Angst vor dem Älter werden

Hallo zusammen,
also erst mal versteht mich nicht falsch…ich bin erst 25 jahre alt. Aber ich habe da ein bestimmtes anliegen.
Ich weiß nicht mal ob ich hier richtig bin :smile:

Also mein Mann und ich haben uns immer Kinder gewünscht…das war unser größter Traum.
Der jetzt aber leider geplatzt ist. Mein Mann kann keine Kinder zeugen.
Ich habe mir jetzt ein paar gedanken.

Was ist mit uns wenn wir älter werden? Wir werden ganz allein sein. Niemand der für uns da ist…der uns besuchen kommt…einfach niemand.
Hat vielleicht schon jemand erfahrungen damit?
Oder gibt es jemanden dem es genauso geht wie mir?
Ich bin über jede antwort froh.

Liebe Grüße
Jazzy

Liebe Jazzy,

auch eigene Kinder sind keine Garantie für Besuch im Alter. Meine Nachbarin ist 88 Jahre, ihre Nachkommen wohnen größtenteils in der Nähe und die kommen alle so gut wie nie, obwohl die alte Dame echt ganz nett ist.
Ich kenne viele ältere/alte Leute mit denen ich nicht verwandt bin und die ich besuche (oder sie mich). Man muss sich keine DNS teilen um sich zu mögen oder umeinander zu kümmern.
Auch wenn ihr keine eigenen Kinder haben könnt, könnt ihr soviel geben! Ihr könntet Pfegeeltern werden, Euch beim Kinderschutzbund engagieren, Paten werden, usw., usw. . Auch wenn sie nicht mit Euch verwandt sind könntet ihr mal für irgendwelche Kinder total wichtige Personen werden!

Hallo,
Auf die Gründe möchte ich mal nicht eingehen.

Was ist mit uns wenn wir älter werden? Wir werden ganz allein
sein. Niemand der für uns da ist…der uns besuchen
kommt…einfach niemand.

Aber ich bekomme ein wenig Bauchgrimmen, wenn ich das als Begründung fürs Kinderkriegen lese. Ja, ich weiß, ihr hattet bestimmt andere Gründe um Kinder zu wollen. Aber wenn euch das jetzt umtreibt, wirft das schon auch ein Licht auf ihren Kinderwunsch. Nicht dass er nicht zulässig wäre, sondern weil er unrealistisch ist.
Ich kenne etliche alte und ältere Leute, die ihre Kinder selten oder gar nicht zu Gesicht bekommen. Sei es, weil sie sich nicht verstehen, sei es, weil die Kinder weit weggezogen sind. Kinder sind keine Garantie für eine geselliges Alter.

Es liegt an euch, ein geselliges Leben aufzubauen. Wenn ihr das schafft - besonders, wenn es getrennt vom Arbeitsleben ist - dann habt ihr gute Chancen auch euer Alter gesellig zu verleben. Hinzukommt eine gute Planung für die Zeit nach dem Arbeitsleben. Bis ihr alt seid (mit 25 ist da ja noch einige Zeit hin) gibt es bestimmt wesentlich mehr Modelle, wie man den Lebensabend verbringen kann (angefangen von modernen, offenen „Altersheimen“ - die dann bestimmt anders heißen werden - über Alters-WGs zu generationenübergreifenden Wohnanlagen).

Das einzige, was du JETZT für ein geselliges Alter tun kannst, ist JETZT gesellig leben und einen guten Freundeskreis aufzubauen, der immer wieder erneuert und gepflegt werden sollte.

Gruß
Elke

Hi!

Aber ich bekomme ein wenig Bauchgrimmen, wenn ich das als
Begründung fürs Kinderkriegen lese.

Ja, wie gesagt - evtl. zu ot - ich werd’s sehen…

Mir ging es ganz genau so wie Dir und ich hatte das gleiche „Bauchgrimmen“. Allerdings, wenn ich dann zweimal darüber nachdenke, find ich es gar nicht so unrealistisch. Ich meine, was sind denn für Dich realistische Gründe für’s Kinderkriegen. Was sind akzeptable Gründe, um sich fortpflanzen zu wollen? Sind die oft hier im www genannten Kritiken darüber schlichtweg nicht einfach zu hochgegriffen (soll kein Angriff sein - interressiert mich wirklich)?

Grüße,
Medusa

P.S.: Um’s nicht ganz zu ot zu gestalten: Ich kann Deine Enttäuschung über den bisher nicht möglichen Kinderwunsch verstehen. Trotzdem denke ich ebenfalls, dass Kinder nicht Ablenkung der Eltern im Alter bedeuten. Gäbe es nicht noch andere Alternativen für Euch?

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Hallo,

Mir ging es ganz genau so wie Dir und ich hatte das gleiche
„Bauchgrimmen“. Allerdings, wenn ich dann zweimal darüber
nachdenke, find ich es gar nicht so unrealistisch. Ich meine,
was sind denn für Dich realistische Gründe für’s
Kinderkriegen. Was sind akzeptable Gründe, um sich
fortpflanzen zu wollen? Sind die oft hier im www genannten
Kritiken darüber schlichtweg nicht einfach zu hochgegriffen
(soll kein Angriff sein - interressiert mich wirklich)?

Ich musste das schon so oft begründen - wir haben zwei Kinder adoptiert und da wird das von einem verlangt - ich weiß kaum noch, was meine ehrlichen Antworten waren und welche die politisch-korrekten, von denen ich wusste, dass die erwartet wurden (ohne zu Übertreiben, weil so blöd sind ja selbst Sozialarbeiter nicht).
Auf was es rauslief (und was ich heute auch wirklich denke): Mein Leben mit Kindern zu teilen, ohne zu erwarten, dass sie meinem Leben einen Sinn geben, obwohl sie das dann am Ende machen. Das trifft dann am Ende auf viele Gründe zu: Man sollte es nicht von den Kindern erwarten (weder das Alleinsein im Alter zu bekämpfen, noch das Geschäft in Familientradition zu übernehmen, noch eigene nicht-erfüllte Träume auszuleben) und sie nicht in diese Richtung schubsen, aber wenn man Glück (?) hat, bekommt man das am Ende doch.
Das ist fast so wie: mit dem Schlimmsten rechnen, damit man sich über das nicht ganz so Schlimme noch freuen kann.

P.S.: Um’s nicht ganz zu ot zu gestalten: Ich kann Deine
Enttäuschung über den bisher nicht möglichen Kinderwunsch
verstehen. Trotzdem denke ich ebenfalls, dass Kinder nicht
Ablenkung der Eltern im Alter bedeuten. Gäbe es nicht noch
andere Alternativen für Euch?

Dazu noch kurz: die Diagnose - Kinderwunsch nicht möglich, kann ja noch nicht solange her sein (wg. dem Alter der UP), ich würde einfach mal versuchen, das Leben JETZT zu genießen, die Frage nach Kinderwunsch und Alter usw. bewusst beiseite schieben und das alles erstmal setzen lassen. Und in ein paar Jahren (müssen gar nicht viele sein), das Thema nochmal vornehmen und mir dann Alternativen überlegen.

Gruß
Elke

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Hallo,
Auf die Gründe möchte ich mal nicht eingehen.
Aber ich bekomme ein wenig Bauchgrimmen, wenn ich das als
Begründung fürs Kinderkriegen lese. Ja, ich weiß, ihr hattet
bestimmt andere Gründe um Kinder zu wollen. Aber wenn euch
das jetzt umtreibt, wirft das schon auch ein Licht auf ihren
Kinderwunsch. Nicht dass er nicht zulässig wäre, sondern weil
er unrealistisch ist.

Mein Mann und ich lieben kinder.Deshalb wollten wir kinder. Wegen keinem anderm Grund.Und ich habe mir ein fach mal ein paar gedanken gemacht.

Aber was ist so falsch daran an die zukunft zu denken?
Immer müssen sich Jugendliche und Junge erwachsen anhören " wir würden nicht an die Zukunft denken e.c.?

Die Diagnose ist noch nicht so lang her, und deshalb mach ich mir bestimmt auch noch viel zu viele gedanken.

Hallo Jazzie,

das hat zwar nichts mit deiner eigentlichen Frage zu tun, aber habt ihr schonmal über Adoption nachgedacht.

Ich gehe darauf näher ein, da du schreibst, dass ihr Kinder sehr liebt. Nur aus der Motivation heraus im Alter nicht alleine zu sein, sollte eine Adoption natürlich nicht angedacht werden. Da hat eklastic schon eine sehr sehr gute Antwort an dich verfasst. Kinder sind keine Garantie dafür im Alter nicht alleine zu sein.

Gruß

Samira

Liebe Jazzy,
hier meine Gedanken für Dich:

also erst mal versteht mich nicht falsch…ich bin erst 25
jahre alt. Aber ich habe da ein bestimmtes anliegen.
Ich weiß nicht mal ob ich hier richtig bin :smile:

Ich denke schon :smile:

Also mein Mann und ich haben uns immer Kinder gewünscht…das
war unser größter Traum.
Der jetzt aber leider geplatzt ist. Mein Mann kann keine
Kinder zeugen.

Das ist eine Prüfung für Eure Beziehung. Es ist auch ein schwerer Schlag für Deinen Mann. Auch er muß das für sich verarbeiten, es ist sein Leben, das nun endgültig eine andere Richtung nimmt. Ich glaube, Deine Arbeit jetzt ist zu schauen, ob du weiterhin zu ihm stehen kannst und willst.

Ich habe mir jetzt ein paar gedanken.
Was ist mit uns wenn wir älter werden? Wir werden ganz allein
sein. Niemand der für uns da ist…der uns besuchen
kommt…einfach niemand.

Du hast negative Gedanken und Gefühle und eine undeutliche Zukunftsangst, das ist jetzt normal. Eine Grundannahme Deines Lebens ist erschüttert - Familie und Kinder zu haben. Das geht auch vorbei, wenn Du (bald, wünsche ich Dir) wieder nach vorne schauen kannst.

Einige hier habe von Adoption gesprochen. Das ist richtig, wird aber Deinen tiefen Wunsch, eigene Kinder ins Leben zu bringen nicht erfüllen können. Die Möglichkeit, selbst schwanger zu sein und ein Kind zur Welt zu bringen, dabei mit Deinem jetzigen Mann zusammen zu bleiben, läßt sich durch künstlich herbeigeführte Schwangerschaft erreichen. Dabei wird der Samen eines anonymen Spenders eingesetzt. Es ist dann genetisch nicht das Kind Deines Mannes, aber er wird eine schwangere Frau haben und sich mit Dir um dieses Kind kümmern können, als wäre es sein eigenes. Du wirst eine Schwangerschaft erleben und ein Kind zur Welt bringen mit allem, was dazugehört.

Das ist etwas, was Dein Mann auch noch verinnerlichen muß, nachdem er sich mit seiner Situation eingefunden hat. Ihr müßt intensiv und offen über das alles reden und gegenseitiges Vertrauen aufrechterhalten.

Ihr habt einen langen, beschwerlichen Weg vor Euch, den aber viele Paare schon erfolgreich gegangen sind.

Mach Dich bei einer Familienberatung und bei Deinem Frauenarzt kundig, außerdem kannst du im Internet Interessensgruppen finden - Du wirst sehen, Ihr seid nicht allein!

Liebe Grüße
Jazzy

Grüße zurück,
Pipo

Hallo Pipo

Das ist eine Prüfung für Eure Beziehung. Es ist auch ein
schwerer Schlag für Deinen Mann. Auch er muß das für sich
verarbeiten, es ist sein Leben, das nun endgültig eine andere
Richtung nimmt. Ich glaube, Deine Arbeit jetzt ist zu schauen,
ob du weiterhin zu ihm stehen kannst und willst.

Es steht ausser frage ob ich zu ihm stehe oder nicht. Natürlich stehe ich zu ihm. Er war sehr erschüttert nach den ergebnissen.Von wegen ich soll mir einen anderen Mann suchen der es bringt. Ich habe da nur zu ihm gesagt das ich IHN geheiratet habe weil ich ihn liebe und nicht wegen eines Babys.

schwanger zu sein und ein Kind zur Welt zu bringen, dabei mit
Deinem jetzigen Mann zusammen zu bleiben, läßt sich durch
künstlich herbeigeführte Schwangerschaft erreichen. Dabei wird
der Samen eines anonymen Spenders eingesetzt. Es ist dann
genetisch nicht das Kind Deines Mannes, aber er wird eine
schwangere Frau haben und sich mit Dir um dieses Kind kümmern
können, als wäre es sein eigenes. Du wirst eine
Schwangerschaft erleben und ein Kind zur Welt bringen mit
allem, was dazugehört.

Der Urologe hat das auch vorgeschlagen. Aber wir waren uns einig das wir das nicht wollen (denke ich zumindest).Ich wollte gern ein kind von meinem mann. Und nicht von einem anderen. Es ist garnicht so einfach die 2 möglichkeitet durch zusprechen.

Ihr habt einen langen, beschwerlichen Weg vor Euch, den aber
viele Paare schon erfolgreich gegangen sind.

Genau und ich bin überzeugt das wir das irgentwie schaffen. Denn wir lieben uns…und das ist das wichtigste.

Liebe Grüße
Jazzy

P.s.
Danke für deine Lieben worte.

Hallo,

Mein Mann und ich […]

Du brauchst dich hier nicht zu rechtfertigen.
Nur solltest du (für dich/euch selbst) deinen Kinderwunsch hinterfragen. So wie ihr das ja schon bei der Alternative Fremdsamen gemacht habt und zu einem Ergebnis gekommen seid. Und ihr solltet mit Alternativen spielen: Wie wird unser Leben in 20 Jahren aussehen? Wie haben wir uns das vorgestellt mit Kindern? Wie wird es wohl ohne Kinder aussehen? Und diese Vorstellungen immer mal wieder auf Realität abklopfen (die Vorstellung im Alter durch Kinder nicht allein zu sein ist - wie alle Antworter hier schrieben - keine realistische Vorstellung).

Wegen keinem anderm Grund.

Wie gesagt, du brauchst/ solltest das hier gar nicht ausbreiten. Aber wenn du darüber nachdenkst, sei ehrlich zu dir selbst. Kinderliebe allein ist nie der Grund für einen Kinderwunsch. Wie in einem anderen Posting von mir geschrieben, ist das Thema für mich nicht neu.

Aber was ist so falsch daran an die zukunft zu denken?

Niemand hat gesagt, dass es falsch ist. Falsch wären unrealistische Erwartungen (vor allen Dingen, wenn sie nicht nachprüfbar sind - man malt sich als junges Paar das Kinderhaben und -großziehen notgedrungen anders aus als es dann ist; jegliche Beteuerung, man sähe das realistisch ist einfach nicht wahr, zumal das für jeden (und für jedes Kind) individuell verschieden ist).
Mein Rat ging aber in die Richtung, JETZT erstmal nicht über die Zukunft nachzudenken. Lasst die Diagnose / Prognose erstmal ein bisschen einsinken.

Gruß
Elke

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Hallo Jazzie

Aber was ist so falsch daran an die zukunft zu denken?
Immer müssen sich Jugendliche und Junge erwachsen anhören "
wir würden nicht an die Zukunft denken e.c.?

Natürlich denkt ihr an die Zukunft. Und der Wunsch nach einem eigenen Kind ist legitim, verständlich und natürlich. Aber ich möchte mich Elke anschließen: Es gibt so unendlich viele Familien, wo die Eltern und die erwachsenen Kinder keinen oder nur wenigen oder nur schlechten Kontakt haben, wo Besuche so gut wie nicht vorkommen, wo Kumner, Verletzungen und Schuldzuweisungen anstelle von schönem Familienleben vorherrschen. Diese Familien haben sicher auch mal mit viel Hoffnung und Idealismus ihre Kinder bekommen. In meinem Job kriege ich das immer hautnah mit. Aktuell: 93 Jahre alte Frau wurde in relativ großen Abständen nur noch von einer Tochter besucht. Sie hat aber fünf Kinder. Ein Sohn, der sie seit mehr als zehn Jahren nicht besucht hat, rief aber sofort bei mir an (ist nicht der Auftraggeber), um zu hören, was denn bzgl. der Bestattung unternommen worden sei.

Was ich eigentlich sagen will: Man darf die Kinder nicht verantwortlich machen für die eigene seelische Zufriedenheit im Alter.

Liebe Grüße

Avera

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Hallo Jazzy, wenn Du Kinder hast, hast Du noch lange keine Garantie, dass sie Dich besuchen und sich um Dich kümmern, die wollen auch ihr Leben leben. Aber ich würde sagen, genieße Dein Lben erst einnmal und mach Dir mit 25 andere Gedanken. Habt ihr schon mal Adoption gedacht. Alles Gute von gübschen

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Jazzie,

in Eurer Situation waren wir auch einmal, und verständlich, daß man an einem solchen Punkt grundsätzliche Überlegungen anstellt… (Inzwischen sind wir übrigens 30 Jahre verheiratet, kinderlos, glücklich.) Auch Ihr könntet noch entscheiden, ob Ihr z.B. ein Kind adoptieren wollt. Dann hättet Ihr die Möglichkeit, ein Kind selbst groß zu ziehen mit allen Vor- und Nachteilen. Eine andere Möglichkeit könnte sein, sich durch persönlichen Einsatz oder finanzielle Mittel anderen Kindern zu widmen. Wir haben z.B. viel Freude mit unseren inzwischen vier Patenschaften weltweit über World Vision und Plan Deutschland: Wir können die Dörfer und Familien unterstützen und haben die gefühlsmäßige Nähe zu Kindern (einschl. Briefe schreiben, Geschenke schicken, im Einzelfall Besuche).

Ja, ab und zu bedauern wir nach wie vor unsere Kinderlosigkeit. Auch in der jetzigen Phase, in der so viele unserer Freunde als Großeltern glücklich sind. Dennoch gab und gibt es ebenfalls sehr häufig Situationen, in denen wir dachten, daß es auch sein Gutes hätte: Wenn wir sehen, wieviele Sorgen die Eltern auch haben, - von klein auf bis hin zum Erwachsenenalter! Erst die Schule, dann Freunde, Berufswahl und Beruf, Parties, Ausgehen, Partnerwahl und auch -trennung, Existenzproblem, und alles, was das Leben so bietet. Ja, das gab es oft, daß wir dachten, unsere Kinderlosigkeit hat auch sein Gutes und dies oder jenes bleibt uns erspart.

Und da wir nun einmal keine Kinder bekommen konnten, genießen wir das gemeinsame Leben:

  • sind wohl auch stärker aufeinander fixiert, was kein Problem ist, wenn man sich dennoch genug Freiraum gibt und die positiven Seiten bewußt lebt und
  • haben größeren finanziellen Spielraum, da beide sich dem Beruf widmen können und auch Kosten für Kinder nicht anfallen sowie
  • mehr Freiheit in all unseren Entscheidungen, denn nur wir beide müssen uns einig sein und sonst nichts berücksichtigen.
    Wie gesagt, unsere Sichtweise, zu der wir gefunden haben, auch wenn ab und zu wieder ein leises Bedauern hochkommt …

Alles Gute!
Eva

hallo jazzie,

zuerst einmal: älterwerden ist toll! puzzleteile von erfahrenem und erlerntem aus dem ganzen bisherigen leben fügen sich kontinuierlich zusammen. das erstaunen darüber und die neugier, welche erkenntnis mich heute bereichert, treibt mich jeden morgen erwartungsvoll aus dem bett.

kinder sind was feines. sie aufwachsen zu sehen, zu erleben, wie sich sich entwickeln und trotz des gleichen genmaterials (bei leiblichen kindern) zu eigenständigen menschen entwickeln, ist unvergleichlich, sicher.

doch deine zukunft, dein alter, deine sozialen kontakte im alter kannst du nicht auf kindern aufbauen! das mag in gesellschaften, in denen die verschiedenen generationen selbstverständlich unter einem dach zusammenleben, angebracht sein. bei uns eher nicht.
in der regel ergreifen die kinder heute nicht den beruf, den man für sie vorsieht, die söhne übernehmen nicht die firma und sowieso machen die kinder lieber, was sie wollen und leben ihr eigenes leben.

eine glückliche familie ist meistens nur ein momentaufnahme. die harmonie lässt sich nun mal nicht pachten, und wenn man sich noch solche mühe gibt.

lange rede kurzer sinn: ob du im alter einsam bist, hängst weniger davon ab, ob du kinder geboren und/oder ausgezogen hast, sondern viel mehr davon, welchen sinn du deinem leben bis dahin gegeben hast.

ich kenne viele leute, die andere werte geschaffen haben, sich für irgendeine sache mit leib und seele engagiert haben oder sonst etwas geschaffen haben, dass über die kurze zeitspanne ihres lebens noch bestand haben wird. wahrscheinlich werden sie weniger einsam im alter sein als solche, die nur auf den besuch ihrer kinder hoffen und sonst keine inhalte haben.

schöne grüße
ann

Ist bei Eurem Problem wirklich nur die Frage nach dem Alter und die Besuche, oder ist es nicht viel mehr die Trauer möglicherweise kein Kind aufzuziehen? Das leere Gefühl das alle schwanger werden, nur Du selbst gehst leer dabei aus?

Ich stand mal vor dem gleichen Problem und kann Dir warscheinlich gut nachfühlen. Acht Jahre lang hatte ich gelitten wie ein junger Hund, bei jeder schwangeren Freundin bei jeder Mensis die Monat für Monat wieder kam. Auf meinen „schuldigen Mann“ hatte ich den entsprechenden Hass entwickelt. Ich wollte nicht kinderlos bleiben, zumindest eins wollte ich um jeden Preis. Mit 34 hatte ich 3 Kinder und nun schon 3 Enkel.

Habt ihr schon mal über eine künstliche Befruchtung nachgedacht?
Zwei Kinder haben einen anderen genetischen Vater und mein damaliger Ehemann ist heute noch der „Babba“ und stolzer Opa der Wahl. Nr. 3 kam ganz normal aus meiner 2. Ehe dazu.
Der Weg kann also auch eine gute Lösung sein! Man vergisst übrigens mit der Zeit tatsächlich das Erzeuger und Vater eigentlich zwei verschiedene Personen sind. Es geht im normalen Alltag einfach unter.
Mein Sohn kommt optisch nach mir, aber meine Tochter sieht ihrem Vater extrem ähnlich, seltsam was? :wink:

Ist bei Eurem Problem wirklich nur die Frage nach dem Alter
und die Besuche, oder ist es nicht viel mehr die Trauer
möglicherweise kein Kind aufzuziehen? Das leere Gefühl das
alle schwanger werden, nur Du selbst gehst leer dabei aus?

Ja ich denke schon das es das ist.Es ist irgendwie wie ein Fluch. Alle werden Schwanger. Nur ich nicht. Aber ich denke das es mir grade extrem auffällt.

Auf meinen

„schuldigen Mann“ hatte ich den entsprechenden Hass
entwickelt.

Und davor habe ich besonders angst. Das wir das nicht schaffen unsere Ehe deswegen aufrecht zu erhalten. Aber ich denke auch das wenn wir das wirklich wollen, schaffen wir das auch. Davon bin ich überzeugt.

Habt ihr schon mal über eine künstliche Befruchtung
nachgedacht?

Es ginge nur mit Fremdbesamung. Und darunter kann ich mir garnix vorstellen. Ich habe mich schon mal versucht schlau zumachen …aber irgendwie ist das alles etwas unklar.Ich kann mir nicht vorstellen den Vater ( Erzeuger) im Katalog auszusuchen.

Zwei Kinder haben einen anderen genetischen Vater und mein
damaliger Ehemann ist heute noch der „Babba“ und stolzer Opa
der Wahl.

Das verstehe ich nicht. Darüber würde ich gerne mehr von dir wissen…wenn das geht.

Lg
Jazzie

Hallo Jazzie,

Es ginge nur mit Fremdbesamung. Und darunter kann ich mir
garnix vorstellen.

Im Prinzip ist es nicht anders als beim Gynäkologen. Den „Vater aus dem Katalog“ gibt es in Deutschland auch noch nicht. Das heisst, der behandelnde Arzt würde den Samenspender aussuchen, aber mit der höchsten optischen und Übereinstimmung mit Deinem Mann.
Das heisst, ihr müsstet in einer entprechenden Praxis einen Termin ausmachen und bekämt ein Beratungsgespräch. Wenn ihr Euch danach für diesen Weg entscheidet, bekommst Du einen Termin im Zeitraum von Deinem Eisprung. Danach geht es weiter wie beim Gyn auch. Das Sperma wird mit einem Aplikator direkt vor den Muttermund verbracht, und dann setzt der Arzt noch eine Kappe drauf, die Du nach ein paar Stunden wieder rausnehmen kannst (wie ein Tampon). Und danach…Good Luck :wink:

Allerdings bezahlen das die Krankenkassen nicht, das müsst ihr schon privat übernehmen.
Damals hatte ich auch noch eine andere junge Frau in gleicher Situation kennen gelernt, deren Tochter später dann auch ihrem Ehemann total ähnlich sah. Also das klappt wirklich gut.

Bei mir war es damals wirklich eine ironie des Schicksals. Mein damaliger Mann war vom Wesen her der geborene Vater und hatte einen Sinn für Kinder und quatschmachen. Er wünschte sich auch eigentlich 4 und dann die bittere Erkenntnis das er nicht zeugen konnte.
Für uns war es wirklich die optimale Lösung, und meine Kinder hatten den idealen Vater der sich gerne mit ihnen beschäftigt hatte, ins Schwimmbad ging und bei Kindergeburtstagen die Meute bändigte und zum lachen bring.
Meine Tochter hat nun ja schon selbst 3 Kinder und vom Grossen bis zum Baby ist alles begeistert wenn Opa Manni in der Türe steht.

Was ich mit meiner Antwort eben sagen wollte ist: Man muss nicht unbedingt an der ungewollten Kinderlosigkeit leiden und es sich schön reden wollen (klappt eh nicht, das weiss ich), sondern man kann das Problem auch positiv lösen.

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Hallo Sivana,
vielen, vielen lieben Dank für deine Antwort.
Das hat mir echt weitergeholfen. Ich bin überrascht wie einfach das eigentlich ist. Aber eine kleine Frage hätte ich noch:

Allerdings bezahlen das die Krankenkassen nicht, das müsst ihr
schon privat übernehmen.

Was würde das ungefähr kosten? Ich habe leider erst in 2 Monaten einen Termin beim Gyn. Und bin schon sehr gespannt. Und bin froh jemanden gefunden zuhaben der mir darüber soviel erzählen kann.

Lieben Gruß
Jazzy

Hallo Jazzy,
also mit den Kosten bin ich nicht mehr uptodate,da dies bei mir ja schon 1982 und 1984 war. Damals lagen die Preise der seriösen Praxen zwischen 500 DM und 700 DM pro Versuch. Das teuerste daran ist eben der Anteil des Samenspenders. Es gabe damals auch eine Privat-Klinik die es von den Lebendigen nahm. Sie verschickte zwar schöne Hochglanzprospekte, wollte aber schon Ende der 70-er Jahre 15.000 DM plus Erfolgshonorar von 2000 DM für den Spender wenn es zur Schwangerschaft kam. Das grenzte echt an Strassenraub, meiner Ansicht nach.

Mein klappte es beim 1. Versuch beim 1. Kind, und faktisch beim 2. Versuch beim 2. Kind. D.h. beim 2. Kind kam es wohl auch beim 1. Versuch zu einem Treffer, aber es kam 8 Tage nach Mensistermin zur Blutung. Vorher hatte ich aber die Anzeichen eine Frühschwangerschaft, wie Geruchsempfindlichkeit und Müdigkeit gehabt, das es wohl ehr ein Abort war. Ein paar Monate später hatte ich es wieder versucht und das klappte wieder.
Die Bekannte die ich erwähnte hatte 4 Versuche beim 1. Kind, aber das 2. wollte nicht mehr klappen bzw. gabe sie dann nach 7 Versuchen auf.
Ob sie es später noch mal versucht hat, weiss ich nicht.

Ich habe mich im Netz gerade mal umgesehen und habe diese Seite dazu gefunden: www.donogene-insemination.de
Da findest Du alle Adressen zu den Praxen die das heute machen. Musst mal schauen was bei Dir in der Nähe ist.
Ich hätte es heute auch nicht mehr so weit, wie ich gerade sehen habe :wink:

Hallo Sivana,

vielen danke für deine Hilfe und erfahungsberichte. Du hast mir schon viel weitergeholfen.

Ganz lieben gruß
Jazzie