Im Osten werden alemannische Dialekte bis vor Augsburg gesprochen.
Bairische Dialekte reichen im Westen bis an den Arlberg. Welche
Dialekteigenheiten bilden diese Grenzen? Kann jemand von euch einige
alemannische und bairische Dialektausdrücke westlich und östlich von
Augsburg bzw. Arlberg nennen?
Alemannisch & Bairisch, Karten der Sprachräume
Danke, Nastaly
Ich habe nichts anderes behauptet, sondern nur den westlichsten Punkt
des Bairischen (Arlberg) und den östlichsten des Alemannischen
(Augsburg) genannt (und meine Fragen auf diese beiden Punkte
beschränkt).
Die Grenze des bairischen Sprachgebiets im Westen zum Schwäbisch-
Alemannischen bildet (ganz grob) die Linie Lech - Arlberg -
Schweizer Grenze (zu Tirol hin). Natürlich gibt es Ausnahmen links
und rechts dieser Sprachgrenze, wie das bairischsprachige Samnaun in
der Schweiz. Der Übergang zum Schwäbischen, das gewissermaßen eine
eigenständige Form des Alemannischen darstellt, ist relativ fließend.
Schwäbische Einflüsse kann man schon westlich von Dachau oder
Fürstenfeldbruck deutlich hören. Aber „jenseits“ des Lechs, sozusagen
ab Augsburg, befinden wir uns im Schwabenland. Das kann man schon auf
Landkarten erkennen: die Dörfer und Städte enden nicht mehr auf -ing,
sondern auf -ingen. Man „geht“ nicht mehr, sondern „gaht“, die
Mehrzahlformen der Zeitwörter sind für „wir“, „ihr“ und „sie“ gleich,
man „schwoabt“ die Handwäsche nicht durchs Wasser, sondern „liht“
oder „licht“ sie und - typisch für das ehemalige Fürstbistum Augsburg
der Dienstag heißt „Aftermendig“. Weiter südlich grenzt das
Bairische an das eigentliche Alemannisch. Alemannisch ist recht
leicht zu erkennen, weil dort z.B. die alten mittelhochdeutschen
langen Vokale î, û und iu (ü) noch erhalten sind. Man sagt also
„Ziit“ und nicht Zeit, „Huus“ und nicht Haus, „Tüüfel“ und nicht
Teufel. Der Dienstag heißt sehr häufig „Ziischdig“ und man ist „uuf
der Alpe gsii“ und nicht auf der Alm gewesen.
Man kann sich darüber auch im „Kleinen Bayerischen Sprachatlas“
von Manfred Renn (dtv, 2005 bzw. 2006; 14,50 Euro) informieren,
da steht alles zu diesem Thema drin (es ist halt schon sehr
komplex!).
Die Grenze des bairischen Sprachgebiets im Westen zum
Schwäbisch-Alemannischen bildet (ganz grob) die Linie Lech - Arlberg -
Schweizer Grenze (zu Tirol hin). Natürlich gibt es Ausnahmen links und
rechts dieser Sprachgrenze, wie das bairischsprachige Samnaun in der
Schweiz.
Der Übergang zum Schwäbischen, das gewissermaßen eine eigenständige Form des Alemannischen darstellt, ist relativ fließend. Schwäbische Einflüsse kann man schon westlich von Dachau oder Fürstenfeldbruck deutlich hören. Aber „jenseits“ des Lechs, sozusagen ab Augsburg, befinden wir uns im Schwabenland. Das kann man schon auf Landkarten erkennen: die Dörfer und Städte enden nicht mehr auf -ing, sondern auf -ingen. Man „geht“ nicht mehr, sondern „gaht“, die Mehrzahlformen der Zeitwörter sind für „wir“, „ihr“ und „sie“ gleich, man „schwoabt“ die Handwäsche nicht durchs Wasser, sondern „liht“ oder „licht“ sie und - typisch für das ehemalige Fürstbistum Augsburg - der Dienstag heißt „Aftermendig“.
Weiter südlich grenzt das Bairische an das eigentliche Alemannisch.
Alemannisch ist recht leicht zu erkennen, weil dort z.B. die alten
mittelhochdeutschen langen Vokale î, û und iu (ü) noch erhalten sind. Man sagt also „Ziit“ und nicht Zeit, „Huus“ und nicht Haus, „Tüüfel“ und nicht Teufel. Der Dienstag heißt sehr häufig „Ziischdig“ und man ist „uuf der Alpe gsii“ und nicht auf der Alm gewesen.
Man kann sich darüber auch im „Kleinen Bayerischen Sprachatlas“
von Manfred Renn (dtv, 2005 bzw. 2006; 14,50 Euro) informieren,
da steht alles zu diesem Thema drin (es ist halt schon sehr komplex!).
Gruß
Peter von Cube
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