Alternatives Familienmodell

Hallo Bellawa.

Es hat sich immer wieder gezeigt, dass andere Familienmodelle im Prinzip nicht funktionieren.
Es mag eine Zeit lang, wenn sich alle Beteiligten zusammen reißen und sich freiwillig den verschiedensten Tabus unterwerfen, gut gehen, aber am Schluss tendiert es eben doch wieder zur Zweier- Paarbeziehung.
Und das gilt auch, wenn in einigen Nischenkulturen heutzutage noch andere Modelle, die aus gewissen Notwendigkeiten heraus entstanden sind, existieren.

Der Grund dafür ist zweifellos genetische Veranlagung.

Ich nehme mal das Beispiel von Frau Weber, weiter unten, wonach Männchen die Nachkommen, die ihre Partnerin mit anderen Männchen hatte, töten. Wobei vergessen wurde, dass die Weibchen in dieser Situation, ihre früheren Nachkommen auch mehr oder weniger vernachlässigen und sie kaum verteidigen.
Ist bei vielen Tierarten bekannt und dient dem Männchen eben dazu, für seine eigenen Gene zu sorgen und nicht für fremde. Dem Weibchen dient das Verhalten dazu, eine bessere Chance für seine Gene mit einem stärkeren Männchen zu haben.

Nun weiß natürlich kein Tier, warum es so handelt. Warum etwa ein Löwen seine Stiefkinder hasst usw. Er überlegt ja nicht. Diese Eigenschaft, des Hassens fremder Kinder ist einfach in ihm, ist angeboren und wird zum geeigneten Zeitpunkt ausgelöst.

Das Perverse daran ist nun, dass, fast immer, wenn beim Menschen Kindesmisshandlung vorkommt, genau diese Situation vorliegt.

Eine Frau, mit einem Kind aus einer früheren Beziehung, um das sie sich nicht mehr groß kümmert und ein neuer Partner, der dieses Kind hasst. Warum weiß er meist selber nicht.
Zum Glück hat sich der Mensch nun soweit in der Hand, dass er diesen Hass steuern, verdrängen, kompensieren kann. Leider kann er es aber nicht immer.
Und die Märchen von den bösen Stiefeltern sind keineswegs nur erfunden.

Das mag als Beispiel dafür dienen, wie sehr auch unsere Eheform in unserem Innersten fest gelegt ist.

Männer und Frauen mögen fremd gehen, auch das ist genetisch festgelegt, genauso genetisch festgelegt ist aber auch, dass sie, gemeinsam mit dem Erzeuger, den eigenen Nachwuchs groß ziehen sollen.

Da mögen wir uns in der Theorie noch so schöne Modelle ausdenken.

Gruß, Nemo.

Hallo auch,

Und Du glaubst - zusätzlich zu dem, was hier schon alles
geschrieben wurde - auch noch ernsthaft, dass ein Bruder,
Cousin oder sonstiger Verwandter Zeit und Geld in dem Maße wie
ein leiblicher Vater in D e i n e Kinder investieren
möchte

Ja, weil es auch S E I N E Kinder sind. Und das zu 100% sicher, anders als für meinen Partner: Dem kann ich eines unterjubeln.

a) nicht zu langweilig in einer Beziehung wird und

Nein, um als männliche Bezugsperson zu fungieren.

b) Du ohne Gewissensbisse mit jedem Mann, den Du gerade
interessant findest, Sex haben kannst?

Richtig, denn ein Gewissen in diesem Sinne gäbe es dann nicht. Es gäbe nur freiwillig, offen und freudig gelebte Sexualität ohne Moralkeulen und schwachsinnige Gebote von Kirchen.

Das allerdings muss man sich mal auf der Zunge zergehen
lassen. Aber wenigstens brauchst Du keiner Babysitter, weil ja
Dein Bruder auf die Kids aufpasst, während Du…

Richtig. Und die Schwester seiner Freundin auf deren Kinder, während er …

(Du kannst es nicht einmal ausschreiben, was für mich schon alles sagt!)

Dass Männer an i h r e n Kindern hängen und
sie von ganzem Herzen lieben, scheinst nicht zu kennen.

Doch, natürlich kenne ich das. Aber ich beschreibe auch eine Utopie, Science Fiction, und nicht meine realen Bekannten und Verwandten.

Grüße Bellawa.

Hallo auch,

also meine Gefühle für meinen Bruder sind im Vergleich zu den
Gefühlen für einen Partner so unterschiedlich wie Tag und
Nacht.

Natürlich, das ist auch gut so. Wenn du dich dann irgendwann von deinem Bruder trennst und einen neuen Bruder finden wirst, wird dir der Unterschied klar sein. :smiley:

Du solltest von dem Gedanken, (d)ein Leben als gescheitert
anzusehen, nur weil eine Ehe in die Brüche geht, dringend
wegkommen. Kriegen Psychologen bestimmt hin.

Aha, ein schöner Versuch von deinem argumentativen Notstand abzulenken und ein ad hominem einstreuen zu versuchen. Ich muß dich aber enttäuschen, bei mir ist keine Ehe „gescheitert“ noch bin ich verlassen oder betrogen worden :smiley:

Ich dachte es geht darum, dass in deinem Beispiel angeblich
mehr Menschen glücklich sind mit ihrem Leben.

Ja, davon gehe ich aus.

Selbst wenn sie in Wirklichkeit todunglücklich ist und jemand
anderes liebt. Wenn sie sich trennt und zu ihrem neuen Lover
geht, ist sie wahrscheinlich viel glücklicher! Nach deiner
Theorie aber nicht, denn sie ist im Leben gescheitert.

Das ist nicht MEINE Theorie sondern die herrschende Meinung. ICH PERSÖNLICH halte weder von Ehe bis zum Tod noch Monogamie besonders viel :wink:

Hast du wirklich schon mal jemanden so richtig geliebt? Dann
würdest du diese Liebe nicht mit der Liebe zu einem Verwandten
gleichsetzen.

Was ich auch nie gemacht habe, im Gegenteil.

Die Liebe schenkt einem halt die schönsten Gefühle der Welt -
aber auch die schlimmsten, die unglaublich weh tun können.
Solche Extreme gibt es bei mir Verwandten gegenüber nicht.

Du verwechselst erotische Anziehung mit Liebe.

Ja, sowas kann passieren. Aber nur weil du zuviel Angst hast,
verletzt zu werden, kannst du doch diese Gefühle nicht
verhindern wollen!

Das verstehe ich jetzt nicht. Worauf bezieht sich das?

Grüße Bellawa.

Moin!

Und Du glaubst - zusätzlich zu dem, was hier schon alles
geschrieben wurde - auch noch ernsthaft, dass ein Bruder,
Cousin oder sonstiger Verwandter Zeit und Geld in dem Maße wie
ein leiblicher Vater in D e i n e Kinder investieren
möchte, damit es Dir
a) nicht zu langweilig in einer Beziehung wird und
b) Du ohne Gewissensbisse mit jedem Mann, den Du gerade
interessant findest, Sex haben kannst?

Warum denn gleich so aggressiv? Projizieren wir hier vielleicht eigene Erfahrungen?

Das Modell, wie Bellawa es beschreibt, bietet die Freiheit doch auch dem Bruder, denn der kann seine sexuellen Vorstellungen genauso ausleben. Er kümmert sich dann aber nicht um seinen leiblichen Kinder, sondern um die aus seiner Familie, hier also der Schwester. Seine leiblichen Kinder werden von den Brüdern ihrer Mütter aufgezogen usw.
Es geht Bellawa hier gar nicht nur um ihre eigenen Bedürfnisse.
Wenn du keinen Sex ohne Gewissensbisse haben kannst, dann ist dieses Modell natürlich nix für dich.

Das allerdings muss man sich mal auf der Zunge zergehen
lassen. Aber wenigstens brauchst Du keiner Babysitter, weil ja
Dein Bruder auf die Kids aufpasst, während Du…

Jaja, wie egoistisch!
Lies nochmal genauer. Der Bruder geht auch mal aus und die Mutter passt selbst auf die Kinder auf. Sie erziehen sie gemeinsam

Außerdem finde ich Deine Meinung über Männer im Allgemeinen
und ihre Beziehung zu ihren Kindern im Besonderen recht
erschreckend. Dass Männer an i h r e n Kindern hängen und
sie von ganzem Herzen lieben, scheinst nicht zu kennen.

Na, wie überraschend ist dies in unserer Gesellschaft? Mach ihr das nicht zum Vorwurf. Du hast doch genausolche Klischees verinnerlicht.

Gruß, ChrisTine

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Also werden die Fetzen aus anderen Gründen fliegen.
Und dann hilft nicht mal mehr die Scheidung.

Das ist richtig und ein wirklich guter Einwand. Das ist ein massiver Schwachpunkt. Sollte man es sich mit der gesamten Verwandtschaft verscherzen, sieht es düster aus.

Wie man das löst, weiß ich jetzt auch nicht. Vielleicht allein leben?

Grüße Bellawa.

Hallo auch,

Ist bei vielen Tierarten bekannt und dient dem Männchen eben
dazu, für seine eigenen Gene zu sorgen und nicht für fremde.

Das ist richtig, nur stimmt der Einwand nicht: Die Kinder der Schwester sind die eigenen Gene, zumindest zu 25%, dafür dieses aber mit 100%iger Garantie!

Grüße Bellawa.

Hallo Bellawa,

Meine Utopie muß schon gewisse Kriterien erfüllen:

  • es darf keinen Zwang wie in einer Diktatur geben (Wegnehmen
    der Kinder,…)

Aber die biologischen Väter sind nur für 2 Minuten des Geschlechtsaktes nötig? Dann können sie hin gehen wo der Pfeffer wächst? Keine Beziehung des Vaters zu seinem Kind?

  • das Denken der Menschen muß einleuchtend sein (es muß ihnen
    gutgehen, daß sie freiwillig so leben, keine Irren und
    Verrückte.)

Siehe oben. Und „die Männer“ leben freiwillig so, daß ihnen ihr Nachwuchs völlig egal ist. Und sie sind freiwillig damit einverstanden, daß sie nur als Zeugungshelfer benötigt werden?

Bitte kein „wenn“ und „es könnte sein“ mehr, denn dann konstruiere ich auch Modelle, die mir zwar zuwieder sind, aber nach Deinen Kriterien trotz aller Frauenfeindlichkeit „funktionieren“. Natürlich unterstelle ich, daß die Frauen - denkbarerweise - mit der Situation „freiwillig zufrieden“ sind.

Danke, bitte keine weiteren Diskussionen hier. Zumindestens nciht für mich.

Gruß
Jörg Zabel

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Hallo Bellawa,

Ein Vergleich: Mit welcher Sprache sprichst du gewandter, die,
die dir „zugeteilt“ wurde, oder Englisch, Französisch,
Japanisch? Das mit dem man aufwächst, ist einem immer näher.
Aus trivialen Gründen: weil wir nur eines davon haben. Was
nachher kommt, ist beliebig und ersetzbar.

da sehe ich aber doch einen entscheidenden Unterschied; der Vergleich mit der Sprache hinkt einfach:

  • in einer Sprache wird man durch mehr Zeit zum Üben besser
  • einem Menschen liebt man nicht zwingend dadurch mehr, mehr Zeit mit ihm verbringen zu müssen
  • eine Sprache kann nicht „böse“ oder „gut“ zu einem sein
  • ein Mensch kann „böse“ oder „gut“ zu einem sein.

Nicht umsonst stecken viele Leute, die mit einem engen
Verwandten ein Problem haben, oft in einem argen Zwiespalt -
wie oft hört man „Aber ich kann doch meinen Bruder/Vater,
meine Mutter/Schwester nicht verklagen/anzeigen!“

Genau, weil man nur eine Mutter hat, nur einen Vater und nur
eine Schwester. Instinktiv fällt es uns schwer sie zu
schädigen. DAs nennt man Liebe.

Nein, ich rede nicht von Liebe - ich rede von einer Situation, in der man sich nicht versteht!
Genau dies wird einem aber _von außen_ aufgedrängt:

Kind: „Ich mag nicht zu … [Oma, Opa, Tante,…]“ - Eltern: „Aber das ist doch dein(e)… [Oma, Opa, Tante,…]!“
Auch interessant, was meist passiert, wenn jemand lieber zum Geburtstag eines Kumpels statt zum Geburtstag eines Elternteils (die beide am selben Tag stattfinden) geht.
Oder, wie über einen geredet wird, wenn man sich eben mit einem nahen Verwandten nicht versteht.

Aus einer Beziehung geht es sich da doch leichter.

Natürlich, weil der Ehepartner ein Fremder war und binnen
einer Sekunde wieder einer wird.

Ist es denn aber nicht gut, wenn man gehen kann, wenn man sich nicht mehr versteht, anstatt in einer Art Familienclan festgehalten zu werden?

Erotische Anziehung passiert durch Fremdheit und Neuheit. Was
man Liebe nennt, ist Vertrautheit. Die passen eigentlich gar
nicht zusammen. Daß sie das tun *müssen*, ist eine Erfindung
der neuesten Mode. Funktionieren tut es sowieso nicht,
jedenfalls in mehr als der Hälfte der Fälle nicht.

Es kann aber zusammenpassen. Und wenn man sich dafür entscheidet, warum nicht? Gerade Vertrautheit kann auch ungeheuer erotisch machen - weil man weiß, dass der andere (auch in sexueller Hinsicht) weiß was einem gefällt, z.B.

Viele Grüße,
Nina

Khasi
Hallo Bellawa,

ich wusste, dass ich vor langer, langer Zeit während meines Ethnologie-Studiums einmal über genau Dein Modell gestolpert bin, und unermüdliches Wühlen in meinen hinteren Gehirnzellen hat es wieder zum Vorschein gebracht: die Khasi.

http://de.wikipedia.org/wiki/Khasi_%28Ethnie%29

_Die Khasi haben vollkommene Matrilinearität: Die Familienmitglieder erhalten den Namen der mütterlichen Familie und gehören nur zu dieser. Beim Tod der Mutter erbt die jüngste Tochter die Würde, Rechte und Pflichten des Sippenoberhauptes (Prinzip der Ultimogenitur). Hinzu tritt die Matrilokalität, die besagt, dass alle direkten Verwandten, männliche wie weibliche, auch wenn sie erwachsen sind, im Sippenhaus der Mutter wohnen bleiben. Frauen verlassen das mütterliche Clanhaus und damit ihre wirtschaftliche und soziale Sicherheit niemals. Die matriarchale Familie besteht zumindest aus drei Generationen und wird deswegen häufig als Clan bezeichnet. Entsprechend groß sind die sogenannten „Langhäuser“, die eine Länge von 100 m erreichen können, weil Sippenmitglieder kontinuierlich Anbauten errichten.

Die Männer sind als Söhne, Brüder oder Onkel mütterlicherseits im Haus der Sippenmutter daheim. Typisch ist die sogenannte Besuchsehe – die Männer leben weiterhin im Mutterhaus und besuchen ihre Ehefrauen lediglich nachts in deren Sippenhaus. Sie haben dort kein Wohnrecht. Ehegatten bilden also niemals eine ökonomische Einheit, daher gibt es keine wechselseitige finanzielle Abhängigkeit. So wie die eheliche Verbindung ohne großes Zeremoniell beginnt, so kann sie auch mit einer formlosen Scheidung enden. Es genügt eine einfache Geste des Nicht-mehr-Mögens auf beiden Seiten und die Partner trennen sich. Serielle eheliche Partnerschaften sind üblich, aber auch lebenslang andauernde Liebesbeziehungen sind möglich. So wie der Ehemann nicht dem hiesigen Verständnis eines Ehepartners entspricht, so wenig tut es die Vaterschaft, die als nachrangig gilt. Jeder Mann fühlt sich vielmehr als Mutterbruder mit den Kindern seiner Schwestern, also den Nichten und Neffen, eng verbunden, für die er als sozialer Vater Verantwortung trägt (Avunculat*)._
(http://www.oif.ac.at/presse/bzw/artikel.asp?Rubrik=3…)

Für alle Kritiker: Es ist also durchaus keine ‚unnatürliche‘, erfundene Lebensform, die auf Dauer keinen Bestand haben könnte.

Gruß

=^…^=

*von lat. ‚avunculus‘ = Onkel
http://de.wikipedia.org/wiki/Avunkulat

Es geht doch!
siehe oben

=^…^=

Hallo Bellawa,

Das ist richtig und ein wirklich guter Einwand. Das ist ein
massiver Schwachpunkt. Sollte man es sich mit der gesamten
Verwandtschaft verscherzen, sieht es düster aus.

Wie man das löst, weiß ich jetzt auch nicht. Vielleicht allein
leben?

bzgl. Verwandtschaft besteht das Problem, dass es sich hier um ein Geflecht handelt:
Wenn A sich mit B nicht gut versteht, aber mit C, ergibt sich ein Problem, wenn sich B mit C gut versteht - z.B. jemand mag seine Cousine, aber nicht seine Tante, Tante und Cousine verstehen sich aber gut. So ein Konflikt kann sich rasch aufweiten.
Bei größeren Familienverbünden ergibt sich sowas zwangsläufig, sobald irgendwo „der Wurm drin ist“.

Viele Grüße,
Nina

Hallo auch,

da sehe ich aber doch einen entscheidenden Unterschied; der
Vergleich mit der Sprache hinkt einfach:

Ja, der war Mist. Mir fällt kein besserer ein. Vielleicht Heimatdorf? Da hast du genau eines. Vielleicht magst du das nicht oder ziehst weg, aber es bleibt doch da.

Ist es denn aber nicht gut, wenn man gehen kann, wenn man sich
nicht mehr versteht, anstatt in einer Art Familienclan
festgehalten zu werden?

Dieses „Gehen“ wird aber als Scheitern betrachtet. Es ist kulturell nicht vorgesehen, daß eine Ehe auf Zeit besteht, sagen wir 10 Jahre, dann geht man auseinander. Das gilt als „Scheitern“. Und noch mehr: Die Religion sieht eine Trennung nicht einmal vor!

Gerade Vertrautheit kann auch
ungeheuer erotisch machen - weil man weiß, dass der andere
(auch in sexueller Hinsicht) weiß was einem gefällt, z.B.

Jaja, deswegen gehen alle nach 10 Jahren in den Sexshop, nach 15 Jahren in den Swingerclub, und wenn gar nichts mehr geht, kommt eine Geliebte. :smiley: Der Sex wird nicht besser mit der Zeit, sondern schlechter. Jedenfalls für die Mehrheit der Männer (behaupte ich einmal). Für Frauen wird er evt. weniger, was sie nicht stört (behaupte ich einmal). Ja ich weiß, Klischees, aber es deckt sich mit dem, was man hier so liest.

Grüße Bellawa.

Hallo auch,

Und Du glaubst - zusätzlich zu dem, was hier schon alles
geschrieben wurde - auch noch ernsthaft, dass ein Bruder,
Cousin oder sonstiger Verwandter Zeit und Geld in dem Maße wie
ein leiblicher Vater in D e i n e Kinder investieren
möchte

Ja, weil es auch S E I N E Kinder sind. Und das zu 100%
sicher, anders als für meinen Partner: Dem kann ich eines
unterjubeln.

es sind nicht seine Kinder, sondern die seiner Schwester mit (irgendeinem) Mann. Und warum sollte ich denn meinem Mann ein Kind unterjubeln?

a) nicht zu langweilig in einer Beziehung wird und

Nein, um als männliche Bezugsperson zu fungieren.

b) Du ohne Gewissensbisse mit jedem Mann, den Du gerade
interessant findest, Sex haben kannst?

Richtig, denn ein Gewissen in diesem Sinne gäbe es dann nicht.
Es gäbe nur freiwillig, offen und freudig gelebte Sexualität
ohne Moralkeulen und schwachsinnige Gebote von Kirchen.

Was interessiert mich denn die Moralvorstellung der Kirche? Ich habe mir den Vater meiner Kinder sehr sorgfältig ausgesucht und habe mit ihm freiwillig, offen und freudig gelebte Sexualität. Ich liebe meine Brüder - allerdings würde ich nie auf die Idee kommen, mit ihnen zusammen zu ziehen und schon gar nicht mit ihnen Kinder großzuziehen.

Das allerdings muss man sich mal auf der Zunge zergehen
lassen. Aber wenigstens brauchst Du keiner Babysitter, weil ja
Dein Bruder auf die Kids aufpasst, während Du…

Richtig. Und die Schwester seiner Freundin auf deren Kinder,
während er …

(Du kannst es nicht einmal ausschreiben, was für mich schon
alles sagt!)

ich glaube nicht, dass Du mich gut genug kennst, um Dir eine Meinung über meine Sexualität zu machen. Im übrigen hatte ich das oben bereits ausgeschrieben und wollte mich nicht wiederholen. Was die sehr gewöhnlichen Ausdrücke für Sex betrifft, da hast Du schon recht, die benutze ich nicht so häufig - schon gar nicht in so einem Forum. Dirty Talking gehört da für mich eher zur Privatsphäre.

Dass Männer an i h r e n Kindern hängen und
sie von ganzem Herzen lieben, scheinst nicht zu kennen.

Doch, natürlich kenne ich das. Aber ich beschreibe auch eine
Utopie, Science Fiction, und nicht meine realen Bekannten und
Verwandten.

Na ja, ich denke mal die Väter hätten da doch schon lieber ihre eigenen Kinder. Warum soll Frau ihre Kinder „behalten“ dürfen und Mann die fremden Blagen großziehen???

Gru? Inge2

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Danke, bitte keine weiteren Diskussionen hier. Zumindestens
nciht für mich.

Die Aggressivität mancher Beiträge läßt aufhorchen.

Grüße Bellawa.

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Hallo auch,

damit hast du die Katze, ich meine den Vogel, abgeschossen! Danke für den wertvollen Hinweis. So verrückt sind meine Ideen dann ja doch nicht.

Grüße Bellawa.

Hallo auch,

es geht hier nicht um dich. Es geht hier um eine Utopie, die du fälschlicherweise auf dich bezogen hast. Falls ich irgendwo „du“ geschrieben habe, ist das wie „man“ zu verstehen. Das war ein Fehler meinerseits.

Ja, Frauen jubeln Männern immer wieder Kinder unter. Um die Vaterschaftstests ohne Einverständis und Wissen der Mutter gab es erst kürzlich Streit, der bis in die hohen Gerichte ging. Offenbar ist das sehr wohl ein Thema, das die Väter beschäftigt. In „meinem“ Gesellschaftsmodell ist das kein Thema mehr, weil die emotionale Bindung nicht den leiblichen Kinder gehört sondern denen der Schwestern.

Grüße Bellawa.

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Hi!

Du solltest von dem Gedanken, (d)ein Leben als gescheitert
anzusehen, nur weil eine Ehe in die Brüche geht, dringend
wegkommen. Kriegen Psychologen bestimmt hin.

Aha, ein schöner Versuch von deinem argumentativen Notstand
abzulenken

Bitte?! Ich schrieb mit Absicht „**(d)**ein Leben“. Anscheinend siehst du es ja so, dass man (allgemein! Damit du mir nicht wieder vorwirfst, dass mir die Argumente ausgehen!) im Leben gescheitert ist, wenn man sich scheiden lässt. Das war nicht persönlich gemeint, dass du im Leben gescheitert bist. Sondern nur eine Beschreibung deiner Definition.

Ich sehe das anders. Ich definiere ein „gelungenes“ (*g*) Leben einzig und allein darüber, ob die jeweilige Person die meiste Zeit über glücklich war. Wie, das ist ihm allein überlassen.

Ich muß
dich aber enttäuschen, bei mir ist keine Ehe „gescheitert“
noch bin ich verlassen oder betrogen worden :smiley:

Wo liest du das alles?! Das habe ich dir nirgends vorgeworfen! Ich schrieb auch „nur weil eine Ehe in die Brüche geht“ und nicht deine Ehe!

Ich dachte es geht darum, dass in deinem Beispiel angeblich
mehr Menschen glücklich sind mit ihrem Leben.

Ja, davon gehe ich aus.

Also ich wäre in deiner utopischen Welt alles andere als glücklich. Ok, du kannst jetzt kommen mit „wenn man diese Liebe, wie wir sie auf unserer Erde haben, nicht kennt, vermisst man auch nichts“. Aber das ist ein Totschlagargument.

Hast du wirklich schon mal jemanden so richtig geliebt? Dann
würdest du diese Liebe nicht mit der Liebe zu einem Verwandten
gleichsetzen.

Was ich auch nie gemacht habe, im Gegenteil.

Stimmt, du lässt die Liebe (zu einem Partner) einfach wegfallen. Die existiert in deiner Welt einfach nicht. Und da sind wir wieder beim Anfang, als ich vorschlug, diese Gefühle doch wegfallen zu lassen, denn sonst wäre es auch in deiner Welt nicht möglich, glücklich zu sein.

Die Liebe schenkt einem halt die schönsten Gefühle der Welt -
aber auch die schlimmsten, die unglaublich weh tun können.
Solche Extreme gibt es bei mir Verwandten gegenüber nicht.

Du verwechselst erotische Anziehung mit Liebe.

Nein, ich verwechselte Verliebtheit mit Liebe.

Ja, sowas kann passieren. Aber nur weil du zuviel Angst hast,
verletzt zu werden, kannst du doch diese Gefühle nicht
verhindern wollen!

Das verstehe ich jetzt nicht. Worauf bezieht sich das?

Das ist, glaube ich, die Theorie deiner Welt nochmal kurz zusammengefasst.
Du sagst, da es viel zu sehr schmerzt, wenn man von dem Partner, den man liebt, verlassen wird, wollen wir es erst gar nicht zu einer Bindung (Liebe) kommen lassen.
Liebe zu einem Partner wird verboten / unterbunden / ist unbekannt. Nur die Liebe innerhalb der Familie besteht.

Und wieso verlangst oder wünschst du dir das in deiner perfekten Welt?

Um zu lieben, muss man sein Herz öffnen. Das bringt das Risiko mit sich, verletzt zu werden. Aber ich finde, nur weil man Angst hat, verletzt zu werden, soll man doch nicht versuchen diese Gefühle zu unterbinden bzw. in einer utopischen Welt ganz zu streichen! Ich bezweifle, dass man damit glücklicher wird!

Und jetzt zitiere ich dich nochmal von weiter oben:

Natürlich, das ist auch gut so. Wenn du dich dann irgendwann
von deinem Bruder trennst und einen neuen Bruder finden wirst,
wird dir der Unterschied klar sein. :smiley:

Natürlich kenne ich den Unterschied. Mir wird es nicht so viel ausmachen, wenn ich einen neuen Bruder finde. Es wird kaum schmerzen. Anders, als bei einem Partner. Aber ist so eine Welt erstrebenswert? Ich nehme Verletzungen in Kauf, wenn ich dafür auch „die wahre Liebe“ erleben kann. Ein Leben mit rein geschwisterlicher Liebe wäre für mich nichts.

Aber ohne Gefühle ist natürlich alles einfacher, wie ich schon sagte.

Gruß
Steffie

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Hallo Bellawa,

Dieses „Gehen“ wird aber als Scheitern betrachtet. Es ist
kulturell nicht vorgesehen, daß eine Ehe auf Zeit besteht,
sagen wir 10 Jahre, dann geht man auseinander. Das gilt als
„Scheitern“. Und noch mehr: Die Religion sieht eine Trennung
nicht einmal vor!

das hat für mich jedenfalls nichts als „Scheitern“ im Sinne von „die haben sich nicht genug angestrengt“ sondern ganz einfach als „sie verstehen sich nicht mehr, da ist es besser, getrennte Wege zu gehen“.
Ich verurteile beileibe niemanden, dessen Beziehung nicht mehr besteht - warum soll jemand mit einer Person zusammen leben, mit der er sich nicht (mehr) versteht?

Und nach der Kirche richte ich mich erst recht nicht, auch nicht nach den Moralvorstellungen meiner Eltern o.ä.

Jaja, deswegen gehen alle nach 10 Jahren in den Sexshop, nach
15 Jahren in den Swingerclub, und wenn gar nichts mehr geht,
kommt eine Geliebte. :smiley: Der Sex wird nicht besser mit der
Zeit, sondern schlechter. Jedenfalls für die Mehrheit der
Männer (behaupte ich einmal). Für Frauen wird er evt. weniger,
was sie nicht stört (behaupte ich einmal). Ja ich weiß,
Klischees, aber es deckt sich mit dem, was man hier so liest.

Könnte es evl. sein, dass man in einem Forum, in dem vorwiegend um Rat gebeten wird, eher von Problemen liest?
Würde man meinetwegen das Haustier-Brett als Maßstab für das Verhalten von (Haus-)Tieren nehmen, wären auch ca. 95 % aller Tiere entweder körperlich krank oder verhaltensgestört :wink:
Btw.: Was ist daran schlimm oder beziehungsgefährdend, wenn ein Sexshop aufgesucht wird?

Viele Grüße,
Nina

Hallo Katze.

Siehe meinen Kommentar über aussterbende Nischenkulturen mit sehr weitreichenden Tabus. Tabus sind (in meinem Sprachgebrauch) künstliche, kulturelle Regeln. Diese müssen aber erst mal eingeführt und dann über viele Generationen hinweg eingehalten werden.

Gruß, Nemo.

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Moin!

Und Du glaubst - zusätzlich zu dem, was hier schon alles
geschrieben wurde - auch noch ernsthaft, dass ein Bruder,
Cousin oder sonstiger Verwandter Zeit und Geld in dem Maße wie
ein leiblicher Vater in D e i n e Kinder investieren
möchte, damit es Dir
a) nicht zu langweilig in einer Beziehung wird und
b) Du ohne Gewissensbisse mit jedem Mann, den Du gerade
interessant findest, Sex haben kannst?

Warum denn gleich so aggressiv? Projizieren wir hier
vielleicht eigene Erfahrungen?

Nö, eigentlich liegst Du völlig daneben. Ich bin seit fast 30 Jahren mit meinem Mann (ununterbrochen) zusammen und seit 25 Jahren verheiratet. Ich kenne eine ganze Menge Paare meines Alters, die ebenso lange zusammen und glücklich sind. Aus diesem Grunde glaube ich an das Modell Ehe.

Das Modell, wie Bellawa es beschreibt, bietet die Freiheit
doch auch dem Bruder, denn der kann seine sexuellen
Vorstellungen genauso ausleben. Er kümmert sich dann aber
nicht um seinen leiblichen Kinder, sondern um die aus seiner
Familie, hier also der Schwester. Seine leiblichen Kinder
werden von den Brüdern ihrer Mütter aufgezogen usw.
Es geht Bellawa hier gar nicht nur um ihre eigenen
Bedürfnisse.

Der Bruder ist dann ja wahrscheinlich auch nur ein Halbbruder, weil die Mutter ja mit Sicherheit mit verschiedenen Männern Sex hat. Also ist das mit der Familie dann ja auch schon wieder nicht so weit her.

Wenn du keinen Sex ohne Gewissensbisse haben kannst, dann ist
dieses Modell natürlich nix für dich.

Ich kann Sex ohne Gewissensbisse haben, denn ich m ö c h t e nur Sex mit meinem Mann, dem Vater meiner Kinder, haben.

Das allerdings muss man sich mal auf der Zunge zergehen
lassen. Aber wenigstens brauchst Du keiner Babysitter, weil ja
Dein Bruder auf die Kids aufpasst, während Du…

Jaja, wie egoistisch!
Lies nochmal genauer. Der Bruder geht auch mal aus und die
Mutter passt selbst auf die Kinder auf. Sie erziehen sie
gemeinsam

Aber was soll das bringen? Der „Bruder“ kann sich bei anderen Frauen der Verantwortung entziehen, muss aber bei der Schwester als „Erzieher“ ihrer Kinder einspringen. Meinst Du nicht, dass der Streit (z.B. wenn er zu spät aus der Kneipe kommt und Schwester ihr Schäferstündchen mit dem Lover verpasst) genauso in so einer „Beziehung“ vorkommen kann?

Außerdem finde ich Deine Meinung über Männer im Allgemeinen
und ihre Beziehung zu ihren Kindern im Besonderen recht
erschreckend. Dass Männer an i h r e n Kindern hängen und
sie von ganzem Herzen lieben, scheinst nicht zu kennen.

Na, wie überraschend ist dies in unserer Gesellschaft?

Willst Du damit sagen, dass Männer in der heutigen Gesellschaft alles Schweine sin, oder wie meinst Du das? Auch Brüder sind „nur“ Männer :smile:

Mach
ihr das nicht zum Vorwurf. Du hast doch genausolche Klischees
verinnerlicht.

Aha, und welche?

Gruß Inge2

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