Amalgam an allem Schuld?

Hallo,

ich habe noch zig Amalgamfüllungen von vor über 20 Jahren.

Da ich seit Jahren schon immer wieder starke Kopfschmerzen bis zur Migräne habe, einen deutlich erhöhten Muskeltonus im Schulter-/Nackenbereich, entsprechende Nackenverspannungen, immer wieder Sehnenentzündungen in den Schultern, und da Amalgam eine Ursache dafür sein kann, wollte ich die komplett rausnehmen lassen und gegen anderes Füllmaterial austauschen lassen.

Muss das die ges. Krankenkasse zahlen oder nur, wenn ein Zahnarzt festgestellt hat, dass die Ursache im Amalgam liegt? Kann das überhaupt ein Zahnarzt? Kann ein Zahnarzt sämtliche Entzündungsherde in den Zähnen, Kiefern feststellen, die, zumindest noch nicht und nicht direkt Probleme bereiten?

Dankeschön.

LG

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Rein auf Verdacht willst du das machen lassen? Ohne eine Diagnose? Na dann solltest du auch selber bezahlen, finde ich.

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Hallo,
neue Füllungen zahlt die Kasse schon, aber nur aus bisher unbewiesenen Verdachtsgründen, also als reine Vorsorge wird es erstens kein Zahnarzt machen, also mit der Kasse abrechnen und auch die Kasse würde sich sehr wahrscheinlich weigern. Amalgamunverträglichkeit kann durchaus vom Zahnarzt festgestellt werden bzw. kann er/sie es feststellen lassen. Ich hatte in meiner Praxis schon einige Fälle von Amalgamunverträglichkeit, allerdings muss ich dazu sagen, dass in nahezu allen Fällen die entsprechenden Füllungen erst kurze Zeit (weniger als 5 Jahre) vorhanden waren. Das kann jetzt ein Zufall sein, aber wenn schon seit 20 Jahren Amalgam im Mund ist, muss es nicht auch das Amalgam sein, was die anderen Beschwerden verursacht.
Gruss
Czauderna

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" Kann das überhaupt ein Zahnarzt? "
Wenn er ein Labor hat, dann kann er es messen.
Gute Besserung.

Hi,

Ich habe auf der Höhe der amalgampanik vor ca. 25 Jahren meine zahlreichen amalgamfüllungen ersetzen lassen. Rückenschmerzen hatte ich trotzdem, bis sich durch Sport, besseres Selbstwertgefühl, richtig gute Schuhe und bedachtes, korrektes Tragen der Büchertasche meine Haltung verbessert hat.
Die Belastung durch Amalgam ist übrigens während und durch das entfernen wesentlich höher als durch eine unbeschädigt Füllung.

Ersetze sie dann, wenn die Füllung kaputt ist. Einen gesunden Zahn sollte man nicht auf ihren, die folgende füllung ist größer, und der Weg zum künstlichen Gebiss einen großen Schritt kürzer.

Ich empfehle Sport und Physiotherapie und gute Schuhe.

Die Franzi

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Was kann er messen? Ob die Kopfschmerzen vom Amalgam kommen?

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Hallo,
es gibt da entsprechende Testverfahren, in etwa genauso wie bei Unverträglichkeit von Nuss-Produkten usw. - ja, damit kann zumindest die eigene Vermutung in eine medizinische Möglichkeit
umgedeutet werden.
Gruss
Czauderna

Amalgam enthält Quecksilber und Zinn. Beides hochgiftig. Auch wenn es „amalgamiert“ im Mund sitzt, ist es immer noch hochgiftig. 24/7 korrodiert es und du kannst rund um die Uhr Quecksilber im Speichel und in der Atemluft nachmessen.
Amalgam ist ein Politikum. Es wird offiziell so getan als sei es harmlos und bewährt. Wegen Schadenersatz.

Oder um Prof. Dr. Franz Xaver Reichl zu zitieren:
„Wer bei Amalgam Studien verlangt verdient Geld mit Amalgam oder hat kein Vorstellungsvermögen.“

Zur Migräne: Um es weg zu kriegen hilft folgende Strategie:

- Alles beseitigen was garantiert schadet. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es dann besser.

Dazu gehört dann auch Amalgam. Achtung: Vor der Sarnierung selbst informieren wie das geht und das Gegengift (DMPS, DMSA, Natriumthiosulfat) besorgen.

Viel Glück.

Hallo,
wenn es in Wirklichkeit tatsächlich so schlimm wäre, dann hätten wir nachweisbar, sehr, sehr viel mehr Fälle von Folgeerkrankungen aufgrund Amalgam-Unverträglichkeit und vor allen Dingen würde Amalgam schon seit Jahren nicht mehr als Füllung verwendet.
Damit ich da nicht missverstanden werde - ich bestreite nicht, das bei einer nachgewiesenen Amalgam-Unverträglichkeit vorhanden Füllungen zulasten der Kasse ausgetauscht werden sollten, aber diese Verallgemeinerung bringt nichts, meine ich.
Gruss
Czauderna
PS: Ich selbst habe übrigens seit über 20 Jahren 3-4 Amalgam-Füllungen, nur so nebenbei.

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Wenn Du Dir die bisherigen Antworten ansiehst, wirst Du einen guten Überblick über die derzeitigen Meinungen gewinnen:

  • Die einen sagen: das ist in Millionen, wahrscheinlich sogar in Milliarden Münder eingebaut, ohne dass diese Personen irgendwelche Anzeichen von chronischen Beschwerden aufweisen.
  • Die anderen sagen zurecht, dass einige Bestandteile ungebunden hochgiftig sind und sämtliche vorstellbaren chronischen Beschwerden seien darauf zurück zu führen.

Beide Gruppen haben logisch klingende Argumente. Beide Gruppen verteidigen ihre Ansichten zum Teil bis aufs Messer.

Das Problem dabei: es gibt keine gesicherte Studienlage, die bestätigt, dass sich die Beschwerden auf die Bestandteile im Amalgam zurück führen lassen. Und mir ist auch keine Studie bekannt, die den Eintrag (von zum Beispiel Quecksilber) vergleicht zwischen Amalgam und Nahrung.

Die einen sagen: es gibt kein Geld für solche Studien, weil unser derzeitiges Studiensponsoring meist monetäre Absichten hegt, die anderen sagen, dass die Industrie solche Studien verhindern würden. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Wie ich Deine Fragen beantworten kann?

Frage Deine Krankenkasse! Meine Krankenkasse erstattet nur Amalgam und deshalb erwartet mein Zahnarzt bei anderem Material, wie zum Beispiel Kunststoff oder Keramik eine Zuzahlung.

Hat eigentlich schon mal jemand untersucht, wie viel Mikroplastik von einer Kunststofffüllung abgerieben wird und wo das im Körper hingeht und was es dort auslöst?

So formuliert würde ich mal sagen: nein. Das kann kein Arzt. Ich habe einfach zu viel mit Ärzten zu tun, als dass ich denen umfassendes, endgültiges Wissen zusprechen würde …

Grüße
Pierre

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Jo klar, weißt du überhaupt wovon du schreibst? Mit Migräne kenne ich mich nun wirklich aus und der Hinweis ist in ungefähr so hilfreich, wie der Glaube daran, dass nur das Aufstehen mit dem rechten Fuß zuerst eine Migräne verhindert.

Die genauen Auslöser für Migräne sind a) nicht vollkommen erforscht und b) zutiefst individuell - sowohl psychisch als auch physisch. Herauszufinden, wo die persönlichen Trigger liegen, geht nicht mal eben so.

Wenn ich jetzt das hier genau nehme:

Wie viele Leute von hundert haben denn überhaupt nachgewiesene (!!!) Probleme durch Amalgam? Ich bestreite nicht, dass es solche Fälle gibt, jedoch ist das nicht die breite, mit Amalgam behandelte Masse

Wie hoch - in Prozent - ist die Wahrscheinlichkeit anzusiedeln? Und weiter gerechnet: bei wie vielen % der Betroffenen siehst du diese noch weiter zu beziffernde Wahrscheinlichkeit eintreten?

Jo, machen wir mal 'ne Chelattherapie ohne vorherigen Nachweis zu Hause… Da eine der Nebenwirkungen durchaus ein Atemstillstand sein kann, gibt es nachher wenigstens kein Gemecker (Ironie_aus).

Ich habe heute übrigens eine leichte Migräne, ungefähr eine 2 auf einer Skala von 1-10. Warum? Föhn… Amalgam habe ich nämlich nicht im Mund.

Nebenbei:

ich bin mir fast sicher, dass man es eher schafft, sich durch Quecksilber an Fisch zu vergiften als an alten Füllungen.

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Nochmal vom Professor:

Der muss es wissen; der hat studiert und lange als Zahnarzt gearbeitet.

Zitat Prof Reichl

Am Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Universität München forscht der Dentaltoxikologe Prof. Dr. Franz Xaver Reichl über Zahnfüllmaterialien und ihre Wirkungen auf den Körper. Unverträglichkeiten und Allergien auf viele Materialien sind bekannt. Besonders oft kommt es bei Nickelverbindungen zu allergischen Reaktionen, weniger oft beispielsweise bei Gold und selbst bei Amalgam sind echte allergische Reaktionen selten.

Und nu?

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Und nochmal Prof. Reichl zu Kompositfüllungen

Hauptinhaltsstoffe sind ja Methacrylate oder Monomere, wie wir sie nennen. Und die werden mit Licht gehärtet. Aber die Härtung ist nie einhundertprozentig, etwa nur fünfzig Prozent werden tatsächlich ausgehärtet. Das bedeutet, sie verbinden sich zu langen Reihen. Man kann sich das vorstellen wie bei einem Mikado-Spiel: Die Moleküle verbinden sich zu langen Reihen, aber dazwischen bleiben immer Räume, in denen sich ungebundene Moleküle befinden. Die können ausgewaschen werden. Und dadurch können auch Nebenwirkungen erst verzögert auftreten.«

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Man braucht bei Amalgam KEINE Studien. Es enthält Quecksilber und Zinn. Beides ist giftig. Es hat im Körper nichts zu suchen. Leuchtet jedem ein der bei klarem Verstand ist.

Sorry, da schon zu diskutieren ist abstrus.

In „Küchensalz“ ist Chlor und Natrium drin. Ist beides hochgiftig. Hat im Körper nichts zu suchen. Leuchtet jedem ein.

Was?. Chemie ist keine Glaubensrichtung, sondern eine Wissenschaft? Kann man ja nicht ahnen …

Grüße
Pierre

P.S.: @BudHill, Du verstehst jetzt sicher besser, was ich damit meine:

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Hallo,
ich meine, das soll jeder natürlich für sich selbst entscheiden - wie so vieles im Leben.
Gruss
Czauderna

Tja, und mein Prof. (Bei dem ich tatsächlich in Behandlung bin) negiert einen Zusammenhang zwischen Amalgam und Migräne:

Göbel ist übrigens eine Koryphäe auf seinem Gebiet

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Schau mal was die Bundes-Zahnärztekammer sagt: https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/b/Position_Amalgam.pdf

Dein chem. Halbwissen wirft kein gutes Licht auf dich.

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Hat sich doch schon abgemeldet. Da isses wieder, jeder besteht auf Meinungsfreiheit mit der Defintion „Meine Meinung ist richtig, Gegenargumente sind nicht zulässig.“

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