Arbeit in der Umgangssprache

hallo,

ich beschäftige mich gerade ein bisschen mit dem wort „arbeit“ im Rahmen einer hausarbeit. kann mir vielleicht jemand weiter helfen? ich bräuchte dringend umgangssprachliche synonyme für „arbeit“. im wörterbuch kann ich sowas nicht finden, weil ich das gesuchte wort dann ja schon wissen müsste.

Schaff, Kolle mache
Schaff - Saarländisch

Wenn man über die Arbeit redet (vor allem im privaten Umfeld) und damit die Verwandten/den Besuch uvam. nervt, dann sagen die dann:

Hört auf „Kohlen zu machen“ (kolle sö mache). Das stammt wohl aus den schwarz-goldenen Zeiten des Bergbaus. Ich selbst habe den Begriff aber noch nie als Bezeichnung für die Arbeit (kolle mache) gehört.

Gruß

Stefan

Hallo Melli,

schaumermal - die Grenzen zwischen Umgangssprache und Dialekt schnöd ignorierend, und eventuell mit einem Übergewicht zum immer sehr ergiebigen Südosten hin:

die Arbeit:

die Maloche (wohl aus dem Jiddischen)
s Gschäft - Süddeutsch, speziell Schwäbisch
s Alldajlig (= das Alltägliche) - Elsass

die Arbeitsstätte:

der Steinbruch
dö Hackn (Kakanisch)
d’Büez (CH); Büezer = Arbeiter

Arbeiten:

malochen, rackern
robotn, schirnagln, ruachln, parabern (alle Kakanisch, nach Arik Brauer)
schaffen

Und ein Exot, der lt. Süddeutsche Zeitung von japanischen Studenten für die Underdog-Jobs Marke „Nachtschicht an der Supermarktkasse“ benutzt wird: „Arubeito“ (offenbar siehts aus deren Sicht mit dem Standort Deutschland nicht so schlecht aus!)

Hmmm - so viele sinds nicht geworden. Da hätt ich viel mehr vermutet und gebe weiter.

Schöne Grüße

MM

hallo, melliii,

neben „malochen“, das Du ja schon hast, kenne ich aus dem Ruhrpott noch „wulacken“ oder „wulachen“, vorzugsweise unter Tage.

Gruß - Rolf

schuften
…und jobben natürlich.

hackeln
owt

hallo,

  • ackern, buckeln, schuften, Brötchen verdienen, sich krumm legen, rackern, werkeln, (zu) schaffen(machen, pusseln, (sich) rühren, fleissig sein, ausüben, eingespannt sein, barabern, anstrengen, agieren, viel um die Ohren haben, anfertigen, funktionieren.

G.
V.

Butteln
Hallo

Ich biete „Butteln“ oder „Buteln“. Gibt es in Österreich. Hat vielleicht mit dem Butler was zu tun?

Das hebr. jidd. „Maloche“ fällt mir auch noch ein. (melacha = harte Arbeit).

Gruß
dataf0x

rödeln und
wuala = wühlen = verbissen, stur arbeiten
hudeln = schlecht, schnell, ungenau arbeiten

In der Schule: büffeln, paucken, bimsen,

Gruß Fritz

Hi Fritz,

In der Schule: büffeln, paucken , bimsen,

  • Hervorhebung von mir -

‚Paucken‘ wirklich mit ‚ck‘ ??? Kenne nur pauken und damit den Pauker fröhlich stimmen…

Gruß,
Anja

werkeln (o.w.T.)

.

… und ‚roboten‘ (o.w.T.)

.

Arbeit in CH
Noch ein paar Müsterchen aus dem Nachbarland …
zuerst das Verb // dann ggf. das entsprechende
Nomen, in Klammern die schriftsprachliche
Entsprechung:

büeze // d Büez
bügle (bügeln) // nur Berndeutsch: dr Bügu
speziell Zürichdeutsch: grüble
grampfe (Baseldeutsch) oder chrampfe (krampfen)
wäärche (werken)
öppis tue (etwas tun)
bäschele (basteln)
gfätterle (werkeln, basteln) // in Zürich:
Gfätterlischuel = Kindergarten

Und ein nettes Wort für die Arbeitsstelle in
Norditalien: la galera (die Galeere).

Grüsse
Rolf

und das offensichtlichste:

schaffe => für arbeiten

in so ziemlich allen Kantonen der Schweiz gebräuchlich.

Gruss
Y.-

Du hast natürlich Recht, Anja,

aber mit „ck“ geschrieben klingt und sieht es fieser aus!

Ich habe das immer mit „ck“ gesprochen.

Ist auch sonst ein spaßiges Wort, darum sei Kluge zitiert:

_ Pauke

Substantiv Femininum Standardwortschatz (13. Jh.), mhd. pûke, bouke Stammwort.
Unklarer Herkunft, vermutlich lautmalend (vgl. päng u.ä.).
Das Verbum pauken als Kraftwort für „schlagen“ hat eine Reihe von Sonderbedeutungen entwickelt: „Mensur schlagen“ in der Studentensprache; einpauken ist wie einbläuen ein Kraftwort für zwangsweises Lernen und Lehren (dazu Pauker „Lehrer“). Rückbildung ist Pauke „schallende Rede“, wozu Standpauke „Strafpredigt“ (aus dem Stand gehalten, wie die Standrede der älteren Sprache).
Relleke (1980), 111, 245-247;
Röhrich 2 (1992), 1145;
Nyström (1915), 135 (zu Pauker). deutsch_

Gruß Fritz

Hallo

„Butteln“ oder „Buteln“.

Evtl. auch „budeln“?

Gibt es in Österreich.

Wehle hat „Bude“ als Arbeitsstätte, Betrieb. Davon abgeleitet das Verb?

Hat vielleicht mit dem Butler was zu tun?

Das scheint mir zu weit hergeholt zu sein. Sorry! :wink:

Schwäbisch „buddeln“ = graben.

Fritz

Hallo, Melli,

wenn du deine Liste fertig hast, kriegen wir die dann auch zu lesen?

Ich wäre neugierig und sie könnte in die Liste der unterschiedlichen Wörter aufgenommen werden, die wir hier haben.

Gruß Fritz

stimmt!
Recht hast du!
Und den Diminuitiv «schäffele» darf man wohl auch nennen.

Gruss aus dem verschneiten Himmelried.
Rolf
(demnächst als Tambourmayor der Gläbbliblooger uff der
Gass)

Ergänzung zu:

speziell Zürichdeutsch: grüble

«der Stollen» für die Arbeitsstelle – auch wenns ein Büro
ist.

OT - pûke

Substantiv Femininum Standardwortschatz (13. Jh.), mhd. pûke,

Da fällt mir doch glatt der ‚Holzpuke‘ aus Bölls ‚Fürsorgliche Belaberung‘ ein. Erstens habe ich jetzt einen begründeten Verdacht, woher Böll seine unsäglichen Personennamen bezog und zweitens muss ich jetzt bei diesem Namen nicht mehr das englische ‚to puke‘ assoziieren. Danke Fritz!