Afrikareisen allein oder in Gruppen gefaehrlicher?

Hallo,

ich frage mich ob es aus Sicherheitsgruenden besser ist allein (mit dem Gelaendewagen) oder in einer Gruppe z.B. durch Afrika zu reisen.

Klar wird eine Einzelperson eher von einen Gelegenheitskriminellen ueberfallen aber ich habe das Gefuehl wenn sich eine Karavane von evtl. 5 halbwegs teueren Gelaendewaegen durch Afrika bewegt dass es sich fuer Kriminelle viel eher lohnen wuerde diese organisiert zu ueberfallen und evtl. zu entfuehren. Ausserdem faellt eine Gruppe von Touristen natuerlich mehr auf als ein einzelner.

Wer hat Erfahrungen oder kennt sogar eine Statistik dazu?

Gruss und Dank

Desperado

Guten Tag,

Nachfrage: meinst du mit „durch Afrika reisen“ von Kairo ans Kap zu fahren oder meinst du in einem bestimmten afrikanischen Land zu reisen, wenn ja, welches, oder wenigstens welche Gegend?

MfG
GWS

Hallo,

ich frage mich ob es aus Sicherheitsgruenden besser ist allein
(mit dem Gelaendewagen) oder in einer Gruppe z.B. durch Afrika
zu reisen.

Mehr Leute sind natürlich immer sicherer und stellen für potentielle Verbrecher eine höheres Risiko dar. Allerdings kann man „quer durch Afrika“ kaum im Reisebüro buchen.

Wenn es ein einzelnes Land sein soll: Es gibt auch sichere, wie Eritrea oder die arabischen Staaten (zumindest die meisten).

Klar wird eine Einzelperson eher von einen
Gelegenheitskriminellen ueberfallen aber ich habe das Gefuehl
wenn sich eine Karavane von evtl. 5 halbwegs teueren
Gelaendewaegen durch Afrika bewegt dass es sich fuer
Kriminelle viel eher lohnen wuerde diese organisiert zu
ueberfallen und evtl. zu entfuehren.

Bei einem Einzelnen steht das vielleicht in einer Randmeldung in der Zeitung. Ein Überfall oder eine Entführung auf eine ganzen Gruppe rufen sofort Militär und sonstwas auf den Plan.

Eine Statistik dazu gibt es freilich nicht - schließlich fahren nicht hundertausende jedes Jahr durch Afrika mit dem Geländewagen.

Hallo,

Danke allen erstmal fuer die interessanten Antworten.

Meine Frage bezieht sich nicht auf ein bestimmtes Land oder eine Region, auch wenn jemand Erfahrungen aus anderen Erdteilen hat interessiert es mich.

Gruss

Desperado

Hallo!

Statistik kenne ich keine. Als Alleinreisendereil ist man vielleicht leichter zu überwinden. Andererseits fällt man alleine weniger auf, was nicht unbedingt ein Nachteil ist.

Das hängt sicher auch von der Art der Gefahr ab.

Gruß
Tom

Hallo!

Vielleicht noch ergänzend: ich erkundige mich bei sowas vorher immer, wie die spezifischen Gefahren sind. Grundsätzlich bin ich kein Freund großer Gruppen, was ich aber schon auf Fahrten gemacht habe ist, dass ich Strecken, auf denen man besser nicht auf offener Strecke liegenbleibt, mit einem zweiten Reisenden im Konvoi gefahren bin (der Desert Highway durch Belutschistan war z.B. so ein Fall oder der KKH durch Kohistan und Hazara).

Gruß
Tom

Afrikaland
Hi,

z.B. durch Afrika
zu reisen.

das lustige ist, dass Deutsche dazu neigen, Afrika mit einem Land gleichzusetzen, statt mit einem Kontinent. Die Unterschiede sind in Afrika IMHO sehr viel größer, als z.B. zwischen Spanien, Österreich und Finnland welche man wohl kaum gleichsetzen würde. :smile:

VG
J~

Hallo Desperado.

Durch die Sahara kenne ich alle Routen, vom Nil bis Marokko.

Wenn man weiß, von wo bis wohin Du reisen möchtest und mit was.

Gib mir Einzelheiten Deiner Reise bekannt,kann ich Dir Typs geben.

Gruß Vil

Hallo Vil,

hab leider noch gar keine Route ausgewaehlt weil ich die Reise sowieso noch nicht so schnell antreten kann. Wollte mich nur mal allgemein informieren ob ich mir dafuer ein paar Gleichgesinnte suchen sollte oder besser alleine reisen.

Gruss

Desperado

Hay Desperado,

zunächst möchte ich Dir meine Touren mitteilen.

Meine Afrikareisen unternahm ich in den Jahren 1969 - 80. Mit allem möglichen an Autos und Lkw. befur ich alle Saharadurchquerungen von den jeweiligen Nordstaaten aus. Besuchte in der Mitte Uganda, Kongo, Zentralafrika, Kamerun, Nieger, Mali, u.a.

Damals war die Sicherheitslage fast bedenkenlos, von kleinen Taschendieben od, von ähnlichen Betrügereien abgesehen.

Heute hingegen, wäre eine Besuch dieser Länder nicht mehr ratsam. Selbst die bekannten Urlauberländer Ägypten, Tunesien mit Marokko sind von geführten Reisenunternehmen gefährlich geworden.

Es gibt noch ein Roteltour Unternehmen in Tittling, in der Nähe von Passau, ich glaube die fahren noch, erkundige Dich dort. Mit denen machte ich in den 60er Jahren meine erste Afrikareise, für mich immer noch empfehlenswert.

Mit einem Auto nach Afrika zu reisen alleine oder mit mehreren, egal wo hin und wie lange, ist heute nicht mehr ratsam, in einigen Länder mitunter selbstmörderisch. Bedingt durch die politischen Einflüsse in Verbindung mit dem Islam.

Ein Menschenleben war schon damals nichts Wert, um an brauchbare
Gegenstände zu kommen hat sich diese Situation noch verstärkt.

Ich weiß das Gefühl Afrika reizt, aber ein Überfall mit seinen Folgen
ist das Abenteuer nicht Wert.

Schlage Dir so eine Unternehmen aus dem Kopf, das ist ein guter Rat von mir.

Gruß Vil.

1 Like

Hallo Vil,

Danke fuer die informative Antwort.

Hab mir auch schon so einige Gedanken ueber die Sicherheit gemacht. Was sind denn die haeufigsten Probleme die dort auftreten koennten? Dachte mir dass es relativ oft vorkommen koennte dass man von der Polizei, an der Grenze… Schmiergeld bezahlen muss um weiter zu duerfen. Dazu habe ich natuerlich Bedenken dass Raeuber die Strasse sperren und mich mit dem Maschinengewehr aus dem Auto zwingen um dies mit all meinen Sachen mit zu nehmen.

Hab mir z.B. ueberlegt Panzerglas hinter die Front- und Seitenscheiben zu befestigen damit mich niemand mit einer Pistole… aus dem Auto zwingen kann. Weiss allerdings nicht ob ich das Panzerglas hinter einer Toenungsfolie die ich auf die Frontscheibe kleben will verstecken kann denn wenn man es noch sieht wirkt das Auto wahrscheinlich noch interessanter fuer Raeuber.

Dazu wollte ich meinen alten Toyota Landcruiser noch ein wenig verunstalten, z.B. den Toyotaschriftzug entfernen und stattdessen irgendwas von Daewoo… draufkleben weil Landcruiser ziemlich gefragt und damit teuer sind. Oder kennt dort jedes Kind einen typischen Landcruiser (ist ein BJ70 von 1989, also ein weltweit sehr bekanntes Modell) so dass dies nichts bringt?

Von organisierten Touren halte ich nicht viel, evtl. mit ein paar Leuten die auch nicht alleine reisen wollen aber ohne einen Gruppenfuehrer oder eine Agentur.

Wie sieht es denn eigentlich mit Pannen aus? Mein Landcruiser ist alt und ich weiss nichtmal wieviele km der Motor schon gelaufen ist, d.h. eine Panne ist nicht so unwahrscheinlich. Gibt es Routen wo zumindest alle paar hundert km eine Stadt kommt oder zumindest ein Dorf mit einer Werkstatt? Kann man damit rechnen dass haeufig andere Reisende auf der gleichen Route vorbeikommen so dass man sich gegenseitig abschleppen kann? (Hab mich ueber Routen noch nicht informiert weil ich die Reise jetzt noch nicht mache und sich eh staendig die politische Situation in einigen Laendern aendert).

Klar ist Afrika gefaehrlicher wie ein Oesterreichurlaub aber
ansonsten besteht die grosse Gefahr dass ich mit 80 im Sterbebett liege und bereue dass ich so viele Dinge nicht gemacht habe weil sie mir zu gefaehrlich waren.

Gruss

Desperado

1 Like

Hi,

ich frage mich ob es aus Sicherheitsgruenden besser ist allein
(mit dem Gelaendewagen) oder in einer Gruppe z.B. durch Afrika
zu reisen.

Meine Erfahrung aus Ostafrika: Reise lieber mit einem Safariunternehmen. Das hat den Vorteil, daß Du von Leuten gefahren wirst, die sich auskennen; außerdem werden Touristenfahrzeuge nicht von der Polizei angehalten. Privatfahrzeuge schon, dann wird es gerne gesehen, wenn man mit dem Polizist „um den Affenbrotbaum geht“.

Gruß S

Hallo!

Also so ganz kategorisch pessimistisch würde ich das nicht sehen. Es gibt nicht nur „ein“ Afrika und selbst in den Ländern sind die Verhältnisse intern oft sehr unterschiedlich. Ich hätte jetzt keine großen Bedenken nach Marokko zu fahren, Mauretanien ginge auch. Ägypten würde ich vielleicht die Wahlen abwarten. Tunesien geht, außer im Süden vielleicht. Insgesamt hat sich die Situation schon verschlechtert, das stimmt.

Gruß
Tom

Hallo!

Was das Auto anlangt sage ich mal, dass der Zustand so gut wie möglich sein sollte. Es lässt einem normalerweise keiner liegen in solchen Ländern, aber ob man das Auto so leicht repariert kriegt, ist eine andere Sache, Improvisation hin oder her. Gott ist zwar groß und fast alles löst sich irgendwie, aber wenn das Auto wirklich in schlechtem Zustand ist, kann es mühsam werden. Vor allem weil du das Dings wieder irgendwie rauskriegen musst aus dem Land oder aber zumindest etwas Mühe mit dem Zoll hast, wenn du das Auto dort lassen musst.

Gruß
Tom

Hallo!

Meine Erfahrung aus Ostafrika: Reise lieber mit einem
Safariunternehmen. Das hat den Vorteil, daß Du von Leuten
gefahren wirst, die sich auskennen; außerdem werden
Touristenfahrzeuge nicht von der Polizei angehalten.

Ich verstehe ihn aber schon, denn eben genau das, will man ja als Individualreisender gerade nicht haben, dass man dann in Touristenfahrzeugen durch die Gegend geführt wird.

Gruß
Tom

Hallo!

Andere Erdteile, ja. Asien z.B. Da hast du was Kriminalität anlangt ein wesentlich geringeres Problem. Ist halt die andere Richtung.

Aber mal zum Aufzählen für Autofahrer: Zentralasien (Usbekistan, Kirgistan, Tadschikistan etc.) von der Sicherheit her weitgehend unproblematisch, relativ teuer von der Bürokratie her (Visa). Iran großteils unproblematisch, supergünstiger Sprit und gute Straßen. Pakistan - etwas wackelig, machbar und Situation im Auge behalten. Große Teile des Landes sind ausreichend sicher. Indien anstrengend, aber von der Sicherheit her kein großes Problem (großteils). China an sich unproblematisch, aber nur geführt mit eigenem Fahrzeug befahrbar (sündteuer). Afghanistan ist no go area. Nordirak (Kurdistan Region) - relativ unproblematisch (Rest ist no go area).

Soweit kenne ich mich selbst aus.

An sich ist es aber auch kein größeres Problem weiter Richtung Südostasien zu fahren, du musst nur irgendwie durch Myanmar durch, was nicht immer so einfach ist.

Gruß
Tom

Panzerglas
Moin,

leider kann ich dir nicht sagen wie du es am besten machst, aber zumindest wie du es evtl besser nicht machst:

Hab mir z.B. ueberlegt Panzerglas hinter die Front- und
Seitenscheiben zu befestigen

Panzerglas ist unglaublich schwer, dass dünnste wiegt allein 26kg/m²
(S70 ), das zweitdünnste bereits 40kg/m²
http://www.delta-glas.ch/download/glashandbuch2008_k…

Wenn ich das beim überfliegen richtig gesehen habe, braucht man bereits für eine 9mm-Pistole aus 5m-Entfernung Schutzklasse BR2 = >56kg/m²

und damit hast du noch keine Schußsicherheit durch die Tür und an den Verbindungsstellen erreicht. Von der Befestigung ganz zu schweigen, im Falle eines Unfalls willst du ja von der Scheibe auch nicht erschlagen werden.
Vermutlich wirst du mit einer anderen, „sozialen“ Strategie (Verhaltensweisen) besser wegkommen als mit einer technischen.

Vg
J~

1 Like

Hay Desperado,

wie schon in meinem ersten Posting erwähnt, wenn Du alle die Probleme nicht über Dich stülpen willst die Du selber schon angesprochen hast, dann vergesse eine Reise mit eigenem Auto.

Ob das Auto alt oder neu aussieht, danach fragt niemand. Und Panzerglas ist nur Spielzeug. Wenn diese farbigen Personen auch nichts können und gelernt haben, eins beherrschen sie vorzüglich, Dich zu überfallen und auszurauben. Um das Jahr 2000 ??? wurde im Tassiligebiet eine organisierte Münchener Reisegruppe nach Mali verschleppt. Erkundige Dich über die Strapazen und Lösegeldzahlung.

Ein mir bekannter war 2005 mit dem Auto alleine unterwegs, er wurde mitten in der Wüste ausgeraubt bis auf die Unterhose. Anschließend bekam er mit einem Prügel, einen Schlag auf den Kopf.

Glaube mir diese Abenteuerreisen sind allesamt viel zu gefährlich geworden. Sogar die alltägliche Hoggarroute von Tunis, Ghardaia, Ain Salah nach Tamanrasset und Agadez, die ist inzwischen vermutlich geteert, aber nicht sicherer, dort leben in der Mitte die Touaregs. Sollte der eine oder andere etwas anderes berichten, so hatte er Glück gehabt.

Was machst Du allein oder zu zweit in der Tanezrouft ? Das ist die pararelle Piste zur Hogarstrecke, von Algier nach Timbuktu, Länge ca.1.100 km, unterschieliche Breit von 5 - 20 km, alle 10 km ein Benzinfass zur Orientierung mit einem zünftigen Sandsturm, die sind dort fast täglich. Wie Du schreibst mit einem alten Auto und einer Panne ? was machst Du ???

Niemals mehr würde ich heute auf Grund der veränderten Situationen privat solche Reisen unternehmen, wie ich sie damals ausführte.

Reise in Gruppen und mit Führung, Du siehst nicht alles das was Du sehen möchstest, aber es wesentlich sicherer als allein, oder zu zweit und privat.

Meine Warnungen werden Dir vermutlich nicht gefallen, interessieren würde mich jedoch Deine Enscheidung.

Du kannst mir auch ein eMail senden, [email protected] oder Skype Eisenstoorn.

Alles Gute

Vil

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Servus,

was soll denn dieses blöde Statement?

Wenn diese farbigen Personen

auch nichts können und gelernt haben, eins beherrschen sie
vorzüglich, Dich zu überfallen und auszurauben.

Kopfschüttelnd

M.

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Hallo!

Vergiss das mit dem Panzerglas. Das ist nur schwer und im Endeffekt kannst du sowieso nichts machen.

Meistens erfährt man entweder vorab oder sonst vor Ort eh, wo es diesbezüglich gefährlich ist. Darauf sollte man achten. Entweder kann man gar nicht fahren oder es gibt andere Maßnahmen. Das ist aber wirklich etwas, was man sehr konkret und situationsbezogen sehen muss.

Es hängt ja z.B. auch davon ab, welche Gefahren konkret drohen. Überfallsgefahr ist nicht gleich Überfallsgefahr oder Entführungsgefahr ist nicht gleich Entführungsgefahr. Wenn du in Nepal von Maoisten entführt wirst, dann ist das zwar unangenehm, aber es passiert dir im Endeffekt nichts. Wenn dir das im Irak oder Afghanistan passiert, dann wirds schnell tödlich.

Gruß
Tom