Alternatives Familienmodell

Hallo,

Ist Dir aufgefallen, dass alle Ablehner des alternativen
Familienmodells sich auf das Thema Sex einschießen (besonders
gerne auf das mögliche ‚Herumpoppen‘ der Frauen) und die
Entfaltungsmöglichkeiten und Lebenschancen der Kinder in den
unterschiedlichen Modellen nur am Rande bis gar nicht
berücksichtigen?

Nein. Außer niemand hat meine Postings gelesen.
Und das einiger anderer, die sich darauf bezogen haben, dass Familie nicht ausgesucht werden kann.

Im Übrigen macht mir die Diskussion hier deshalb keinen Spaß (mehr), weil dauernd unterstellt wird, dass man „aggressiv“ sei - was ich nicht bin.
Die Ablehnung (oder in meinem Fall Bedenken) gegenüber dem Khasi-Modell heißt auch nicht unbedingt, dass man das derzeitige Modell als das Non-plus-Ultra ansieht. Ich bin anderen Modellen gegenüber durchaus aufgeschlossen, aber beim Khasi-Modell überwiegen meine Bedenken.

Generelle Bedenken habe ich auch, weil eszumindest bei der Threadstarterin danach klingt, als sei das Modell für sei mit preskriptiven Vorgaben gekoppelt.
WENN das Modell mehr oder weniger verbindlich sein sollte, sehe ich bei dem Khasi-Modell wesentlich mehr Möglichkeiten zum Unglücklichsein als beim jetzigen.

Gruß
Elke

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Hallo Elke,

Nein. Außer niemand hat meine Postings gelesen.

es tut mir leid, wenn ich es so missverständlich formuliert habe, dass Du Dich angesprochen gefühlt hast; ich persönlich hatte Dich nicht bei den kategorischen Ablehnern gesehen.

Und das einiger anderer, die sich darauf bezogen haben, dass
Familie nicht ausgesucht werden kann.

Dabei ging es aber, wenn ich mich recht entsinne, nicht um die Kinder, sondern nur um die jeweils betreffenden Erwachsenen.

Im Übrigen macht mir die Diskussion hier deshalb keinen Spaß
(mehr), weil dauernd unterstellt wird, dass man „aggressiv“
sei - was ich nicht bin.

So weit ich mich erinnern kann, habe ich das an keiner Stelle getan.

Ich bin anderen Modellen gegenüber durchaus aufgeschlossen, aber beim
Khasi-Modell überwiegen meine Bedenken.

Welche wären das, von dem möglichen Wissenwollen um die biologische Vaterschaft abgesehen?

WENN das Modell mehr oder weniger verbindlich sein sollte,
sehe ich bei dem Khasi-Modell wesentlich mehr Möglichkeiten
zum Unglücklichsein als beim jetzigen.

Inwiefern?

Ehrlich interessierte Grüße

=^…^=

Hallo,

es tut mir leid, wenn ich es so missverständlich formuliert
habe, dass Du Dich angesprochen gefühlt hast; ich persönlich
hatte Dich nicht bei den kategorischen Ablehnern gesehen.

Ist okay. Aber du hattest geschrieben:

Ist Dir aufgefallen, dass alle Ablehner des alternativen
Familienmodells sich auf das Thema Sex einschießen

und ich lehne das Modell auch ab und einige andere eben auch, die mit dem „Familie kann man sich nicht aussuchen“-Argument kamen.

Dabei ging es aber, wenn ich mich recht entsinne, nicht um die
Kinder, sondern nur um die jeweils betreffenden Erwachsenen.

Ja, eben. Es hatte definitiv nicht damit zu tun, dass sie mit Sex argumentierten.

So weit ich mich erinnern kann, habe ich das an keiner Stelle
getan.

Der Vorwurf der Aggressivität (ob jetzt bei dir oder bei B. bin ich zu faul zum Nachschlagen) kam immer als Rundumanwurf.

Welche wären das, von dem möglichen Wissenwollen um die
biologische Vaterschaft abgesehen?

Den Zwang zur Großfamilie. Den Zwang mit der Familie leben zu müssen. Die notwendige geographische Begrenzung.

WENN das Modell mehr oder weniger verbindlich sein sollte,
sehe ich bei dem Khasi-Modell wesentlich mehr Möglichkeiten
zum Unglücklichsein als beim jetzigen.

Inwiefern?

Siehe oben.

Gruß

=8^)

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Nochwas:

Ist Dir aufgefallen, dass alle Ablehner des alternativen
Familienmodells sich auf das Thema Sex einschießen (besonders
gerne auf das mögliche ‚Herumpoppen‘ der Frauen) und die
Entfaltungsmöglichkeiten und Lebenschancen der Kinder in den
unterschiedlichen Modellen nur am Rande bis gar nicht
berücksichtigen?

Das liegt aber meiner Meinung nach daran, dass der Ursprungsartikel zuerst in „Liebe und Partnerschaft“ gepostet wurde und dort im Anschluss an viele Postings der UP kam, wo sie immer wieder die Unmöglichkeit betonte, eine längere, glückliche monogame Beziehung zu führen.

Gruß
Elke

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Hallo Elke,

Den Zwang zur Großfamilie.

in der praktischen Ausführung müsste das ja aber nicht bedeuten, dass sich alle miteinander ständig in einem Raum aufhalten; auch in Großfamilien kann es Rückzugsmöglichkeiten geben.

Den Zwang mit der Familie leben zu müssen.

Auch andere Familienmodelle kommen nicht ohne Zwang daher. Alleinerziehende sind meiner Erfahrung nach in der Regel selbiges nicht freiwillig, sondern zwangsweise; tatsächlich macht das Vorhandensein von Kindern das Eingehen einer neuen Liebesbeziehung oft sehr schwer. Und auch mit einem ursprünglich selbst gewählten Partner lebt man dann späterhin zwangsweise zusammen - auch wenn man sich zunächst freiwillig für diesen Zwang entschieden hat.

Die notwendige geographische Begrenzung.

Nun, zum einen ist es für den Einzelnen - auch für Mütter - durchaus möglich, zeitweise abwesend zu sein, da die Betreuung der Kinder durch vertraute Bezugspersonen gewährleistet ist, zum anderen wäre es auch denkbar, bei hinreichender Gruppengröße Familienableger an anderem Ort zu gründen.

WENN das Modell mehr oder weniger verbindlich sein sollte,
sehe ich bei dem Khasi-Modell wesentlich mehr Möglichkeiten
zum Unglücklichsein als beim jetzigen.

Eine ganz entscheidende und nicht unwahrscheinliche Möglichkeit fällt aber weg: dass eine Trennung der beiden biologischen Eltern zur finanziellen Katastrophe führt und für die Kinder den Verlust einer von zwei Hauptbezugspersonen sowie u.U. ihres ganzen persönlichen Umfeldes bedeutet.

Grüße

=^…^=

Hallo,

in der praktischen Ausführung müsste das ja aber nicht
bedeuten, dass sich alle miteinander ständig in einem Raum
aufhalten; auch in Großfamilien kann es Rückzugsmöglichkeiten
geben.

Hälst du meine Gedanken für so primitiv?
DAS wäre nicht mein Problem.

Den Zwang mit der Familie leben zu müssen.

Auch andere Familienmodelle kommen nicht ohne Zwang daher.

Stimmt. Aber ich empfände den Zwang beim Khasi-Modell (für mich) wesentlich schlimmer.

Alleinerziehende sind meiner Erfahrung nach in der Regel
selbiges nicht freiwillig, sondern zwangsweise; tatsächlich
macht das Vorhandensein von Kindern das Eingehen einer neuen
Liebesbeziehung oft sehr schwer. Und auch mit einem
ursprünglich selbst gewählten Partner lebt man dann späterhin
zwangsweise zusammen

unter Umständen, nicht notgedrungen

  • auch wenn man sich zunächst freiwillig
    für diesen Zwang entschieden hat.

Die notwendige geographische Begrenzung.

Nun, zum einen ist es für den Einzelnen - auch für Mütter -
durchaus möglich, zeitweise abwesend zu sein, da die Betreuung
der Kinder durch vertraute Bezugspersonen gewährleistet ist,
zum anderen wäre es auch denkbar, bei hinreichender
Gruppengröße Familienableger an anderem Ort zu gründen.

Aber wesentlich schwieriger zu organisieren als individuell.

Eine ganz entscheidende und nicht unwahrscheinliche
Möglichkeit fällt aber weg: dass eine Trennung der beiden
biologischen Eltern zur finanziellen Katastrophe führt und für
die Kinder den Verlust einer von zwei Hauptbezugspersonen
sowie u.U. ihres ganzen persönlichen Umfeldes bedeutet.

Bedeuten kann. Auch beim Khasi-Modell ist niemand gegen alle Eventualitäten gefeit.
Weshalb ich gerne nach Alternativen suche (rein theoretisch, denn für mich ist das Thema gegessen), aber für mich wäre die Vorstellung eines Systems wie das der Khasi der persönliche Super-GAU, mit dem ich mich nicht arrangieren könnte und mich, wenn es das einzig mögliche Modell wäre, zum kinderlosen Eremitentum gezwungen gesehen hätte.

Gruß
Elke

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Hallo KamikazeKatze,

in der praktischen Ausführung müsste das ja aber nicht
bedeuten, dass sich alle miteinander ständig in einem Raum
aufhalten; auch in Großfamilien kann es Rückzugsmöglichkeiten
geben.

trotz solcher Rückzugsmöglichkeiten - man lebt zusammen in einer großen Familie.
Mit dem Rest der Familie wird man es sich nicht „verscherzen“ wollen/dürfen, weil man sie ja für die Betreuung und Erziehung der Kinder benötigt.

Auch andere Familienmodelle kommen nicht ohne Zwang daher.
Alleinerziehende sind meiner Erfahrung nach in der Regel
selbiges nicht freiwillig, sondern zwangsweise; tatsächlich
macht das Vorhandensein von Kindern das Eingehen einer neuen
Liebesbeziehung oft sehr schwer. Und auch mit einem
ursprünglich selbst gewählten Partner lebt man dann späterhin
zwangsweise zusammen - auch wenn man sich zunächst freiwillig
für diesen Zwang entschieden hat.

Hier ist aber eine Trennung noch eher möglich; man steckt nicht in einem familiären Geflecht.

Nun, zum einen ist es für den Einzelnen - auch für Mütter -
durchaus möglich, zeitweise abwesend zu sein, da die Betreuung
der Kinder durch vertraute Bezugspersonen gewährleistet ist,
zum anderen wäre es auch denkbar, bei hinreichender
Gruppengröße Familienableger an anderem Ort zu gründen.

Hier muss man aber immer mit mehreren Leuten sich auf eines einigen - mit dem Partner (und den Kindern) stehen da viel weniger unterschiedliche Meinungen im Raum.

Wenn sich häufig schon Paare über bestimmte Dinge nicht einig werden (klassisch: Urlaub in den Bergen oder am Meer, in einer Großstadt oder auf dem Land leben, in welchem Stil die Wohnung einrichten), wird dies bei noch mehr Personen sicherlich problematischer: der eine will wegen Studium in Stadt A, der andere will auf dem Land leben weil sein Beruf nur auf dem Land ausübbar ist, der nächste will in Stadt B wegen der besseren medizinischen Versorgung für das chronisch kranke Kind, der nächste…

Allgemein hat man bei solchen Konstellationen - sofern man nicht zwingend an einem Ort bleibt, immer aller Besitz in der Familie bleibt und lange weitervererbt wird - das Problem, dass jeweils sehr viele Meinungen gefragt sind. Neben „persönlichem Geschmack“ (z.B. das Leben in Berlin chic finden, Stilmöbel lieben) sammeln sich natürlich auch vielerlei individuelle Bedürfnisse an, die sich ggf. widersprechen können.

Eine ganz entscheidende und nicht unwahrscheinliche
Möglichkeit fällt aber weg: dass eine Trennung der beiden
biologischen Eltern zur finanziellen Katastrophe führt und für
die Kinder den Verlust einer von zwei Hauptbezugspersonen
sowie u.U. ihres ganzen persönlichen Umfeldes bedeutet.

Das trifft in der Tat zu.

Was es jedoch - abgesehen vom Finanziellen - nachwievor geben kann: Verlust von Bezugspersonen durch Streit, Intrigen… Gibt es in bei uns typischen Familien ja auch: Kinder, die Bezugspersonen wie Onkel, Tanten oder Großeltern verlieren, weil sie wegen einem familiären Problem, das mit den Kindern gar nichts zu tun hat, nicht besucht, angerufen o.ä. werden dürfen. Ich vermute, dass räumliche Nähe diese Probleme intensivieren kann, da so bei Kontakten mehr Personen anwesend sind.

Viele Grüße,
Nina

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Hallo,

von irgendwelchen möglichen persönlichen Äußerungen einmal
abgesehen - was genau findest Du an dem Khasi-Modell
männerfeindlich?

Mein „männerfeindlich“ bezog sich tatsächlich nur auf diverse Äußerungen von Bellawa in diesem Thread. Das Khasi-Modell ist, da man es wie ich oben geschrieben habe auch auf Männer bezogen anwenden kann (und früher gab es bei uns noch häufig Großfamilien, vorwiegend unter männlicher Führung), mehr oder weniger (geschlechts-)neutral. Wie die „herkömmliche“ Familie auch.

Grüße
Tommy

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Hallo,

Das liegt aber meiner Meinung nach daran, dass der
Ursprungsartikel zuerst in „Liebe und Partnerschaft“ gepostet
wurde

Mmmhhh. Die MODs sollten zu Beginn eines Artikels einen deutlichen Hinweis hinterlassen, dass der Artikel aus einem anderen Brett verschoben wurde. Ich hätte dann Titel und Antwort/Gedanken sicherlich anders formuliert, den Hinweis auf „Sex“ auch weg gelassen.

Kein Wunder, wenn ich dann irgendwie am/n anderen vorbei rede.

Grüße
Tommy

Hallo =^…^=,

erst einmal ein wenig OT:

Es ist doch eine Selbstverständlichkeit, …

ich halte dies keineswegs für selbstverständlich; …

Du kannst es doch auch. ;o)

Ich will es mal so sagen: Ich nehme allgemeinen Schaum vor dem Mund nicht zur Kenntnis (mit Ausnahme persönlicher Angriffe, da rutscht mir die Tipphand schon mal aus), lenkt nur vom Thema ab, und lasse es dann lieber mit irgendwelchen sinnfreien Kommentaren. Lies das Nachfolgende bitte locker, wenn ich mal eine klare Position beziehen muss :wink:

(A) Alleinerziehend:

In der Mehrheit der Fälle kein freiwillig gewähltes Modell;

Meist doch, eigentlich immer. Nur unüberlegt und voreilig gehandelt. Wer sollte denn sonst schuld an dem Dilemma sein? Im Nachhinein wird jeweils dem anderen die Schuld in die Schuhe geschoben, begonnen haben es aber beide. Die drastische Zunahme (habs dieser Tage irgendwo gelesen, aber keinen Link) ist erschreckend. Es wird zu überlegen sein, dieses persönliche Risiko zukünftig auch persönlich zu tragen und nicht noch zu belohnen. Es ist für mich kein Problem, welches die Gemeinschaft zu tragen hat.

eine große Anzahl möglicher Kinder wird angesichts des
möglichen Alleinerziehendseins abgetrieben bzw. trotz
bestehenden Kinderwunsches durch Verhütung verhindert

Immer noch besser als Problemkinder (Kinder, denen man sein selbst gemachtes Problem aufs Auge drückt), die nun wirklich nichts dafür können.

(F) Die „herkömmliche Familie“, also Vater-Mutter-Kind(er)

Deutlich in Auflösung begriffen; endet häufig ungewollt in (A)

Weshalb eigentlich? Das wäre eine völlig eigene Diskussion wert. Die verschiedenen Ansichten von uns hierzu. Könnte ein Beitrag zur Klärung von „Werten“ generell werden.

(A) Geringe Möglichkeit auf Selbstversorgung (und wenn, dann
auch immer zu Lasten Kind, dessen persönlicher Erziehung),
sehr hohes Risiko bei Ausfallen des Elternteils für Kind(er).

Bedeutet für viele Kinder, ohne Geschwister aufzuwachsen

Falsch verstanden. Kinder wachsen dann ohne Eltern in einem Heim auf (wir sind bei (A)!

(F) Geteiltes Leid, geteilte Freud. Grundversorgung für Kinder
quasi gesichert.

Häufig zu Lasten eines Elternteiles (meist des weiblichen),
das die Kinderbetreuung übernimmt; aufgrund prekärer Finazen
wachsen auch hier Kinder zumeist ohne oder nur mit einem
Geschwisterkind auf

Kommt darauf an, ob beide einen Job haben und sich Hausarbeit und Erziehung teilen. Ansonsten hat jeder seine Aufgaben (Job oder Erziehung). Mir ist nicht verständlich, weshalb die Erziehung durch die Frau schlimmer sein sollte als der alltägliche Job des Manns.

Im Familienverband leben die Kinder zudem meist mit mehreren
anderen Kindern zusammen, was ihrer psycho-emotionalen
Entwicklung förderlich ist

Wir haben doch Krippenplätze, Kindergarten, Schulen, Freizeiten, und was sonst noch alles. Alle Möglichkeiten auch außerhalb der eigenen Familie.

Die Mobilität des Haupternährers geht zu Lasten des anderen
Elternteils und der Kinder;

Und selbstverständlich auch zu Lasten des Haupternährers. So im Nachhinein betrachtet, habe ich auf vieles bezüglich Kinder verzichten müssen. Und vermisst. Viel unterwegs, viel gearbeitet. Das ist ebenso ein „Beitrag“ gewesen. Meiner.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Kinder nicht nur keine
Probleme damit haben zu erfassen, dass unterschiedliche
Menschen unterschiedliche Regeln und Erziehungsmodelle haben,
sondern dies sogar bereichernd für sie ist.

Will ich auch gar nicht abstreiten. Jedes Modell hat seine Vor- und Nachteile. Die herkömmliche Familie ist wie geschrieben der Kompromiss. Großfamilien haben in unserer Zeit aber keine Chance mehr. Sie sind ein aussterbendes Modell, lokal begrenzt, und statisch. Es gibt sie kaum noch.

Khasimodell

Größtmögliche berufliche Entfaltungsmöglichkeiten für die
Eltern, stabilstes Umfeld für die Kinder

Aber doch nur lokal begrenzt.Der Aspekt fehlende Mobilität war in meinem ersten Posting mein Hauptargument gegen dieses Modell.

Ist dir eigentlich aufgefallen, dass in der von dir
dargestellten „Problemaufzählung“ in deinem UP das einzige
Thema „Sex“ ist? Familie und Kinder aber überhaupt nicht
vorkommen? :smile:

Das ärgert mich jetzt selbst ein wenig. Dass ich wegen des unbemerkten Verschiebens diesen wertenden Aspekt unnötigerweise rein gebracht habe.

Ist Dir aufgefallen, dass alle Ablehner des alternativen
Familienmodells sich auf das Thema Sex einschießen (besonders
gerne auf das mögliche ‚Herumpoppen‘ der Frauen) und die
Entfaltungsmöglichkeiten und Lebenschancen der Kinder in den
unterschiedlichen Modellen nur am Rande bis gar nicht
berücksichtigen?

Tja, ähnliches hatte ich Bellawa auch unterstellt. Dabei hatte sie ihr UP offensichtlich mit einem ganz anderen Background geschrieben.

Wir werden es überleben :smile:

Grüße
Tommy

1 Like

Hallo Tommy,

(A) Alleinerziehend:

In der Mehrheit der Fälle kein freiwillig gewähltes Modell;

Meist doch, eigentlich immer.

das entspricht ganz und gar nicht meinen Erfahrungen, weder meinen eigenen noch denen aus zweiter Hand im Zusammenhang mit einer Kontaktgruppe für Alleinerziehende.

Die allerwenigsten Frauen lassen sich sehenden Auges außerhalb einer Beziehung auf eine Schwangerschaft ein; die Regel ist auch heute noch, dass Kinder in einer bestehenden, eigentlich auf Dauer angelegten Beziehung gezeugt werden. Und während der Schwangerschaft oder der Kleinkindzeit zeigen sich dann die dazu gehörigen Väter der veränderten Lebenssituation nicht gewachsen und entschwinden.

Es wird zu überlegen sein, dieses persönliche Risiko zukünftig auch persönlich zu tragen und nicht noch zu belohnen.

Inwieweit wird das denn belohnt? In diesem unseren Land leben 40% der Kinder von Alleinerziehenden (und damit natürlich auch die Alleinerziehenden selbst) in Armut (http://www.welt.de/politik/article2035250/Armut_trif…).

Es ist für mich kein Problem, welches die Gemeinschaft zu tragen hat.

Sollen es die Mütter und vor allem die Kinder tragen?

eine große Anzahl möglicher Kinder wird angesichts des
möglichen Alleinerziehendseins abgetrieben bzw. trotz
bestehenden Kinderwunsches durch Verhütung verhindert

Immer noch besser als Problemkinder (Kinder, denen man sein
selbst gemachtes Problem aufs Auge drückt), die nun wirklich
nichts dafür können.

Alleinerziehende sind doch nicht per se inkompetente Mütter, die Kinder von Alleinerziehenden nicht schlechter als andere; in dem herrschenden Gesellschaftsmodell werden ihnen nur eine Vielzahl von Knüppeln zwischen die Beine geworfen.

Im Khasi-Modell hingegen entstünde die ganze Problematik nicht.

(A) Geringe Möglichkeit auf Selbstversorgung (und wenn, dann
auch immer zu Lasten Kind, dessen persönlicher Erziehung),
sehr hohes Risiko bei Ausfallen des Elternteils für Kind(er).

Bedeutet für viele Kinder, ohne Geschwister aufzuwachsen

Falsch verstanden. Kinder wachsen dann ohne Eltern in einem
Heim auf (wir sind bei (A)!

So weit hatte ich noch nicht gedacht - ich war noch vor dem Ableben des Elternteils. ;o)

Häufig zu Lasten eines Elternteiles (meist des weiblichen),
das die Kinderbetreuung übernimmt; aufgrund prekärer Finanzen
wachsen auch hier Kinder zumeist ohne oder nur mit einem
Geschwisterkind auf

Kommt darauf an, ob beide einen Job haben und sich Hausarbeit
und Erziehung teilen. Ansonsten hat jeder seine Aufgaben (Job
oder Erziehung). Mir ist nicht verständlich, weshalb die
Erziehung durch die Frau schlimmer sein sollte als der
alltägliche Job des Manns.

Es will aber nicht jede Frau Hausfrau werden, die meisten wollen ebenfalls einem Beruf nachgehen, geben diesen aber aufgrund der Kinderbetreuung auf oder üben ihn nur noch in Teilzeit aus - selbst wenn der Verdienst des Mannes und der ihre ungefähr in gleicher Höhe waren. Die allerwenigsten Männer lassen sich auf eine klare halb-halb-Regelung ein, und Studien zeigen auch, dass selbst in Beziehungen, in denen beide Partner voll berufstätig sind, der größere Teil der Hausarbeit von den Frauen verrichtet wird.

Im Familienverband leben die Kinder zudem meist mit mehreren
anderen Kindern zusammen, was ihrer psycho-emotionalen
Entwicklung förderlich ist

Wir haben doch Krippenplätze, Kindergarten, Schulen,
Freizeiten, und was sonst noch alles. Alle Möglichkeiten auch
außerhalb der eigenen Familie.

Wie ich selbst aus meinem eigenen Großfamilienverband weiß, ist es aber ein deutlicher Unetrschied, ob man mit ‚fremden‘ oder mit anverwandten, seit frühester Kindheit vertrauten Kindern interagiert.

Und selbstverständlich auch zu Lasten des Haupternährers. So im Nachhinein betrachtet, habe ich auf vieles bezüglich Kinder verzichten müssen. Und vermisst. Viel unterwegs, viel gearbeitet.

Das war aber Deine eigene Entscheidung. Mit der deine Frau und vor allem Deine Kinder leben müssen.

Großfamilien haben in unserer Zeit aber keine Chance mehr. Sie sind ein aussterbendes Modell,

Das von vielen aber sehr vermisst wird und das von der Politik auch immer noch in gewissem Sinn eingefordert wird (Übernahme der Kinderbetreuung durch die Großeltern, damit die Alleinerziehende einer Arbeit nachgehen kann, Übernahme der Pflege alt gewordener Eltern). Also Zeit, etwas zu ändern. ;o)

Größtmögliche berufliche Entfaltungsmöglichkeiten für die
Eltern, stabilstes Umfeld für die Kinder

Aber doch nur lokal begrenzt.Der Aspekt fehlende Mobilität war
in meinem ersten Posting mein Hauptargument gegen dieses
Modell.

Aber mitnichten - im Khasi-Modell kann auch die Mutter durchaus längerfristig abwesend sein, ohne dass die Kinder darunter leiden müssten.

Grüße

=^…^=

Hallo Nina,

trotz solcher Rückzugsmöglichkeiten - man lebt zusammen in
einer großen Familie.
Mit dem Rest der Familie wird man es sich nicht „verscherzen“
wollen/dürfen, weil man sie ja für die Betreuung und Erziehung
der Kinder benötigt.

dabei darf man aber nicht unterschätzen, dass die emotionale Bindung zu Menschen, mit denen man aufgewachsen ist, eine ganz andere ist als z.B. zu einem Partner, der als ‚Fremder‘ ins eigene Leben getreten ist - trotz aller Liebe zu selbigem.

Ich selbst bin in Großfamilienzusammenhängen aufgewachsen, und obwohl das Verhältnis zu meiner Mutter eher schwierig ist (und das ist schon vorsichtig formuliert) und die meisten meiner Anverwandten ganz anders sind als ich - wenn sie nicht mit mir verwandt wären, würde ich wohl nicht aktiv ihre Freundschaft suchen -, ist die innere Bereitschaft, sich zusammenzuraufen sehr viel größer, sind die Gründe für einen endgültigen Kontaktabbruch sehr viel gewichtiger als bei einem Partner. Ganz abgesehen davon, dass Fremdgehen etc. als Trennungsgrund völlig wegfällt.

Hier ist aber eine Trennung noch eher möglich; man steckt
nicht in einem familiären Geflecht.

Was aber wiederum die sehr viel größere Gefahr beinhaltet, dass die Kinder eine ihrer nur zwei Hauptpersonen verlieren und in Armut aufwachsen müssen.

Wenn sich häufig schon Paare über bestimmte Dinge nicht einig
werden (klassisch: Urlaub in den Bergen oder am Meer, in einer
Großstadt oder auf dem Land leben, in welchem Stil die Wohnung
einrichten), wird dies bei noch mehr Personen sicherlich
problematischer: der eine will wegen Studium in Stadt A, der
andere will auf dem Land leben weil sein Beruf nur auf dem
Land ausübbar ist, der nächste will in Stadt B wegen der
besseren medizinischen Versorgung für das chronisch kranke
Kind, der nächste…

Das sind größtenteils Dinge, auf die man sich in einem größeren Familienverband gar nicht einigen muss: A will an den Strand, B will in die Berge und das Kind von C will lieber mit ans Meer anstatt einer Bildungsreise - null Problemo. Jeder kann sein Zimmer so einrichten wie er will, und jeder kann den Familienwohnsitz zeitweise aus Studien- oder Berufsgründen verlassen.

In einer Paarbeziehung ist sehr viel mehr an Kompromissen notwendig.

Praktisch durchführbar ist es allerdings nur - wie auch bei den Khasi -, wenn sämtlicher Besitz ein gemeinschaftlicher welcher ist.

Es wäre dabei eine Verwaltung durch ein Familiengremium á la Ältestenrat denkbar, welches auch Streitigkeiten schlichten könnte.

Was es jedoch - abgesehen vom Finanziellen - nachwievor geben
kann: Verlust von Bezugspersonen durch Streit, Intrigen…
Gibt es in bei uns typischen Familien ja auch: Kinder, die
Bezugspersonen wie Onkel, Tanten oder Großeltern verlieren,
weil sie wegen einem familiären Problem, das mit den Kindern
gar nichts zu tun hat, nicht besucht, angerufen o.ä. werden
dürfen. :

Wobei hierzulande die Regel eher die Trennung der biologischen Eltern ist und damit das Wegfallen einer von nur zwei Hauptbezugspersonen.

Ich vermute, dass räumliche Nähe diese Probleme intensivieren kann, da so bei Kontakten mehr Personen anwesend sind.

Meiner Erfahrung nach verringern sich die Probleme bei räumlicher Nähe eher, da die jeweiligen Anverwandten mehr in den Alltag eingebunden sind und nicht so holterdipolter verwöhnend oder mit konträren Ansichten in das Leben der Kinder hineinkrachen.

Grüße

=^…^=

Hallo KamikazeKatze,

Hier ist aber eine Trennung noch eher möglich; man steckt
nicht in einem familiären Geflecht.

Was aber wiederum die sehr viel größere Gefahr beinhaltet,
dass die Kinder eine ihrer nur zwei Hauptpersonen verlieren
und in Armut aufwachsen müssen.

aber auch ggf. eine Chance.
Ich habe mir oft gewünscht (!), dass sich meine
Eltern endlich trennen - dann wäre der Zoff, die nächtliche „Lärmbelästigung“ (durch Streit, fliegende Töpfe…), die Ungewissheit (… was erwartet mich heute, wenn ich aus der Schule komme? Wird der Geburtstag nächste Woche friedlich oder platzt mittendrein mein übelgelaunter Vater rein) vorbei gewesen.

Klar, weniger Geld bzw. Armut belasten; sich streitende Bezugspersonen, die dadurch ggf. immer weniger solche sind, belasten auch übel.

Das sind größtenteils Dinge, auf die man sich in einem
größeren Familienverband gar nicht einigen muss: A will an den
Strand, B will in die Berge und das Kind von C will lieber mit
ans Meer anstatt einer Bildungsreise - null Problemo. Jeder
kann sein Zimmer so einrichten wie er will, und jeder kann den
Familienwohnsitz zeitweise aus Studien- oder Berufsgründen
verlassen.

Genauso könnte man sich in einer Partnerschaft auch einigen: Jeder könnte dorthin fahren, wo’s ihm am besten gefällt, Kind/Kinder fahren dort mit, wo es ihnen am besten gefällt… Jeder könnte sich bei der Einrichtung um bestimmte Zimmer kümmern - Schlafzimmer nach Geschmack des Mannes, Wohnzimmer wie es der Frau gefällt…
Ginge alles, trotzdem gibt es oft Zoff diesbezüglich.

Es wäre dabei eine Verwaltung durch ein Familiengremium á la
Ältestenrat denkbar, welches auch Streitigkeiten schlichten
könnte.

Gerade, wenn es um eine Gemeinschaft von relativ vielen Personen geht, wäre dies sehr sinnvoll!

Was es jedoch - abgesehen vom Finanziellen - nachwievor geben
kann: Verlust von Bezugspersonen durch Streit, Intrigen…
Gibt es in bei uns typischen Familien ja auch: Kinder, die
Bezugspersonen wie Onkel, Tanten oder Großeltern verlieren,
weil sie wegen einem familiären Problem, das mit den Kindern
gar nichts zu tun hat, nicht besucht, angerufen o.ä. werden
dürfen. :

Wobei hierzulande die Regel eher die Trennung der biologischen
Eltern ist und damit das Wegfallen einer von nur zwei
Hauptbezugspersonen.

Ich rechne auch Großeltern, Tanten, Onkel, Cousinen… als Bezugspersonen mit ein (sofern sie sich ins Leben des Kindes/ der Kinder mit einbringen).
Oft sind diese Menschen deshalb Bezugspersonen an zurückgestellter Position, weil sie (bei uns) meist nicht im selben Haushalt leben.
Mit im Haushalt lebende Großeltern haben aber oft einen hohen Stellenwert bei den Kindern. (Mit im Haushalt lebende Tanten, Onkel… sind bei sehr selten.)

Ich vermute, dass räumliche Nähe diese Probleme intensivieren kann, ::da so bei Kontakten mehr Personen anwesend sind.

Meiner Erfahrung nach verringern sich die Probleme bei
räumlicher Nähe eher, da die jeweiligen Anverwandten mehr in
den Alltag eingebunden sind und nicht so holterdipolter
verwöhnend oder mit konträren Ansichten in das Leben der
Kinder hineinkrachen.

Bgzl. der Erziehung stimmt das schon.
Ich hatte da eher folgendes im Sinn, Situationen wie diese, die in unserer Gesellschaft durchaus vorkommen:
Kind darf die Oma nicht besuchen, weil sich die Eltern nicht mit dem Opa (der nunmal im selben Haushalt lebt wie die Oma) nicht verstehen.
Leben jetzt z.B. im Haushalt der Großeltern noch weitere Verwandte, kann sich das Problem derart intensivieren, dass sich zwar die Eltern mit Oma und Opa verstehen (Besuch wäre daher kein Problem), aber nicht mit Onkel oder Cousine (lebt dann im selben Haushalt der Großeltern, Besuch wieder kritisch).
Ich kenne das aus eigener Erfahrung: Bei uns konnte immer die Oma mütterlicherseits (von weit weg) nicht zu Besuch kommen, weil sie sich nicht mit den Eltern meines Vaters verstand. Eine andere Verwandte konnte zu Besuch kommen; sie hatte zwar auch einen „Feind“ (ich nenne das mal lapidar so), der aber nicht in unserem Haushalt lebte, ansonsten wäre auch sie nicht zu Besuch gekommen…

Viele Grüße,
Nina