An welchem Tag wurde Jesus gekreuzigt?

Hallo,

kennt jemand von Euch Webseiten, die sich mit der o.g. Fragestellung auseinandersetzen und pro und contra zu den verschiedenen Auffassungen darlegen? Aufgrund von Mt 12,40 behaupten ja einige, Jesus wäre am Donnerstag gekreuzigt worden, weil er ja sonst keine drei Nächte im Grab gewesen wäre. Manchen legen die Kreuzigung sogar auf Mittwoch, während man traditionell den Ausdruck „drei Tage und drei Nächte“ für eine Redefigur hält, die lediglich besagt, daß drei Tage in der betreffenden Zeitspanne involviert sind.

Liebe Grüße
Michael

hallo, Michael,

Wenn Du das geschichtliche Datum willst: das gibt es nicht. Jesus ist keine geschichtliche Figur. Es gibt in der gesamten Geschichtsschreibung keinen Hinweis auf Christus.
Was die Bibel sagt, ist etwas anderes. Da gibt es hier genügend, die Dir darauf eine bibelfundierte Antwort geben können.
Grüße
Raimund

Hallo,

eine exakte Antwort ist wohl nicht möglich. Wenn es Jesus gegeben hat, so sind außer der Bibel doch kaum Anhaltspunkte über ihn zu finden.

Ich persönliche meine, es gab ihn. Wenn es schon zu Zeiten von Nero, also 20 bis 30 Jahre nach seinem Tod, Christen in Rom gab, dann muß in Palästina eigentlich auch irgend ein Schlüsselereignis stattgefunden haben, von dem dann Augenzeugen berichten konnten. Wie es aber genau war…

Da sich die Historiker nicht mal exakt auf das Jahr einigen können, ist eine Datumsangabe nicht möglich. Es war wohl zu Ostern, doch selbst daß ist nicht sicher. Die heutige Zeirehnung wure ja erst später zurückdatiert, da sind Fehler möglich.

Im Allgemeinen geht man davon aus, daß er Freitag gekreuzigt wurde. Er mußte ja, nach den Traditionen, vor dem Sabbat beerdigt sein. Den beiden Dieben, die gleich ihm gekreuzigt wurden, wurden ja am Kreuz die Beine zerschlagen, damit sie rechtzeitig starben und die Beerdigung noch stattfinden konnte.
Dann war, wenn wir Freitag mitzählen, Sonntag der dritte Tag.
Er wurde Freitag vor dem Sabbat) beerdigt, lag Samstag im Grab und auferstand am dritten Tage, am Sonntag.

Gernot Geyer

Hallo Michael

Die Bibel berichtet, dass Jesus am Vortag zu einem Sabbath gestorben ist. Da aber auch Feiertage die Bezeichnung Sabbath erhielten, handelte es sich hier um einen variablen Feiertag. So wie ja auch Weihnachten jedes Jahr an einem anderen Wochentag gefeiert wird.

Im gegenständlichen Fall handelte es sich um das Passah-Fest, das jährlich am 15.Nisan gefeiert wurde.

Also starb Jesus am Mittwoch.
Am Donnerstag blieben die Frauen „still nach dem Gesetz“.
Am Freitag kauften sie die Zutaten für die Einbalsamierung und bereiteten die Salben vor. Sowas hatte man damals ja nicht jederzeit im Haus, sie hatten ja keinen Kühlschrank.

Am Samstag war Ruhetag.
Am ersten Tag der Woche (Sonntag) kamen die Frauen zum Grab, aber da war es schon leer.

Jesus lag also von Mittwoch Nachmittag (ca.15 Uhr) bis Samstag Nachmittag (15 Uhr?) im Grab.

Das sind genau 3 Tage und 3 Nächte. („Das Zeichen des Jona“ Matthäus 16,4)

Gruss Harald

Es gibt in der gesamten
Geschichtsschreibung keinen Hinweis auf Christus.

Doch: Die Annalen des Tacitus
Oder bei Josephus Flavius.
Bei Plinius auch noch.
Das waren noch nicht alle, aber die ersten, die mir einfielen.
Zugegeben, die Hinweise sind eher Randbemerkungen, eben doch vorhanden, so dass obige Bemerkung eindeutig falsch wird. Die Bedeutung der vorkommenden Hinweise lässt sich natürlich unterschiedlich beurteilen.

Gruß
Stefan

Den beiden Dieben, die gleich ihm gekreuzigt
wurden, wurden ja am Kreuz die Beine zerschlagen, damit sie
rechtzeitig starben und die Beerdigung noch stattfinden
konnte.

Der Grund für das Beinezerschlagen war ein anderer. Den Römern war es nämlich ziemlich egal, ob denn nun der jüdische Beerdigungsritus eingehalten werden konnte oder nicht. Die Römischen Legionäre wollten Feierabend machen. Damit nun der Delinquent nicht weglaufen konnte, bevor er gestorben ist, wurden ihm die Beine gebrochen. Davon ist er nicht gestorben, aber die Qual erhöhte sich. Die bewachung war nicht mehr ganz so notwendig.
Jesus wurden die Beine nicht gebrochen, weil er schon tot war. Das wurde durch den Lanzenstich festgestellt.

Gruß
Stefan

Das sind genau 3 Tage und 3 Nächte. („Das Zeichen des Jona“
Matthäus 16,4)

Also, ich halte die Zählung Freitag, Samstag, Sonntag, also drei Tage durchaus plausibel. Schließlich muss man sich überlegen, wie damals gezählt wurde. Wegen ebendieser Zählweise kam es bei Einführung des Julianischen Kalenders erstmal dazu, dass alle drei Jahre (nach heutiger Zählweise) ein Schaltjahr war, was erst später korrigiert wurde.

Das mit der Vorverlegung des Karfreitags auf Mittwoch habe ich mal in einem Buch von Werner Papke gelesen. Es erschien mir allerdings insgesamt an den Haaren herbeigezogen. Obwohl Herr Papke mit seinem frühen Buch über das Gilgameschepos noch recht gut war, hat er mit seinen neueren Werken einen wenig objektiven Standpunkt vertreten.

Viele Grüße
Stefan

Hallo Stefan,

irgendwo habe ich das allerdings mal anders gelesen.

So weit ich weiß, war es den Römern eben nicht egal. Die hatten zwar ihre eigene Religion, hüteten sich aber im Allgemeinen, gegen die örtlichen Sitten zu verstoßen. In ihrem religiösen Konzept waren die römischen Götter für Rom und die Römer zuständig, das schloß für sie nicht aus, das woanders andere Götter „zuständig“ sein konnten. Dazu kamen rein praktische Erwägungen. Sie wollten ihre Provinzen ja nutzen also brauchten sie die Unterstützung der einheimischen Oberschicht und zumindest Ruhe im Lande.
Deshalb waren sie bestrebt, die einheimischen Religionen, wenn möglich, nicht zu behindern. Du schreibst selbst: Jesus war schon tot. Die anderen beiden nicht. Das Zerschlagen der Beine verkürzte das qualvolle Sterben. In anderen Fällen haben die Römer die gekreuzigten ja tagelang hängen lassen, auch ohne Wache. Es ging wohl eher um den Sabbat, als um den pünktlichen Feierabend.
Obwohl, genau werden wir das wohl nie erfahren.

Gernot Geyer

hallo gernot!

ich muss dir in allem recht geben. in der tat hätten die delinquenten auch mit nicht gebrochenen beinen kaum vom kreuz steigen können. der tod am kreuz war im übrigen ein erstickungstod. mit gebrochen beinen konnten sich die verurteilten nicht mehr genügend aufrichten, um luft zu holen, deshalb starben sie schneller.

elmar

hallo!

in der tat gibt es mehrere außerbiblische quellen, die von jesus berichten. mir erscheint es aber fraglich, die bibel selbst als ungeschichtliche quelle anzusehen. viele der berichte dort stammen in der tat von augenzeugen und sind nur wenige jahrzehnte nach jesu leben aufgeschrieben worden. wenn wir z.b. heute, 5 jahrzehnte nach dem 2. weltkrieg, augenzeugen zum krieg befragen, dann tun wir diese aussagen auch nicht als ungeschichtlich ab.
wieso sollten die äußerungen eines griechischen arztes z. b. (lukas) weniger geschichtlich sein als cäsars de bello gallico?
ich weiß, dass die bibel nicht in erster linie geschichtsschreibung betreibt, aber sie ist dennoch eine ernstzunehmende historische quelle.

elmar

wieso sollten die äußerungen eines griechischen arztes z. b.
(lukas) weniger geschichtlich sein als cäsars de bello
gallico?

Da gebe ich Dir recht. Die Art, wie Lukas Zeitangaben macht, erinnert auch eher an Geschichtsschreibung als an theologisch Lehrbriefe.
Dann kommt noch das Problem der Überlieferung. Auch Cäsars gallischen Krieg musste man immer wieder von Hand abschreiben. Das älteste Manuskript davon ist aber irgendwo aus dem frühen Mittelalter, während die sehr viel zahlreicheren Bibelmanuskripte bis in die späte Antike zurückreichen. Dennoch zweifelt keiner am Ablauf des gallischen Krieges.

Gruß
Stefan

richtig! Daran liegt´s! Es gibt keinen hinweis für die Existenz Christi. Es steht was von einem Revoluzzer d´rin. Es wird kein Name erwähnt, nicht, was eindeutig auf Jesus hinweist. Die Zitate sind alle „wischiwaschi“, können auf jeden zutreffen! Es gab in der Zeit in Israel so viel Wanderprediger und auch Revoluzzer, es könnte jeder gemeint sein.
Die Juden waren auch damals schon ein unbequemes Volk.
Grüße
Raimund

da die Bibel von einer Sekte geschrieben wurde (waren nichts anderes), verlasse ich mich lieber nicht auf solche Aussagen. Die Gefahr, dass die Wahrheit so gedreht wurde, dass sie passt, ist sehr, sehr groß!
Für mich zählt damit nur die Bibelaussage, die „aktenkundig“ ist. Also die akuraten Römer geschrieben haben.
Wozu bibelgläubigkeit führt, erkennt man an der Meinung, dass die Welt erst seit 6.000 Jahren existiert. Oder die schöne Geschichte vom ersten Liebespaar: Adam und Eva! Genauso die Geshichten, die von den Engeln und Luzifer und… Das erinnert mich immer an die schönen Göttergeschichten bei den Griechen und Germanen.
Grüße
Raimund

Hallo Raimund,

jetzt verwirrst Du mich aber.

richtig! Daran liegt´s!

Was ist richtig und was liegt woran?

Es gibt keinen hinweis für die
Existenz Christi.

Hinweise gibt es eben doch.

Es steht was von einem Revoluzzer d´rin.

Welchen der außerbiblischen Hinweise auf Jesus meinst Du da? Von Revoluzzer hab ich da nichts gelesen.

Es
wird kein Name erwähnt, nicht, was eindeutig auf Jesus
hinweist.

Es wird sogar auf die Kreuzigung verwiesen.

Die Zitate sind alle „wischiwaschi“, können auf
jeden zutreffen!

Nicht jeder ist gekreuzigt worden.

Gruß
Stefan

Verwirrung

da die Bibel von einer Sekte geschrieben wurde (waren nichts
anderes), verlasse ich mich lieber nicht auf solche Aussagen.

Es ist in der Tat so, dass die Christen ursprünglich als jüdische Sekte betrachtet wurden. Das Judentum selbst wäre aber demnach keine Sekte. Aus deren Tradition stammt das AT. Deine Argumentation gegen die Geschichte von Adam und Eva kann also nihct mit dem Sektenargument funktionieren.

Die Gefahr, dass die Wahrheit so gedreht wurde, dass sie
passt, ist sehr, sehr groß!

Hier stimme ich Dir zu. Diese Gefahr ist aber auch bei Geschichtsschreibern da, vor allem, wenn solch ein Schreiber die Biografie dessen verfasst, der für seinen Lebensunterhalt aufkommt.

Für mich zählt damit nur die Bibelaussage, die „aktenkundig“
ist. Also die akuraten Römer geschrieben haben.

Paulus war römischer Bürger jüdischen Glaubens. Das macht die Sache doch recht interessant.
Noch ein römischer Bürger: Ovid. Hat die Metamorphosen geschrieben. Komme gleich noch darauf zurück.
Wenn es nicht gerade um Militär ging, griffen die Römer allerdings lieber auf griechische Bildung zurück.

Wozu bibelgläubigkeit führt, erkennt man an der Meinung, dass
die Welt erst seit 6.000 Jahren existiert. Oder die schöne
Geschichte vom ersten Liebespaar: Adam und Eva! Genauso die
Geshichten, die von den Engeln und Luzifer und…

Ich stimme Dir zu, dass nicht jeder Teil der Bibel so zu interpretieren ist wie eine Geschichtsschreibung.

Das erinnert
mich immer an die schönen Göttergeschichten bei den Griechen
und Germanen.

Nachzulesen bei Ovid, der sehr penibel recherchiert hat und letztendlich neben der ganzen Mythologie auch historische Personen beschreibt. Sehr akkurate Arbeit von diesem Römer.
Mir ist nicht bekannt, dass Ovid in einer Sekte war. Ist jetzt auf diese Aussagen verlass?

Grüße
Raimund

Grüße
Stefan

Hallo Harald!

[…]

Im gegenständlichen Fall handelte es sich um das Passah-Fest,
das jährlich am 15.Nisan gefeiert wurde.

Also starb Jesus am Mittwoch.
Am Donnerstag blieben die Frauen „still nach dem Gesetz“.
Am Freitag kauften sie die Zutaten für die Einbalsamierung und
bereiteten die Salben vor. Sowas hatte man damals ja nicht
jederzeit im Haus, sie hatten ja keinen Kühlschrank.

Am Samstag war Ruhetag.
Am ersten Tag der Woche (Sonntag) kamen die Frauen zum Grab,
aber da war es schon leer.

Jesus lag also von Mittwoch Nachmittag (ca.15 Uhr) bis Samstag
Nachmittag (15 Uhr?) im Grab.

Das sind genau 3 Tage und 3 Nächte. („Das Zeichen des Jona“
Matthäus 16,4)

Mit einer Kreuzigung am Mittwoch stellen sich mir aber folgende Probleme:

  1. Gemäß der Auffassung, daß Jesus am Mittwoch begraben wurde und nach 3 x 24 Stunden auferstanden ist, wäre die Auferstehung am Samstag erfolgt. Spricht gegen diese Anschauung nicht Mk 16,9: „Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche …“?

  2. Joh. 12,1 spricht von sechs Tagen vor dem Passahfest, als Jesus in Betanien war. Bei Deiner Version ergibt sich daraus, daß der erste grosse Passahfesttag der 15. Nisan = Donnerstg war. Demnach war Jesus also am 9. Nisan = Freitag in Betanien.
    Am nächsten Tag (10. Nisan = Samstag) war der große Einzug in Jerusalem (Joh. 12, 12).

Das kann aber aus zwei Gründen nicht sein:

a) Bei seinem Einzug in Jerusalem ritt Jesus auf einem Esel (Joh 12,14). Damit hätte er gegen das Mosaische Gesetz verstoßen, das auch Tieren verbietet am Sabbat Arbeit zu verrichten (5. Mo 5,14). Hätte er das getan, hätten seine Feinde ja etwas gegen ihn in der Hand gehabt und das erwähnt.

b) Wir lesen auch, daß einige Leute Zweige von den Bäumen abhackten (Mt 21,8). Tätigkeiten dieser Art waren aber am Sabbat ebenfalls verboten (5. Mo 5,14; 4. Mo 15,32-36).

  1. Es scheint mir nicht plausibel, daß Maria Magdalene,
    Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome unmittelbar nach dem 15. Nisan (nach dieser Überlegung also am Donnerstagabend oder Freitag) Gewürze kauften und dann bis zum frühen Morgen am Sonntag warteten, um zum Grab Jesu zu gehen.
    Das wäre mehr als dreieinhalb Tage nach dem Tode Jesu gewesen. Den Leichnam dann noch mit Gewürzen einzusalben hätte wenig Wert gehabt (siehe Johannes 11:39). Und so lange wird das Zubereiten der Salben ja nun auch wieder nicht gedauert haben.

  2. In Mt 16,21, 17,23, Lk 9,22 u.a. heißt es, daß Jesus AM dritten Tag auferstehen wird. Entsprechend lesen wir in Mt 27,64, daß eine Grabwache bis zum dritten Tag verlangt wurde. Hätte man erwartet, daß Jesus drei ganze Tage und Nächte im Grab bleibt, hätten dann die Pharisäer nicht eine Wache bis zum vierten Tag verlangt?

Viele Grüße
Michael

da die Bibel von einer Sekte geschrieben wurde (waren nichts
anderes), verlasse ich mich lieber nicht auf solche Aussagen.

Es ist in der Tat so, dass die Christen ursprünglich als
jüdische Sekte betrachtet wurden. Das Judentum selbst wäre
aber demnach keine Sekte.

Richtig. Nur die Christen zählten als Sekte. und davon haben (oder hatten) die Juden glaube ich genauso viele wie wir Christen.

Aus deren Tradition stammt das AT.
Deine Argumentation gegen die Geschichte von Adam und Eva kann
also nihct mit dem Sektenargument funktionieren.

War auch nur einhinweis, dass amn nicht alles wörtlich nehmen sollte. Adam und Eva sind ein Gleichnis

Die Gefahr, dass die Wahrheit so gedreht wurde, dass sie
passt, ist sehr, sehr groß!

Hier stimme ich Dir zu. Diese Gefahr ist aber auch bei
Geschichtsschreibern da, vor allem, wenn solch ein Schreiber
die Biografie dessen verfasst, der für seinen Lebensunterhalt
aufkommt.

Da hast du wirklich Recht! Selbst (ich weiß es ist nicht ganz politisch korrekt) in neuerer Zeit wird so manches zurechtgdreht, damit´s passt! Aber das hat der mensch schon immer gemacht.

Für mich zählt damit nur die Bibelaussage, die „aktenkundig“
ist. Also die akuraten Römer geschrieben haben.

Paulus war römischer Bürger jüdischen Glaubens. Das macht die
Sache doch recht interessant.

Ich halte zwar große Stücke von Paulus. Er hat erst das Christentum zu dem gemacht, was es heute ist. Hochgebildet, weit gereist (Indien). Manche behaupten sogar, dass unsere (Nur in der Bibel geforderte) Nächstenliebe nicht von den Urchristennist, sondern dass Paulus dieses Element dazu gegeben hat. Doch ich meine nicht ihn. Auch bei Ihm könnte man sagen: Interessenskonflickt. Nein, ich meine die Militärschreiber, Gerichtsschreiber…Also die unterste Ebene der Schreiber. Die waren meist sehr akkurat.

Das erinnert
mich immer an die schönen Göttergeschichten bei den Griechen
und Germanen.

Nachzulesen bei Ovid, der sehr penibel recherchiert hat und
letztendlich neben der ganzen Mythologie auch historische
Personen beschreibt. Sehr akkurate Arbeit von diesem Römer.
Mir ist nicht bekannt, dass Ovid in einer Sekte war. Ist jetzt
auf diese Aussagen verlass?

Kannich nicht beurteilen. Ich habe von Ovid nur seine damals „anrüchigen“ Texte gelesen. Leider.
Es wurde meines Wissens nirgendwo ein Jesus von Nazaret erwähnt. Auch nicht, das da einer sich Messias nennt. Und ganz besonders nicht, dass ein Gekreuzigter wiederauferstanden ist. Richtig ist, dass einige Wanderprediger und Aufrührerische erwähnt wurden. Auch wurden Prozesse und Kreuzigungen erwähnt. Aber das war tägliche Arbeit und Vergnügen der Bevölkerung (Wäre es heute noch, wenn so etwas erlaubt würde. Die würden eine Art „Big Brother“ d´raus machen). Auch Petrus wurde gekreuzigt. paulus entging dieser Art von Hinrichtung nur, weil er römischer Bürger war. Und so einer hatte „Anrecht“ auf Köpfen. Eine furchtbare Zeit damals! Das Leben war keinen Pfennig wert.
Grüße
Raimund

Für mich zählt damit nur die Bibelaussage, die „aktenkundig“
ist. Also die akuraten Römer geschrieben haben.

Paulus war römischer Bürger jüdischen Glaubens. Das macht die
Sache doch recht interessant.

Ich halte zwar große Stücke von Paulus. Er hat erst das
Christentum zu dem gemacht, was es heute ist. Hochgebildet,
weit gereist (Indien).

Hast Du dafür eine Quelle? Vielleicht von einem akkuraten römischen Geschichtsschreiber? Ich konnte das nämlich nicht verifizieren.

Das erinnert
mich immer an die schönen Göttergeschichten bei den Griechen
und Germanen.

Nachzulesen bei Ovid, der sehr penibel recherchiert hat und
letztendlich neben der ganzen Mythologie auch historische
Personen beschreibt. Sehr akkurate Arbeit von diesem Römer.
Mir ist nicht bekannt, dass Ovid in einer Sekte war. Ist jetzt
auf diese Aussagen verlass?

Kannich nicht beurteilen. Ich habe von Ovid nur seine damals
„anrüchigen“ Texte gelesen. Leider.
Es wurde meines Wissens nirgendwo ein Jesus von Nazaret
erwähnt.

Das wollte ich auch gar nicht behaupten, sondern Folgendes: Ovid war einer Deiner akuraten römischen Schreiber. Er hat auch die griechisch/römische Götterwelt beschrieben. Glaubst Du deswegen an die griechisch/römischen Götter?

Auch wurden Prozesse und Kreuzigungen erwähnt.

Auch Petrus wurde
gekreuzigt. paulus entging dieser Art von Hinrichtung nur,
weil er römischer Bürger war.

Auch da möchte ich Dich wieder nach den Quellen fragen. Soviel ich weiß, steht über die Hinrichtung von Paulus und Petrus nur etwas bei christlichen Schriftstellern, die Du ja nicht so sehr anerkennen willst.
Tacitus erwähnt zwar die entsprechende Christenverfolgung durch Nero, der den Brand Roms, den er selbst angeordnet hatte, ihnen in die Schuhe (oder waren es doch eher Sandalen) schieben wollte.
Aber Tacitus erwähnt die Namen von Petrus und Paulus nicht.
Tacitus bestätigt aber in sofern die christlichen Schriftsteller, weil sicher ist, dass diese die Christenverfolgung durch Nero nicht erfunden haben.

Hier hat sich jemand mal die Mühe gemacht, einige frühe Quellen von nicht christlichen Schreibern zusammenzustellen.
http://www.gemeinde-christi.org/buecher/artikel/glau…

viele Grüße
Stefan

Hallo Michael!

Mit einer Kreuzigung am Mittwoch stellen sich mir aber
folgende Probleme:

Das hab ich mir fast gedacht.
Man muß die ganze Geschichte neu aufrollen.

  1. Gemäß der Auffassung, daß Jesus am Mittwoch begraben wurde
    und nach 3 x 24 Stunden auferstanden ist, wäre die
    Auferstehung am Samstag erfolgt. Spricht gegen diese
    Anschauung nicht Mk 16,9: „Als aber Jesus auferstanden war
    früh am ersten Tag der Woche …“?

Markus beschreibt, dass die Frauen am ersten Tag der Woche (Sonntag) zum Grab gingen. Aber als sie hinkamen, war das Grab schon leer. Hier steht nicht, wann Jesus auferstanden ist.

Im Übrigen wird bei uns schon seit einiger Zeit die Aufersteheng am Samstagabend gefeiert.

  1. Joh. 12,1 spricht von sechs Tagen vor dem Passahfest, als
    Jesus in Betanien war. Bei Deiner Version ergibt sich daraus,
    daß der erste grosse Passahfesttag der 15. Nisan = Donnerstg
    war. Demnach war Jesus also am 9. Nisan = Freitag in Betanien.
    Am nächsten Tag (10. Nisan = Samstag) war der große Einzug in
    Jerusalem (Joh. 12, 12).

Da bei den Juden der Tag mit Sonnenuntergang beginnt, kann also der Beginn des Passah mit Abend des 14. Nisan gerechnet werden.
Dann kam Jesus schon am 8. nach Bethanien und am 9. (Freitag) nach Jerusalem.

Das kann aber aus zwei Gründen nicht sein:

Jetzt schon wieder :wink:)

  1. Es scheint mir nicht plausibel, daß Maria Magdalene,
    Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome unmittelbar nach dem
  2. Nisan (nach dieser Überlegung also am Donnerstagabend oder
    Freitag) Gewürze kauften und dann bis zum frühen Morgen am
    Sonntag warteten, um zum Grab Jesu zu gehen.

Ebenso unwahrscheinlich ist, dass sie die Gewürze nach Sonnenuntergang am 15. Nisan gekauft hat und die Nacht über Salben zubereitete.

Das wäre mehr als dreieinhalb Tage nach dem Tode Jesu gewesen.
Den Leichnam dann noch mit Gewürzen einzusalben hätte wenig
Wert gehabt (siehe Johannes 11:39). Und so lange wird das
Zubereiten der Salben ja nun auch wieder nicht gedauert haben.

Es ging wahrscheinlich nicht um den praktischen sondern um den rituellen Wert.
Wie lange das Zubereiten von Salben damals gedauert hat, kann ich nicht sagen. Aber wenn ich überlege, wie lange es dauert, heute mit modernen Hilfsmitteln eine Salbe zuzubereiten, kann ich einige Stunden Arbeit sicher annehmen.
Dazu kommt, dass der Tag zwischen dem 15. Nisan und dem nächsten Sabbath eben ein Freitag war. Und ein Freitag war nur ein halber Arbeitstag, weil ab Mittag Vorbereitungen für den Sabbath zu treffen waren.

  1. In Mt 16,21, 17,23, Lk 9,22 u.a. heißt es, daß Jesus AM
    dritten Tag auferstehen wird. Entsprechend lesen wir in Mt
    27,64, daß eine Grabwache bis zum dritten Tag verlangt wurde.
    Hätte man erwartet, daß Jesus drei ganze Tage und Nächte im
    Grab bleibt, hätten dann die Pharisäer nicht eine Wache bis
    zum vierten Tag verlangt?

Er ist ja auch tatsächlich am dritten Tag auferstanden.
Die Rechnung ist nur für unseren Kulturkreis verwirrend, weil bei uns erst der Tag und dann die Nacht gerechnet wird. Rechnest Du aber erst die Nacht und dann den Tag, dann fand die Auferstehung am Ende des dritten Tages statt. Also 72 Stunden nach seinem Tod.

Da aber zu diesem Zeitpunkt noch Sabbath war, konnte kein Jude die Auferstehung beobachten. Das Betreten von Grabstätten ist am Sabbath nicht erlaubt.

Die römische Wache war aber noch da. Und diese erzählte den Hohepriestern, was geschehen war. (Matt.28,11)

Sollte ich in meinen Ausführungen noch etwas übersehen haben, freut es mich sehr, mit Dir darüber zu diskutieren.

Gruss Harald

Hallo ihr beiden,

ich lese ja jetzt schon länger mit Interesse mit und wundere mich doch etwas über die Aussage, dass die Figur Jesus als historische Persönlichkeit anerkannt ist.
Dieses wäre mir neu und soweit ich informiert bin, sind die Forscher sich überhaupt nicht sicher, ob er überhaupt gelebt hat (von allem anderen einmal abgesehen). Viele der angeführten Quellen gelten heute doch als Fälschung oder sind einfach zu allgemein. So kännen die meisten der aufgeführten Quellen auch einfach auf das jüdische Volk zurückgeführt werden, welches auch zur damaligen Zeit natürlich den Moschiach erwartet hat :smile: Oder ist man schon Christ, wenn man morgends gemeinsam betet und glaubt das der E’ige geboten hat, nicht zu stehlen, rauben, Ehebruch zu begehen, das Wort zu brechen etc.

Aber das der Talmud sogar den Namen enthalten soll (natürlich geschmäht :frowning: , ist nun völliger Unsinn. Es gibt Stellen wo auf eine Person Bezug genommen wird, diese entspricht aber nicht der christlichen Vorstellung von Jesus :wink:

Also was soll’s. Die Figur Jesus ist und bleibt eine Glaubenssache, da wird Raimund (und mich) niemand überzeugen können.

Schalom,
Eli