zwingt euch doch keiner in Gaststätten zu gehen, wo
geraucht wird, bzw. wo es kein Nichraucherseparé gibt.
Eine Gaststätte ist ein öffentlicher Platz.
Eine Geststätte ist erst mal ein Raum, in dem ein Wirt sein Hausrecht ausüben kann. So kann er bestimmte Leute rauswerfen, wenn sie ihm nicht passen. Er kann ein Rauchverbot selbstständig ansetzen. Dazu braucht er kein Gesetz! Er kann Tiere verbieten, wenn er möchte, und müsste er nicht fürchten, in der nächsten Ausgabe der Lokalpresse nieder gemacht zu werden, könnte er kleinen Kindern, Ausländern und Linkshändern den Zutritt verweigern.
In denen sollte
das Rauchverbot gelten. Die Aussage, man müsse da ja nicht
hingehen, ist genauso schwachsinnig wie, man müsse ja nicht in
eine Stadt mit hohem Schadstoffausstoß ziehen.
Das könnte einer der Gründe sein, warum manche Menschen aus der Stadt aufs Land ziehen. Allerdings sind es dann diese, die sich über den Gestank der Stallungen des Bauern nebenan beschweren (so ist leider mein Erfahrungswert).
Warum gibt es
nicht ausgewiesene Rauchergaststätten?
Wenn das die Alternative ist, dann kann ich gut damit leben. Nur könnte ich mir vorstellen, dass die Mehrzahl der Gaststätten dann beantragen, Rauchergaststätten zu werden.
Schonmal über kompromisse nachgedacht?
Welche wären dass denn? Einem Säugling eine Zigarette in den
Mund stopfen „Hier, damit du dich früh daran gewöhnst, denn
die Deutschen sind generell gegen jede Veränderung.“
So ein Quatsch, die größte Veränderung in diesem Fall wäre, dass der Deutsche endlich mal nicht alles über ein Gesetz geregelt haben will. Übringens weiss ich nicht, was Du immer mit dem Säugling hast? Kindern unter 16 Jahren ist das Rauchen verboten, basta! Und wenn Du Sorgen um Deinen Säugling hast, dann kannst Du eigentlich die meisten öffentlichen Veranstaltungen meiden, allein, wenn man von diversen Krankheitserregern ausgeht. Ich würde mit nem Hund ja auch nicht stundenlang durch die dichtgedrängte Fußgängerzone rennen.
Schonmal versucht jemand anderen zu verstehen?
Das scheint einem Raucher ja wenig zu passieren, denn dann
würde er mehr Rücksicht auf die Gesundheit der Mitmenschen
nehmen.
Ich weiss ja nicht, welche Raucher Du so kennst, aber gerade bei Rauchern habe ich immer Rücksichtnahme kennen gelernt. Dabei macht eben auch der Ton die Musik. Wenn Dich ein Raucher am Nachbartisch stört, dann fragst Du freundlich (!), ob er die Zigarette aus machen kann, weil Du ein kleines Kind dabei hast. Mir wäre kein Fall bekannt, bei dem der Raucher darauf nicht vernünftig reagiert, also die Zigarette löscht oder sich halt auf diese eine Zigarette beschränkt. Allerdings ist es dann doch eher so, dass der entsprechende Nichtraucher nicht bittet, sondern fordert. Und das meist in einem Anklageton, der den Raucher zum Schwerverbrecher macht. Dass sich dann die Hilfsbereitschaft in Grenzen hält, ist auch klar.
Gruß
Alex
(Nichtraucher und ach ja, weil es scheinbar relevant ist: Fahrer eines 75 PS Kompaktwagens)