Alternatives Familienmodell

Off topic
Hallo Jule.

By the way: Hast du jemals „Die Töchter Egalias“ gelesen? Ich
fühlte mich angesichts der hier ausgelösten Diskussion lebhaft
an die Zeiten zurückerinnert, als wir uns die Köpfe über ein
Gesellschaftsmodell mit umgekehrten Vorzeichen zu den unseren
heiß redeten :smile:

Oh, ich erinnere mich. Johanna Walker. Danke *tränenabwisch*

*chen und Gruß

Annie

Hallo

…und das Geschwisterpaar mit großer Wahrscheinlichkeit ja
auch noch lediglich ein „Halbgeschwisterpaar“ ist, da Mama ja
viele Partner haben darf.

Gruß Inge2

meine Güte, was da einige immer mit ihrem blöden „Halbgeschwisterpaar“ haben. Dieses Wort ist in der Sprache der Khasi völlig unbekannt, da es in deren Gesellschaft und Familienstruktur überhaupt keine Rolle spielt. Nur weil bei uns das „Phänomen“ Halbbruder/Halbschwester eine Rolle spielt, muss es dies nicht auch in anderen Kulturen.

Gruß Tanja

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meine Güte,

in der Tat: lies doch richtig
was da einige immer mit ihrem blöden

„Halbgeschwisterpaar“ haben.

Es ging lediglich um die Klärung der Gene. Dass das nicht wichtig ist, ist ein anderes Thema, es ging nur um die sachliche Klarstellung.

Gruß
Elke

Hallo,

meine Güte,

in der Tat: lies doch richtig

ich habe richtig gelesen, Du anscheinend nicht.

was da einige immer mit ihrem blöden

„Halbgeschwisterpaar“ haben.

Es ging lediglich um die Klärung der Gene. Dass das nicht
wichtig ist, ist ein anderes Thema, es ging nur um die
sachliche Klarstellung.

Es geht eben nicht um eine lediglich sachliche Klarstellung, wenn von einem LEDIGLICH Halbgeschwisterpaar gesprochen wird. Lediglich hier im Sinne von „Sie sind ja gar keine „richtigen“ Geschwister sondern NUR Halbgeschwister“ und dann im Nebensatz gleich wieder darauf hingewiesen wird, dass es ja daraus resultiert, dass die Mama mehrere Partner haben kann (als gleich wieder aufs Poppen bezogen).

Gruß

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Ohne alle Antworten gelesen zu haben…
Hallo,

ich finde das ganz gut. Klar, es könnte echt praktische Probleme geben, aber man könnte ja auch verschiedene Modelle problemlos nebeneinander herlaufen lassen.

Auf die Gefahr hin, dass es schon ausführlich diskutiert würde: Das Risiko, irgendwann versehentlich Kinder mit den HAlbgeschwistern zu zeugen würde wahrscheinlich steigen.

Als ich mal die Autobiographie von Nelson Mandela gelesen habe, habe ich ewig gebraucht, bis ich deren Familienmodell kapiert habe. Aber wahrscheinlich finden die unseres genauso komisch und undurchschaubar. Letzten Endes ist das ja eh alles sehr willkürlich.

Viele Grüße

Hallo!

Nein, es ging darum, dass behauptet wurde, dass die Brüder zu den Kindern der Schwester eine gesicherte genetische Verbindung haben, der mutmaßliche Vater sich dessen beim Fremdgehen der Frau nicht so sicher sein kann.
Es hatte nichts mit einer Abwertung von Halbgeschwistern zu tun, sondern war lediglich eine Feststellung, dass die Blutsverbindung bei Halbgeschwistern geringer ist.

Gruß
Inge2

…und das Geschwisterpaar mit großer Wahrscheinlichkeit ja
auch noch lediglich ein „Halbgeschwisterpaar“ ist

Ja das ist anzunehmen, wäre aber egal, da die Vaterschaft
keine Rolle spielt.

Ich bin rechnerisch nicht sehr begabt, vielleicht kann ja
einmal jemand durchrechnen, wie die Wahrscheinlichkeiten der
eigenen Gene in so einem Fall wären.

da Mama ja viele Partner haben darf.

Das Wörtchen darf finde ich in dem Satz wieder erheiternd.

Oh, Du bist aber leicht zu erheitern!
Es war schwer, ein entsprechendes Wort zu finden. Natürlich „darf“ sie. Kann wäre auch nicht richtig gewesen, denn natürlich „kann“ sie auch.
Es ging darum, dass in dem Modell Ehe üblicherweise die Ehepartner miteinander die Kinder zeugen und nicht mehrere Sexualpartner nebeneinander haben. Wer dies nicht möchte, sollte nicht unbedingt in diesem Modell leben, bzw. seine Ehe überdenken.

Gruß Inge2

Hallo,

Das Risiko, irgendwann versehentlich Kinder mit den HAlbgeschwistern zu zeugen würde wahrscheinlich steigen.

Das halte ich für einen nicht zu unterschätzenden Punkt.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

Das Risiko, irgendwann versehentlich Kinder mit den HAlbgeschwistern zu zeugen würde wahrscheinlich steigen.

Das halte ich für einen nicht zu unterschätzenden Punkt.

inwiefern?

Mithin teilen sich Halbgeschwister nur so viele Gene wie Vollcousinen und - cousins, und die dürfen sich auch hierzulande ganz bedenkenlos miteinander weitervermehren.

Tatsächlich dürfte sich das alternative Familienmodell sogar in kleineren Gemeinschaften mit entsprechendem kleinen Genpool - z.B. utopischerweise in einer Kolonie auf dem Mars - als vorteilhaft erweisen, da es zu einer größeren genetischen Durchmischung führen kann.

Grüße

=^…^=

Hallo

Mithin teilen sich Halbgeschwister nur so viele Gene wie Vollcousinen und - cousins, und die dürfen sich auch hierzulande ganz bedenkenlos miteinander weitervermehren.

… was ja aber zu Inzucht-Behinderungen führen kann, wie man bei einigen Königshäusern früherer Jahrhunderte sehen kann. - Allerdings war da möglicherweise das Problem, dass sich mehrere Generationen lang immerzu Kousinen und Kousins verheiratet haben, wovon man im Normalfall ja nicht unbedingt ausgehen muss *zugeb*.

Tatsächlich dürfte sich das alternative Familienmodell sogar in kleineren Gemeinschaften mit entsprechendem kleinen Genpool - z.B. utopischerweise in einer Kolonie auf dem Mars - als vorteilhaft erweisen, da es zu einer größeren genetischen Durchmischung führen kann.

Wieso? Verstehe ich nicht … bitte um Erklärung!

Viele grüße Simsy

Hallo Simsy Mone,

… was ja aber zu Inzucht-Behinderungen führen kann, wie man
bei einigen Königshäusern früherer Jahrhunderte sehen kann. -
Allerdings war da möglicherweise das Problem, dass sich
mehrere Generationen lang immerzu Kousinen und Kousins
verheiratet haben, wovon man im Normalfall ja nicht unbedingt
ausgehen muss *zugeb*.

Hier war sicherlich dies ein Problem - es lief über Generationen so.

Und: Hier war wohl die Wahrscheinlichkeit, auch mit Behinderung (oder auch nur einer schwächlichen Statur) Kinder zu bekommen, höher. So jemand wäre in körperlich hart arbeitenden Gesellschaftsschichten entweder sehr unattraktiv gewesen (selbst keinen Partner gefunden), nicht verheiratbar gewesen (ein z.B. Bauer wird kaum als Frau für seinen Sohn eine schwächliche Frau mit auffälligen orthopädischen Leiden wie Klumpfüße, schwere Skoliose o.ä. aussuchen) oder sind mit höherer Wahrscheinlichkeit bei der Geburt gestorben bzw. das Kind hat einfach nicht überlebt.
Gene, die eine Behinderung (oder auch nur einer schwächlichen Statur)
begünstigen, konnten so leichter weitergegeben werden.

Dies dürfte gerade auch in solchen Fällen zutreffen, in denen es sich um ein häufiger auftretendes Merkmal handelt, bei dem auch ohne Inzest die Wahrscheinlichkeit groß ist, einen Partner mit diesem (sich vielleicht nicht ausgeprägt habenden, somit unsichtbaren, aber weitergebbaren) Merkmal zu „erwischen“. Unter den Bedingungen in z.B. einem Königshaus hatte der Nachwuchs eine Chance, als Bauernkind hingegen weniger.

Tatsächlich dürfte sich das alternative Familienmodell sogar in kleineren Gemeinschaften mit entsprechendem kleinen Genpool - z.B. utopischerweise in einer Kolonie auf dem Mars - als vorteilhaft erweisen, da es zu einer größeren genetischen Durchmischung führen kann.

Wieso? Verstehe ich nicht … bitte um Erklärung!

Sagen wir mal, wir haben eine sehr kleine Gruppe von Menschen, vielleicht zwanzig Leute.
Bei denen seien, der Einfachheit halber, die Angehörigen des einen Geschlechts mit Großbuchstaben und des anderen Geschlechts mit Kleinbuchstaben bezeichnet und A mit a, B mit b, … verpartnert und würden streng monogam mit dieser Person leben.
Somit gibt es nur Kinder von A mit a, B mit b…, es werden also As Gene nur mit denen von a vermischt etc. Ggf. gibt es auch Menschen, die kinderlos sind, weil ihr Partner unfruchtbar ist.
Existieren nun keine streng monogamen Partnerschaften (und auch keine solchen, die als monogam vorgegeben werden, es aber in Wirklichkeit nicht sind), sind auch Genkombinationen wie A mit b, a mit F… möglich, es entsteht also eine größere genetische Vielfalt.

Viele Grüße,
Nina

Es ging darum, dass in dem Modell Ehe üblicherweise die
Ehepartner miteinander die Kinder zeugen und nicht mehrere
Sexualpartner nebeneinander haben. Wer dies nicht möchte,
sollte nicht unbedingt in diesem Modell leben, bzw. seine Ehe
überdenken.

Darum ging es eben nicht. Aber anscheinend geht es dir hauptsächlich darum, deine moralische Überlegenheit hier zur Schau zur stellen und anderen vorzuschreiben, was sie alles „sollen“. (Der Alltag der real existierenden Ehen ähnelt in der Mehrheit der Fälle jedoch eher den Khasi-Ehen, mit dem einzigen Unterschied, daß man es geheimhalten muß.)

Grüße Bellawa.

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Ist dir eigentlich aufgefallen, …
… kommt erst am Ende dieses elend langen Beitrags.

Hallo,

Die reflexartige Ablehnung einer alternativen Lebensform kommt
von denen, die sich in ihrer eigenen Existenz dadurch bedroht
fühlen.

Es ist doch eine Selbstverständlichkeit, dass man Alternativen erst einmal ablehnt, sofern man mit bisher Gelebtem und Erfahrenem erfolgreich und zufrieden ist. Reflexartiges Verhalten lese ich hier auf beiden Seiten, beide fühlen sich irgendwie bedroht.

Der Gedanken daran, daß das Wertegebäude, das sie so
mühsam aufrechterhalten müssen (durch Triebverzicht),
eigentlich auch nur ein mögliches unter vielen ist, muß
schrecklich unangenehm sein.

Das ist das Argument derjenigen bei der Frage nach dem besten Familienmodell, die Triebe und deren Ausleben an erster Stelle stellen. Negativ formuliert in Unterstellungen wie „mühsam“, „Triebverzicht“, „schrecklich unangenehm“. Von meiner Seite aus kann ich nicht beurteilen, ob ein Khasimodell oder Alleinerziehend ein glücklicheres Leben versprechen. Dazu fehlt mir die Erfahrung. Ich habe sie nur in einer Richtung, und ich z.B. vermisse nichts hinsichtlich Familie, Erziehung, Kids. Auch nichts trotz Monogamie.

Ich will jetzt nicht nur palavern, sondern auch auf deine ursprünglichen Themen antworten:

Für mich ist das die perfekte Familie!

Für mich weniger, da in unserer (globalen) Gesellschaft nicht realisierbar. Ein paar Gedanken, weshalb das Modell „herkömmliche“ Familie m.E. zukünftig im Vorteil sein wird, anhand dreier Modelle für die soziale Einheit Familie:

(A) Alleinerziehend: Zunehmende Tendenz, daher als Modell mit zu berücksichtigen
(F) Die „herkömmliche Familie“, also Vater-Mutter-Kind(er)
(K) Khasimodell: Großfamilie, Clan

(Über-)Lebensmöglichkeit
Die Möglichkeit sich selbst zu versorgen muss Voraussetzung sein für jede einzelne Familie. „Solidarität“ will ich bewusst außer Acht lassen, weil die einseitig Nehmenden/Empfangenden/Unterstützten der Anlass für weitere Probleme in der sozialen Struktur einer größeren (aus vielen Familien bestehenden) Gesellschaft sind.

(A) Geringe Möglichkeit auf Selbstversorgung (und wenn, dann auch immer zu Lasten Kind, dessen persönlicher Erziehung), sehr hohes Risiko bei Ausfallen des Elternteils für Kind(er).
(F) Geteiltes Leid, geteilte Freud. Grundversorgung für Kinder quasi gesichert.
(K) Kein Risiko, sofern sich die größere Anzahl der Beteiligten bei Aufteilung der Aufgaben einig ist.

Mobilität
Arbeitsplatz und Einkommen erfordern zunehmend Mobilität der Beteiligten. Die Familienmodelle unterscheiden sich deutlich:

(A) Geringe Mobilität. Die Anforderungen an das Umfeld (Arbeitsplatz, Arbeitszeiten, KiGa/Schule-Entfernungen) sind hoch gesteckt. Der Familie stehen nur sehr begrenzte Möglichkeiten zur Auswahl.
(F) Als Einheit Familie, insbesondere wenn ein Haupternährer vorhanden ist, ist die Familie weitgehend mobil. Anforderungen an andere müssen nicht gestellt werden, die „Heimat“ der Familie kann sich überwiegend nach den beruflichen Möglichkeiten orientieren. Der zweite Elternteil kümmert und versorgt hinsichtlich Schule etc.
Alternativ kann ein Elternteil unter der Woche auswärts arbeiten.
(K) Als Einheit nicht mobil. Einzelne Mitglieder können fast alles und ohne Rücksicht auf andere Familienmitglieder unternehmen, die Gesamtheit der Gruppe dagegen nicht.

Regeln für andere
Je größer die Gruppe, desto umfassender die Regelungen, die jeden Einzelnen und/oder die Gruppe betreffend vereinbart und eingehalten werden müssen. Kleine Gruppen sind in den Handlungsmöglichkeiten flexibler und schneller, die Kommunikation untereinander ist deutlich einfacher. Die Reihenfolge ist klar: (A), (F), (K).

Individualität, Verantwortung
Grob gesprochen sinkt mit zunehmender Individualität des Einzelnen die Verantwortung für den anderen, hier Kinder. Auch hier dürfte die Reihenfolge klar sein, wie vor.

Beim Khasimodell ergibt sich jedoch ein weiteres Problem: Welche Erziehung mit welchem Ziel wird angestrebt? Von wem? Und letztendlich durchgesetzt?
Im Falle des Naturvolkes einfach, da lokal und sonst wie sehr beschränkte Bewegungs- und Orientierungsmöglichkeiten. Hier, bei uns, heutzutage, wenn man sich die Vorlieben und Sehnsüchte von vielleicht zehn mehr oder weniger miterziehenden Familienangehörigen betrachtet, wird es ein Chaos für das Kind werden. Tausend Richtungen, keine richtig und vollständig eingeschlagen.

Ich fasse für mich zusammen:
Alleinerziehend = Fehlentwicklung auf Kosten anderer.
Khasimodell = Unbeweglich, orientierungslos (…los, mir fällt jetzt nicht so der richtige Ausdruck ein).
Herkömmliche Familie = idealer Kompromiss.

In meiner Idealgesellschaft sind nicht die biologischen Väter automatisch auch die sozialen Väter, sondern die Brüder und kinderlosen Schwestern der Mutter sind die sozialen Eltern eines Kindes. [aus UP]

Kinder tragen nun mal die Gene beider Elternteile. Man könnte daher als Khasi-Modell-Variante auch schreiben:
In meiner Idealgesellschaft sind nicht die biologischen Mütter automatisch auch die sozialen Mütter, sondern die Brüder und kinderlosen Schwestern des Vaters sind die sozialen Eltern eines Kindes.

Ist dir eigentlich aufgefallen, dass in der von dir dargestellten „Problemaufzählung“ in deinem UP das einzige Thema „Sex“ ist? Familie und Kinder aber überhaupt nicht vorkommen? :smile:

Jetzt verstehe ich auch deinen ersten Satz:
„mir geht die Idee nicht aus dem Kopf, daß Familien völlig anders strukturiert sein könnten als wir es kennen.“

Grüße
Tommy

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Hallo auch,

(F) Als Einheit Familie, insbesondere wenn ein Haupternährer
vorhanden ist, ist die Familie weitgehend mobil. Anforderungen
an andere müssen nicht gestellt werden, die „Heimat“ der
Familie kann sich überwiegend nach den beruflichen
Möglichkeiten orientieren. Der zweite Elternteil kümmert und
versorgt hinsichtlich Schule etc.

Sprich, die Frau steckt zurück, wird Hausfrau und Mutter, während der Mann seine beruflichen Träume realisiert. Da viele Frauen inzwischen das nicht mehr einsehen, gibt es keine Kinder mehr (grob gesprochen).

(K) Als Einheit nicht mobil. Einzelne Mitglieder können fast
alles und ohne Rücksicht auf andere Familienmitglieder
unternehmen, die Gesamtheit der Gruppe dagegen nicht.

Warum vergleichst du Äpfel mit Birnen? In einer Sippe hätten Frauen endlich die gleichen Chancen wie Männer, weil ihnen ein Kind nicht mehr die Karriere versaut. Der Effekt wären mehr Kinder von den richtigen Eltern (erfolgreiche, intelligente und arbeitende), die unsere Gesellschaft so dringend braucht. Die Mobilität der Gruppe sehe ich da als zweitrangig.

Grob gesprochen sinkt mit zunehmender Individualität des
Einzelnen die Verantwortung für den anderen, hier Kinder. Auch
hier dürfte die Reihenfolge klar sein, wie vor.

Das sehe ich umgekehrt. Auch wenn einzelne sich aus der Verantwortung stehlen, ist eine Sippe immer noch tragfähig genug, um für Kinder genügend Bezugspersonen zu bieten. Stiehlt sich ein klassischer Vater aus der Verantwortung, hat das Kind keinen Vater mehr.

Beim Khasimodell ergibt sich jedoch ein weiteres Problem:
Welche Erziehung mit welchem Ziel wird angestrebt? Von wem?
Und letztendlich durchgesetzt?

Das Problem haben klassische Paare auch.

Alleinerziehend = Fehlentwicklung auf Kosten anderer.
Khasimodell = Unbeweglich, orientierungslos (…los, mir fällt
jetzt nicht so der richtige Ausdruck ein).
Herkömmliche Familie = idealer Kompromiss.

Ja, ein Kompromiß auf Kosten der Frau, in fast jedem Fall. Für dich als Mann natürlich kein Thema. Von dir wird keiner verlangen, zum Arbeitsort deeiner Frau zu ziehen und deine Karriere hinzuschmeißen.

Man könnte
daher als Khasi-Modell-Variante auch schreiben:
In meiner Idealgesellschaft sind nicht die biologischen
Mütter automatisch auch die sozialen Mütter, sondern die
Brüder und kinderlosen Schwestern des Vaters sind die sozialen
Eltern eines Kindes.

Das Modell läßt sich aus trivialen Gründen nicht umkehren, weil die Mutter immer die Mutter ist, aber der Vater nicht unbedingt der Vater ist. (Aus demselben Grund läßt sich auch das patriarchale Modell nicht einfach umkehren. Männer bleiben Männer, und Frauen bleiben Frauen.)

Ist dir eigentlich aufgefallen, dass in der von dir
dargestellten „Problemaufzählung“ in deinem UP das einzige
Thema „Sex“ ist? Familie und Kinder aber überhaupt nicht
vorkommen? :smile:

Natürlich. Denn die Quintessenz der Khasigesellschaft besteht in der Auslagerung von Sex und Familie. Sie machen das zum Standard, was in einem Großteil der sgn. Ehen sowieso passiert: Sexlose Mutter für Kinder zuhause, und eine sexy Geliebte außerhalb, bzw. zahlungskräftiger Idiot als Mann zuhause und sexy Geliebter außerhalb. :smiley: Da diese dünne Schicht des So-tun-als-ob brüchig ist, gehen viele dieser Theaterstücke dann doch zu Ende, auf Kosten der Kinder. Genau das wird in einem offenen Modell verhindert.

Jetzt verstehe ich auch deinen ersten Satz:
„mir geht die Idee nicht aus dem Kopf, daß Familien völlig
anders strukturiert sein könnten als wir es kennen.“

Das freut mich, wenn du mich verstehst.

Grüße Bellawa.

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Es ging darum, dass in dem Modell Ehe üblicherweise die
Ehepartner miteinander die Kinder zeugen und nicht mehrere
Sexualpartner nebeneinander haben. Wer dies nicht möchte,
sollte nicht unbedingt in diesem Modell leben, bzw. seine Ehe
überdenken.

Darum ging es eben nicht. Aber anscheinend geht es dir
hauptsächlich darum, deine moralische Überlegenheit hier zur
Schau zur stellen und anderen vorzuschreiben, was sie alles
„sollen“. (Der Alltag der real existierenden Ehen ähnelt in
der Mehrheit der Fälle jedoch eher den Khasi-Ehen, mit dem
einzigen Unterschied, daß man es geheimhalten muß.)

…und schon wieder reisst Du meine Posts völlig aus dem Sinn. Sei es drum. Wenn Du mich missverstehen möchtest, dann tu das eben.

Was ich aber extrem frech von Dir finde, ist, dass Du behauptest, ich würde „meine moralische Überlegenheit zur Schau stellen und anderen vorschreiben, was sie alles sollen“. Ich habe immer geschrieben, dass jeder so leben kann, wie er das möchte. Du kannst allein leben, mit Kindern bei Deinem Bruder einziehen, lesbisch, katholisch, buddistischen oder jüdischen Glaubens sein, fünf Kinder von 5 verschiedenen Männern haben oder überhaupt keine wollen. Du kannst ständige One-Night-Stands oder gar keinen Lover haben: Das - und noch vieles mehr - ist mir doch völlig egal. Jeder kann doch so leben wie er möchte und muss dies auch keineswegs geheimhalten. Kein Hahn kräht mehr danach, wenn Leute in der Form zusammen leben, wie sie das möchten. Wo lebst Du denn?
Du bist hier die einzige, die sich über eine Lebensform fortwährend abfällig äußert: nämlich über die Lebensform der Ehe. Aber das scheint ja für Dich in Ordnung zu sein. Findest Du das nicht selbst etwas lächerlich, anderen Intoleranz vorzuwerfen und selbst über Lebensmodelle anderer herzuziehen?

Kopfschüttelnde Grüße
Inge2

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Hallo auch,

Das freut mich, wenn du mich verstehst.

Ich kenne deine persönlichen Erfahrungen mit deinen Eltern, deiner Familie, deinen Partnerschaften nun wirklich nicht. Es könnten aber einigermaßen drastische darunter gewesen sein.

Irgendwie hast du meines Erachtens das Zu- und Vertrauen (und Selbstvertrauen) in einzelne Personen komplett verloren. In Männer generell. Nicht einmal ein Versuch, neue positive Ansätze zu finden?

Denn die Quintessenz der Khasigesellschaft besteht
in der Auslagerung von Sex und Familie.

Und du hast Angst vor Familie und flüchtest dich in Sex/irgendwelchen Beziehungen/Kontakten und einer damit vermeintlich verbundenen Freiheit? Oder wie soll man dich verstehen?

Sicherlich habe ich nun alles aus meiner Situation als Haupternährer unserer Familie geschrieben. Und ich hätte vermutlich auch etwas dagegen gehabt, die Rolle des Hausmanns zu übernehmen. Einerseits, weil ich diese Rolle nicht annähernd so gut wie meine Guteste hätte ausfüllen können (sie hat ihre Rolle als Mutter genossen), andererseits weil ich meine „Rolle“ ebenso zu meiner Zufriedenheit „spielen“ konnte.

Es wäre schade und völlig falsch, wenn du mich wie andere hier einfach nur in ein Schema presst.

Grüße
Tommy

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Hallo auch,

dein Versuch mich zu therapieren in allen Ehren, aber meine Überlegungen speisen sich eher aus der Beobachtung der vielen kaputten Beziehungen und Ehen, die sich so im Internet tummeln. Ich bin viel in Chats und Partnerbörsen, und da bekommt man als Frau quasi die Breitseite der gesammelten Ehewüste zu spüren. Mehr steckt nicht dahinter. Ich bin weder von Familie verlassen worden noch von einem Mann betrogen noch mit Kindern alleine gelassen etc. Die Wahl meiner Lebensform speist sich aus Erfahrung, aber als drastisch würde ich sie nicht bezeichnen.

BTW: Natürlich lag ich richtig, daß du der Familienernährer bist. Was auch sonst. Die Aussage, du wärest ja sowieso Hausmann geworden, nehme ich dir nur nicht ab. :smiley:

Grüße Bellawa.

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Hallo auch,

Natürlich lag ich richtig, daß du der Familienernährer bist. Was auch sonst. Die Aussage, du wärest ja sowieso Hausmann geworden, nehme ich dir nur nicht ab. :smiley:

Ich wollte nie Hausmann werden, bin es nicht geworden, und bereue es nicht. Aber wir (Familie) sind alle zufrieden, ist nun mal so. Und bitte nicht zufrieden mit dumpf, gesättigt, oder ähnlichem abschätzend gleich setzen.

dein Versuch mich zu therapieren in allen Ehren

Bei dir war es klare Kritik an deinen männerfeindlichen Äußerungen, die man oder auch nur ich aus deinen Postings heraus lesen. Und Nein, kein Therapieversuch, nur ein Denkanstoß, wie immer. Was du oder andere daraus machen, ist euch selbst überlassen.

Die Wahl meiner Lebensform
speist sich aus Erfahrung, aber als drastisch würde ich sie
nicht bezeichnen.

„Aus Erfahrung“ habe ich auch genannt, aber nicht gegen Andersdenkende generalisiert. Du hast deine Position im UP genannt, aber mithilfe Gleichgesinnter andere ein wenig denunziert.

Beim Khasimodell ergibt sich jedoch ein weiteres Problem:

Welche Erziehung mit welchem Ziel wird angestrebt? Von wem?
Und letztendlich durchgesetzt?
Das Problem haben klassische Paare auch.

Aber nur zwei Ansichten.

Grüße
Tommy

2 Like

Hallo Tommy,

Es ist doch eine Selbstverständlichkeit, dass man Alternativen
erst einmal ablehnt, sofern man mit bisher Gelebtem und
Erfahrenem erfolgreich und zufrieden ist.

ich halte dies keineswegs für selbstverständlich; tatsächlich finde ich , es sollte im zivilisierten Diskurs möglich sein, ohne Schaum vorm Mund die Vor- und Nachteile verschiedener Familienmodelle zu diskutieren, auch wenn man sie letztendlich dann für sich vielleicht ablehnt. Wie soll denn neue Erkenntnis zustande kommen, wenn man grundsätzlich Neues, Ungewohntes gleich ablehnt und noch nicht einmal eines Gedankens würdigt?

Du kannst es doch auch. ;o)

(A) Alleinerziehend: Zunehmende Tendenz, daher als Modell mit
zu berücksichtigen

In der Mehrheit der Fälle kein freiwillig gewähltes Modell; eine große Anzahl möglicher Kinder wird angesichts des möglichen Alleinerziehendseins abgetrieben bzw. trotz bestehenden Kinderwunsches durch Verhütung verhindert

(F) Die „herkömmliche Familie“, also Vater-Mutter-Kind(er)

Deutlich in Auflösung begriffen; endet häufig ungewollt in (A)

(K) Khasimodell: Großfamilie, Clan

(A) Geringe Möglichkeit auf Selbstversorgung (und wenn, dann
auch immer zu Lasten Kind, dessen persönlicher Erziehung),
sehr hohes Risiko bei Ausfallen des Elternteils für Kind(er).

Bedeutet für viele Kinder, ohne Geschwister aufzuwachsen

(F) Geteiltes Leid, geteilte Freud. Grundversorgung für Kinder
quasi gesichert.

Häufig zu Lasten eines Elternteiles (meist des weiblichen), das die Kinderbetreuung übernimmt; aufgrund prekärer Finazen wachsen auch hier Kinder zumeist ohne oder nur mit einem Geschwisterkind auf

(K) Kein Risiko, sofern sich die größere Anzahl der
Beteiligten bei Aufteilung der Aufgaben einig ist.

Im Familienverband leben die Kinder zudem meist mit mehreren anderen Kindern zusammen, was ihrer psycho-emotionalen Entwicklung förderlich ist

(A) Geringe Mobilität. Die Anforderungen an das Umfeld
(Arbeitsplatz, Arbeitszeiten, KiGa/Schule-Entfernungen) sind
hoch gesteckt. Der Familie stehen nur sehr begrenzte
Möglichkeiten zur Auswahl.

Hohes Risiko, dass die Kinder in Armut aufwachsen

(F) Als Einheit Familie, insbesondere wenn ein Haupternährer
vorhanden ist, ist die Familie weitgehend mobil. Anforderungen
an andere müssen nicht gestellt werden, die „Heimat“ der
Familie kann sich überwiegend nach den beruflichen
Möglichkeiten orientieren. Der zweite Elternteil kümmert und
versorgt hinsichtlich Schule etc.
Alternativ kann ein Elternteil unter der Woche auswärts
arbeiten.

Die Mobilität des Haupternährers geht zu Lasten des anderen Elternteils und der Kinder; entweder muss der andere Elternteil in den eigenen beruflichen Möglichkeiten zurückstecken und die Kinder werden aus ihrem sozialen Umfeld gerissen oder aber auf dem anderen Elternteil lastet größtenteils die alleinige Erziehungsverantwortung und die Kinder haben kaum Kontakt zu ihrer zweiten Hauptbezugsperson

(K) Als Einheit nicht mobil. Einzelne Mitglieder können fast
alles und ohne Rücksicht auf andere Familienmitglieder
unternehmen, die Gesamtheit der Gruppe dagegen nicht.

Stabiles soziales Umfeld für die Kinder, auch wenn eines der erwachsenen Familienmitglieder aus Studien- oer Berufsgründen abwesend ist

Beim Khasimodell ergibt sich jedoch ein weiteres Problem:
Welche Erziehung mit welchem Ziel wird angestrebt? Von wem?
Und letztendlich durchgesetzt?

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Kinder nicht nur keine Probleme damit haben zu erfassen, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Regeln und Erziehungsmodelle haben, sondern dies sogar bereichernd für sie ist.

Auch in unserer Welt begegnen Kinder ja nicht zwangsläufig nur einem oder zwei Erziehungsstilen, sondern erleben, dass bei Oma und Opa, bei Großtante Gerlinde, in der Familie ihres Freudes Max und nicht zuletzt im Kindergarten/in der Schule ganz andere Regeln gelten als zu Hause.

Abgesehen davon dürfte im Allgemeinen der Grundkonsens in Erziehungsfragen bei Menschen, die in einer Familieneinheit aufgewachsen sind, größer sein als bei Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsfamilien.

Ich fasse für mich zusammen:
Alleinerziehend = Fehlentwicklung auf Kosten anderer.

Größtmögliche Einschränkungen sowohl persönlicher wie auch materialler Art sowohl für das Elternteil als auch für die Kinder

Khasimodell = Unbeweglich, orientierungslos (…los, mir fällt
jetzt nicht so der richtige Ausdruck ein).

Größtmögliche berufliche Entfaltungsmöglichkeiten für die Eltern, stabilstes Umfeld für die Kinder

Herkömmliche Familie = idealer Kompromiss.

Große Gefahr, dass dieses Modell einem der Elternteile (meist der Frau) zum Nachteil gerät; große Gefahr des Scheiterns mit negativen Folgen für alle Beteiligten, sowohl für den dann unfreiwillig alleinerziehenden Elternteil wie auch dem von den Kindern getrennt lebenden Elternteil und natürlich den Kindern, deren Leben sich durch eine Trennung radikal verändert

Ist dir eigentlich aufgefallen, dass in der von dir
dargestellten „Problemaufzählung“ in deinem UP das einzige
Thema „Sex“ ist? Familie und Kinder aber überhaupt nicht
vorkommen? :smile:

Ist Dir aufgefallen, dass alle Ablehner des alternativen Familienmodells sich auf das Thema Sex einschießen (besonders gerne auf das mögliche ‚Herumpoppen‘ der Frauen) und die Entfaltungsmöglichkeiten und Lebenschancen der Kinder in den unterschiedlichen Modellen nur am Rande bis gar nicht berücksichtigen?

Gruß

=^…^=

Hallo Tommy,

von irgendwelchen möglichen persönlichen Äußerungen einmal abgesehen - was genau findest Du an dem Khasi-Modell männerfeindlich?

Gruß

=^…^=