Allgemeinmedizin

Liebe/-r Experte/-in,

ich habe eine vielleicht ungewöhnliche Frage.
Also soweit ich weiß ist Durst ein Signal das der Flüssigkeitshaushalt im Körper gestört oder zu niedrig ist. Warum ist der Durst nach dem Trinken so schnell vorbei? Der Körper ist meines Wissens nicht in der Lage Flüssigkeit so schnell aufzunehmen.

Gruß

Markus

Liebe/-r Experte/-in,

ich habe eine vielleicht ungewöhnliche Frage.

>> Das stimmt allerdings- betrifft die Frage auch eher die menschliche Physiologie… Trotzdem versuche ich weiter zu helfen.

Also soweit ich weiß ist Durst ein Signal das der
Flüssigkeitshaushalt im Körper gestört oder zu niedrig ist.

>> So ist es. Der Körper (genauer: Hypothalamus) schüttet ADH (antidiuretisches Hormon) aus. Das erzeugt u. a. das Durstgefühl

Warum ist der Durst nach dem Trinken so schnell vorbei? Der
Körper ist meines Wissens nicht in der Lage Flüssigkeit so
schnell aufzunehmen.

>> Doch das geht sehr schnell, das liegt im „Wenige- Minuten-Bereich“. Eigenen Erfahrungen nach dauert es nur etwa 2- 3 Minuten bis das Durstgefühl nachlässt. Beispielsweise gibt man bei akuter Hypoglykämie (Unterzuckerung) Apfelsaft zu trinken, vorausgesetzt der Patient ist noch ansprechbar. Hier geht es zwar um die Resorption des Zuckers im oberen Dünndarm, die des Wassers folgt aber passiv parallel, verständlicherweise aber eben so schnell. Stichwort Osmose.

>> Ich hoffe ich habe helfen können?? MfG Dr. S. F.

Gruß

Markus

Hallo Markus,

das ist tatsächlich eine sehr gute Frage, über die ich noch nie nachgedacht habe - und auf die ich auch keine Antwort weiß. Sie haben recht, man sollte meinen dass man so lange Durst hat und trinkt bis das Wasser im Körper angekommen ist. Das ist aber ganz sicher nicht der Fall.
Umgekehrt ist es übrigens - fällt mir jetzt mal auf - seltsam, dass Menschen, die über Durst klagen und eine Infusion von Wasser bekommen, auch noch längere Zeit danach über Durst klagen, der vergeht erst viel später. Irgendwie scheint da ein Regulator im Magen zu liegen, evtl. über Dehnungsrezeptoren - aber das ist nur eine Mutmaßung. Diese Frage kann Ihnen am besten ein Physiologe beantworten, ich denke die meisten Mediziner werden da passen (oder sich irgendeine Erklärung aus en Fingern saugen).

Viele Grüße,
Dr. Barbara Gorißen

Hallo Markus,

diese Frage kann ich leider auch nicht beantworte, müßte man mal einen Stoffwechselphysiologen fragen.

Grüße von Ilona

Hallo,

das war bisher die beste und plausibelste Antwort.
VielenDank!

Gruß

Markus

Hallo,

vielen Dank für die Antwort.

Gruß

Markus

Hallo,

vielen Dank für die Antwort.

Gruß

Markus.

Lieber Markus,
keine wissenschaftliche Antwort, sondern eine aus der alltäglichen Lebenserfahrung: der Durst ist nicht bei jedem schnell vorbei. Es hängt doch wohl vom Getränk ab. Cola, Limonade, Bier macht oft noch mehr Durst als Wasser, Tee oder Fruchtsaft. Der Mensch ist auch keine rein rational erklärbare Maschine sondern ein Wesen voller Emotionen. Diese beeinflussen auch das Sättigungsgefühl, den Hunger oder Durst.
Viele Grüße
C.P.

Hallo Markus,
mein Physiologie-Seminar habe ich zwar über 20 Jahre hinter mir, werde aber trotzdem versuchen, Deine Frage zu beantworten.
Der erste nachweisbare Checkpoint zum Messen des Trinkvolumens sind die Dehnungsrezeptoren im Magen, die melden können, wenn der Magen „voll“ ist (=wenige Sekunden).
Aus meiner Zeit in der Röntgenabteilung kann ich versichern, dass die Flüssigkeit sofort in den Zwölffingerdarm weitergeleitet wird (innerhalb weniger Sekunden). Der Darm dort wird ebenfalls gedehnt, was zu einer verstärkten Resorption (=Aufnahme) führt.
Wie lange die Passage durch die Leber dauert, weiss ich jetzt nicht mehr, aber die Karotiden (Halsschlagadern) besitzen ebenfalls Dehnungs-/Volumenrezeptoren, die umgehend der „Zentrale“ und den Nieren „Bescheid“ geben: Obacht! Genug!
Ist die Flüssigkeit erstmal im Kreislauf (nach der Leber) braucht sie weniger als 20 Sekunden (ca.10 Sek. bis zu den Nieren), um an jede Stelle des Körpers zu gelangen.
Subjektiv bin ich der Meinung, dass es mit den Jahren, also über die Erfahrung, auch eine „Feineinstellung“ über die Zunge gibt, die das ungefähr benötigte bzw. das gerade vorübergeflossene Volumen abschätzen kann: daher kann man als vorübegehende Lösung bei Wassermangel auch einen Eiswürfel lutschen, um die Zunge und sein Durstgefühl (temporär) zu überlisten.
Sollte ein Kollege noch weitere sinnvolle Erklärungen parat haben, wäre ich für eine Rückmeldung dankbar.

Fred

Hallo Markus,

die Frage ist tatsächlich ungewöhnlich und ich muss zugeben, dass ich sie nicht wirklich beantworten kann. Da Durst im Hals empfunden wird (jedenfalls ist das bei mir so), könnte ich mir vorstellen, dass Rezeptoren im Schlund die Flüssigkeitsaufnahme registrieren und ans Gehirn weitermelden. Abgesehen davon ist es bei mir nicht so, dass nach dem Trinken der Durst schnell abklingt. Die Frage solltest Du einem Professor für Physiologie an einem Physiologie-Institut einer Universität vorlegen.