Hallo!
Würde und könnte ich mich mit AiKiDo verteidigen?
Eindeutig: JA
Hab ich es schon getan?
Jaein …
Für mich war und ist Aikido weniger eine Selbstverteidigung als eine Lebenseinstellung. Ich meide Konfrontationen und nutze wenn erforderlich die Angriffsenergie des Gegners. Das geht auch wunderbar verbal 
Praktisch zeigt sich das dann in so einfachen Dingen wie einer Pendeltür. Wenn sie schwingt stimme ich meine Geschwindigkeit so ab, dass ich in dem Moment ankomme, wo sie von mir weg schwingt, ich also ohne Kraftaufwand durch die Tür treten kann.
Und bei einem körperlichen Angriff?
Mit meiner Körpergröße (190cm) und Figur (90kg) gibt es wenige die eine direkte Konfrontation suchen … Als Jugendlicher hab ich da manchmal „Schade“ gedacht. Heute mit über 40 Jahren bin ich froh, meist „über den Dingen“ stehen zu können.
Zwei Gegebenheiten möchte ich auch noch erzählen:
Bei einem (spielerischen) Gerangel mit meiner damaligen Freundin landete diese unvermittelt an der Wand. Eine kleine Körperdrehung und sanfter Schubs und ihre Attacke verpuffte an der Wohnzimmerwand … Hat mich ein romatisches Abendessen gekostet 
Bei einer anderen Gelegenheit (mit einer anderen Freundin) konnte ich ihre (berechtigte) Ohrfeige gegen Sie verwenden und sie in einem Haltegriff beruhigen.
Aber hab ich dabei an AiKiDo gedacht? Nein!
Heute bringe ich meinem Sohn (8 Jahre) ein paar nützliche „Tricks“ bei, um sich in der Schule aus Haltegriffen oder gegen böswillige Angriffe (schubsen, treten etc.) zu wären.
Fazit:
Es ist in meinen Augen unwahrscheinlich das du jemals in die Gelgenheit kommst eine Wurftechnik anzuwenden - dazu fehlt meist auch der Platz.
Haltegriffe oder eine Befreiung durch eine Körperdrehung sind eher möglich.
Prüfe dich selbst im Randori (auch mit drei oder mehr Angreifern):
Welche Techniken verwendest du, wieviele sind das?
Bei mir waren/sind es maximal zwei manchmal drei, die dann aber sehr schnell, effizient und zielführend.
Noch ein Nachsatz:
Wenn du angegriffen wirst, denkst du nicht mehr an Aikido-Techniken, du reagierst auf Grund deiner Erfahrung(en) -bei mir nun schon mehr als 20 Jahre- und trainierten Reflexe. Es geht dann nicht um einen ordentlichen Bewegungsablauf und vorbildliche Technik sondern einzig darum aus der Gefahrenzone zu kommen und den Angreifer … nun ja, der eine schreibt nun „kampfunfähig zu machen“, der andere „hinter sich zu lassen (wegrennen)“ und ein Dritter „zu beeindrucken/verblüffen“. Wieder andere reden von „Verhältnismäßigkeit der Mittel“ und „Eigenschutz“.
Alles richtig doch in dem Moment schaltet (hoffentlich) dein Kopf ab und dein Körper weiß was zu tun ist, denn dafür trainierst du ihn!
Weiterhin viel Erfolg und Ausdauer beim Training!
Und hoffe das du niemals ein Technik im Ernstfall anwenden musst, denn neben den Gedanken an dich selbst, darfst du auch den Angreifer nicht vergessen, denn wo dein Partner im Training seine Schutztechniken (rollen, fallen, abschlagen etc) anwendet, brechen unter Umständen beim Angreifen Knochen!
In diesem Sinne
freundliche Grüße aus Berlin
Nils
P.S. Noch etwas, durch dass körperliche Training hat sich meine Körperhaltung und damit auch meine Selbstvertrauen geändert und das spüren potentielle Angreifer. Wer wachsam und mit erhobenem Kopf durch die Menge geht ist kein Opfer!!