„Am Wochenende bin ich arbeiten“

Hallo Immo,
Zu dieser Konstruktion „ich bin VERB-en“ (sein + Infinitiv) hab ich mal einen linguistischen Vortrag gehört, in dem nachgewiesen wurde, dass solche Konstruktionen nicht nur bedeuten, dass jemand in dieser Handlung involviert ist oder sein wird, sondern, dass er dann auch entweder weg oder unzugänglich sein wird.

Man impliziert mit dem Ausdruck also nicht nur, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt mit Einkaufen oder Arbeiten beschäftigt ist, sondern auch, dass das an einem anderen Ort stattfinden wird bzw. man allgemein dann nicht erreichbar ist.

Wenn jemand ankündigt: „Ich telefonier jetzt.“, klingt das, als macht der das vor Ort, geht in 'ne ruhige Ecke, aber nicht weg. Sagt einer aber „Ich bin mal telefonieren.“, klingt das schon, als würde er wenigstens den Raum verlassen, vllt. sogar zur nächsten Telefonzelle geben. Fast, als wäre der Satz eine Verkürzung aus „Ich bin mal weg zum Telefonieren.“

Das wollte ich nur dazu sagen.

  • André