AllensbachStudie: moslems antisemitischer als afd-anhaenger

Danke an @S.zschoche & Co. dass man so noch mal die Möglichkeit bekommt, die thematisch verzerrte Diskussion neu zu öffnen. In der Vordiskussion wurden die Vorurteile von Moslems gegenüber Juden in Deutschland hinsichtlich ihrer Ursachen banalisierend mit einer israelischen Schiffsenterung im Mittelmeer bzw. dem Nahostkonflikt in Verbindung gebracht, welcher „substantieller“ Grund sei „ Juden skeptisch gegenüber zu stehen". Oder die Aussagekraft der Studie des renommierten Allensbachinstituts wurde insgesamt angezweifelt.

Auslöser für die Studie waren zwar die Ausschreitungen gegen Juden und Synagogen in Deutschland im Zuge des Nahostkonflikts im Mai 2021; jedoch dürften die wenigsten in Deutschland lebenden Moslems bereits schon aufgrund ihrer Herkunft in keiner Weise von dem Nahostkonflikt betroffen gewesen sein. Das gleiche gilt für die in Deutschland lebenden Juden, auf die sich diese Vorurteile beziehen und welche auch nicht für die Politik Israels verantwortlich sind.

Antisemitische Stereotype und Ressentiments sind unter Muslimen in Deutschland deutlich stärker vertreten als im Bevölkerungsdurchschnitt. Zudem stimmen Wähler der AfD antisemitischen Aussagen deutlich häufiger zu als Wähler anderer Parteien. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Repräsentativbefragung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des American Jewish Committee (AJC). Die Befragung liegt WELT vor.>

Demnach teilen knapp 22 Prozent der Bevölkerung im Land antisemitische Einstellungen – ein Befund, der seit vielen Jahren von Studien konstant nachgewiesen wird. Unter den befragten Muslimen liegt die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen bei knapp 46 Prozent.<

So ist etwa gut jeder Dritte in der nicht-muslimischen Bevölkerung der Ansicht, dass Juden den Status als Opfer des Holocaust zu ihrem Vorteil ausnutzten. Unter den deutschsprachigen Muslimen stimmen hier ganze 54 Prozent zu. 23 Prozent der nicht-muslimischen Bevölkerung Deutschlands hängen dem antisemitischen Mythos an, dass Juden zu viel Macht in der Wirtschaft und im Finanzwesen hätten. Bei den befragten Muslimen stimmen sogar 49 Prozent dieser Aussage zu.<

Der Aussage „Juden sind reicher als der Durchschnitt der Deutschen“ stimmen 27 Prozent der Gesamtbevölkerung zu – sowie 47 Prozent der Muslime. Mit der Realität hat dies nichts zu tun: Rund 220.000 Menschen kamen seit den 1990er-Jahren als jüdische Kontingentflüchtlinge aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion nach Deutschland, sie machen rund 90 Prozent der in Deutschland lebenden Juden aus. Laut Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland leben zwischen 65.000 und 70.000 dieser Menschen in Altersarmut, darunter viele Holocaust-Überlebende.<

Ein Drittel der repräsentativ befragten Muslime macht Juden gar für viele Wirtschaftskrisen verantwortlich, dies gilt immerhin für elf Prozent der nicht-muslimischen Befragten.<

„Die Ergebnisse verdeutlichen abermals, dass Antisemitismus nicht allein ein Problem der politischen Ränder ist, sondern in der Mitte der Gesellschaft tief verankert ist“, sagt der Direktor des AJC Berlin, Remko Leemhuis. „Antisemitismus ist nicht allein ein Problem der muslimischen Community. Allerdings kann dieses immense Problem auch nicht ausgeblendet werden, wenn der Kampf gegen Antisemitismus erfolgreich sein soll.“

Die Befragung weist in der muslimischen Bevölkerung zudem einen engen Zusammenhang zwischen dem Grad der Religiosität und antisemitischen Ressentiments nach .<

So stimmen diejenigen Muslime, die einen häufigen Moscheebesuch angaben, den abgefragten antisemitischen Aussagen deutlich häufiger zu als diejenigen Muslime, die angaben, nur gelegentlich, selten oder nie einen Gottesdienst zu besuchen. Allerdings ist die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen unter den seltenen Moscheegängern teilweise niedriger als die unter denjenigen, die nie einen Gottesdienst besuchen.<

Deutliche Unterschiede zeigen sich auch in den Einstellungen gegenüber Israel. Von den befragten Nichtmuslimen haben 54 Prozent ein „gutes“ oder „sehr gutes“ Bild vom jüdischen Staat. Bei den Muslimen trifft dies nur auf 19 Prozent der Befragten zu, während zwei Drittel angeben, ein „schlechtes“ oder „sehr schlechtes“ Bild von Israel zu haben. Antisemitische Ressentiments sind unter Personen, die von Israel ein schlechtes Bild haben, deutlich stärker verbreitet.<

Das AJC hat zudem untersuchen lassen, wie sich die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen unter den Wählern der im Bundestag vertretenen Parteien unterscheidet. Auffällig hierbei: Bei allen abgefragten Aussagen sind die Zustimmungswerte unter Anhängern der AfD am höchsten und unter Anhängern der Grünen am niedrigsten.<

So teilen ganze 48 Prozent der befragten AfD-Wähler die Ansicht, dass Juden den Holocaust zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzten, bei den Grünen-Wählern sind es 24 Prozent, in der Gesamtbevölkerung 34 Prozent. 46 Prozent der AfD-Wähler halten Juden für reicher als den Durchschnitt der Deutschen, unter den Grünen-Wählern sind es 20 Prozent, in der Gesamtbevölkerung 27 Prozent.<

Auch beim Gedenken an die nationalsozialistische Judenvernichtung zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den befragten Gruppen. Zwar halten insgesamt 91 Prozent das Holocaust-Gedenken für wichtig. Unter den Jüngeren (14 Prozent), Muslimen (21 Prozent) und AfD-Anhängern (24 Prozent) ist allerdings auch die Auffassung verbreitet, dass das Gedenken „nicht so wichtig“ sei.<

Bereits im Oktober vergangenen Jahres zeigte eine repräsentative Befragung, die vom Zentralrat der Juden in Deutschland in Auftrag gegeben und vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt wurde, dass Anhänger der AfD überdurchschnittlich häufig antisemitischen Aussagen zustimmen.<

Weitere Ergebnisse der neuen Befragung: 60 Prozent der Gesamtbevölkerung sowie 53 Prozent der Muslime halten Antisemitismus für ein weit verbreitetes Problem. 43 Prozent der Gesamtbevölkerung und 37 Prozent der Muslime halten dabei rechtsextreme Ansichten für die wichtigste Ursache des Judenhasses.<

Islamistische Ansichten halten hingegen nur 17 Prozent der Gesamtbevölkerung und acht Prozent der Muslime für die wichtigste Ursache. Zwei Drittel der Muslime und 73 Prozent der Gesamtbevölkerung betrachten Antisemitismus als ein Problem, das nicht nur die Juden, sondern die Gesellschaft als Ganzes betrifft.<

Für die Untersuchung befragte das Allensbach-Institut bereits zwischen dem 22. Dezember 2021 und dem 18. Januar 2022 1586 deutschsprachige Personen ab 18 Jahren, von ihnen 561 Muslime. Zur Angleichung der Stichproben an die Grundgesamtheit erfolgte eine Gewichtung auf Basis des Mikrozensus 2020 sowie der Studie „Muslimisches Leben in Deutschland 2020“ des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge.<

Wenn die Befragung in der muslimischen Bevölkerung nun einen engen Zusammenhang zwischen dem Grad der Religiosität und antisemitischen Ressentiments nachgewiesen hat, worauf ist das zurückzuführen? Auf das Dogma der Schriften des Koran oder dessen neuzeitliche Auslegung in Gemeinden und Gottesdiensten in Deutschland?

Beste Grüße
rakete

Mich würde ein vergleichbare Studie interessieren, allerdings sollten Juden in Deutschland über ihre Meinungen bezüglich Arabern befragt werden.

Denn ich bin der Meinung, dass in jedem Volk Vorurteile gegenüber anderen Völkern existieren.

Die wenigsten Vorurteile hat man normalerweise gegenüber Völkern von denen man so gut wie nichts weiß und die möglichst 10.000 km entfernt sind.

Ich vermute mal, dass z.B. bei einer Befragung orthodoxer, jüdischer Siedler im Palästinenser-Gebiet die Meinung über Palästinenser/Araber auch nicht gerade so ist, dass uns das gefallen würde.
Juden in anderen Ländern, die noch nie mit Palästinensern direkt in Kontakt waren, werden vermutlich wesentlich liberaler als die Juden in Palästina über Araber und Palästinenser denken.

Da der Anlass für die Studie der „öffentliche“ und vor allem auch offene Hass gegen Juden war, wirst du keine vergleichbare Studie bekommen. Juden die hier hier gegen Araber derartig demonstrieren, wirst du kaum finden:

Steine auf die Synagoge in Bonn, brennende Israel-Fahnen, Attacken gegen Jüdinnen und Juden auf der Straße, aggressive Demonstrationen tausender Feinde Israels<

Am Hermannplatz gerieten zwei junge Jüdinnen und ein Jude in einen antisemitischen Mob. Die Frauen wurden als „Zionistenhure“ beschimpft, die Polizei schritt ein, die jüdische Gruppe fühlte sich dennoch unsensibel behandelt.<

Dass Jüdinnen und Juden in Deutschland schildern, sich im Angesicht einer Vielzahl antisemitischer Anfeindung alleingelassen zu fühlen, zeige, „dass wir diesem Anspruch nur unzureichend gerecht werden“, mahnte Kühnert<

Fast zwanzig Minuten müssen sich die Freunde gegen ständige Anfeindungen wehren. Mehrmals versuchen Beteiligte, den Dreien ihre Smartphones aus der Hand zu schlagen, Adam wird erst homophob beleidigt und dann körperlich angegriffen. Ein Mann droht: „Ich spucke euch in die Fresse“<

Wo bitteschön rotten sich in Deutschland jüdische Mitbürger zusammen, um Hass-Demos, meinetwegen wegen Gaza, zu veranstalten und gegenüber inländischen Palästinensern Gewalt auszuüben ?

So etwas habe ich noch nicht gehört.

Zufrieden?

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Indem man ihnen pauschal Antisemitismus unterstellt?
Ich sehe als einzige Möglichkeit mit antisemitischen Vorfällen umzugehen: schnelle und scharfe strafrechtliche Sanktion. Das würde aber auch bedeuten, dass die Politik aus ihrer feigen Deckung hervorkommt.

Hier in Deutschland darf es nicht um Palästinenser oder Juden gehen sondern einzig um die Einhaltung des Strafrechts. So, wie das bisher gehandhabt wird, macht sich Deutschland und seine Justiz nur lächerlich.

Bei 54 % ist es Tatsache, dass es eine Unterstellung ist.

Das ist Deine Schlußfolgerung,

Da muß sich CDU/CSU an die Nase fassen. Und die Zusammenarbeit mit Ditip war schon immer ein Fehler - Erdogans Einfalltor gegen Demokratie.

Ich sehe mit unseren Politikern keine Chance effektive Maßnahmen durchzusetzen, es wird immer sofort eingeknickt, wenn die Religionsfreiheit ins Spiel kommt. Die muslimischen Funktionäre berufen sich ja gerne auf Freiheiten für sich in unserem Land, welche sie anderen Religionen in ihren (Herkunfts-)Ländern (nicht in allen) verweigern.

Ich weiss nicht, was du ausdrücken willst. 54% stimmen ja offenbar nicht antisemitischen Aussagen zu, da ja 46 % der Muslime antisemitischen Aussagen zustimmen.

Nein. Es ist die des Artikels:

…Die Befragung weist in der muslimischen Bevölkerung zudem einen engen Zusammenhang zwischen dem Grad der Religiosität und antisemitischen Ressentiments nach…

Zustimmung

Jetzt werden inzwischen auch ukrainische Kriegsflüchtlinge jüdischen Glaubens, die hier zur Schule gehen, Opfer der Judenfeindlichkeit.

Zwei jugendliche Syrer schlagen einem deutschen, jüdischen Teilnehmer einer Antisemitismusdemonstration das Auge blind. Was hat der arme Mensch diesen Jungen getan?
Die "Saat der Gewalt " ist aufgegangen.

https://www.bz-berlin.de/polizei/menschen-vor-gericht/juedischem-demonstranten-das-auge-blind-geschlagen

Rakete, der Artikel aus der Welt beginnt mit „vor wenigen Jahren“. Wegen der Bezahlschranke kann ich nur den Anfang sehen. Ich rate dir, den Artikel nochmal konzentriert zu lesen um nicht aus Versehen Dinge zu verkünden, die gar nicht stimmen oder die Realität verzerren.

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Hallo Karl,
der Ukraine-Konflikt dauert seit 2014 an.
Und was ändert der konkrete Einwanderungsstatus an dem muslimuschen Judenhass hier in D, welcher Inhalt des Threads ist?

Es ist ein Grundübel unserer Zeit und der Medienlandschaft, dass alte Vorfälle immer wieder hervorgezerrt und wie als neu präsentiert werden.
Nur um Emotionen wieder aufzuregen und Auflagen oder Einschaltquoten zu erhöhen.

Jetzt beginnt also der Prozess gegen die beiden jugendlichen Schläger und man kann nur hoffen, dass die Strafe exemplarisch ausfällt.

Das Wichtigste ist ja schon versäumt worden, nämlich ein schneller Prozess und ein schnelles Urteil. Der Vorfall war ja wohl schon Mitte letzten Jahres.

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Alles klar, das ist ja deine Art zuzugeben, dass du ein Vorkommnis anführst, das schon viele Jahre her ist, dabei aber so tust, als sei es gestern geschehen.

Das wird nicht der Grund sein. Unmittelbar nach der Tat nimmt sich die Berichterstattung zurück. Insbesondere wenn gegen jungendliche Täter ermittelt wird. Bis zum Prozess ist auch noch unklar, ob überhaupt Anklage erhoben werden kann. Manche werden auch - wie so oft - psychische Krankheiten behaupten.

Ob das Opfer eine Entschädigung erwarten kann, ist dagen oft fraglich.

Eine angemessene Berichterstattung zum Tatzeitpunkt wäre durchaus zu begrüßen. Aber ich schätze doch, dass die Anklage nach eingehenden Ermittlungen mehr wissen als die Reporter unmittelbar nach Tat und Schulschluss.
Was macht dass Hassverbrechen für dich weniger verabscheuenswert ?

Alles klar, das ist jetzt deine Art zuzugeben, dass ich ins Schwarze getroffen habe: In dem du mir etwas vorwirfst, das ich nicht gesagt habe.
Habe aber keine Lust, dein Spielchen mitzuspielen, tut mir leid.

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Ich hab dir nichts vorgeworfen, sondern eine konkrete Frage gestellt. Ich formuliere anders:
Ist das Hassverbrechen für dich trotzdem verabscheuenswert?

In deinem Posting ist von „jetzt“ die Rede und im Artikel, auf den du dich beziehst, geht es um eine Tat, die ein paar Jahre zurückliegt. Dass das nicht zusammen passt, ist für jeden ersichtlich. @Karl2 hat dich sehr höflich auf die Diskrepanz aufmerksam gemacht und anstatt den Anstand zu haben deinen Irrtum einzugestehen, unterstellst du ihm aus dem Nichts, er fände das Verbrechen „weniger verabscheuenswert“. Das ist widerliche Hetze auf primitivstem Niveau.

Du hast den Artikel entweder nicht gelesen oder über den Inhalt gelogen. Wie wäre es, wenn du ein Mal in deinem Leben für einen Fehler geradestehst?

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Was du für einen Unsinn schreibst. Ist dir das nicht peinlich?
Taten, wegen denen prozessiert wird, liegen „nicht gerade selten“ ein paar Jahre zurück.

Dass du Antisemitismus verharmlost, ist uns ja inzwischen hinreichend klar.
Die Frage ging jedoch an Karl, den ich eigentlich unvoreingenommener eingeschätzt hätte.

@Karl2 Es bleibt eine widerliche antisemitische Tat. Ich unterstelle mal, dass dir das klar ist.

Du hast geschrieben, dass „jetzt auch ukrainische Kriegsflüchtlinge jüdischen Glaubens Opfer werden“. Kein Wort von „Prozess“, was mich zurück zur Frage bringt, ob du den Artikel nicht gelesen oder wie üblich gelogen hast?

Deine völlig irrationale Reaktion auf Karls Anmerkung lässt vermuten, dass du mal wieder bei einer Lüge ertappt wurdest und jetzt die Flucht nach vorne antrittst.

Ach, es war ja nur eine Frage…

Was dich dazu bewogen hat, ausgerechnet ein Hakenkreuz auf deine Stirn tätowieren zu lassen?

Das ist auch so. Ich stimme ganz unvoreingenommen zu 100 Prozent dem zu, was Penegrin in diesem Artikelstrang schreibt. Und damit ist praktischer Weise alles beantwortet. Sollte dir etwas unklar sein, lies einfach in Ruhe nochmal!