Anarchie

Eine Ordnung ohne Herrscher, Hierarchie, durch Strafen gesicherte Gesetze, Polizei, Geld, …
aber ohne dass alle Errungenschaften (Technik Kommuniakation etc etc) den Bach runtergehen , oder das Menschen viel schlechter zueinander sind als sie es heute sind,
wäre das möglich?
(Vermutlich sagen alle nein, und ich krieg nur contra aber keine pro-Argumente, und mich interessieren eigentlich beide Seiten, aber ist egal ^^)

Und weil mich das Konzept nun doch interessiert, aber im Internet nicht so sehr viel ausführlich begründetes zu finden ist: Gibts da gute Bücher?
(vielleicht nicht 80 Jahre alte Schinken)

Danke euch!

Wahre Anarchie, ist der Gehorsam der Seele zu einem Höheren Gesetz als dem des Egos. Es ist der Tempel in dem alle einem Gesetz dienen. Das Königreich des Kindes Heraklits.

Aber schau doch mal hier:

http://www.auroville.org/

gruß
rolf

Das ist interessant (und toll)!
Ich hatte echt noch nie von dieser Stadt gehört!
Danke für den Link.
Muss aber noch bisschen mehr auf dieser Homepage herumlesen.

Eine Ordnung ohne Herrscher, Hierarchie, durch Strafen
gesicherte Gesetze, Polizei, Geld, …
aber ohne dass alle Errungenschaften (Technik Kommuniakation
etc etc) den Bach runtergehen , oder das Menschen viel
schlechter zueinander sind als sie es heute sind,
wäre das möglich?
(Vermutlich sagen alle nein, und ich krieg nur contra aber
keine pro-Argumente, und mich interessieren eigentlich beide
Seiten, aber ist egal ^^)

Bestimmt nicht auf anarchopedia:
http://deu.anarchopedia.org/Hauptseite

‚Seite kann nicht angezeigt werden‘ - owT

Wolfgang

Wird nur eine vorübergehende Störung sein.

Steff

Hallo Laubblatt

Du fragst: „Wäre das möglich?“

Wäre - natürlich! Selbstverständlich wäre es! Ja es i s t sogar möglich, so lange nämlich alle mitmachen.

Die Fragen entstehen dann, wenn die Anarchie durch andere Gestaltungen der Gesellschaft konkurrenziert wird.

Schiller: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“

Die Anarchie ist dann rezessiv gegenüber anderen Staaten.

Supponieren wir: In einer schönen anarchistisch organisierten Landschaft, in der es die Regel ist, dass es keine Parteien gibt, beschliessen zwei Leute, sich für etwas einzusetzen, das im Staat gelten soll, und gründen daher eine Partei.

Man kann nun theoretisch sagen, diese beiden Personen hätten sich von der Anarchie getrennt, und die Anarchie existiere ohne sie weiter. Wie aber wird das aussehen, wenn sie eine Entscheidung verbreitet haben? Man wird kommen und sagen: Ihr habt eine Partei gegründet.

Nun braucht es ein Verfahren, welches die beiden Personen in die Anarchie reintegriert oder sie ausschliesst. Dieses Verfahren wird machtbasiert sein müssen, ansonsten kann man die Regel, dass es keine Parteien gebe, nicht durchsetzen.

Was aber geschieht, wenn in der Anarchie Parteien sind? Dann setzt sich die stärkste durch, und die ist dann eben „an der Macht“, selbst wenn sie völlig gewaltlos erscheint und nicht einmal Kinder erzieht.

Oder verkürzt gesagt:
In der Anarchie setzen sich die Anarchisten durch, also setzt sich jemand durch, also ist jemand an der Macht, also ist keine Anarchie.

Gruss
Michael

Hi Michael,
Und was, wenn zwei eine Partei gründen und alle anderen sagen „Schön, wenn es euch Spaß macht, aber mir doch scheißegal eure Partei.“? Dann könnten die zwei irgendwelche Blätter mit ihrem ‚Parteiprogramm‘ (Veränderungen, die sie gern hätten) drucken, herumlaufen und versuchen weitere Leute von ihren Ansichten zu überzeugen, usw, aber was denn mehr? Wenn keiner auf sie hören will, dann haben sie Pech gehabt.

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Hi,

Und weil mich das Konzept nun doch interessiert, aber im
Internet nicht so sehr viel ausführlich begründetes zu finden
ist: Gibts da gute Bücher?

Bücher sind „gut“, wenn sie zum Leser passen; in Deinem Fall vielleicht das hier:
http://www.amazon.de/eigentlich-Anarchie-Einf%fchrun…

(Vermutlich sagen alle nein, und ich krieg nur contra aber
keine pro-Argumente, und mich interessieren eigentlich beide
Seiten, aber ist egal ^^)

Selbst schuld, weshalb stellst Du denn dann Deine Frage schon auf „Nein“?:

Eine Ordnung ohne Herrscher, Hierarchie, durch Strafen
gesicherte Gesetze, Polizei, Geld, …
aber ohne dass alle Errungenschaften (Technik Kommuniakation
etc etc) den Bach runtergehen , oder das Menschen viel
schlechter zueinander sind als sie es heute sind,
wäre das möglich?

Erst eine messianistische Utopie mit „…“ formulieren, ge-abert dann mit dem reaktionären Apriori der Erhaltung irgendwelcher obskuren „Errungenschaften“, so provoziert die Frage doch unweigerlich das Nein, weil sie die reaktionäre Haltung, welche „Anarchie“ nur als Diskreditierung kennt, genau wiedergibt.

Was aber wäre mit „an imperative Mandate gebundene Herrscher“, mit „polyzentrischen Hierarchien“, „flexiblen Hierarchien“, „Selbst-Gesetzgebung“, „Selbst-Verwaltung“, „Demokratisierung der Ökonomie“, „Errichtung radikaler Demokratie“, etc.? Wer könnte da schon unverlacht mit einem pauschalen Nein antworten?

Und weil mich das Konzept nun doch interessiert

DAS Konzept „Anarchie“ bzw. „Anarchismus“ gibts übrigens nicht, stattdessen tausend Ansätze; z.B. ist das genannte „ohne Geld“ keineswegs die Grundhaltung aller Anarchismen; manche sprechen dem Geld, damit der Quantifizierung der Welt, im Gegenteil hohe anarchische Potenz zu …

Viele Grüße
Franz

Hi Franz,

Wer könnte da schon unverlacht mit einem pauschalen Nein
antworten?

der Terrorist.

Gruß
Walden

wie meinst Du das? owt
.

http://deu.anarchopedia.org/Hauptseite

Laut gedacht lieber Franz, nur laut gedacht!
Wenn subjektiv verklärte Komplexe ihren Tanzpartner
in Freund Thanatos finden, mutiert ihr homogener Reigen
zu einem erotischen Tango mortale.
Der Orgasmus ist ein ultimativer und man braucht sich
weder um Verifikation noch um Falsifikation zu scheren.

Gruß
Walden

Sogar über 2000 Jahre alt!
Hallo, Laubblatt!

Warum willst Du keine „80 Jahre alte Schinken“ lesen???
Was hat das Alter eines Buches mit dessen Qualität zu tun???
So, und nun empfehle ich Dir, „Der Staat“ von Platon zu lesen, über 2000 Jahre alt und die Antwort auf alle Fragen, die das Funktionieren von Gesellschaft betreffen.

Gruß
Lea

Gibts da gute Bücher?
(vielleicht nicht 80 Jahre alte Schinken)

Danke euch!

Ich kann dir da nur einige Klassiker empfehlen: M. Bakunin, P.J. Proudhon, Rudolf Rocker, Peter Kropotkin und Erich Mühsam. Sind zwar sehr alt, jedoch zumeist auch zu sehr günstigen Preisen in Heftform erhältlich. Außerdem bieten ihre Texte einen detalierten, aber knappen Überblick über die Idee des Anarchismus. Zur Einführung empfehle ich dir besonders „Was ist eigentlich Anarchie - eine Einführung in den Anarchismus“ ISBN 3-901755-02-0 Buch anschauen . Das Buch bietet eine Übersicht über die Theorien der oben genannten. Ansonsten noch sehr empfehlenswert: M. Bakunin „Freiheitlicher Sozialismus oder Marxismus“ und Peter Kropotkin „Syndikalismus und Anarchismus“. Schau auch ruhig mal bei E-Bay oder Amazon nach, ab und zu sind Texte und Bücher der oben genannten zu sehr günstigen Preisen angeboten (hab selbst mal knapp 20 Hefte der Autoren für 10 € ersteigern können…)…

Grüße,
Falko

Na herzlichen Glückwunsch: Das Buch hat höchst autoritäre und ausschließlich aus seinem Entstehungskontext (und damit der Zeit, in der es geschrieben wurde) zu erklärende Züge und genau DAS kann gegen 2000 Jahre alte Bücher sprechen, und eben DAS kann nicht nur, sondern sollte ganz unbedingt bewirken, dass Bücher IMMER kritisch gelesen werden, wie alt sie auch immer sind. Ich würde mich auch mal nach anderen Antworten umsehen!
Grüße, Olga

Hi,

für Anarchie wird häufig auch „Machtvakuum“ verwendet - das suggeriert schon, dass sich irgendein Dödel finden wird, der zusammen mit ein paar Spießgesellen Schutzgeld oder andere Abgaben eintreibt und Macht ausübt.
Gegenfrage: Und wenn keiner mitmacht, dann steht der Despot alleine da?
Antwort: Es wird sich ziemlich schnell herausstellen, dass man als Angehöriger einer brandschatzenden Bande ein leichteres Leben hat, als der friedliebende abgabenzahlende (Nichtmehr-)Anarchist.
Gegenfrage: Und wenn alle anderen zusammenhalten, den Raufbold ächten, und ihm sein Tun unmöglich machen?
Antwort: Dann hast Du schon wieder den Staat, den Du gerade abschaffen wolltest - inklusive Verwaltung, Polizei und Gerichten.

Um die verschiedenen Gesellschaftsformen studieren zu können, braucht man noch nicht mal ein Geschichtsbuch aufzuschlagen - die aktuelle Welt reicht vollkommen. Wenn der Staat das Gewaltmonopol verliert, dann herrschen neben der Anarchie in der Regel Mord und Totschlag.

Literaturhinweis:
Über das Phänomen „Staat“ machen sich unter anderem Spinoza in „Politischer Traktat“ und Hobbes in „Leviathan“ Gedanken.

Grüße,

Ptee

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Yep…

Eine Ordnung ohne Herrscher, Hierarchie, durch Strafen
gesicherte Gesetze, Polizei, Geld, …
aber ohne dass alle Errungenschaften (Technik Kommuniakation
etc etc) den Bach runtergehen , oder das Menschen viel
schlechter zueinander sind als sie es heute sind,
wäre das möglich?

Na klar, wenn alles so einfach wäre:
Du unterziehst einfach die gesammte Menschheit einer passenden Gehirnwäsche und am Ende dich selbst…et voila…schon hast du was du willst.

Allerdings frage ich mich, wieso du den Status Quo aufrechterhalten willst und nicht gleich eine Gesellschaft willst die deutlich besser, wenn nicht sogar perfekt ist?

Sorgenvoller Gruss

Stefan

…et voila…schon hast
du was du willst.

ich weiß nicht, ob dieser beschriebene Zustand das ist, was ich will. Noch bin ich schlicht dabei zu versuchen mehr darüber herauszufinden.

Allerdings frage ich mich, wieso du den Status Quo
aufrechterhalten willst und nicht gleich eine Gesellschaft
willst die deutlich besser, wenn nicht sogar perfekt ist?

Wie würde die deiner Meinung nach aussehen (sollen) ?

Danke!
Ich hatte ein bisschen Angst vor Bakunin und Co, weil ich dachte, womöglich sind sie trocken und mühsam zu lesen, und die volle theoretische Dröhnung wollte ich mir dann auch nicht geben. Aber inzwischen denk ich mir, dass ich das doch vertragen werde können ^^. Werde mal die Bücherei bemühen.

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