Antisemitismus

Antisemitismus

Inspiriert aus der Diskussion im Politik Brett, wollte ich dieses doch mal gern Gesondert ansprechen. Natürlich hat Deutschland eine Moralische Verpflichtung dessen was im Dritten Reich passiert ist, gegen den Juden aber nicht nur ihnen. Nun was haben wir gelernt, wenn wir niemals Kritik zum Beispiel oder gerade an Israel uns erlauben dürfen ohne den Vorwürf als Antisemitisch bezeichnet zu werden, ist unsere Moralische Verpflichtung so zu verstehen das wir nun alles Tolerieren was Israel macht, oder liegt unsere Plicht nicht darin alles was nur ansatzweise dessen Gleich was es im Dritten Reich gab zu Verurteilen? Wie Gettos Konzentrationslager und Volksgruppen zu entrechten und zu Vertreiben!!! Was ich auch nicht ganz versteh ist Antisemitismus bezeichnet man doch wenn man gegen die Jüdische Religion Hetzt. Ist eine Kritik an Israel gleich zu stellen mit der Hetze gegen das Jüdische? Nach meiner Ansicht nicht! Ich finde so wie ausdrücke die wirklich Antisemitisch unter Strafe stehen, dass auch der Missbrauch des Wortes unter Strafe stehen sollte.

Grüßen

Hicham

Hallo

Was ich auch nicht ganz versteh ist
Antisemitismus bezeichnet man doch wenn man gegen die
Jüdische Religion Hetzt.

Das ist nicht richtig. Für die Feindschaft gegen die jüdische Religion gibt es den Begriff des Antijudaismus.

Antisemitismus hingegen ist eine politisch motivierte Feindschaft, welche mit dem beginnenden Zionismus ab der Mitte des 19 Jh. zusammenhängt.

Ist eine Kritik an Israel gleich zu
stellen mit der Hetze gegen das Jüdische?

Nein ! Es ist Kritik an einem Staat. Nicht mehr und nicht weniger, denn in diesem Staat leben nicht nur Juden, sondern auch Angehörige anderer Religionen und auch viele Atheisten.

Gruß Parzival

Generell wirst Du in diesem Land immer wieder solche Probleme haben.

Vor siebzig Jahren gab es in Deutschland vielleicht eine Handvoller Türken/Serben/usw., in einem KZ gestorben sind wahrscheinlich NULL. Trotzdem werden sie noch wie heilige Kühe behandelt.

„Die Juden“ als Religionsgemeinschaft sehe ich hier in Deutschland als überhaupt nicht mehr schonungsbedürftig an. Klar gibts solche Irren, die glauben sie müssten eine Synagoge überfallen oder ähnlich lustige Nummern. Aber alles in allem findet man gegen die Volksgruppe zumindestens in den gemäßigten Gegenden keinen solchen echten Antisemitismus mehr.

Absolut inakzeptabel finde ich das Verhalten des Zentralrats, hier sollte schon lange was passieren. Wenn irgendwo in Deutschland ein Kaninchen in der falschen Tonart furzt kann man sicher sein, daß der Zentralrat mitreden will und gleich mal empört ist. Absolut unangemessen, anmaßend und nicht tolerierbar!

Man sollte sich vielleicht auch mal überlegen, was es für einen Menschen mit jüdischem Glauben heisst, wenn ungefragt in dessen Namen ständig eine Sonderbehandlung gefordert wird. Ich denke, es schadet den Juden mehr, als es ihnen nützt!

Hallo Parzival,

Antisemitismus hingegen ist eine politisch motivierte Feindschaft,
welche mit dem beginnenden Zionismus ab der Mitte des 19 Jh.
zusammenhängt.

Begrifflich meint allerdings der politische Antisemitismus die Volksgruppe, d. h. insbesondere die Abstammung (wenigstens bei den Nazis ist das so), es ging darum, dass Juden sich nicht „davonstehlen“ könnten, bspw. dass Juden sich nicht so leicht als nicht-zugehörig erklären könnten, indem sie sich bspw. taufen liessen oder ausländische Pässe vorwiesen. Man wollte sie dingfest machen und die Kultur- und Religionsgemeinschaft an der Abstammung „aufhängen“ (festmachen).

Kritik an Israel gleich

[…]

Hetze gegen das Jüdische?

Nein!

Einige Juden, die zugleich Israelis sind, sind da schon anderer Meinung. Israel ist immerhin als Staat des Volkes Israel gegründet worden, wenngleich es ein territorialer Staat ist und auch Araber und z. T. weitere dazugehören.
Eine Kritik an Israel muss aber nicht zwingend auch Hetze gegen das Jüdische bedeuten. D. h. es kann wohl gleichgestellt werden, muss aber nicht.

Es ist Kritik an einem Staat. Nicht mehr und nicht weniger,
denn in diesem Staat leben nicht nur Juden, sondern auch Angehörige
anderer Religionen und auch viele Atheisten

Wie gesagt, es geht nicht nur um die Religion, sondern auch um die Abstammung/Volkszugehörigkeit nach Verwandtschaft und schliesslich wiederum die Staatsbürgerschaft. Meist sind das nun mal Juden.

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wenn wir niemals Kritik zum Beispiel oder gerade an Israel uns erlauben dürfen ohne den Vorwürf als Antisemitisch bezeichnet zu werden

Aber das stimmt doch gar nicht. Israel wird von Deutschen und auch von deutschen Politikern ja sogar von deutschen Staatsorganen immer wieder kritisiert ohne jeden Vorwurf des Antisemitismus.

Aber antisemitisch motiviert sind sicherlich die primitiven völlig unsachlichen und unwahren Beschimpfungen und Beschuldigungen an Israel, leider auch in diesem Forum )-:

Beispiel aus dem Politik Brett:
keine deutsche Regierung kann ohne das, insbesondere moralische, Wohlwollen Israels länger als 4 Wochen im Amt bleiben.

Diese Aussage ist totaler Blödsinn. Warum wird sie dann gemacht? Was ist das Motiv?

Für mich gilt da eine Regel: Sobald man für eine bestimmte Kritik an Israel eine Verschwörungstheorie braucht, ist diese antisemitisch verursacht.

Gruß Eva

Nachtrag:
Evtl. hilft hier die Definition des Wortes „Jude“ weiter.

Es gibt den Juden nach religiös-jüdischer Auffassung. Das ist derjenige, der von einer Mutter abstammt, die ihrerseits ihre Abstammung vom alten Volk Israel herleiten kann, d. i. indirekt also auf Abraham-Isaak-Jakob-dessen 12 Söhne.

Dann gibt es den Juden nach nationalsozialistisch-antisemitischer Auffassung, das ist derjenige, dessen Eltern jüdischer Abstammung sind, wenn es nur ein Elternteil ist, ist er Halbjude, bei Grosseltern Vierteljude usw. Demgemäss würden heute bspw. mehr Menschen jüdisch sein als nach religiös-jüdischer Auffassung.

Schliesslich gibt es den Juden nach traditionell-christlicher Auffassung, die zum Teil auch antijudaistisch war, es jedoch nicht zwingend ist. Demgemäss ist derjenige Jude, welcher den „jüdischen Glauben“ (nach christlicher Interpretation) hat, d. h. er ist Jude, wenn er an Gott Vater glaubt, ohne Jesus für den Messias zu halten.
Das Bemerkenswerte an dieser Auffassung ist, dass somit ein Jude theoretisch zugleich auch Christ sein kann. Hingegen ist ein Christ kein Jude, solange er sich nicht an das jüdische Gesetz (der Torah/des Alten Testamentes) im wörtlichen Sinne hält, sondern lediglich das wichtigste Gebot daraus befolgt, ohne alle Vorschriften peinlich einzuhalten; vielmehr werden diese an die Liturgie delegiert, welche sie symbolhaft ausführt und dies als genügend betrachtet, weil es, wie die christliche Lehre sagt, Wichtiges und Unwichtiges an den Geboten gibt, das abgewogen werden soll.
Gruss
Mike

wenn ungefragt in dessen Namen ständig eine Sonderbehandlung gefordert wird

Hast du da mal ein konkretes Beispiel?

wenn ungefragt in dessen Namen ständig eine Sonderbehandlung gefordert wird

Hast du da mal ein konkretes Beispiel?

Jüdisches Zentrum München, staatliche Förderung rund 50 Millionen von insgesamt 57 Millionen Baukosten. Wann ist nochmal die letzte katholische/evangelische Kirche, Moschee oder buddhistischer Tempel auf Kosten der Stadt gebaut worden?

Und rate mal was passiert, wenn ein 6-jähriger das Fenster einer Synagoge einwirft. Die Zeitungen berichten auf Seite eins über den möglichen antisemitischen Hintergrund, Johannes B. Kerner lädt einen Zeugen zum Exklusivinterview ein, die Eltern werden umgehend vom Verfassungsschutz überprüft und das Kind darf drei Jahre lang in eine psychologische Betreuung, um seine Haltung aufzuarbeiten.

Sollte er lieber das Fenster einer katholischen Pfarrkirche einwerfen, da gibts dann höchstens ein liebevolles Gespräch mit dem Schulpsychologen.

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wenn ungefragt in dessen Namen ständig eine Sonderbehandlung gefordert wird

Hast du da mal ein konkretes Beispiel?

Jüdisches Zentrum München, staatliche Förderung rund 50
Millionen von insgesamt 57 Millionen Baukosten. Wann ist
nochmal die letzte katholische/evangelische Kirche, Moschee
oder buddhistischer Tempel auf Kosten der Stadt gebaut worden?

Ich komme jede Woche an einer Baustelle vorbei, wo laut Bautafel eine Kirche gebaut wird und dies mit Mitteln der Stadt und des Landes gefördert wird… aber wozu denn auch Fakten, Hauptsache man kann wieder einmal gegen Juden hetzen…

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Ich widerspreche dir nur ungern, aber Zuschüsse gewähren Städte andauernd allen möglichen Projekten, auch für Kirchen und Moscheen oder meinetwegen Kaninchenzüchtervereinsheimen.
Wieso? Weil wir Schuld auf uns geladen haben den Kaninchen gegenüber?

Und ich glaube kaum, daß man im Münchner Rathaus dachte: „Verdammt, jetzt müssen wir einen Zuschuss gewähren und das ganze nur wegen des Holocaustes“
Oder glaubst du das?

Und rate mal was passiert, wenn ein 6-jähriger das Fenster einer Synagoge einwirft

Das kommt ganz drauf an. Wenn es sich um einen Dumme-Junge-Streich handelt gar nichts!
Ist dein „6-jähriger“ jedoch 20-jährig, hat eine Glatze, Bomberjacke und Springerstiefel und schreit dabei: Tot allen Juden - ja dann kommt der in psychologische Betreuung

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aber wozu denn auch
Fakten, Hauptsache man kann wieder einmal gegen Juden
hetzen…

Danke!

Besser hätte man die Aussagen des Ursprungspostings nicht untermauern können.

Wenn Du wüsstest, was die LH München so alles bezahlt hat…

Häng Dich mal nicht zu sehr an Finanzen und Co. auf. Schau Dich mal ein bissl um, dann weisst was ich meine. Und ich verstehe nicht, was der Zentralrat der Juden mitzureden hat, wenn man irgendwas an der Einwanderungspolitik ändern will, das vermag ich irgendwie nicht nachzuvollziehen?

Wie gesagt, also meinem gesunden Empfinden nach schadet es der jüdischen Gemeinde mehr als es nützt, wenn der Zentralrat an oberster Stelle soviel Unsympathie verursacht.

Hallo lieber Leobär

Häng Dich mal nicht zu sehr an Finanzen und Co. auf

Das war dein Beispiel.

Schau Dich mal ein bissl um, dann weisst was ich meine

Ja eben nicht. Darum bat ich ja um ein konkretes Beispiel.

ich verstehe nicht, was der Zentralrat der Juden mitzureden hat, wenn man irgendwas an der Einwanderungspolitik ändern will

Nun, da es dabei auch um die Einwanderung von Juden geht, verstehe ich nicht, was du nicht verstehst. Bei welchen Gelegenheiten sollen die sonst mitreden, wenn nicht bei solchen, die sie betreffen?

meinem gesunden Empfinden nach

Mehr hast du nicht außer deinem „gesunden Empfinden“
Merkst du eigentlich, daß du gerade ein wunderschönes Beispiel für antisemitisch verursachte Vorwürfe lieferst?

Gruß Eva

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Nun, da es dabei auch um die Einwanderung von Juden geht,
verstehe ich nicht, was du nicht verstehst. Bei welchen
Gelegenheiten sollen die sonst mitreden, wenn nicht bei
solchen, die sie betreffen?

Einwanderung von Juden? Es wandern doch aber auch Katholiken ein? Redet der Papst da auch mit? Versteh ich nicht, sorry.

Also ich für meinen Teil definiere das Wort „Jude“ als Angehöriger der jüdischen Glaubensgemeinschaft.

Deine Definition scheint eine andere zu sein. Unterteilst Du in Juden und Deutsche? Das kommt mir doch bekannt vor?

Und der Begriff „Einwanderung der Juden“, sag mal merkst Du da was?

meinem gesunden Empfinden nach

Mehr hast du nicht außer deinem „gesunden Empfinden“
Merkst du eigentlich, daß du gerade ein wunderschönes Beispiel
für antisemitisch verursachte Vorwürfe lieferst?

Hier klinke ich mich lieber aus. Ich hatte ganz oben geschrieben:

Ich denke, es schadet den Juden mehr, als es ihnen nützt!

Aber Euch beiden gehts ja wie man sieht eh nur ums Image.

Leobär, der bis er 19 war nur koscher essen durfte.

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Hallo

Einige Juden, die zugleich Israelis sind, sind da schon
anderer Meinung. Israel ist immerhin als Staat des Volkes
Israel gegründet worden,

Das darf man Getrost vernachlässigen bzw. unberücksichtigt lassen, da zum einen „einige Juden“ keine repräsentative Einheit sind und zum anderen dergleichen selektive Sicht eine Verzerrung der Realitäten darstellen würden.

Das würde nicht nur Bedeuten, das man z.Bsp. den Resulotionsausschuß der UNO als „antisemitisch“ bezeichnen dürfte, sondern würde in der Umkehr auch bedeuten, das „einige“ Menschen einer Personengruppe (o. Volksgruppe) als repräsentativ für alle gelten zu hätten.
(Da würden interessante Einschätzungen das Licht der Welt erblicken, wenn man die … als repräsentativ für alle … gelten lassen würde. Wer steht also als repräsentativ für was ?
… darf sich jeder ein Beispiel aussuchen :wink: )

Zum anderen ist der Staat Israel nicht das Volk Israel. Und die Staatsgründung im Zuge des Zionismus bzw. der zionistischen Bewegungen und Befreiungskämpfe, war frei von dem religiösen Gedanken, sondern war eine politische Bewegung. Das religiöse Judentum distancierte sich weitgehend von allen zionistischen Zielen und Bewegungen.

Gruß Parzival

D. h. die Religiösen marschieren nicht automatisch mit, weil sie noch radikaler sind, und das nicht ganz zu Unrecht.

Lieber Leobär

Generell wirst Du in diesem Land immer wieder solche Probleme
haben.

Ja. Das wird man. Es werden noch Jahrzehnte ins Land gehen, ehe sich das Verhältnis normalisiert. Das ist aber nach dem größten Verbrechen der Geschichte nicht anders zu erwarten.
Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass ich mich moralisch oder gar rechtlich an irgendwas schuldig bekennen muss. Immer wieder, immer wieder und immer wieder wird so getan, als seien wir Deutsche gezwungen, in Sack und Asche zu gehen. Dem ist nicht so.
Ich sehe für meine Person nicht den geringsten Anlass dazu. Ich weiß nicht, warum man, wenn sich der Zentralrat der Juden zu Wort meldet, das immer als Provokation empfindet. Dass man dort hypersensibel auf Ausgrenzung von Minderheiten im Allgemeinen und Antisemitismus (vermeintlichen oder echten) im Besonderen reagiert, ist für mich sonnenklar.

Vor siebzig Jahren gab es in Deutschland vielleicht eine
Handvoller Türken/Serben/usw., in einem KZ gestorben sind
wahrscheinlich NULL. Trotzdem werden sie noch wie heilige Kühe
behandelt.

Diesen Satz verstehe ich nicht.

„Die Juden“ als Religionsgemeinschaft sehe ich hier in
Deutschland als überhaupt nicht mehr schonungsbedürftig an.
Klar gibts solche Irren, die glauben sie müssten eine Synagoge
überfallen oder ähnlich lustige Nummern. Aber alles in allem
findet man gegen die Volksgruppe zumindestens in den
gemäßigten Gegenden keinen solchen echten Antisemitismus mehr.

Du hast recht. Würde sich hierzulande eine „echte“ antisemitische Gruppe etablieren, hätte die NPD deutlich höhere Wahlergebnisse.

Absolut inakzeptabel finde ich das Verhalten des Zentralrats,
hier sollte schon lange was passieren. Wenn irgendwo in
Deutschland ein Kaninchen in der falschen Tonart furzt kann
man sicher sein, daß der Zentralrat mitreden will und gleich
mal empört ist. Absolut unangemessen, anmaßend und nicht
tolerierbar!

Natürlich ist das tolerierbar. Da verstehe ich dich wieder nicht. Warum kannst du denn nicht für dich einfach entscheiden, dass Frau Knobloch oder Herr Kremer Unsinn labert. Ich gehe jedenfalls nicht jedesmal in die Luft, weil sich der Papst über Verhütung oder irgendein andres Thema äußert, über das er sich nicht äußern kann oder sollte.

Man sollte sich vielleicht auch mal überlegen, was es für
einen Menschen mit jüdischem Glauben heisst, wenn ungefragt in
dessen Namen ständig eine Sonderbehandlung gefordert wird. Ich
denke, es schadet den Juden mehr, als es ihnen nützt!

In diesem Artikelbaum schrieb jemand, falls das Verhalten des Staates Israel oder das Verhalten der Juden in Deutschland oder sonstwo einer Verschwörungstheorie bedarf, sollte man genauer hinhören. Besser hätte man es nicht ausdrücken können.
Warum spricht aus deinen Zeilen solche Wut? Wieso findet man in deinem Text das Wort „Sonderbehandlung“?
Kann man nicht einfach das nächste Mal, wenn der Zentralrat sich zu etwas äußert, mit dem man nicht einverstanden ist, inhaltlich auf die Sache eingehen? Wenn man der Meinung ist, dass der Holocaust instrumentalisiert wird, darf man das in diesem Land öffentlich sagen. Man muss dann aber auch Gegenstimmen ertragen können.
Wahr ist für mich, dass der Holocaust in irgendeiner Form auf nicht absehbare Zeit unser Begleiter bleiben wird. Er würde das auch, wenn hierzulande kein Jude mehr leben wollen würde und Deutschland den Rücken gekehrt hätte.
Wie eingangs gesagt, man liegt falsch, wenn man persönliche Schuld empfindet.
Man liegt aber richtig, wenn man eine besondere Verantwortung dafür empfindet, einer Wiederholung der Shoah vorzubeugen.
In Wort, Tat und Geist.

Viele Grüße
Voltaire

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Du hast es
auf den Punkt gebracht.
*

Hallo Voltaire,

Du bist wohltuend tolerant, nur fehlt die Konklusion: Insofern etwas diskutabel ist - wie also z. B. eine Forderung von einzelnen Exponenten des Zentralrats -, ist nicht unbestritten, dass just die diskutierten Worte bis hinein in hohe Gremien, versehen mit gewissen Machtbefugnissen (die wohl sogar in den Augen einiger Juden missbraucht werden) und Steuergeldern, ein sehr bequem publizierendes und automatisch gepolstertes Gewicht erhalten mögen.

Interessant dabei ist, dass es sich nicht um den Religionsdialog handelt. Der Mod hat bekanntlich den Fred verschoben. Obwohl hier in der CH (deutsche Inlandspolitik und Holocaustproblematik in Ehren) eine Diskussion mit dem Islam stattfindet, wo die Juden sich eher bedroht fühlen und gerade bei diesen eine gewisse Hemmung vorhanden ist, Minarette uneingeschränkt bauen zu lassen, steht trotzdem die Toleranz mit Blick auf den Sonderfall im Vordergrund.

Die deutsche Antisemitismusdebatte mit Blick auf den Zentralrat ist eine Kulturdebatte und nicht vordergründig Religionsfrage - scheint wenigstens der Mod gemeint zu haben. Also soll überlegt werden, ob es für eine Mehrheit der Juden politische Gründe gibt, ausgerechnet die Exponenten, die auch mal Müll erzählen, mit Macht, Gewicht und Geld auszustatten.

Lieber Hicham!

Inspiriert aus der Diskussion im Politik Brett, wollte ich
dieses doch mal gern Gesondert ansprechen. Natürlich hat
Deutschland eine Moralische Verpflichtung dessen was im
Dritten Reich passiert ist, gegen den Juden aber nicht nur
ihnen.

Es geht nicht nur um eine „moralische Verpflichtung“, sondern es geht darum, dass die Vorgeschichte der BRD halt noch immer ein Teil ihrer Identität ist, weil ihr Gründungsanlass und -mythos.

Nun was haben wir gelernt, wenn wir niemals Kritik zum
Beispiel oder gerade an Israel uns erlauben dürfen ohne den
Vorwürf als Antisemitisch bezeichnet zu werden,

  1. Es kommt doch wohl darauf an, WIE man Kritik an Israel vorbringt.
  2. Das Problem, dass Israel-Kritik gern mal mit dem Superargument „DU PÖSER ANTISEMIT“ gekontert wird, das haben andere Leute als die Deutschen (du bist doch gar keiner, oder?) auch.

So etwa in der sog. „Summers-Affaire“, wo der damalige Harvard-Präsident und ex-Finanzminister die knapp 4000 jüdischen Unterzeichner dieses offenen Briefs
http://www.peacemideast.org/#openletter
mit großem Pathos zu „Antisemiten“ erklärte.

ist unsere
Moralische Verpflichtung so zu verstehen das wir nun alles
Tolerieren was Israel macht, oder liegt unsere Plicht nicht
darin alles was nur ansatzweise dessen Gleich was es im
Dritten Reich gab zu Verurteilen?

Ich denke, das sollte eigentlich für jeden vernünftigen Menschen eine rhetorische Frage sein. Ist es nicht, ich weiß, aber die Generation, die in diesem Punkt sowas wie eine Deutungshoheit vor sich her trägt, die ist ja bald vollständig in Rente.

Ist eine Kritik an Israel gleich zu
stellen mit der Hetze gegen das Jüdische? Nach meiner Ansicht
nicht!

Natürlich nicht, allerdings ist das eine oft ein nettes Deckmäntelchen für das andere. Das verlangt dann oft ein wenig hermeneutische Ausdauer.

Ich finde so wie ausdrücke die wirklich Antisemitisch
unter Strafe stehen, dass auch der Missbrauch des Wortes unter
Strafe stehen sollte.

Antisemitismus als solcher steht nicht unter Strafe, und den Vorwurf des AS unter Strafe stellen zu wollen ist absurd.

Allerdings sollte man sich wirklich überlegen, ob man z.B. einfaltslose historische Dummschwätzerei weiterhin zur Martyrertat im Kampf um die Meinungsfreiheit erheben will indem man sie mit Haftstrafen bewehrt.
Beispiel, was dadurch herauskommt:
http://patriotischesforumsueddeutschland.wordpress.c…

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