'Arbeit' am Sabbat

Hallo an alle Sprachkundigen,
mich würde interessieren wie das Wort „Arbeit“ aus dem Gebot der Sabbatruhe in Originalsprache heisst und welche genauen Übersetzungen es dafür gibt (also: „…Du sollst keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und …“ 2. Mose 20,10 nach Elberfelder).

Danke für eure Infos; lg
SusanneAntje

Hi SusanneAntje,

im Original heißt die Stelle:
לֹא־תַעֲשֶׂה כָל־מְלָאכָה
lo-ta’asäh kal-mela’kah

„du sollst nicht verrichten jedwegliche Arbeit“
Ich seh da keinerlei Übersetzungsproblem.

Die Septuaginta hat ganz analog:
ου ποιησεις … παν εργον

Gesenius kommentiert zu מְלָאכָה mela’kah:
work, labor, business; ministry, service.
In anderem Kontext ist es auch das Produkt von Arbeiten bzw. Geschäften: Güter, Besitz.

Gruß
Metapher

Hallo.

mich würde interessieren wie das Wort „Arbeit“ aus dem Gebot
der Sabbatruhe in Originalsprache heisst und welche genauen
Übersetzungen es dafür gibt (also: „…Du sollst keinerlei
Arbeit tun, du und dein Sohn und …“ 2. Mose 20,10 nach
Elberfelder).

Wie Metapher schon ausführte, ist mit dem Wort Arbeit gemeint, was je nach Kontext aber spezifische Arbeiten meinen kann. Die Tora selbst liefert hier keinen Kontext, ausser dass wir dort schon sehen, dass bestimmte Arbeiten sehr wohl verrichtet werden, andere nicht.

Im Judentum wird dieses (wie bei vielen anderen Stellen auch) durch die mündliche Lehre aufgelöst, welche nach jüdischen Vorstellungen zusammen mit der Tora am Sinai dem jüdischen Volk gegeben wurde. Hier wird dann ausgeführt, dass sich dieses zum einen auf konstruktive Arbeiten bezieht und zum anderen, aus konkreten Verboten von bestimmten Arbeiten am Schabbat eine Liste von 39 Hauptarbeiten abgeleitet wird. Im wesentlichen gehen diese auf den Bau des Stiftszeltes zurück, welcher ausdrücklich am Schabbat verboten war. Auch diesen Arbeiten ist gemein, dass sie alle konstruktiv sind.

Auch im Judentum gibt es Randgruppen, welche die mündliche Lehre nicht anerkennen und dann am Schabbat eben keinerlei Arbeiten mehr verrichten.

Zu letzt möchte ich noch anmerken, weil es ein weitverbreitetes Unwissen ist, dass Lebensrettung am Schabbes Pflicht ist und viele verbotene Arbeiten hierfür erlaubt werden. Ebenso Heilung ist nicht ausgeschlossen.

Gruss,
Eli

„du sollst nicht verrichten jedwegliche Arbeit“
Ich seh da keinerlei Übersetzungsproblem.

Hallo
kleine Anmerkung:
in den meisten Texten, die ich kenne, wird „Melacha“ mit „Werk“ übersetzt, nicht mit „Arbeit“.
Das verinfacht m.E. das Verständnis, dass es sehr wohl „Arbeiten“ gibt, die am Schabbat erlaubt sind, aber dagegen manche Dinge verboten sind, die nichts mit „Arbeit“ im normalen Sprachgebrauch zu tun haben.
Gruß
Fini

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Hallo Fini,
kannst du noch näher erklären, was der Unterschied zwischen „Werk“ und „Arbeit“ ist und was sich deiner Meinung nach daraus ableitet?
Vielen Dank und lg,
SusanneAntje

Hallo SusanneAntje,

solche Arbeiten (Werke) sind Tätigkeiten die gewinnbringend sind. Soziale, humane, dringliche Tätigkeiten, also z.B. Arbeiten die Mensch und Tier vor Schaden bewahren, hat Jesus beispielhaft davon ausgenommen, bestimmt auch wenn sie einem Arzt Lohn einbringt.

Der heutige Ruhetag ist aber ein Tag der Sonnenanbeter, der Sonntag, ein heidnischer Anbetungstag, aber nicht der Ehren-Tag für Gottes Schöpfung - der Sabbattag. Der lag damalig auf dem heutigen Donnerstag, da die Kalendertage mächtig durcheinander gebracht wurden. Wieder mal hat sich der Mensch sich erdreistet, im Namen der Kirche Christi, Sein Gebot, Seinen Feiertag in Ehren zu halten, einfach ignoriert und den Tag der Sonnenanbeter gewählt. Ob er dies für gut heißen wird, in Betracht dessen, dass dieses Gebot das einzige ist, was eine Verheißung, ja einen Segen beinhaltet, ist sehr fraglich. Ich meine, vielen würde es besser gehen, wenn sie diesen Segen nutzen würden, denn Gott hat so was wie Sprechstunde an diesen Seinen Tag.

Hallo Rainer-Peter,

Der heutige Ruhetag ist aber ein Tag der Sonnenanbeter, der
Sonntag, ein heidnischer Anbetungstag, aber nicht der
Ehren-Tag für Gottes Schöpfung - der Sabbattag. Der lag
damalig auf dem heutigen Donnerstag,

das ist ja interessant.
Warum feiern dann die Juden Sabbath am Samstag?
Der jüdische Kalender hat sich nie an die christliche Kalenderreform angepaßt.

in Betracht dessen, dass dieses Gebot das einzige
ist, was eine Verheißung, ja einen Segen beinhaltet,

Auch eine merkwürdige Auslegung.
Warum schreibt dann Paulus:
»Ehre Vater und Mutter«, das ist das erste Gebot, das eine Verheißung hat: »auf dass dir’s wohlgehe und du lange lebest auf Erden«“ (Eph.6,2)

Ich meine, vielen würde es besser gehen, wenn sie
diesen Segen nutzen würden, denn Gott hat so was wie
Sprechstunde an diesen Seinen Tag.

Mein Gott hat täglich „Sprechstunde“ (1.Thess.5,17)

Gruss Harald

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Sorry, ich muss mich hierin revidieren, nicht Donnerstag, sondern Mittwoch ist der eigentliche Sabbattag!!!
Ja, es wurden mal 3 Tage in dem Wochensystem gestrichen. Bei der gregorianischen Kalenderreform - 12,7 Tage - wurden regelrecht 3 Tage unterschlagen. Sosigenes hatte sich etwas verrechnet. Bei der Rückrechnung der Daten im julianischen K. muss man beachten, dass der berechnete WT drei Tage vor dem wahren WT liegt. Also ein heutiger Sonntag ein Mittwoch und ein Mittwoch ein Samstag. :wink:

Hallo Rainer-Peter,

solche Arbeiten (Werke) sind Tätigkeiten die gewinnbringend
sind.

Mit welcher Quelle belegst Du das?
Auch wenn Juden am Schabbat der Umgang mit Geld nicht erlaubt ist, so ist es keine Frage des materiellen Gewinnes, ob eine Arbeit / Tätigkeit erlaubt oder verboten ist.

Essen kochen ist verboten, obwohl es keinen materiellen Gewinn bringt.

Soziale, humane, dringliche Tätigkeiten, also z.B.
Arbeiten die Mensch und Tier vor Schaden bewahren, hat Jesus
beispielhaft davon ausgenommen, bestimmt auch wenn sie einem
Arzt Lohn einbringt.

Nun, die Frage war nach den ursprünglichen Quellen und nicht nach den Umdeutungen von Jesus, wie sie im Neuen Testament zu finden sind.

Der heutige Ruhetag ist aber ein Tag der Sonnenanbeter, der
Sonntag, ein heidnischer Anbetungstag, aber nicht der
Ehren-Tag für Gottes Schöpfung - der Sabbattag.

Der Schabbat ist der siebte Tag. Er beginnt am Freitagabend und endet am Samstagabend.

Der lag
damalig auf dem heutigen Donnerstag, da die Kalendertage
mächtig durcheinander gebracht wurden.

Der jüdische Kalender ist ein luni-solarer. Was soll da durcheinandergebracht worden sind - von wem und wann?

Wieder mal hat sich der
Mensch sich erdreistet, im Namen der Kirche Christi, Sein
Gebot, Seinen Feiertag in Ehren zu halten, einfach ignoriert
und den Tag der Sonnenanbeter gewählt.

Wozu die Aufregung? Zu allererst ist der Schabbat ein jüdischer Feiertag. Nichtjuden sind nicht verpflichtet jüdische Feiertage einzuhalten.

Ob er dies für gut
heißen wird, in Betracht dessen, dass dieses Gebot das einzige
ist, was eine Verheißung, ja einen Segen beinhaltet, ist sehr
fraglich. Ich meine, vielen würde es besser gehen,

Über einen freien Tag in der Woche als Kulturgut kann man unterschiedlicher oder gemeinsamer Meinung sein - unabhängig von der weltanschaulichen Ausrichtung.

wenn sie
diesen Segen nutzen würden, denn Gott hat so was wie
Sprechstunde an diesen Seinen Tag.

Deiner vielleicht, aber ob das zu verallgemeinern ist, wäre eine andere Frage.

Viele Grüße

Iris

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Hallo Rainer - Peter,

Sorry, ich muss mich hierin revidieren, nicht Donnerstag,
sondern Mittwoch ist der eigentliche Sabbattag!!!

weder noch: siehe mein Posting weiter oben

Ja, es wurden mal 3 Tage in dem Wochensystem gestrichen. Bei
der gregorianischen Kalenderreform - 12,7 Tage - wurden
regelrecht 3 Tage unterschlagen.

Der gregorianische oder julianische Kalender bzw. deren Reformen waren für Juden und den jüdischen Kalender irrelevant. Der jüdische Kalender blieb davon schlicht und einfach unberührt!

Sosigenes hatte sich etwas
verrechnet. Bei der Rückrechnung der Daten im julianischen K.
muss man beachten, dass der berechnete WT drei Tage vor dem
wahren WT liegt. Also ein heutiger Sonntag ein Mittwoch und
ein Mittwoch ein Samstag. :wink:

siehe oben.

Viele Grüße

Iris

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Hallo Rainer-Peter,

solche Arbeiten (Werke) sind Tätigkeiten die gewinnbringend sind.

Mit welcher Quelle belegst Du das?

Mit Jesusworten.

Auch wenn Juden am Schabbat der Umgang mit Geld nicht erlaubt ist, so ist :es keine Frage des materiellen Gewinnes, ob eine Arbeit / Tätigkeit erlaubt :oder verboten ist.

Die verschärfte jüdische Anwendung dieser Gesetzte war Kritikpunkt Jesu.
Es ist ja normal, dass ich als Christ dies auch mit christlichen Argumenten agitiere.

Essen kochen ist verboten, obwohl es keinen materiellen Gewinn bringt.

Nicht bei Jesus, wenn ein Mensch oder Tier Schaden nehmen könnte.

Soziale, humane, dringliche Tätigkeiten, also z.B.
Arbeiten die Mensch und Tier vor Schaden bewahren, hat Jesus
beispielhaft davon ausgenommen, bestimmt auch wenn sie einem
Arzt Lohn einbringt.

Nun, die Frage war nach den ursprünglichen Quellen und nicht nach den :Umdeutungen von Jesus, wie sie im Neuen Testament zu finden sind.

Nein, die Frage war nicht nach den ursprünglichen Quellen.

Der heutige Ruhetag ist aber ein Tag der Sonnenanbeter, der
Sonntag, ein heidnischer Anbetungstag, aber nicht der
Ehren-Tag für Gottes Schöpfung - der Sabbattag.

Der Schabbat ist der siebte Tag. Er beginnt am Freitagabend und endet am :Samstagabend.

Mit dem Sonnenuntergang.

damalig auf dem heutigen Donnerstag, da die Kalendertage
mächtig durcheinander gebracht wurden.

Der jüdische Kalender ist ein luni-solarer. Was soll da :durcheinander gebracht worden sind - von wem und wann?

Wenn die Juden an einem anderen Wochentag, als an einen heutigen Mittwoch Gott anbeten, denn ist es nicht der Sabbattag Gottes. Denn dieser Zyklus durfte nicht verändert werden.

Wieder mal hat sich der
Mensch sich erdreistet, im Namen der Kirche Christi, Sein
Gebot, Seinen Feiertag in Ehren zu halten, einfach ignoriert
und den Tag der Sonnenanbeter gewählt.

Wozu die Aufregung? Zu allererst ist der Schabbat ein jüdischer :Feiertag.

Nichtjuden sind nicht verpflichtet jüdische Feiertage einzuhalten.

Christen sind aufgefordert Gottes-FT einzuhalten im vierten Gebot.

Dann brauchst du auch nicht das erste Gebot halten oder den Rest. Es ist doch sehr unlogisch zu argumentieren, dass dieses Gebot nur für die Juden ist. Da doch Jesus gekommen ist um den Willen des Vaters zu tun und das Gesetz nicht aufzuheben, sondern zu erfüllen. Erfüllt hat Jesus die Gebote, die neben der Bundeslade lagen, nicht das ewige Gesetz, nach dem gerichtet werden soll, welches in der Bundeslade liegt. Die Ankündigung dieses Kommens, die Opferlamm-Zeremonien hat Er erfüllt.

Ob er dies für gut heißen wird, in Betracht dessen, dass dieses Gebot das einzige ist, was
eine Verheißung, ja einen Segen beinhaltet, ist sehr fraglich. Ich meine, vielen würde es besser gehen,

Über einen freien Tag in der Woche als Kulturgut kann man :unterschiedlicher oder gemeinsamer Meinung sein - unabhängig von :der weltanschaulichen Ausrichtung.

Natürlich.

wenn sie diesen Segen nutzen würden, denn Gott hat so was wie
Sprechstunde an diesen Seinen Tag.

Deiner vielleicht, aber ob das zu verallgemeinern ist, wäre eine andere Frage.

Ich vergaß, dass du das Missionieren nicht so magst, ich habe dich aber auch nicht angesprochen, sondern SusanneAntje.

Grüße zurück

Sorry, ich muss mich hierin revidieren, nicht Donnerstag,
sondern Mittwoch ist der eigentliche Sabbattag!!!

weder noch: siehe mein Posting weiter oben

Du siehst dies als jüdische lokale Geschicht, ich betrachte die Sache globaler.
Es ist für dich nicht interessant, zu wissen ob der Sabbattag-Wochentag, mit dem heutigen Wochentag übereinstimmt im Zusammenhang mit dem viereten Gebot. Für mich schon und für Millionen Christen ebenso.

Ja, es wurden mal 3 Tage in dem Wochensystem gestrichen. Bei
der gregorianischen Kalenderreform - 12,7 Tage - wurden
regelrecht 3 Tage unterschlagen.

Der gregorianische oder julianische Kalender bzw. deren Reformen waren für :Juden und den jüdischen Kalender irrelevant. Der jüdische Kalender blieb :davon schlicht und einfach unberührt!

s.o.
Wenn die Juden an einem anderen Wochentag, als an einen Mittwoch Gott anbeten, denn ist es nicht der Sabbattag Gottes. Denn dieser Zyklus durfte nicht verändert werden.
Das ist aber ein anderes schwieriges Kap. Ich habe es unter christlichen Aspekten gesehen und auch an einen Christin gerichtet, nicht an dich.
Nur mal noch am Rande erwähnt: Im METZLER Lexikon Religion S. 323 ist der Sonntag ein Sabbat und daher verstehe ich deine Verwirrung durchaus.

Sosigenes hatte sich etwas verrechnet. Bei der Rückrechnung der Daten im ::julianischen K. muss man beachten, dass der berechnete WT drei Tage vor ::dem wahren WT liegt. Also ein heutiger Sonntag ein Mittwoch und
ein Mittwoch ein Samstag. :wink:

siehe oben.

erledigt
Grüße zurück

Hallo Rainer-Peter,

Mit Jesusworten.

Es ist ja normal, dass ich als Christ dies auch mit
christlichen Argumenten agitiere.

Es war aber nicht nach christlichen Auslegungen gefragt, sondern danach, was im Urtext steht.

Der jüdische Kalender ist ein luni-solarer. Was soll da :durcheinander gebracht worden sind - von wem und wann?

Diese Frage von Iris hast du nicht beantwortet. Also: Durch was soll der jüdische Kalender bzw. die Festlegung des Shabbats im Laufe der Jahre durcheinander gekommen sein?

Gruß
Kati

Hallo,

Das verinfacht m.E. das Verständnis, dass es sehr wohl „Arbeiten“ gibt, die am Schabbat erlaubt sind, aber dagegen manche Dinge verboten sind, die nichts mit „Arbeit“ im normalen Sprachgebrauch zu tun haben.

kannst du noch näher erklären, was der Unterschied zwischen
„Werk“ und „Arbeit“ ist und was sich deiner Meinung nach
daraus ableitet?

Bis Fini antwortet, versuche ich mein Glück :smile:

Das Wort „Arbeit“ ist im Deutschen ja eher mit „anstrengender Tätigkeit“ verbunden, sowohl in der Freizeit wie auch im Beruf. Es würde keiner sagen: „Ich habe gearbeitet“, wenn man einen Lichtschalter betätigt oder den Herd einschaltet. Das wären aber zwei Tätigkeiten, die man nach jüdischem Verständnis (für das Fini geantwortet hat) am Shabbat nicht ausüben dürfte.

Während andere Tätigkeiten in der abgeschlossenen Wohnung erlaubt wären, die eher nach „Arbeit“ klingen (z.B. Regal umräumen).

Das heißt „Arbeit“ im religiösen Sinne ist nicht das, was man im sekulären Sinn als Arbeit bezeichnet. Die reine Übersetzung hilft dir also erstmal nicht, wenn du wissen willst, was im Judentum am Shabbat erlaubt ist und was nicht.

http://www.hagalil.com/judentum/feiertage/schabath/a…
http://en.wikipedia.org/wiki/Activities_prohibited_o… (ich hoffe die englische Wikipedia ist da einigermaßen zuverlässig)

Soweit ich weiß, erscheint diese sprachliche Unterscheidung aber nur für die jüdischen Shabbat-Gebote/Verbote bedeutsam, da christliche Gruppierungen in der Regel mehr nach der Übersetzung „Arbeit“ gehen und ihre Ruhevorschriften danach bemessen (mal von den Gruppen abgesehen, die 1:1 jüdisches Leben kopieren wollen).

So, jetzt dürft ihr mich korrigieren :smile:

Viele Grüße
Kati

Hallo Kati,
ich glaube, so langsam fügen sich die Einzelzusammenhänge zu einem Bild. Die hagalil-HP ist echt interessant, bin ich jetzt über’s Forum schon mehrmals drauf gestoßen.

lg, SusanneAntje

Hallo Rainer.

Wenn die Juden an einem anderen Wochentag, als an einen
Mittwoch Gott anbeten, denn ist es nicht der Sabbattag Gottes.

Nur haben die Juden den Wochenzyklus in ihrem Kalender nie verändert und feiern Schabbes ja nicht weil der auf einen Samstag fällt, sondern völlig davon unabhängig(!) ist heute Schabbes auch Samstag.

Denn dieser Zyklus durfte nicht verändert werden.

Wurde auch nicht.

Nur mal noch am Rande erwähnt: Im METZLER Lexikon Religion S.
323 ist der Sonntag ein Sabbat und daher verstehe ich deine
Verwirrung durchaus.

Iris wirkt allerdings nicht sehr verwirrt. Das Problem scheint mehr eher zu sein, dass du nicht genau liest, was sie geschrieben hat.

Gruss,
Eli

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Hallo.

solche Arbeiten (Werke) sind Tätigkeiten die gewinnbringend
sind.

Worauf beziehst du dich hierbei? Die jüdische Lehre sieht dieses doch etwas anders, aber auch in der Tora gibt es ja den Fall von dem Mann, welcher am Schabbes Holz sammelte. Da er dieses für den Eigenbedarf tat, liegt hier wohl auch nichts gewinnbringendes vor.

Daneben gibt es sogar Tätigkeiten, welche eher Dinge vernichten, welche dennoch verboten sind. Wenn man also schon die Arbei umschreiben will, dann wäre „Werk“ hier heutzutage der bessere Begriff, da es um alles geht, was die Welt wirkend verändert.

Soziale, humane, dringliche Tätigkeiten, also z.B.
Arbeiten die Mensch und Tier vor Schaden bewahren, hat Jesus
beispielhaft davon ausgenommen, bestimmt auch wenn sie einem
Arzt Lohn einbringt.

Ja und hierbei hat er sich, wie so oft, auf die jüdische Lehre bezogen, welche das schon seit jeher nicht anders sieht. Selbst in der Tora finden sich diese Vorschriften.

Der heutige Ruhetag ist aber ein Tag der Sonnenanbeter, der
Sonntag, ein heidnischer Anbetungstag, aber nicht der
Ehren-Tag für Gottes Schöpfung - der Sabbattag.

Ja, die Christen haben dieses später geändert. Allerdings beginnt der achte Tag bei Christen auch Abends, also am Samstag an.

Juden haben dieses nie geändert und hier den siebten Tag, Schabbes, heute der Samstag beibehalten.

Letztlich hat dieses aber schon nichts mehr mit der Eingangsfrage zu tun.

Gruss,
Eli

Hallo.

Mit welcher Quelle belegst Du das?

Mit Jesusworten.

Dann solltest du dieses wohl hinzuschreiben.

Auch wenn Juden am Schabbat der Umgang mit Geld nicht erlaubt ist, so ist :es keine Frage des materiellen Gewinnes, ob eine Arbeit / Tätigkeit erlaubt :oder verboten ist.

Die verschärfte jüdische Anwendung dieser Gesetzte war
Kritikpunkt Jesu.

Erstaunlich wie du von Iris Aussage gleich auf eine Verschärfung kommst. Sie schrieb doch deutlich, dass der Begriff ganz anders bestimmt und festgelegt ist. Eine Verschärfung kann man aus ihrer Aussage kaum ableiten.

Ansonsten erinnere ich noch einmal an den Holzsammler. Niemand anders als G’tt selbst hat hier festgelegt, dass dieser Mann des Todes ist, wegen einer grundlegenden Übertretung des Arbeitsverbots.

Wie passt das zu deiner Auslegung?

Essen kochen ist verboten, obwohl es keinen materiellen Gewinn bringt.

Nicht bei Jesus, wenn ein Mensch oder Tier Schaden nehmen
könnte.

Seit wann brauch ein Mensch oder gerade ein Tier Gekochtes um keinen Schaden zu nehmen? Oder kannst du irgendwie belegen, dass Jesus am Schabbes gekocht hat? Mir ist keine Stelle dazu bekannt.

Ansonsten ist am Schabbes kochen verboten, aber eben nicht das Warmhalten, weswegen auch Kranke, wenn es notwendig ist, hier warme Mahlzeiten bekommen können.

Oder wie Jesus schon zitierte: Der Schabbes ist zum Leben gegeben :wink:

Nein, die Frage war nicht nach den ursprünglichen Quellen.

Nur helfen Jesus Aussagen hier wenig, wenn man nicht in der Lage ist, sie in den Kontext seiner Zeit und den Angesprochenen zu setzen. So zitiert Jesus hier oft nur Halacha, welche auch heute noch gültig ist. Im Detail wird es dann kompliziert, gerade eben auch, damit das Gesetz zum Leben ist.

Mit dem Sonnenuntergang.

Mit dem Kommen der Nacht, was nicht das Gleiche ist.

Wenn die Juden an einem anderen Wochentag, als an einen
heutigen Mittwoch Gott anbeten, denn ist es nicht der
Sabbattag Gottes. Denn dieser Zyklus durfte nicht verändert
werden.

Der Zyklus wurde ja auch nicht verändert.

Nichtjuden sind nicht verpflichtet jüdische Feiertage einzuhalten.

Christen sind aufgefordert Gottes-FT einzuhalten im vierten
Gebot.

Mir ist nicht bekannt, dass Christen der Meinung seien, verpflichtet seien, die Feiertage aus der Tora einzuhalten.

Bezogen auf die jüdische Lehre sind Nichtjuden dazu nichts verpflichtet, ja genau genommen, ist es ihnen sogar in vielen Fällen verboten, da diese Feiertage (mit allen Gesetzen dazu) ausdrücklich und alleine an das jüdische Volk gegeben wurden (von G’tt).

Dann brauchst du auch nicht das erste Gebot halten oder den
Rest. Es ist doch sehr unlogisch zu argumentieren, dass dieses
Gebot nur für die Juden ist.

Das ist die jüdische Lehre, da die Juden am Sinai standen und G’tt mit ihnen ein Bund einging.

Da doch Jesus gekommen ist um den
Willen des Vaters zu tun und das Gesetz nicht aufzuheben,
sondern zu erfüllen.

Und ich frage mich immer wieder, wie man ein Gesetz erfüllen kann. Wenn mein Opa nie einen Mord begang, hat er dann die entsprechenden Gesetze dazu erfüllt und kann es dann kein Mord mehr geben oder wie ist das eigentlich zu verstehen?

Vor allem, was machen Christen mit den ganzen Zuschreiben „für alle Zeiten“?

Davon abgesehen würde ich einfach einmal davon ausgehen, dass es vor Jesus genügend andere Juden gab, welche sich an das Gesetz gehalten haben und es in diesem Sinne für sich erfüllt haben.

Gruss,
Eli

Hallo Eli,

Soziale, humane, dringliche Tätigkeiten, also z.B.
Arbeiten die Mensch und Tier vor Schaden bewahren, hat Jesus
beispielhaft davon ausgenommen, bestimmt auch wenn sie einem
Arzt Lohn einbringt.

Ja und hierbei hat er sich, wie so oft, auf die jüdische Lehre
bezogen, welche das schon seit jeher nicht anders sieht.
Selbst in der Tora finden sich diese Vorschriften.

Wie können denn dann die Pharisäer aus Mtt. 12, 2 sagen :„Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tunnicht erlaubt ist.“ und weiter in Vers 10: „'Und sie fragten ihn und sprachen: ISt es erlaubt, am Sabbat zu heilen? damit sie ihn anklagen könnten.“ Das Verständnis war da ja wohl doch ein anderes als das, das Jesus ihnen dann zu vermitteln versuchte.

Gruß SusanneAntje

Hallo,

Wie können denn dann die Pharisäer aus Mtt. 12, 2 sagen

"Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tunnicht erlaubt

ist." und weiter in Vers 10: „'Und sie fragten ihn und
sprachen: ISt es erlaubt, am Sabbat zu heilen? damit sie ihn
anklagen könnten.“ Das Verständnis war da ja wohl doch ein
anderes als das, das Jesus ihnen dann zu vermitteln versuchte.

damals vor 2000 Jahren haben verschiedene Gruppen, auch unter den Pharisäern, das unterschiedlich gesehen.
Dabei darfst du auch nicht vergessen, dass das Neue Testament eine Werbeschrift für das Christentum ist, das natürlich in möglichst vielen Aspekten besser als die alten Religionen dargestellt wird.

Gruß
T.