Anthropologie/Ethnologie

oder welches Fachgebiet auch zuständig ist.
Da dies mein erster Eintrag ist, zuerst einmal Grüsse an alle. Hier ist ja sehr viel gebaltes Wissen versammelt!
Nur leider nicht zu meiner Frage, bei der mir auch eifriges „googeln“ und die Benutzung anderer Suchmaschinen nichts gebracht hat.
Ich suche nach Merkmalen afrikanischer (Menschen-) Rassen (?). Einige wenige kenne ich schon, obwohl nicht unbedingt vollständig.
Massai: Körperbau(K): leptosom, hochgewachsen; Schädelform(S):lang; Nase(N): schmal; Lippen(L): schmal; Haare(H) glatt(?)
Bantu: K: pyknisch; S: rund; N: breit, flach; L: wulstig; H. stark gekraust
Hottentotten: ??? Besonderheit: „Hottentottensteiß“
Pygmäen: kleinwüchsig; ???

Für weitere Informationen, Vervollständigungen und Verbesserungen

Vielen Dank im Voraus
Volker

Lieber Volker,
die Merkmale von „Rassen“ sind zuletzt vor über 60 versucht worden zu bestimmen. Sinn, Zweck und „wissenschaftlichen“ Erfolg dessen kann man nur mit zwei „tiefbraunen“ Augen erkennen.
Ich frage mich nur, was um himmelswilllen willst Du damit?

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Lieber Volker,
die Merkmale von „Rassen“ sind zuletzt vor über 60 versucht
worden zu bestimmen. Sinn, Zweck und „wissenschaftlichen“
Erfolg dessen kann man nur mit zwei
erkennen.
Ich frage mich nur, was um himmelswilllen willst Du damit?

@1) „zuletzt vor über 60 (Jahren?) versucht“ Nicht mehr gültig?
@2) „„wissenschaftlichen"Erfolg““? Mir geht es um Wissen
@3) „„tiefbraunen“ Augen“" Unterstellung „braunen Gedankenguts“ Vorsicht!
@4)was um himmelswilllen willst Du damit?
Ich habe einige Bekannte/ Freunde, die aus dem „afro-amerikanisch-deutschen“ Kulturkreis stammen und sich für ihre (tiefen) Wurzeln interessieren. Reicht das als (nicht rassistische) Begründung aus?

Mir wären Konkrete Antworten lieber als Verdächtigungen und Unterstellungen.

lieber volker,

auch ich bin über deine frage gestolpert, für die ich mich als ethnologe natürlich sofort interessiert hatte. ich hatte aber keinen bock, dir zu antworten, weil es bei solchen fragen immer wieder ein hin- und herargumentieren darüber gibt, ob man von menschlichen rassen reden kann und warum eigentlich nicht und was ist eigentlich schlimm dabei und so weiter und so fort.

ich unterstelle keineswegs braunes gedankengut, wenn jemand über rassen spricht und umgekehrt gibt es rassisten, die kulturelle zugehörigkeit als diskriminierungskriterium verwenden (die neue rechte tut dies zum beispiel, nach dem motto: „wir akzeptieren die türkische kultur, aber sie passt hier nicht her, deshalb müssen die türken zurück in die türkei“). tatsache ist aber auch, dass der begriff „rasse“ vor einem ganz bestimmten gedanklichen hintergrund entstanden ist.

existenz von menschlichen rassen hin oder her (meines erachtens sind sie eine gesellschaftliche konstruktion und es gibt sie genetisch nicht) - die frage ist doch, wieso menschen ein interesse daran haben, die menschheit in rassen zu untergliedern? was besagt es denn, wenn ich sage, dieser mensch sei negroid, fälisch, dinarisch, australoid oder was weiss ich? hat man dadurch irgendeinen erkenntnisgewinn? weiss man dadurch irgendetwas wichtiges über diesen menschen?

die unterteilung in rassen macht doch nur dann einen sinn, wenn mit den rassen auch unveränderbare eigenschaften unterstellt werden. und schwupps - offenbart sich das gedankliche konzept hinter dem nur scheinbar neutralen rassebegriff.

wenn deine afro-deutschen freunde ihre wurzeln kennenlernen wollen, dann empfehle ich, informationen zu bestimmten kulturen zu recherchieren, die geschichte der länder, aus denen ihre vorfahren eingewandert sind (übrigens auch der deutschen elternteile) aufzuarbeiten und den alltag ihrer sozialisation (welche sprachen wurden zu hause gesprochen, welche „sitten“ gab es zu hause, die die schulfreunde nicht hatten) genauer anzuschauen. Das ist sicher ergiebiger und man kommt weiter.

liebe grüße
burkhard

2 Like

hallo burkhard,

willst du damit sagen, das es bei den ( anderen ) tieren durchaus verschiedene rassen gibt, aber beim menschen ist das nicht so ( weil es nicht sein soll? ) ??? womit begründest du diesen außergewöhnlichen vorgang? ( ich habe mit verschiedenen " rassen " oder arten oder unterarten im übrigen überhaupt kein problem! )

gruß,susanne

Wo bin ich denn hier gelandet? Ich dachte, dass ich meine Frage in einem Experten-Forum stelle? Die Antworten lassen aber eher an einen Kindergarten denken.
Zitat:
Sinn, Zweck und „wissenschaftlichen“ Erfolg dessen kann man nur mit zwei „tiefbraunen“ Augen erkennen.
Zitat Ende.
„…dem schweinen ist alles schwein“. Wer braunes Gedankengut sucht, der findet es auch, notfalls in sich selbst.
Und dann das:
Zitat:
ich hatte aber keinen bock, dir zu antworten,
Zitat Ende.
Hättest du geschwiegen, hätte ich dich für einen Weisen gehalten.
Und so gehtes weiter:
Zitat:
existenz von menschlichen rassen hin oder her (meines erachtens sind sie eine gesellschaftliche konstruktion und es gibt sie genetisch nicht)
Zitat Ende.
Leptosomer oder pyknischer Körperbau, Hautfarbe, die Lidfalte der Mongoliden, krause oder glatte Haare…alles sozialisationsbedingt?
(Alle in meiner familie haben schwarze Haut, also lass ich mir die auch so wachsen.) Übrigens ein interessanter Ansatz für analytische Psychosomatiker „Warum haben sie sich für eine schwarze Hautfarbe entschieden?“ :smile:)))
Dann der nächste Hammer:
Zitat:
wenn deine afro-deutschen freunde ihre wurzeln kennenlernen wollen, dann empfehle ich, informationen zu bestimmten kulturen zu recherchieren,
Zitat Ende.
Da es sich in diesem Fall um sogenannte Besatzungskinder handelt, die z. T. noch nicht einmal den Namen ihres biologischen Erzeugers kennen, ist diese Bemerkung natürlich „äusserst hilfreich“. Ausserdem schrieb ich:afro-amerikanisch-deutsch. Soziologisch ist alles geklärt, es geht hier um anatomisch-physiologische Details.

Zitat:
die unterteilung in rassen macht doch nur dann einen sinn, wenn mit den rassen auch unveränderbare eigenschaften unterstellt werden.
Zitat Ende.

Natürlich werden den Rassen unveränderbare Eigenschaften unterstellt. Und zwar im anatomisch-physiologischen Bereich. Und um genau diesen ging es mir in meiner ursprünglichen Frage. Ideologische Deutungen gehen mir, grob gesagt am A… vorbei.

Herzlichen Dank übrigens an Susanne, die anscheinend begriffen hat um was es mir geht.

Sollten für die Begriffe „Rasse“, „Art“, „Unterart“ usw. für Homo sapiens sapiens neue Bezeichnungen eingeführt sein, bitte ich, mir diese mitzuteilen.
Im übrigen bite ich um sachbezogene Antworten. Auf Polemik jeder Art kann ich gerne verzichten.

lieber volker,

ich will dich mal zitieren:

Im übrigen bite ich um sachbezogene Antworten. Auf Polemik
jeder Art kann ich gerne verzichten.

vielleicht solltest du dich mal an deine eigenen prämissen halten! ich zumindest habe versucht, dir auf sachlichem wege zu erklären, warum ich deine fragestellung hinterfragenswert halte. von polemik ist darin keine spur. mir scheint dein problem darin zu liegen, dass du polemik nicht von persönlichen überzeugungen zu unterscheiden weisst.

Und dann das:
Zitat:
ich hatte aber keinen bock, dir zu antworten,
Zitat Ende.
Hättest du geschwiegen, hätte ich dich für einen Weisen
gehalten.

wenn du zitierst, solltest du nicht den sinnzusammenhang entstellen. ich hatte anschließend ausgeführt, dass ich der auseinandersetzungen über den rassebegriff überdrüssig bin (die ja prompt auch losgehen, wie man an susannes antwort auf mein posting sehen kann) und mich deshalb eigentlich nicht einschalten wollte. hatte also mit dir persönlich nichts zu tun. ich habe es schließlich doch getan, weil ich den eindruck hatte, dass nach „gute frage’s“ antwort auf dich und dann deiner replik, doch ein statement notwendig sei.

Zitat:
existenz von menschlichen rassen hin oder her (meines
erachtens sind sie eine gesellschaftliche konstruktion und es
gibt sie genetisch nicht)
Zitat Ende.
Leptosomer oder pyknischer Körperbau, Hautfarbe, die Lidfalte
der Mongoliden, krause oder glatte Haare…alles
sozialisationsbedingt?

man sieht, dass du überhaupt nicht verstanden hast, was ich geschrieben habe. gesellschaftliche konstruktion heißt nicht sozialisationsbedingt und es heißt auch nicht die leugnung körperlicher unterschiede. gesellschaftliche konstruktion bezieht sich auf die benennung von gruppen. konkret: menschen fassen andere menschen in gruppen zusammen, z.b. nach nationalitäten (die deutschen, die italiener), nach hautfarbe (die schwarzen, die weißen), nach bildungsgrad (die akademiker, die hauptschüler), nach blutgruppe, nach berufssparten usw. usw.

für alle diese kategorien wird ein ganz bestimmtes merkmal herausgegriffen, entlang dessen die menschen in gruppen eingeteilt werden. dieses merkmal wird als signifikant bezeichnet, andere merkmale, die zur unterscheidung dienen könnten, werden auf die zweiten plätze verwiesen. es ist somit kein „natürlicher“ vorgang, die menschen so einzuteilen, sondern je nach den historischen, ökonomischen, kulturellen etc. umständen wird anders kategorisiert und anderen merkmalen eine bedeutung und wichtigkeit zugeschrieben. es handelt sich also um ein gesellschaftliches konstrukt. (leseempfehlung: benedict anderson „die erfindung der nation“)

Zitat:
wenn deine afro-deutschen freunde ihre wurzeln kennenlernen
wollen, dann empfehle ich, informationen zu bestimmten
kulturen zu recherchieren,
Zitat Ende.
Da es sich in diesem Fall um sogenannte Besatzungskinder
handelt, die z. T. noch nicht einmal den Namen ihres
biologischen Erzeugers kennen, ist diese Bemerkung natürlich
„äusserst hilfreich“.

das hattest du nicht geschrieben, das konnte ich also auch nicht wissen.

Ausserdem schrieb
ich:afro-amerikanisch-deutsch.

eben! du schriebst nicht afroamerikanisch-deutsch. es hätten also kinder afrikanischer, amerikanischer und deutscher herkunft sein können.

Natürlich werden den Rassen unveränderbare Eigenschaften
unterstellt. Und zwar im anatomisch-physiologischen Bereich.
Und um genau diesen ging es mir in meiner ursprünglichen
Frage.

und genau diese anatomisch-physiologischen eigenschaften sind doch höchstens eine randbemerkung wert, aber sonst uninteressant.

aber mir wird jetzt langsam klar, auf was du raus wolltest. kann es sein, dass du deinen afroamerikanisch-deutschen freunden dabei helfen wolltest, festzustellen, aus welchem afrikanischen gebiet ihre vorfahren einst verschleppt wurden? wenn ja, hättest du es denn nicht auch so schreiben können?

wenn dem so ist, halte ich die vorgehensweise dennoch für zum scheitern verurteilt, denn die körperlichen eigenschaften lassen sich eben entgegen der landläufigen meinung nicht so einfach einer bestimmten menschengruppe zuordnen. ich kann dir zum beispiel aus der persönlichen erfahrung sagen, dass

Massai: Körperbau(K): leptosom, hochgewachsen;

schon diese aussage falsch ist. die massai in kenya und tanzania erkennt man tatsächlich daran, dass ihnen zwei zähne im unterkiefer fehlen und nicht an ihrem körperbau. die zähne werden bei der initiation rausgehebelt.

grüße
burkhard

hi susanne,

willst du damit sagen, das es bei den ( anderen ) tieren
durchaus verschiedene rassen gibt, aber beim menschen ist das
nicht so ( weil es nicht sein soll? ) ???

es gibt körperliche unterschiede zwischen verschiedenen menschen und menschengruppen. bei genauer betrachtung der personen und bei untersuchung des erbmaterials stellt man aber fest, dass die unterschiede zwischen den individuen größer sind als die gemeinsamkeiten innerhalb einer als rasse bezeichneten gruppe.

aber selbst, wenn man die menschen in rassen einteilt, was sagt das aus? für was wäre das interessant? hätte das irgendeinen nutzeffekt?

grüße
burkhard

hallo burkhard,

erst einmal ein vorschlag zur güte-wir können ja auch von regionalen phänotypen sprechen ( was aber auf das gleiche hinauslaufen würde… ).

eine frage: nun trifft man ja bei den anderen tieren oft auf unterarten, sei`s beim tiger oder der ente oder sonst wem. da gibt es sicher unterarten, die sich nicht viel stärker von den anderen unterscheiden als die individuen inerhalb der eigenen population. und dann gibt es unterarten, die sich so stark von den anderen ihrer art unterscheiden, das man fast schon wieder von einer eigenen art spricht. gutes beispiel hierfür wäre der bonobo der von den einen als unterart des gemeinen schimpansen ( zwergschimpanse ) und von anderen aber wieder als eigene art bezeichnet wird. dabei wird sich nicht nur auf die genetik bezogen ( denn die übereinkunft kann täuschen da ein einziges unterschiedliches gen oder allel eine menge ausmachen kann, oder aber auch viele unterschiedliche gene sich quasi gar nicht auswirken, das kommt auf das betreffende gen an ), sondern auch auf die lebensweise, die sich bei den bonobos in sozialer hinsicht stark von der der schimpansen unterscheidet. aber auch der schimpanse ist nicht gleich schimpanse sondern unterteilt sich in drei unterarten, nämlich : westafrikanischer schimpanse, zentralafrikanischer schimpanse und ostafrikanischer schimpanse. so, und nun komme ich zu volkers ursprünglicher fragestellung und deiner frage, welchen erkenntnísgewinn es für seine freunde bedeuten würde ( die ja sonst keine anhaltspunkte ihrer herkunft haben ) zu erfahren, ob es regionen in afrika gibt, wo ihr spezieller phänotypus ( so sie denn einen haben ) besonders stark oder sogar ausschließlich vertreten ist. stell dir vor, du bist ein schimpanse in einem hamburger zoo. und du würdest gerne wissen wollen woher du stammst. na, da schaut man sich den schimpansen an und sagt: ganz klar! du kommst aus zentral-afrika! davon könntest du dir, als schimpanse, zwar nichts kaufen-aber du könntest dir und deinen freunden sagen: ich stamme aus…! das ist für viele menschen ein grundbedürfnis ( warum auch immer… ) ! genauso wie erwachsene menschen wissen möchten, wer ihr erzeuger ist auch wenn das an ihrem eigenen leben nicht wirklich etwas ändert ( außer der typ ist millionär usw… ) aber darum geht es zb adoptierten oder vaterlos aufgewachsenen menschen meistens nicht. woher dieses bedürfnis kommt ist eine andere frage und soll ein anderes mal erörtert werden. vielleicht sind die freunde von volker aber auch nicht eindeutig zuzuordnen ( außer einer ist pygmäe, dann wäre es ja einfach ) aber das ist ja seine frage-was wären merkmale, die sich eventuell zuordnen lassen? die jewelige kultur seiner herkunftsregion ist an dieser stelle zweitranging, da derjenige ja nicht in ihr aufgewachsen und von ihr geprägt wurde. habe ich deine frage beantwortet? sag mal was…

viele grüße,susanne

liebe susanne,

vielen dank für dein ausführliches posting.
mir fallen dazu mehrere sachen ein:

  1. selbstverständlich gibt es das starke bedürfnis von leuten, ihre wurzeln zu kennen. ich finde dies einen sehr legitimen wunsch. dennoch steht dieses wurzelziehen :smile: nicht im luftleeren raum, sondern in einem kulturellen zusammenhang. bestimme ich meine herkunft über die väterliche oder mütterliche linie (patrilinearität, matrilinearität)? stammen meine vorfahren aus einem clan und haben sie ein gemeinsames totemwesen als ahnen? gehören sie zu einer hälfte (moiety) des „stammes“? usw. usf.
    gerade verwandtschaftssysteme sind ein sehr komplexes thema in der ethnologie. dabei ist unser system, verwandtschaften zu bestimmen, nur eines von sehr vielen, also keineswegs „natürlich“. für mich ist dies ein weiterer beleg dafür, dass in menschlichen geselschaften der „biologischen“ abstammung eine sehr viel geringere bedeutung zukommt als der „sozialen“ abstammung.

  2. viele menschen forschen nach ihren wurzeln und sind auf der suche nach stammbäumen und vorfahren. sehr viele menschen kommen an irgendeinem punkt nicht mehr weiter, da es an schriftlichen aufzeichnungen mangelt. so ist es zum beispiel bei meinen eltern gewesen: während die familie meiner mutter bildungsbürgerlich war und mein großvater (er war historiker) den stammbaum bis ins 15. Jahrhundert zurückführen konnte, kam mein vater aus einer arbeiterfamilie, ab seiner großvatergeneration dann mit bäuerlichen wurzeln. er hat diverse kirchen aufgesucht und die kirchenbücher durchforstet, aber irgendwann ist in der vergangenheit dann schluss. entweder gibt es noch keine aufzeichungen oder es sind familienmitglieder zugewandert und ihre spur verliert sich geographisch oder man weiss gar nicht mehr, um wen es in den kirchenbüchern geht, denn die männer heißen zu bestimmten zeiten alle gleich: z.b. johannes.
    kurz: viele menschen müssen sich damit abfinden, dass sich ihre vorfahren nicht mehr rekonstruieren lassen.
    dies betrifft nicht nur verschleppte. es hat ja z.b. im 19. jahrhundert in deutschland eine gigantische wanderungsbewegung gegeben: polnische arbeitskräfte gingen nach pommern, pommeranische gingen nach mecklenburg, mecklenburgische gingen nach holstein und holsteinische gingen nach holland. man denke auch nur an die massenhafte zuwanderung von polnischen arbeitern in die hüttenwerke und metallverarbeitende industrie des ruhrgebiets. versuch da mal, die ahnen zu erforschen…

  3. zu volkers freunden: mal angenommen, ich würde sagen, der freund volkers sieht aus, als kämen seine vorfahren aus guinea oder angola (länder aus denen viele sklaven in die amerikas verschleppt wurden), denn er weist folgende körperliche merkmale auf, die sich bei der „rasse“ der bantu finden (wobei sich die bantu-sprechenden menschen über ca. die hälfte afrikas verteilen…). was hilft der person denn solch eine -völlig unsichere- zuordnung? hat sie da irgendetwas mehr über ihre vorfahren erfahren? ist das bedürfnis nach den wurzeln damit befriedigt? sicher nicht!

zum einen weiss man auch ohne anthropologische untersuchung, dass die amerikanischen sklaven von der west- und nicht von der ostküste afrikas kamen(grob: von senegal bis angola).

zum zweiten finden sich die körperlichen merkmale auch bei angehörigen anderen bevölkerungsgruppen. es könnte also sein, dass volkers freund tatsächlich von den mandinka abstammt, aber aussieht wie jemand aus angola. würde man jetzt eine zuordnung vornehmen, wie volker es gerne täte, dann würde sein freund denken, er stamme aus angola, tatsächlich kommt er aber ursprünglich aus mali. dann wäre nicht nur das bedürfnis nach wurzeln nicht befriedigt, sondern der freund auch noch grob getäuscht.

und zum dritten kann doch solch eine körperliche wurzelbestimmung nur extrem vage ausfallen. man kann also maximal sagen, der mensch sieht aus wie ein ibo oder ewe oder was weiss ich. damit weiss man doch immer noch nichts über seine persönlichen vorfahren. ein beispiel zum vergleich: ich lebte im ausland und wollte meine vorfahren recherchieren. jemand käme an und würde auf grund meines aussehens (1,86 m, blond, relativ schlank, schmaler schädel, helle haut) sagen, ich müsse aus nord- oder mitteleuropa stammen. er würde es sogar eingrenzen und sagen, ich müsse ein deutscher sein, ein norddeutscher gar. so what? was weiss ich denn dann über mich?
vielleicht würde er aber auch auf schwede tippen. ganz falsch. schon das norddeutsche ist falsch, denn meine vorfahren stammen ursprünglich aus dem oberbergischen und mütterlicherseits aus der braunschweiger ecke.

  1. wäre ich an stelle der freunde volkers, so würde ich versuchen herauszufinden, wer die besitzer der sklaven in meiner vorfahrensreihe waren, wann und wo sie gekauft wurden, mit welchen schiffen sie in amerika ankamen und wo die schiffe in afrika ihre ladung aufgenommen haben. das buch „roots“ von alex haley basiert auf exakt solch einem versuch, die eigenen wurzeln zu bestimmen. möglicherweise oder sogar wahrscheinlich, werden die freunde volkers nie herausfinden, woher sie genau kamen, aber solch ein forschungsansatz erscheint mir viel vielversprechender, als über die körperlichen merkmale so genannter „rassen“ eine einordnung zu versuchen.

soweit erst einmal. ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen und meine position erklären.

schöne grüße
von
burkhard
(der die bonobos für eine eigene art hält und ihre sexualität großartig findet…)

Lieber Burkhardt
Ich bitte um Entschuldigung im Zusammenhang mit dir und „Polemik“.
Ich hatte den post von „Gute Frage“ und deinen direkt hintereinander gelesen.
Dadurch hatte ich wohl etwas vermischt.

An einer Diskussion über den Begriff „Rasse“ bin auch ich nicht interessiert.
Das ist für mich eine Bezeichnung für Lebewesen die, genetisch bedingt,
weitgehend gleiche anatomische Merkmale haben. Daher auch in meinem ersten postdas Fragezeichen dahinter.
Weiss jemand einen anderen Begriff dafür, der nicht so negativ besetzt ist?
Ich bin hier nur an Fakten interessiert. Jegliche ideologische Deutung überlasse ich denen,die sie unbedingt haben müssen. Diese dürfen sie dann auch für sich behalten.

Zitat:
es hätten also kinder afrikanischer, amerikanischer und deutscher herkunft sein können.
Zitat Ende.
Und asiatischer sowie vorderasiatischer und indogermanischer Herkunft. Man kann meinen Bekanntenkreis durchaus als multikulturell bezeichnen.

Zitat:
und genau diese anatomisch-physiologischen eigenschaften sind doch höchstens eine randbemerkung wert, aber sonst uninteressant.
Zitat Ende.
Es ist doch auch nicht relevant, ob eine Pyramide von einem Herrn Cheops oder einem Herrn Müller gebaut wurde. Oder welche praktische Nutzanwendung hat das „missing link“,in der Entwicklungsgeschichte des Menschen, sollte es jemals zweifelsfrei gefunden werden?
Es gibt eben auch „zweckfreies“ Wissen, das nur für denjenigen von Interesse ist, der sich dafür interessiert.

Zitat:
kann es sein, dass du deinen afroamerikanisch-deutschen freunden dabei helfen wolltest, festzustellen, aus welchem afrikanischen gebiet ihre vorfahren einst verschleppt wurden?
Zitat Ende.
Genau so ist es. Meine Frage habe ich allgemein gehalten, weil mir nicht bekannt war, dass in diesem Forum Fragen begründet werden sollen.

Zitat:
denn die körperlichen eigenschaften lassen sich eben entgegen der landläufigen meinung nicht so einfach einer bestimmten menschengruppe zuordnen.
Zitat Ende.
Wenn es einfach wäre, hätte ich die Antwort schon. Da es schwierig ist, stelle ich die Frage in einem Expertenforum.

Zitat:
die massai in kenya und tanzania erkennt man tatsächlich daran, dass ihnen zwei zähne im unterkiefer fehlen und nicht an ihrem körperbau. die zähne werden bei der initiation rausgehebelt.
Zitat Ende.
Das wirft bei mir natürlich viele Fragen auf. Ich betone, dass diese ernst gemeint sind!
-Sind die Massai eigentlich eine „Rasse“, eine „Art“, eine „Unterart“ oder ein „Stamm“?
-Wäre ein Mensch dessen beide Elternteile Massai sind, der jedoch noch alle Zähne im Unterkiefer hat, ein Massai? Oder was sonst?
-Könnte ein Bantu, der sich dem Initiationsritual unterzieht, zum Massai werden?

Meine Frage bezog sich aber (hoffentlich eindeutig genug) auf genetische Merkmale.
Herausgehebelte Zähne gehören imho nicht dazu.

Mir wären selbstverständlich, zur Beantwortung meiner Frage, auch Hinweise auf Literatur, Dissertationen und ähnliches willkommen. Bitte in deutsch, da mein Englisch für deren Verständnis sonst nicht ausreicht.

Mit freundlichen Grüssen
Volker

hi volker,

vielen dank für deine antwort.
ich habe übrigens gerade an susanne geantwortet und noch einmal ausgeführt, warum ich die herangehensweise, über körperliche merkmale zu den vorfahren deiner freunde zu gelangen, für ungeeignet halte. ganz unabhängig von der frage, ob es „rassen“ gibt oder nicht.

Ich bin hier nur an Fakten interessiert. Jegliche ideologische
Deutung überlasse ich denen,die sie unbedingt haben müssen.

und

Es gibt eben auch „zweckfreies“ Wissen, das nur für denjenigen
von Interesse ist, der sich dafür interessiert.

ich glaube dir, dass dich nur die fakten interessieren und dass menschen forschen, weil sie eine frage interessiert und nicht, weil sie damit etwas bestimmtes erreichen wollen. subjektiv gesehen, scheint es sich dabei um objektivität zu handeln. zweckfreie wissenschaft gibt es meiner ansicht nach dennoch nicht, denn das erkenntnisinteresse von personen hat immer auch einen zweck für sie selbst: warum interessiert genau diese fragestellung? warum ist sie jetzt interessant und nicht zehn jahre früher oder zwanzig jahre später? was hat dieses interesse hervorgerufen und wie kommt die person darauf, so an die frage heranzugehen?

dazu ein originalzitat meiner oma in einer frage an meine mutter: „glaubst du an bakterien?“. vor zweihundert jahren wäre keiner auf die idee gekommen, nach bakterien zu forschen, weil man kein konzept davon hatte. man glaubte an krankheiterregende miasmen (dünste) und hat sich dafür interessiert. forschung, wissen und interesse wächst doch immer vor einem gesellschaftlichen hintergrund. die personen des forschers und des fragenden, ihre moral, ihre überzeugungen und ihre probleme haben doch auch ihre auswirkungen auf die fragestellungen und die herangehensweise an das objekt ihres interesses.

Zitat:

tip: wenn du beim schreiben einen doppelpunkt an den anfang der zeile setzt, dann erscheint die zeile wie ein zitat bei wer-weiss-was.

Zitat:
und genau diese anatomisch-physiologischen eigenschaften sind
doch höchstens eine randbemerkung wert, aber sonst
uninteressant.
Zitat Ende.
Es ist doch auch nicht relevant, ob eine Pyramide von einem
Herrn Cheops oder einem Herrn Müller gebaut wurde.

das finde ich sehr wohl interessant, aber eher von dem aspekt her, wie die damalige sozialstruktur aufgebaut war, wie die herrscher ihr herrschaftssystem aufrecht erhielten oder wie sich ein land es leisten konnte, herrn müller von der feldarbeit freizustellen, etc.

Oder welche
praktische Nutzanwendung hat das „missing link“,in der
Entwicklungsgeschichte des Menschen, sollte es jemals
zweifelsfrei gefunden werden?

klar, man muss sich bei vielen forschungsgebieten fragen, welchen sinn die gewonnenen erkenntnisse haben und ob die menschheit damit weiter kommt. andererseits sehe ich das auch wieder nicht so eng, wie es vielleicht geklungen hat. erstens interessiere ich mich selbst für viele sachen, die unwichtig erscheinen. zweitens sind forschungsergebnisse bausteine, aus denen weitergebaut wird. es gibt von fernand braudel, einem französischen sozialwissenschaftler eine dreibändige „sozialgeschichte des 15.-18. Jahrhunderts“. er hat an der arbeit 20 jahre geschrieben und einen weltumspannenden abriss dieser zeit versucht. schaut man sich die literaturliste an, dann finden sich auch doktorarbeiten nach dem motto „die venezianische sesterze zwischen 1400 und 1450“ oder so ähnlich. wo man sich fragt, wie ein mensch dazu kommt, sich mit so einem nebensächlichen thema in einer doktorarbeit zu befassen. aber selbst so ein marginales werk dient auf einmal als baustein, wenn ein herr braudel daher kommt und mit großem wurf auf den vielen vielen vorarbeiten aufbauend etwas neues entwirft.

Genau so ist es. Meine Frage habe ich allgemein gehalten, weil
mir nicht bekannt war, dass in diesem Forum Fragen begründet
werden sollen.

die fragen müssen auch nicht begründet werden! sie müssen nur vom leser verstanden werden. und dazu bedarf es einiger informationen, die du aber erst in deinen antworten zum besten gegeben hast…

Zitat:
die massai in kenya und tanzania erkennt man tatsächlich
daran, dass ihnen zwei zähne im unterkiefer fehlen und nicht
an ihrem körperbau. die zähne werden bei der initiation
rausgehebelt.
Zitat Ende.
Das wirft bei mir natürlich viele Fragen auf. Ich betone, dass
diese ernst gemeint sind!
-Sind die Massai eigentlich eine „Rasse“, eine „Art“, eine
„Unterart“ oder ein „Stamm“?
-Wäre ein Mensch dessen beide Elternteile Massai sind, der
jedoch noch alle Zähne im Unterkiefer hat, ein Massai? Oder
was sonst?
-Könnte ein Bantu, der sich dem Initiationsritual unterzieht,
zum Massai werden?

ich würde die massai noch am ehesten als „stamm“ bezeichnen, wobei ich selbst mit diesem begriff bauchschmerzen habe. ich weiss nicht soo viel über die massai und weiss deshalb auch nicht, wie die massai sich selbst bezeichnen würden. ich denke mal, sie hätten eine übergeordnete zuordnung. (es gibt ja auch solche initiationsfeste, bei denen sich massais aus kenya und tanzania am ol donyo lengai zusammenfinden) vermutlich werden sie sich auf einer untergeordneten alltagsebene eher lokalen gruppen oder verwandtschaftsgruppen zuordnen.

das heraushebeln der zähne geschieht bei der initiation vom jugendlichen zum erwachsenen. natürlich wäre auch ein massai, der diese prozedur nicht über sich ergehen lässt, ein massai. ich wollte damit nur andeuten, dass man massais auf der straße in kenya nicht so sehr an der schlanken körperform erkennt (ich kenne auch diverse kleine moppelige massai…), sondern vielmehr an der auffallenden kleidung (wenn sie denn traditionell gekleidet rumlaufen, was in nairobi oder mombasa nicht immer der fall ist) oder den zähnen, die man auch nur sieht, wenn sie sprechen.
aber du wolltest in deiner nachfrage auf etwas anderes hinaus und das wird auch in der dritten frage deutlich: wird man qua geburt zum massai? kann ich nicht genau sagen. ich denke, es kommt darauf an, ob dich die anderen massai als solchen anerkennen. somit könnte auch ein bantu, z.b. ein kikuju, zum massai werden. tatsächlich hat es in der geschichte immer wieder lange phasen der friedlichen handelsbeziehungen und der ehen zwischen kikuju und massai gegeben.

ich würde mal davon ausgehen, jemand ist das, was er sein will. wenn dies die anderen in der gruppe auch anerkennen, gibt es kein problem. bei den hmien in thailand (auch als yao bekannt) schätzt man, dass ca. 10% der bevölkerung als kinder aus anderen ethnischen gruppen adoptiert wurden. dennoch empfinden alle sie als hmien und keiner stellt dies in frage.

interessant ist dies übrigens auch in hinblick auf die ausländische bevölkerung in deutschland. ab wann wird jemand als deutscher angesehen? wenn er die staatsangehörigkeit hat? sicher nicht. seine kinder oder erst deren kinder? wie steht es um die akzeptanz der deutschen mehrheitsbevölkerung? was soll eigentlich das getue um das deutsch sein. wer ist denn schon deutsch in deutschland? hier haben sich doch schon alle möglichen völker getummelt und immer mit den einheimischen vermischt. (übrigens auch noch ein argument gegen das konzept von „rassen“ beim menschen, denn die menschen waren immer schon extrem mobil und auch extrem sexuell…)

literaturempfehlungen zur anthropologie (die sich im unterschied zur ethnologie mit den körperlichen merkmalen beschäftigt) kann ich dir leider keine geben. ich habe mich damit nicht besonders beschäftigt.

schöne grüße
burkhard

bin jetzt weg und kann nicht mehr antworten…
hi volker und hi susanne,

da ich morgen bereits für 14 tage verreise, kann ich auf eventuelle repliken von euch auf meine postings nicht mehr antworten. hat also nix mit euch zu tun, sondern ist einzig meiner vergnügungssucht geschuldet.

cu
burkhard

Hallo Burkhard

ich habe übrigens gerade an susanne geantwortet und noch
einmal ausgeführt, warum ich die herangehensweise, über
körperliche merkmale zu den vorfahren deiner freunde zu
gelangen, für ungeeignet halte. ganz unabhängig von der frage,
ob es „rassen“ gibt oder nicht.

Deine Antwort an Susanne habe ich gelesen. Leider bringt dein Rat, sich in USA weiterzuerkundigen, nicht viel, da zu wenige Anhaltspunkte vorhanden sind. Eine solche Suche ohne auch nur einen Namen zu kennen, ist aussichtslos. Es wurde jedoch versucht.

zweckfreie wissenschaft gibt es meiner ansicht nach
dennoch nicht, denn das erkenntnisinteresse von personen hat
immer auch einen zweck für sie selbst:

sic!

dazu ein originalzitat meiner oma in einer frage an meine
mutter: „glaubst du an bakterien?“.

Wenn wir gerade beim zitieren sind: Meine Mutter hat (zu)oft gesagt: „Du darfst alles essen, aber nicht alles wissen“. Ich habe diesen Spruch gehasst wie die Pest. Meist hat sie damit ihr eigenes Unwissen kaschiert.
Daher regiere ich wohl heute noch etwas überempfindlich auf Aussagen wie „Warum willst du das wissen“ oder „Kümmer dich besser um etwas anderes“.

tip: wenn du beim schreiben einen doppelpunkt an den anfang
der zeile setzt, …

Danke, das vereinfacht die Schreibarbeit.

das finde ich sehr wohl interessant, aber eher von dem aspekt
her, wie die damalige sozialstruktur aufgebaut war, …

Vom sozio-kulturellen Aspekt her gebe ich dir vollkommen Recht.

klar, man muss sich bei vielen forschungsgebieten fragen,
welchen sinn die gewonnenen erkenntnisse haben und ob die
menschheit damit weiter kommt. andererseits sehe ich das auch
wieder nicht so eng, wie es vielleicht geklungen hat. erstens
interessiere ich mich selbst für viele sachen, die unwichtig
erscheinen. zweitens sind forschungsergebnisse bausteine, aus
denen weitergebaut wird.

Und die Frage nach der genetischen Herkunft ist eines von vielen Mosaiksteinchen, aus denen ein Bild werden soll. Möglicherweise wird dieses nie vollständig, aber jedes bisschen hilft.

die massai in kenya und tanzania …

Soviel zum Sinn politischer Grenzen

literaturempfehlungen zur anthropologie (die sich im
unterschied zur ethnologie mit den körperlichen merkmalen
beschäftigt) kann ich dir leider keine geben. ich habe mich
damit nicht besonders beschäftigt.

Damit hast du mir zumindest mal meine Frage, die im Einleitungssatz meines ersten post steckte, beantwortet.
Vielleicht klinkt sich ja hier noch ein Anthropologe ein. Falls nicht, kann ich möglicherweise über die Expertensuche einen anmailen.

Ich danke dir für deine Mühe und die Wissenserweiterung die deine post’s mir gebracht haben. Und wenn ich mal eine ethnologische Frage habe, dann weiss ich jetzt, an wen ich mich wenden kann.

Viele Grüsse
Volker

Gibt es denn ausser dem Homo Sapiens noch andere Rassen??
Ich dachte immer die Neandertaler seien ausgestorben nach dem sie sich ca 10.000 Jahre das Menschsein mit dem Cron Magnon teilte. Nach meinem dafürhalten gehört alles was sich (ohne Gentechnik) miteinander paaren und vermehren kann zu einer Rasse. So sind für mich auch alle Hunde in erster Linie eine Art von Carnis Lupo. Ein Dackel ist genau so ein Wolf wie ein dänische Dogge. Oder sind kleinwüchsige Menschen eine eigene Rasse? Und warum machen wir es immer so gerne von der Hautfarbe abhängig wenn wir von Rassen sprechen? und nicht von der Körpergröße, oder dem Verhältniss der Extremitäten zum Torso? Das wäre doch genau so willkürlich. Oder wir richten uns nach der Haar- und Augenfarbe! Ach nee das hatten wir ja schon. Intelligenz wäre doch ein schönes Kreterium, Homo debilus vs Homo intellectus. Die Schädelform ist eher ungeeignet. Wenn es nach der ginge wären die Neandertaler noch unter uns. Sind alle Hakennasen eine Römer-Rasse(Leben des Brian)? Gibt es etwa eine Rasse der Franzosen? Oder der Norweger? Ist es die Erdregion die uns unterscheidet? Wenn ja, lebt dann auf dem Arsch von Nachbars Hund eine ander Rasse Flöhe als auf seinem Kopf??

Und was bedeutet überhaupt „Wurzeln finden“? Nach heutigem Stand der Wissenschaft liegen unser aller Wurzeln in Vorderasien. (Glaubt man der Kirche dann liegen sie gar bei Adam und Eva!)
Immerhin streift die Menschheit seit 2.5 Mio Jahre durch die Welt und ist, sieht man mal von den alljährlichen Urlaubsreisewellen ab, erst in den letzten paar Tausend Jahren sesshaft geworden. Wer will da noch seine Wurzeln finden können?? Und wie weit will man in der Zeit zurück gehen um sie zu suchen? Bis zum Urknall??
Herzlichen Glückwunsch Ihr Vorfahre war ein Kohlestoffatom!

:wink:
Gruß
Bernard

moin,

@>So sind für mich auch alle Hunde in erster Linie eine:Art von Carnis Lupo

canis(!)ist die gattung, canis lupus(!) die art und pudel, spitz etc… sind die unterarten ( rassen ) desselben.

zu einer art zählt, wer sich ( über mehr als eine generation ) miteinander fortpflanzen kann. dies ist beim cro-magnon und dem neandertaler nicht bekannt und daher immer noch fragwürdig…

g,susanne

Ich danke dir für deine Mühe und die Wissenserweiterung die deine post’s mir gebracht haben. Und wenn ich mal eine ethnologische Frage habe, dann weiss ich jetzt, an wen ich mich wenden kann.

Viele Grüsse
Volker

dem schließe ich mich an-viel spaß auf deiner vergnügungsreise!

vg,susanne

moin,

@>So sind für mich auch alle Hunde in erster Linie eine:Art
von Carnis Lupo

canis(!)ist die gattung, canis lupus(!) die art und pudel,
spitz etc… sind die unterarten ( rassen ) desselben.

Ich meinte ART nicht im biologischen Sinn, sondern im Sinne von „eine Form von“
Ich finde dies Unterteilung von Gattung, Art und Rassen eher unglücklich geraten. Es ist aber wohl das Ergebniss des zwanghaften Schubladendenkens mit dem wir es hier zu tun haben. Und genau das hat in der Vergangenheit schon oft schlimme Folgen gehabt.

zu einer art zählt, wer sich ( über mehr als eine generation )
miteinander fortpflanzen kann. dies ist beim cro-magnon und
dem neandertaler nicht bekannt und daher immer noch
fragwürdig…

Das ist mir bekannt, anhand der wenigen erhalten gebliebenen DNA-Bruchstücke der beiden „Parteien“ gilt eine Kreuzung bislang als eher unwahrscheinlich. Man kann also davon ausgehen das die Neandertaler ausgestorben sind.

Gruß
Bernard

Danke Susanne,für diese klare Einteilung, die IMHO für alle Lebewesen der
Erde, einschliesslich der Pflanzen, anwendbar ist.

canis(!)ist die gattung,
canis lupus(!) die art
und pudel,spitz etc… sind die unterarten ( rassen ) desselben.

(Konrad Lorenz unterscheidet in seinem Buch „Hundegeschichten“
noch zwischen lupusblütigen (Wolfsabstammung) und
aureusblütigen (Schakalabstammung). Mit deutlichen
Verhaltensunterschieden.)

Die verwendeten Begriffe sind, soweit ich weiss, „stehende Begriffe“.
Eine wertende Auslegung ist, zumindest für mich, inakzeptabel.
Sollte es inzwischen im wissenschaftlichen Bereich neue Ausdrücke
dafür geben, möge man mir diese mitteilen.

Meine folgenden Zitate, sofern sie nicht den posts entnommen sind, stammen aus dem Buch
„Die bunte Völkerschau“ von Herbert Pothorn, erschienen 1966 im Südwest Verlag.
Für bessere und/oder weiterführende Literaturvorschläge wäre ich dankbar.

@ Bernard

Gibt es denn ausser dem Homo Sapiens noch andere Rassen??

Laut Susannes Einteilung wäre
-Homo sapiens die _Gattung_
-Homo sapiens sapiens die _Art_
-europid, mongolid, negroid… die _Rasse_

und nicht von der Körpergröße, oder dem Verhältniss der Extremitäten zum Torso?

Sehr viele Stämme in Südostasien (…) lassen sich von einer altertümlichen Rasse, den Palaeomongoliden
herleiten (…) Kennzeichnend für alle ist aber eine untersetzte Gestalt , mit
langem Rumpf und kurzen Gliedern, (…)

Intelligenz wäre doch ein schönes Kreterium,

Leitet sich das von „Cretin“ ab? Ich sehe das
eher kritisch.

Gibt es etwa eine Rasse der Franzosen? Oder der Norweger?

Die Völker Mitteleuropas haben von Osten, Norden und Süden her so intensive Einmischungen erfahren,
dass sich Regel und Ausnahme die Waage halten.

Politische Grenzen spielen dabei überhaupt keine Rolle.
Für mich besteht der „reinrassige Deutsche“ sowieso aus mindestens
drei Rassen.

Und was bedeutet überhaupt „Wurzeln finden“?

Für meine Freunde und mich: Sehr viel!
Unsere Intention habe ich in meinen
vorherigen posts bereits erklärt.
Wenn du keine sachlichen oder sachdienlichen
Informationen für uns hast, warum verschwendest
du hier dann Speicherplatz?

Mein Vorfahr war eine Aminosäure!

Gruss
Volker

Danke Susanne…

gern geschehen :smile:

vielleicht wirst du ja doch noch irgendwo fündig. möglicherweise wäre es besser, direkt einen anthropologen zu kontaktieren, als es in einem forum oder über netz-recherche zu versuchen.

viele grüße, susanne