Alleine wohnen als Schüler?

Hallo zusammen,

Eure Meining zu folgendem Thema würde mich sehr interessieren:

Mein Sohn ist 19 Jahre alt, hat bereits einen recht guten Realschulabschluss und besucht jetzt die 12. Klasse eines Gymnasiums.

Unsere Wohnungssituation ist derzeit für mich völlig unzumutbar.

Über die Anmietung einer anderen Wohnung werden wir uns nicht einig, da unsere Vorstellungen total auseinander gehen.
Mein Sohn will in der Stadt wohnen, Lärm und Hektik stören ihn nicht, der Krach der direkt hinter dem Haus vorbeifahrenden Züge auch nicht, er hasst das Leben auf dem Lande (Wir hatten das schon mal, nach drei Monaten hielt er es nicht mehr aus), einen Balkon oder Garten braucht er nicht, usw.

Ich will wieder aufs Land, am liebsten zurück nach Norddeutschland. Ich kann seit fast zwei Jahren keine Nacht mehr richtig schlafen (zu laut hier), das nachbarschaftliche Umfeld ist mir vorsichtig gesagt etwas suspekt, ich brauche einen Garten, usw., usw.

Mein Sohn möchte, dass ich noch zwei Jahre mindestens mit ihm zusammen wohnen bleibe, am liebsten hier.
Ich kann es nicht mehr, das Leben hier mitten in der Großstadt ist für mich nichts. Mittlerweile habe ich massive gesundheitliche Probleme.
Die finanzielle Seite wurde bereits geklärt. Es geht also nur um die Frage, ob meine Entscheidung, die ich für mich persönlich schon fast getroffen habe, nicht doch zu egoistisch ist. Er soll sein Abi ja schließlich noch schaffen.

Was denkt Ihr?

Viele Grüße,

Annette.

Hallo Annette,

ich glaube, es wäre besser, wenn du noch ein wenig mehr über den Sohn erzählst, sonst habe ich überhaupt keine Vorstellung, wieso er unbedingt mit dir zusammen wohnen möchte.

Im Moment denke ich, dass alle seine Klassenkameraden noch zu Hause wohnen, und dass er deshalb zum Außenseiter würde, wenn dies bei ihm nicht der Fall wäre.

Studenten wohnen alle alleine und haben daher auch alle das gleiche Bedürfnis, sich abends zusammenzufinden. Schüler dagegen sind noch wesentlich häuslicher, soviel ich weiß, da sie ja noch ihre Familie haben.

Mehr fällt mir im Moment nicht ein, weil ich es mir aufgrund der wenigen Informationen nicht genau vorstellen kann.

Viele Grüße
Thea

Hallo,

wie sieht es denn dein Sohn? Möchte er alleine leben? Oder lieber doch mit dir?
Mit 19 Jahren sind einige schon sehr reif, andere nicht. Das musst du entscheiden.
Könnt ihr nicht als Alternative eine Wohnung am Stadtrand suchen? So bist du noch bei deinem Sohn und hast etwas mehr ländliche Umgebung, und er hat dich und seine Stadt.
Und ich finde, da wo Eltern wohnen, können Kinder auch leben.Du zahlst schliesslich die Miete etc, wenn er mit der Schule fertig ist und arbeitet kann er sich ja eine Wohnung suchen, so mitten in der Stadt.

LG Manu

Die gewünschten Infos

Hallo,

also, das mit dem Stadtrand war ja mein Vorschlag. Ich schlug ihm vor, in eine Randlage zu ziehen, wo er per Bus und Bahn die Innenstadt erreicht. So käme er auch nachts noch von Partys nach Hause. Will er nicht. Das wäre ja so wie damals in norddeutschland, wo er es nur drei Monate aushielt, meint er.

Mein Sohn muss zwar viel lernen, aber besonders häuslich ist er dabei nicht. Oft geht er zum Lernen auch zu Mitschülern. Da er viel und gerne auf Partys geht oder sich häufig bis in die Nacht mit Freunden trifft, wäre ein eigenes Appartement für ihn gar nicht so schlecht. Hierher bringt er eigentlich nie jemanden mit. Und abends hier mit Freunden abfeiern wäre auch nicht möglich. Unsere Wohnung hat nur 57 m², und ich würde eine Krise kriegen!

Seit unserer Rückkehr aus Norddeutschland findet keine richtige Kommunikation mehr zwischen uns statt. Ich bin damals ihm zuliebe zurückgekehrt, da er finanziell und wohnungstechnisch nicht zurecht kam.
Er möchte, dass ich ihn in Ruhe lasse. Und ich habe keine richtige Rückzugsmöglichkeit in der Wohnung, da das Wohnzimmer ein winziges Durchgangszimmer ist.
Dazu kommt, dass ich hier kaum noch Bekannte habe. Die habe ich eher in Niedersachsen. Er will dort auf keinen Fall wieder hin. Ich fühle mich verraten und verkauft, weil ich nach Münster nicht freiwillig zurück gegangen wäre. Ich kann mich einfach nicht wieder einleben. Ich fühle mich in Norddeutschland zu Hause und bin es auch, er schwört auf Münster und will hier nie wieder weg.

Annette.

Hi,

sehen wir die Sache doch mal anders:

Du fühlst dich 1. in Münster nicht wohl, und schon gar nicht in der Stadtmitte.

Er fühlt sich in Münster wohl, wo er all’ seine Kumpels hat, nicht aber in Niedersachsen auf dem Land.

Wenn er MÖCHTE, dass Du bis zu seinem Abi noch seine Mama bist, und ihn versorgst (eh, nicht dass du danach nicht mehr seine Mama wärst…). MUSS er einen Kompromiss eingehen:

WENN er in Münster bleiben will, kann er das gerne.
ENTWEDER mit Dir, am Stadtrand (wo ihm seine Kumpels nicht verloren gehen, und da er die eh nicht nach Hause bringt, es auch nicht stört, dass die Distanz ein BISSCHEN grösser ist).
ODER alleine, mitten in der Stadtmitte.

Ich denke mal, das beste für ihn wäre, mit dir zusammenleben zu können, bis er mit der Schule fertig ist.

Einerseits ist das eine Aufopferung für Dich, andererseits aber sind’s nur zwei Jahre ‚Wartezeit‘ deinerseits, aber eine recht wesentliche Zeit für ihn, da er darauf ja wohl seine Zukunft aufbauen will.

Meinst Du, Ihr könntet so zu einem Kompromiss kommen?
Schliesslich muss er DEINE Bedürfnisse ja irgendwo auch miteinbeziehen.

gruss, isabel

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Kompromisse

Hallo Isabell,

das sehe ich im Prinzip ja schon seit zwei Jahren genauso. Diese Wohnung war für mich immer nur als Notlösung gedacht.
Dass ein 19-jähriger kein Einsiedlerleben auf einem einsamen Kotten führen will, ist ja auch verständlich. Ich habe bei der bisherigen Wohnungssuche immer berücksichtigt, dass eine Bus- oder Bahnverbindung von 10 bis 15 Minuten zur Innenstadt gegeben sein muss. Vor unserem Umzug nach Norddeutschland haben wir auch in einem Vorort von Münster gewohnt, und da ging es ja auch.
Leider finden wir keinen gemeinsamen Nenner, da ihm dies jetzt schon zu viel Entfernung ist. Für mich wäre auch das noch ein Kompromiß und m.E. der Punkt, wo wir uns in der Mitte treffen würden.
Er kannte vorher das Großstadtleben nicht als Alltag, und es scheint ihn zu faszinieren.
Ich befürchte allerdings, dass meine Laune innerhalb der nächsten zwei Jahre noch schlechter wird. Sie ist jetzt schon fast auf dem Tiefpunkt angelangt. Ob ich ihm dann noch eine Stütze bin, wenn es an die Abi- Vorbereitungen geht, weiß ich nicht.
Er fühlt sich, wenn ich ihn richtig verstehe, aus zeitlichen Gründen mit einem eigenen Haushalt in Richtung Einkaufen, Kochen usw. überfordert.
Und ich brauche wirklich dringend eine ruhigere Umgebung. Andererseits halte ich es auch für egoistisch, ihn alleine zu lassen.

Annette

Hallo zusammen,

Eure Meining zu folgendem Thema würde mich sehr interessieren:

Mein Sohn ist 19 Jahre alt, hat bereits einen recht guten
Realschulabschluss und besucht jetzt die 12. Klasse eines
Gymnasiums.

Unsere Wohnungssituation ist derzeit für mich völlig
unzumutbar.

Über die Anmietung einer anderen Wohnung werden wir uns nicht
einig, da unsere Vorstellungen total auseinander gehen.
Mein Sohn will in der Stadt wohnen, Lärm und Hektik stören ihn
nicht, der Krach der direkt hinter dem Haus vorbeifahrenden
Züge auch nicht, er hasst das Leben auf dem Lande (Wir hatten
das schon mal, nach drei Monaten hielt er es nicht mehr aus),
einen Balkon oder Garten braucht er nicht, usw.

Ich will wieder aufs Land, am liebsten zurück nach
Norddeutschland. Ich kann seit fast zwei Jahren keine Nacht
mehr richtig schlafen (zu laut hier), das nachbarschaftliche
Umfeld ist mir vorsichtig gesagt etwas suspekt, ich brauche
einen Garten, usw., usw.

Mein Sohn möchte, dass ich noch zwei Jahre mindestens mit ihm
zusammen wohnen bleibe, am liebsten hier.

Hallo Annette, wenn er klar diesen Wunsch äussert und es Dir möglich ist, würde ich das tun. MIt 19 Jahren scheinen sie oft schon recht reif und erwachsen, - innen sieht es anders aus. Wenn Du also trotz seines Wunsches gehst, wird es ihm lange Zeit weh tun, denken, Du seist Dir selbst wichtiger als er. WEr weiss, wie lange er bzw. sein Unterbewusstsein das dann mit sich herumträgt. Er ist in einer wichtigen Lebensphase, was seine weitere Zukunft betrifft. Insofern würde ich persönlich alles daran setzen, ihm diese 2 weiteren Jahre zur Seite zu stehen. Wenn Du ihm heute diese Zusage gibst, kannst Du guten Gewissens in zwei Jahren konsequent Deinen Weg gehen.

Ich kann es nicht mehr, das Leben hier mitten in der Großstadt
ist für mich nichts. Mittlerweile habe ich massive
gesundheitliche Probleme.

Kann ich gut verstehen, da Du so starke Schlafstörungen hast. Aber dagegen lässt sich doch etwas tun. Ich denke da an autogenes Training, Akkupunktur, bestimmte abendliche Rhythen (Bäder, Milch, gutes Buch, was auch immer), die Dir helfen einzuschlafen …

Die finanzielle Seite wurde bereits geklärt. Es geht also nur
um die Frage, ob meine Entscheidung, die ich für mich
persönlich schon fast getroffen habe, nicht doch zu egoistisch
ist. Er soll sein Abi ja schließlich noch schaffen.

Genau! (Und sich auch nicht von seinem liebsten Menschen verlassen fühlen, oder?)

Was denkt Ihr?

Ja, Annette, zum einen also meine persönliche Meinung, zum anderen hatte ich einen fast ähnlichen Fall letztes Jahr mit meiner besten Freundin: Sie dachte auch, Ihre Tochter mit 19 Jahren seit erwachsen genug und ist mit ihrem neuen Lebenspartner weggezogen. Die Tochter hat schrecklich gelitten.

Nichts für ungut und alles Gute für Euch beide! Eva

Hallo, Annette,

für deine mütterliche Sorge habe ich Verständnis, aber das

Ich habe bei der
bisherigen Wohnungssuche immer berücksichtigt, dass eine Bus-
oder Bahnverbindung von 10 bis 15 Minuten zur Innenstadt
gegeben sein muss. …
da ihm dies jetzt
schon zu viel Entfernung ist.

Er fühlt sich, wenn ich ihn richtig verstehe, aus zeitlichen
Gründen mit einem eigenen Haushalt in Richtung Einkaufen,
Kochen usw. überfordert.

lässt einen Mangel an Kompromissbereitschaft und Flexibilität erkennen, eine Rücksichtslosigkeit, mit der du dich m. E. nicht abfinden musst (…selbst wenn du sie dir durch Verwöhnen und zu große Nachgiebigkeit teilweise selbst zuzuschreiben hättest ).
Es ist ja völlig in Ordnung, dass er seine Jugend und das Großstadtleben genießen will, aber du bist nicht verpflichtet, ihm das - unter völliger Aufgabe deiner eigenen Bedürfnisse - zu ermöglichen, und auch noch so, dass es für ihn möglichst bequem ist.

Da er offensichtlich mehr auf deine „Anwesenheit“ angewiesen ist als du auf seine, hat er auch gewisse Bedingungen zu akzeptieren - du bist schließlich ja auch bereit, ihm entgegenzukommen.

Du lässt ihn ja nicht im Stich, wenn du dir eine Wohnung am Stadtrand nimmst. Es liegt dann an ihm, ob er lieber den längeren Weg auf sich nimmt oder ins Zentrum zieht und dann eben gelegentlich statt Party auch mal den Haushalt macht.

Du musst kein schlechtes Gewissen haben, wenn du ein Stückchen Lebensqualität für dich sichern willst.

Gruß
Kreszenz

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Hallo Annette,

warum sollte er mit 19 NICHT alleine wohnen können?
warum solltest DU nur auf SEINE BEDÜRFNISSE Rücksicht nehmen müssen?

Mag sein, dass es hier vielen sauer aufstösst, aber ich halte die mütterliche Aufopferung für totalen Quatsch.Wie Du schon sagtest, Deine Laune wird wohl immer schlechter und mütterliche Unterstützung ist damit nicht gegeben.
Es werden immer nur die Rechte der Kinder gesehen, aber wo bleibt Dein Recht als Mutter?

Sorry,aber ich denke mit 19 ist man erwachsen, nicht nur vom Gesetz her, sondern auch vom Kopf. Er sollte in der Lage sein Kompromisse schließen zu können.

Kann er es nicht, dann muss er es eben schleunigst lernen, wenn es sein muss auf die Brecheisen-Methode…ja hackt mir die Augen aus…

Du zahlst für die Unterkunft nicht er, denn er möchte Abi machen und kann so recht wenig beisteuern.
Ich denke er ist sehr egoistisch, wenn er mitten in der Stadt leben will, obgleich es Dir schlecht geht und es Dir nicht gefällt.

Aus Zeitmangel nicht in der Lage für sich selbst zu sorgen…ts ts ts…

Du bist für ihn Hotel Mama, die alles erledigt, immer da ist, wenn er doch mal zuhause ist. Mehr nicht.
Wie sieht das denn in zwei Jahren aus, wenn er sien Abi hat und studiert? Dann hat er ebenfalls keine Zeit für sich selbst zu sorgen. Und wenn er damit fertig ist, auch nicht, weil er dann vielbeschäftigter Manager ist, oder vergleichbares.

Mutterliebe hin oder her, aber aufgeben solltest Du Dich nicht. An Deiner Stelle würd ich ihn vor die Wahl stellen, entweder Randlage oder eben wieder Kaff. Denke er wird sich für die RAndlage entscheiden.
Außerdem seine Lernwut in allen Ehren, aber mit etwas weniger Party bleibt auch mehr Zeit fürs Jobben, damit könnte man den Führerschein machen und sich eine kleine Kiste zulegen, damit wäre er auch mobil.
Oder falls das keine Option wäre, sollte er das Geld in ein Zimmer in einer WG investieren. Da wäre er auch nicht allein und mitten im Zentrum.

Tut mir leid, ich weiß mein Posting klingt recht angesäuert, liegt villt daran, dass ich schon mit 17 eine eigene Bude hatte und schuften ging ohne Ende, und nicht verstehen kann, wie man mit 19 so bequem sein kann.
Aber ganz sicher liegt es daran, dass ich, inzwischen selbst Mama, nie meine Persönlichkeit aufgeben würde, meine Gesundheit aufs Spiel setzen würde, nur wegen meiner Kinder. Zumindest wenn sie so undankbar wären wie es Dein Sohn zu sein scheint.
Ich denke auch in einer Eltern-Kind-Beziehung sollte es ein ausgewogenes Verhältnis beim Nehmen und Geben geben.

Tu das was für Dich am gesündesten ist, denn nur dann kannst Du Deinem Sohn auch noch in Zukunft eine gute Mutter sein.

LG Tanya

Hallo Annette,

ich habe deinen Artikel aufmerksam gelesen und dachte, als du von Großstadt sprachst, dass du von einer Stadt in der Größenordnung Düsseldorf, Frankfurt, Berlin sprichts. Dann laß ich deine Vika und musste fesstellen, dass du in Münster wohnst. Das ließ mich dann ein wenig schmunzeln. Münster ist alles andere als eine Großstadt, Provinzstadt würde es schon eher treffen. Trotzdem kann ich nachvollziehen, dass es dir zu hektisch ist.

Ich habe selbst mal in Münster gewohnt und arbeitet seit ein paar Jahren hier. In Münster gibt es sehr sehr viele ruhige Gegenden (z.B. Gievenbeck Stadtrand), die nicht weit von der Innenstadt weg sind und trotzdem einen eher ländlichen Karakter haben. Vielleicht wäre das ja eine Option für euch.

Viele Grüße

Phoebe

Hi

Hallo Annette, wenn er klar diesen Wunsch äussert und es Dir
möglich ist,

Hm, ich würde mal sagen: Wenn es Annette einfach möglich wäre, dann hätte sie hier nicht um Rat gefragt.

würde ich das tun. MIt 19 Jahren scheinen sie oft
schon recht reif und erwachsen, - innen sieht es anders aus.

Wenn ich mir die Informationen von Annette so durchlese, dürfte ihr Sohn einfach ziemlich egoistisch und faul zu sein.
10 bis 15 Minuten Fahrt mit öffentichen Verkehrsmitteln sind ihm schon zu viel.
Er ist nicht mal häuslich, sondern zieht mit seinen Freunden um die Häuser
Es scheint ihm also wirklich nur um seine eigenen Bequemlichkeit zu gehen.

Wenn Du also trotz seines Wunsches gehst, wird es ihm lange
Zeit weh tun, denken, Du seist Dir selbst wichtiger als er.

Und was ist mit Annette?
Sie leidet offenbar sehr in der Stadt und ihr Herr Sohn nimmt darauf keine Rücksicht.

WEr weiss, wie lange er bzw. sein Unterbewusstsein das dann
mit sich herumträgt. Er ist in einer wichtigen Lebensphase,
was seine weitere Zukunft betrifft.

Und daher wäre es wichtig, daß er lernt, daß er nicht sein Leben lang von hinten und vorne bedient wird.

Du guten Gewissens in zwei Jahren konsequent Deinen Weg gehen.

Wenn der Sohnemann sich auch nach 2 Jahren noch nicht in der Lage fühlt für sich zu sorgen?

Ich kann es nicht mehr, das Leben hier mitten in der Großstadt
ist für mich nichts. Mittlerweile habe ich massive
gesundheitliche Probleme.

Kann ich gut verstehen, da Du so starke Schlafstörungen hast.
Aber dagegen lässt sich doch etwas tun. Ich denke da an
autogenes Training, Akkupunktur, bestimmte abendliche Rhythen
(Bäder, Milch, gutes Buch, was auch immer), die Dir helfen
einzuschlafen …

Warum sollte sich Annette verbiegen und wer weiß Gott was unternehmen, wenn es eine einfachere Lösung gäbe, die von ihrem Sohn nur einen kleinen Kompromis erfordern würde? 15 Minuten Fahrt sind ja nu wirklich nicht viel verlangt, oder?

Genau! (Und sich auch nicht von seinem liebsten Menschen

verlassen fühlen, oder?)

Und wieder die Frage: Was ist mit Annette?
Zählt sie überhaupt nicht? Muß sie sich selbst verleugnen nur weil sie einen 19jährigen Sohn hat?
Ich spreche nicht davon, daß sie ihn fallen lassen oder nicht mehr unterstützen soll, aber von einem 19jährigen kann man schon etwas Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse anderer erwarten.

Gruß
Edith

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Hallo zusammen,

Hallo auseinander.

Mein Sohn ist 19 Jahre alt, hat bereits einen recht guten
Realschulabschluss und besucht jetzt die 12. Klasse eines
Gymnasiums.

Das heißt, bis zum Abi ist er knapp oder tatsächlich 21 Jahre alt. In dem Alter haben (ob das alles erstrebenswert ist, lasse ich mal offen) andere junge Leute

  • einen eigenen Hausstand

  • eine eigene Familie

  • einen Vollzeitjob

  • eine Lehre und den Barras/Zivildienst hinter sich

  • genügend Grütze im Kopf, um selbst im Leben zurechtzukommen.

Wenn also der Herr Sohnemann sich nicht vorhalten lassen will, geistig zurückgeblieben zu sein, sollte er so langsam in die Kontakte kommen und vor allem schnallen, dass die Mutter nicht die Minna ist und ihm alles vorn und hinten reinschiebt bis zum persönlichen Totalverschleiß.

Wenn er sein Abi baut, hat er sein Tun, klar. Das haben andere Leute aber verdammt auch und gehen daran nicht ein. Abgesehen davon - bis zu welchem Alter soll denn das so gehen? Siehst Du Dich mit 70 immer noch hinter dem Herrn Sohn, der dann Mitte/Ende 40 ist, herräumen, -putzen, -kochen und -heiteitei machen? Ich kannte jemanden, der genau so gestrickt war. Als Mutti dann mit 80 das Zeitliche segnete, versank Sohnemann im Chaos und kniff mit Ende 50 selbst den werten Hintern zu. Tolle Show. Es müssen also andere Sitten einreißen, sonst musst Du Dir eines Tages vorhalten lassen, einen lebensuntüchtigen Ableger herangezogen zu haben.

Sorry, aber so sehe ich dat.
Gruß Eillicht zu Vensre

Hi Annette!

Er fühlt sich, wenn ich ihn richtig verstehe, aus zeitlichen
Gründen mit einem eigenen Haushalt in Richtung Einkaufen,
Kochen usw. überfordert.

*brodel* Mal ganz ehrlich, Annette: Ich bin zwar „nur“ 6 Jahre älter als dein Sohn, aber da platzt mir echt die Hutschnur. Weißt du, wenn er meint, mit einem eigenen Haushalt überfordert zu sein (und so, wie ich es verstanden hab, muss er dafür nicht mal selbst Geld aufbringen!?!), dann ist es vielleicht tatsächlich an der Zeit, dass er es mit seinen 19 Jahren mal lernt.
Es kann einen nicht wirklich überfordern, sich was zu Essen zu machen, ab und zu mal aufzuräumen, ab und an mal in den Waschsalon zu gehen (wo man übrigens prima lernen kann, solange man auf seine Wäsche wartet, wenn das Lernen schon ein Argument deines Sohnes ist). Ich habe selbst auch das Abitur gemacht, und ich kann dir soviel sagen: es überfordert einen zeitlich nicht in dem Maße, dass man nicht mehr in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen. Besonders, wenn die Zeit zum Feiern (und mal ehrlich, glaubst du, dass er jedes Mal tatsächlich lernt, wenn er sich mit Freunden trifft?)scheinbar problemlos vorhanden ist.

Das Ganze hört sich nach einem Egotrip deines Sohnemanns an, er setzt dich unter Druck mit dem Argument, dass er (wenn man es mal auf Deutsch übersetzen will) sein Abitur nicht schaffen wird, wenn du ihn „im Stich lässt“. BLÖDSINN! Er schiebt die Verantwortung für sein Leben damit auf dich, dabei sollte er in dem Alter schon selbst genug Verantwortung übernehmen können.
Wie sieht das denn in eurem Alltag aus? Hilft er dir manchmal beim Einkauf? Wäscht er auch mal die Wäsche? Spült er mal ab und zu? Kocht er vielleicht mal für dich? Nein? Mag es dann eventuell ein selbstgemachtes Problem sein? Wenn er sich nur von dir bemuttern und umsorgen lässt, ohne selbst mal tätig zu werden, dann ist es höchste Eisenbahn, dass was geschieht! Du wirst nicht ewig für ihn da sein. Und mal unter uns: Mädels an der Uni (wenn dein Sohn denn studieren will) stehen ganz und gar nicht auf Typen, die noch bei Mami wohnen und nicht mal Wasser zum Kochen bringen können *g*

Und ich brauche wirklich dringend eine ruhigere Umgebung.
Andererseits halte ich es auch für egoistisch, ihn alleine zu
lassen.

Nein, liebe Annette…du warst 19 Jahre für ihn da und hast schon einmal, mit deinem Rückzug nach Münster, ein großes Opfer für ihn gebracht. Und wenn er nicht Willens ist, sich mit deinen Problemen auseinanderzusetzen, dann will er dich nicht um deinetwillen in Münster halten, sondern um seinetwillen, weil er keinen Bock hat, sich selbst die Hände schmutzig zu machen. Ist das etwa nicht egoistisch?

Verzeih, die Antwort ist etwas harscher ausgefallen, als ich geplant hatte, aber das musste ich echt mal sagen

Viel Glück, lieben Gruß
Dine

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Hallo Annette,

ich hab die meisten Antworten hier gelesen und kann ehrlich gesagt den anderen nur zustimmen. Dein Sohn ist 19 Jahre alt, er ist doch kein Kind mehr!
Nun bin ich auch gerade mal 3 Jahre älter, wohne aber auch schon seit drei Jahren nicht mehr daheim, etwas über ein Jahr davon im Ausland. Gut, ich studiere, da ist der Übergang vielleicht etwas leichter, aber dennoch. Wenn dein Sohn unbedingt in der Stadt bleiben will, warum musst du denn dann auch bleiben?
Er fühlt sich mit Hausarbeit, Kochen und Einkaufen überfordert? Tja, Pech…erwachsen werden muss der trotzdem irgendwann mal. Dann muss er eben lernen zu kochen, zu putzen und seine Wäsche zu machen. Das haben massenweise anderer Leute vor ihm auch schon geschafft.
Du warst 19 Jahre lang für ihn da, manche Eltern schaffen nicht mal das. Aber irgendwann haben auch Eltern das Recht sich hauptsächlich um sich selbst zu kümmern und nicht immer die eigenen Bedürfnisse hinter die der Kinder zu stellen.
Zieh um, lass ihn sein Leben alleine meistern. Er ist alt genug um „erwachsen“ zu sein, also gibt ihm auch den Freiraum um erwachsen zu werden.

Kel

Hallo Annette!

  1. Es kann nicht sein, dass nur DU Kompromisse eingehst. Zu einem Kompromiss gehören immer zwei, sonst ist das kein Kompromiss, sondern eher ein Ausnutzen.

  2. Mit 19 sollte der Herr doch schon in der Lage sein, für sich selbst zu sorgen. Ich bin auch mit 19 von zu Hause ausgezogen zum Studium, 600 km von zu Hause entfernt. Und so ein Studium ist nicht einfacher als das Abitur, glaub mir. Eher sehne ich mir die Abizeiten zurück, weil ich da mehr Freizeit hatte…

Insofern finde ich, ganz ehrlich, wenn er sich so kompromisslos zeigt, dann ziehe einfach dorthin, wo DU dich wohlfühlst. Wenn er nur Egoismus an den Tag legt, dann kannst du es dir auch erlauben. Auf Erpressung musst du dich nicht einlassen.

Liebe Grüße,
Anja

1 Like

ab zurück nach hause!
hallo annette,

du sagst es selbst, dein sohn möchte, daß du ihn in ruhe lässt.
also pack deine 7 sachen und geh dorthin, wo es dir besser geht.
deinem sohn geht es nur um den roomservice im „hotel mama“.
ich war mal in münster. da kommt man prima in 15 minuten vom lande nach münster rein. die busse fahren auch bis ein paar stunden vor partybeginn.
da kann er zu einer warmup-party bei freunden mit dem bus fahren.
sind die partys zu ende, fahren auch die busse wieder.
sind also alles ausreden.
es ist langsam an der zeit, daß er verantwortung für sein leben übernimmt.
und glaub mir, je früher, umso besser für sein weiteres leben. das sage ich aus eigener erfahrung.
er kann sich selbst kümmern, er ist volljährig.
um eine WG, nebenjobs, sexualpartner, essen, trinken.
er ist erwachsen.
jetzt bist du an der reihe!
moralische unterstützung kannst du ihm über telefon geben, ansonsten kann er bei frag-mutti.de nachschlagen.
ich hab den verdacht, daß es nicht um deinen sohn, sondern um dich geht.
du hast ein problem, deine interessen nicht immer hintenanzustellen, sondern ihnen ohne schlechten gewissens nachzugehen.
oder sehe ich das aus der ferne falsch?
trau dich!

strubbel
3:open_mouth:)

1 Like

Hallo Annette,

Was denkt Ihr?

setz ihm die Pistole auf die Brust:
Entweder mit Dir an den Stadtrand oder er mietet sich in eine WG ein. Da ist er nicht allein und die allgemeinen Haushaltsdinge muss er machen.

Sucht die Wg gemeinsam raus, da gibt es auch ziemlich seriöse…

Ciao maxet.

Hallo Annette,

es ist schon alles gesagt worden, und was anderes kann man dazu wohl auch nicht sagen.

Ich wollte mich nur noch mal eben anschließen an die anderen Meinungen.

Ansonsten will ich noch mal kurz darauf hinweisen, dass Kontakte in Norddeutschland in zwei Jahren evtl. auch noch einschlafen können, wenn man sie nicht mal bald wieder aufleben lässt.

Viele Grüße
Thea

Vielen Dank…

…für Eure zahlreichen Meinungen.

Mein Sohn ist sicherlich nicht der Egoist schlechthin, aber in diesem Punkt lassen sich unsere Meinungen nicht mehr vereinbaren.

Ich überlege momentan, ob ich mich für zwei, drei Tage nach Norddeutschland „absetzen“ sollte, um noch mal in mich zu gehen. Auch für meinen Sohn wäre es eigentlich DIE Gelegenheit zum nachdenken.

Aber ich glaube, die Würfel sind auch so schon gefallen.

Viele Grüße,

Annette

  1. Es kann nicht sein, dass nur DU Kompromisse eingehst. Zu
    einem Kompromiss gehören immer zwei, sonst ist das kein
    Kompromiss, sondern eher ein Ausnutzen.

Dass es ein Kompromiss, zwischen beiden, sein muss, habe ich ja selbst geschrieben. Aber:

  1. Mit 19 sollte der Herr doch schon in der Lage sein, für
    sich selbst zu sorgen. Ich bin auch mit 19 von zu Hause
    ausgezogen zum Studium, 600 km von zu Hause entfernt. Und so
    ein Studium ist nicht einfacher als das Abitur, glaub mir.
    Eher sehne ich mir die Abizeiten zurück, weil ich da mehr
    Freizeit hatte…

Ich bin auch mit 19 von zuhause ausgezogen, ins Ausland. Eigentlich für ein Jahr, aber dann blieb ich da, und somit waren meine Eltern seitdem überhaupt nicht mehr geografisch in meiner Nähe.

Nur: Ich wäre nicht gerne, während ich noch zur Schule ging, auf einmal von meinen Eltern ‚sitzengelassen‘ worden.
Wir hatten einen Leistungskurs-Lehrer, der uns nach nur einem Jahr verliess, sodass wir mittendrin den Lehrer wechseln mussten.
Er war mit seiner Familie in Australien gewesen, bekam dort eine super Stelle, wohl im Bildungsministerium, angeboten, nahm sie an, und zog halt wieder weg.
Seine anderen Kinder waren wohl sehr viel jünger, aber er hatte eine Tochter, die auch nur noch ein Jahr zum Abi hatte. Die wollte das durchziehen, nicht schon wieder wechseln, und blieb somit alleine in Deutschland zurück.

Dieses Wissen allein hat mir wiederkehrende Alpträume beschert!
Kein Witz, ich träumte, meine Eltern würden mich einfach sitzenlassen.
Ich fand die Idee soooo schrecklich in dem Alter, obwohl ich keine 1,5 Jahre später selbst mein Elternhaus verliess.

Aber freiwillig. Das war schon ein Unterschied.

Klar ist 19 nicht zu jung, um selbständig zu sein.

Nur muss ihr Sohn in diesem Fall wohl noch einiges lernen. Und ich weiss nicht, ob es eben eine gute Idee ist, ihn so kurz vorm Abi, eh, to throw him in at the deep end, wie sagt man das auf deutsch?

Wenn er mal studieren sollte, und ein Semester verbaut, weil er sein Leben nicht auf die Reihe kriegt, was solls. Das hat ne ganz andere Relevanz.

Deshalb würde ich der Mutter & Fragestellerin halt empfehlen, ein Ultimatum zu stellen - entweder, er geht den Kompromiss ein, sie bleiben zusammen wohnen, aber dort, wo sie es aushalten kann. Oder, wenn er keinen Kompromiss eingehen will, nun, then he IS gonna be thrown in at the deep end. Vermeiden kann er es, wenn er will. Da muss er schon wissen, wo seine Prioritäten sind.

gruss, isabel

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