Arbeiten auf Probe

Hallo allerseits,

ich habe da eine Frage zum Thema Probearbeiten… (Nicht verwechseln mit Probezeit)

Bewirbt sich ein Florist um eine neue Stelle, wird er üblicherweise zum Probearbeiten bestellt.
Das bedeutet also man steht 2-6 Stunden in dem jeweiligen Laden und bindet Sträusse und / oder macht andere Arbeiten für lau, damit der neue Chef sieht was man kann.

Ehrlich gesagt finde ich sowas total demütigend… da steht man und wird von allen angeglotzt und muß quasi beweisen ob man seine Prüfung auch zu Recht bestanden hat. Meistens findet auch nichtmal ein Bewerbungsgespräch mit dem Chef statt. Geld sieht man für seine Arbeit natürlich nicht und lehnt man das Probearbeiten ab kann man es mit dem Job natürlich gleich vergessen.

Meine Frage: Ist dieses Probearbeiten in anderen Berufen auch gängig? Ich meine, muß eine Bürokaufffrau erst mal einen Brief schreiben, damit der Personaler sieht, ob sie das auch kann? Muss eine Frisörin erstmal einen Test-Haarschnitt abliefern?
Wie bekommt man den Job ohne diesen Mist über sich ergehen zu lassen?

MfG
Hannah

Hi,

Ehrlich gesagt finde ich sowas total demütigend… da steht
man und wird von allen angeglotzt und muß quasi beweisen ob
man seine Prüfung auch zu Recht bestanden hat.

darum geht es nicht. Eine bestandene Prüfung sagt halt bloß nicht sonderlich viel aus.

Meine Frage: Ist dieses Probearbeiten in anderen Berufen auch
gängig?

Ja. Mir ist da eine Abteilung „Kundenservice“ eines Internetproviders bekannt,
in der das durchaus gängig ist. Die Dinge, die dort „abgecheckt“ werden, sind in
keiner Prüfung, keiner Bewerbung und keinem Vorstellungsgespräch enthalten.

Es geht dabei weniger um das fachliche, als vielmehr um Herangehensweisen,
Umgang mit Kollegen und neuen Situationen und die Bereitschaft, einen mickrigen
Tag (oder auch zwei bis drei) für einen unbefristeten Job aufzuwenden.

Wie bekommt man den Job ohne diesen Mist über sich ergehen zu
lassen?

Gar nicht, weil „man“ dann offenbar nicht geeignet für den Job ist.

Gruß,

Malte

hallo hanna,

ich weiss, dass zur probe arbeiten bei arzt- bzw. zahnarzthelferinnen auch oft üblich ist. oft ist es nicht nur ein probetag sondern eine probewoche. dabei wird nicht nur auf das können geachtet, das kann man oft lernen sondern auf höflichkeit, sauberkeit, umgang mit kollegen, patienten und chef und um das bemühen zu lernen.

ehrlich gesagt wünsche ich mir oft, dass eine probewoche in meiner branche üblich wäre. ich muss nämlich nach 2 bewerbungsgesprächen entscheiden, ob ich die nächsten jahre in dem unternehmen verbringen möchte. und dabei werde ich dort mit den kollegen mehr zeit verbringen als mit meinem mann, den ich erst nach jahren geheiratet habe und bis dahin gut kennengelernt habe. ich kenne meistens nur den chef und das aus der bewerbungssituation heraus und werde, wenn ich glück habe, kurz durch die abteilung geführt. dabei fände ich aufschlußreicher eine woche hineinzuschnuppern und zu schauen, wie mir die kollegen und der chef gefallen. wie die arbeitsatmosphäre ist und wie gearbeitet wird. schließlich entscheidet sich das unternehmen nicht nur für mich sondern ich mich auch für das unternehmen.

auch dir muss dein job spass machen und dazu gehört auch das miteinander mit kollegen und chef und bei floristen natürlich auch der kundenkontakt. sieh es also für dich als möglichkeit festzustellen, ob auch du gerne in dem laden arbeiten möchtest.

und streng dich an! das ist viel wichtiger als alles zu können! wer sich anstrengt zeigt, dass er bereit ist zu lernen. das ist für die meisten chefs viel wichtiger als jemand, der alles kann. und belass das anstrengen nicht auf die probewoche.

und ja, du musst umsonst arbeiten. na und? ohne probearbeiten wirst du den job nicht bekommen. und du zeigst damit, dass du engagiert bist. und nicht alle erfahrungen lassen sich monetär aufwiegen. solltest du den job nicht bekommen, dann lern aus der erfahrung und lass dir nach dem probearbeiten erklären, woran es gehapert hat. dann machst du es beim nächsten mal besser!!

ich finde deine einstellung, dass du das probearbeiten als „mist“ bezeichnest schade. du verbaust dir mit deiner einstellung viele möglichkeiten. und das nur, weil du 2 tage umsonst arbeiten sollst?!?

viele grüße
anita

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

ich finde deine einstellung, dass du das probearbeiten als
„mist“ bezeichnest schade. du verbaust dir mit deiner
einstellung viele möglichkeiten. und das nur, weil du 2 tage
umsonst arbeiten sollst?!?

Also ich kann es nicht ganz fassen was ich da lese…

In der Regel geht man ja als Bewerber davon aus, dass man eine qualifizierte Fachkraft ist die dem Unternehmen nützt und kein Bittsteller der wie das Weisenkind Oliver um etwas Suppe bittet.

Ich meine, wo bleibt denn da das Selbstvertrauen?
Sagen wir also, ich bewerbe mich auf etwa 5 Stellen… also 5x Probearbeiten… Habe ich als Arbeitnehmer meine Arbeitskraft zu verschenken? Oder anders gefragt, möchte ich bei einem Arbeitgeber angestellt sein, der von mir verlangt, dass ich umsonst arbeite? Das Spielchen geht ja dann nach der Einstellung bei unbezahlten Überstunden und nicht genommenen Urlaubstagen weiter…

Eine Bekannte von mir ist im Moment ohne Arbeitsvertrag in einem Betrieb „angestellt“, sie arbeitet 43 Stunden die Woche und verdient etwa 5,20 € netto. Wieviele Urlaubstage sie hat weiß sie nicht weil ihr Arbeitgeber „keine Zeit“ für solche Details hat, auch die Frage nach einem schriftlichen Arbeitsvertrag blieb mehrfach unbeantwortet.
Der Arbeitgeber geht übrigens von einer Kündigungszeit von etwa 2 Wochen (beiderseitig) aus, wie sie durch Zufall aufgeschnappt hat.
Dazu kommen selbstverständlich freiwillige und vor allem Unbezahlte Überstunden die auch nicht mit „Urlaub“ abgegolten werden, oder wenn dann nur auf spontane Zuteilung des Chefs…
In ihrer Branche sind solche Arbeitsbedingungen absolut keine Seltenheit.
Wie weit muß man als Arbeitnehmer gehen um seine Loyalität und sein Engagement zu zeigen?

Und wofür bitte gibt es eigentlich die Probezeit im Arbeitsvertrag?
Wenn 2-7 Tage Probearbeiten reichen um sich ein Bild vom Bewerber bzw des Betriebes zu machen, dann kann man doch ganz locker während der Probezeit (die ja immerhin 3-6 Monate dauern kann) kündigen? Ohne großes Drama?

Also ich kann es nicht ganz fassen was ich da lese…

Tja.

In der Regel geht man ja als Bewerber davon aus, dass man eine
qualifizierte Fachkraft ist die dem Unternehmen nützt

Ein Arbeitsverhältnis ist ein Deal. Keiner von beiden, weder AN noch AG, ist „Bittsteller“. Es gibt Leistung für Gegenleistung, und beides ist Verhandlungssache.

Sagen wir also, ich bewerbe mich auf etwa 5 Stellen… also 5x
Probearbeiten… Habe ich als Arbeitnehmer meine Arbeitskraft
zu verschenken? Oder anders gefragt, möchte ich bei einem
Arbeitgeber angestellt sein, der von mir verlangt, dass ich
umsonst arbeite?

Angebot und Nachfrage ist das Stichwort. Wenn Du es Dir leisten kannst, auf solche AG zu verzichten, dann tu das halt. Wenn nicht, dann ist Deine lediglich behauptete Arbeitskraft wohl auf dem Markt nicht genug wert.

Das Spielchen geht ja dann nach der Einstellung bei unbezahlten Überstunden
und nicht genommenen Urlaubstagen weiter…

Das hat rein gar nichts mit Probearbeiten zu tun.

Eine Bekannte von mir…

Uninteressant.

Wie weit muß man als Arbeitnehmer gehen um seine Loyalität und
sein Engagement zu zeigen?

Siehe oben - genau so weit, wie man selbst kommen möchte. Es zwingt Dich keiner zu irgendwas.

Und wofür bitte gibt es eigentlich die Probezeit im Arbeitsvertrag?
Wenn 2-7 Tage Probearbeiten reichen um sich ein Bild vom
Bewerber bzw des Betriebes zu machen, dann kann man doch ganz
locker während der Probezeit (die ja immerhin 3-6 Monate
dauern kann) kündigen? Ohne großes Drama?

Ganz zuerst mal eine Korrektur: Die Probezeit darf bis zu zwei Jahren dauern.

Das Probearbeiten darf nicht mit der Probezeit verwechselt werden, es erfüllt einen anderen Zweck. Wie Dir schon erklärt wurde, ist das Probearbeiten Bestandteil des Auswahlprozesses des AG, wie ein Einstellungstest, Assessmentcenter, Vorstellungsgespräch. Nur eben ein bestimmtes Mittel in diesem Vorgang um wie schon erwähnt Dinge abzuchecken, die ein AG mit anderen Mitteln nicht ans Tageslicht bringen kann.

Ein schönes Beispiel übrigens: Ich bin mir sicher, dass Du einem AG sehr überzeugend erklären könntest, dass Du total motiviert und heiß auf genau diese Stelle bist. Deine Haltung zum Probearbeiten spricht jedoch wieder eine andere Sprache, und ganz ehrlich: AG wollen Bewerber, die total heiß auf genau diesen Job sind. AN, die meinen „pfft, der soll froh sein, dass ich tolle qualifizierte, geprüfte Kraft mich bewerbe!“, will man als AG in der Regel (da kommen wieder Angebot und Nachfrage ins Spiel) eher nicht.

Zudem ist eine Kündigung während der Probezeit entgegen Deiner Meinung schon ein ziemliches Drama, weil der AG den ganzen Vorgang der Personalsuche wieder von vorn anstoßen darf - das kostet viel Zeit und Geld, mitunter gehen ihm aufgrund des ungünstigen Zeitpunktes viele frisch ausgelernte Kandidaten flöten etc. pp.

Nicht zuletzt dient das Probearbeiten auch dem Arbeitnehmer, weil er nur so wirklich herausfinden kann, ob der Job so ist, wie er sich das vorgestellt hat.

Du darfst nicht davon ausgehen, dass jeder Job so trivial ist wie „Floristin in einer kleinen Blumenklitsche“, wo es von der Tätigkeit her vielleicht egal ist, ob es nun dieser Laden ist oder der zwei Straßen weiter*.

Deine Empörung, die im übrigen bei mir als ein gewisses Maß an Überheblichkeit ankommt, darfst Du also gern behalten, aber beschwere Dich nicht, wenn’s so nicht funktioniert.

Gruß,

Malte


* Es mögen mir die Floristen verziehen, dass ich ausgerechnet sie hier so verallgemeinernd als Beispiel heranziehe. No offense intended.

Hallo Malte,

im Prinzip stimme ich allen deinen Ausfuehrungen zu, moechte aber hier einhaken:

Du darfst nicht davon ausgehen, dass jeder Job so trivial ist
wie „Floristin in einer kleinen Blumenklitsche“, wo es von der
Tätigkeit her vielleicht egal ist, ob es nun dieser Laden ist
oder der zwei Straßen weiter*.

Gerade bei einem kuenstlerischen Beruf - und das ist Floristin ja durchaus - ist es wichtig, dass die Art zu dem Laden passt. Ich muss oefter Blumengebinde, Blumendekorationen und -strauesse bestellen und man kann eindeutig feststellen, von welchem Laden ein Gesteck kommt. Die Laeden haben einen bestimmten Stil mit Unterschieden auch bei den einzelnen Angestellten.

Was ich sagen will: Gerade bei so einem Beruf nuetzt mir die Aussage „hat Berufsabschluss“ und soundsoviel Jahre Berufserfahrung gar nicht, wenn die Bewerberin nicht in der Lage ist, ihren Stil auf den des Ladens einzustellen. Davon, wie man ins Team passt und andere Faktoren, haben ja schon andere geschrieben.

Gruss
Elke

Nicht zuletzt dient das Probearbeiten auch dem Arbeitnehmer,
weil er nur so wirklich herausfinden kann,
ob der Job so ist, wie er sich das vorgestellt hat.

In der Regel informiert man sich ja als Bewerber vorher bei WEM man sich bewirbt… grade bei Blumenfachgeschäften reicht häufig ein „anonymer“ Besuch um zu sehen ob man da arbeiten will oder nicht…

Du darfst nicht davon ausgehen, dass jeder Job so trivial ist
wie „Floristin in einer kleinen Blumenklitsche“, wo es von der
Tätigkeit her vielleicht egal ist, ob es nun dieser Laden ist
oder der zwei Straßen weiter*.

Ja eben, scheinbar kommen viele andere Branchen auch ohne das Probearbeiten aus, aber grade bei so einem „trivialen“ Job nicht?
Vielleicht sind viele Floristen einfach so hohl, dass sie keine 2 ordentlichen Sätze formulieren können? Deshalb nicht lange gerdet und ran an die Blumen? (Achtung: Ironie)

Auch ein Beispiel: (Tatsächlich so geschehen)

Florist kommt mit seinen Bewerbungsunterlagen (Foto, Lebenslauf, Prüfungszeugnis, Arbeitszeugnisse) in den Blumenladen.
Termin mit Chef ist einige Tage zuvor telefonisch vereinbart worden.
Florist spricht Dame in grüner Schürze an, stellt sich vor und fragt nach Chef.
Der Chef ist noch nicht da, aber Florist soll doch schonmal ein paar Sträuße binden bis Chef kommt.
Ca. 40 min später kommt Chef, grüßt und verschwindet im Büro…
Chef kommt nach einigen Minuten wieder raus und begutachtet die fertigen Sträuße („So, wie viel haben wir denn schon geschafft?“)
und fragt nach den Bewerbungsunterlagen.
Chef überfliegt die Mappe, fragt wann Florist anfangen kann und geht mit den Worten „Ja also, ich melde mich dann, ich bin jetzt erst mal wieder weg.“
Florist „Ach so, ist ihnen etwas dazwischengekommen? Ich kann gerne noch einmal für ein Gespräch wiederkommen.“
Chef „Gespräch? Also ich habe keine Fragen mehr“
Florist „Ich hätte da aber noch einige Fragen…“
Chef „Ach so, naja, wenn sie es kurz machen…“

Soviel zum Thema „ein Bild vom Bewerber machen“…

Deine Empörung, die im übrigen bei mir als ein gewisses Maß an
Überheblichkeit ankommt, darfst Du also gern behalten, aber
beschwere Dich nicht, wenn’s so nicht funktioniert.

Ich bin sicher, wenn DU 40+ Stunden die Woche arbeiten würdest und trotzdem auf Dinge wie Auto, Urlaub und Wohnungen die mehr als 1 Zimmer haben zugunsten von Nahrung, Strom und Altersvorsorge verzichten müsstest, würdest Du das Thema aus einem anderen Blickwinkel sehen? Vielleicht wäre ja etwas mehr Überheblichkeit / Selbstbewusstsein der AN im Niedriglohnsektor angebracht?
So oder so, die Umstellung auf HARZ IV fällt ja ab einem gewissen Punkt auch nicht mehr schwer…

Im übrigen beschwere ich mich nicht, weil ich durch meine Überheblichkeit keinen Job gefunden habe, ich bin mit meinem Job im Moment sehr zufrieden. Ich finde nur die Art und Weise unverschämt wie manche AG ihre potentiellen AN behandeln…
Und das Probearbeiten ist eben eine Sache, die ich (so wie das ganze im Allgemeinen abläuft) als sehr unseriös empfinde.

MfG
Hannah

Auch ein Beispiel: (Tatsächlich so geschehen)

Uninteressant.

Deine Empörung, die im übrigen bei mir als ein gewisses Maß an
Überheblichkeit ankommt, darfst Du also gern behalten, aber
beschwere Dich nicht, wenn’s so nicht funktioniert.

Ich bin sicher, wenn DU 40+ Stunden die Woche arbeiten würdest
und trotzdem auf Dinge wie Auto, Urlaub und Wohnungen die mehr
als 1 Zimmer haben zugunsten von Nahrung, Strom und
Altersvorsorge verzichten müsstest, würdest Du das Thema aus
einem anderen Blickwinkel sehen?

Naja, dann könnte man überlegen, ob man sich nicht vielleicht den falschen Beruf ausgesucht hat. Im übrigen ist mir ein solcher Job (qualifiziert) nicht wirklich bekannt, aber ich hab da jetzt auch nicht den großen Überblick vom Arbeitsmarkt in anderen Branchen als meiner.

Ich finde nur die Art und Weise
unverschämt wie manche AG ihre potentiellen AN behandeln…
Und das Probearbeiten ist eben eine Sache, die ich (so wie das
ganze im Allgemeinen abläuft) als sehr unseriös empfinde.

Du überträgst Einzelbeispiele von idiotischen Arbeitgebern auf das Instrument „Probearbeiten“. Dieser Schluß ist ungültig. Es gibt idiotische AG mit und ohne Probearbeiten, und tolle AG mit und ohne Probearbeiten.

Im übrigen bleibt es dabei: Angebot und Nachfrage. Schrecklich ungerecht, nicht wahr?

Gruß,

Malte

Uninteressant.

Aber doch ganz aufschlussreich was nicht alles so passiert…

Naja, dann könnte man überlegen, ob man sich nicht vielleicht
den falschen Beruf ausgesucht hat. Im übrigen ist mir ein
solcher Job (qualifiziert) nicht wirklich bekannt, aber ich
hab da jetzt auch nicht den großen Überblick vom Arbeitsmarkt
in anderen Branchen als meiner.

Florist, Frisörin, Altenpfleger… im Schnitt knapp unter 1000 € netto. Das Rechenspiel mit Miete und anderen Kosten kannst Du selbst anstellen…

Du überträgst Einzelbeispiele von idiotischen Arbeitgebern auf
das Instrument „Probearbeiten“. Dieser Schluß ist ungültig. Es
gibt idiotische AG mit und ohne Probearbeiten, und tolle AG
mit und ohne Probearbeiten.

Gut, die Probearbeit ist also nur ein Tool im Einstellungsverfahren…

Kannst Du mir dann noch erklären wie das rein rechtlich aussieht?
Wie ist der AN im Falle eines Unfalls abgesichert? Wie lange (Stunden oder Tage) darf solch ein Vorgang dauern? Wo ist die Grenze zur Schwarzarbeit?

Im übrigen bleibt es dabei: Angebot und Nachfrage. Schrecklich
ungerecht, nicht wahr?

Jawollja! Wer von der Brücke springt bekommt den Job! Am besten dem AG die Rechte an Leib und Leben übertragen, soviel Einsatz toppt kein Konkurrent…
Diese Einstellung „Arbeit um jeden Preis“ macht doch dieses ganze Elend um den Niedriglohn (siehe Briefzusteller) ja erst möglich!

Also ich kann es nicht ganz fassen was ich da lese…

liebe hannah,

wenn du lesen wolltest, dass es nichts macht, wenn du deinem zukünftigen möglichen arbeitgeber mitteilst, dass du zwar gerne den job hättest, aber auf gar keinen fall zur probe arbeiten würdest, dann solltest du deine frage nicht stellen. dann solltest du einfach deinen weg gehen.

Sagen wir also, ich bewerbe mich auf etwa 5 Stellen… also 5x
Probearbeiten… Habe ich als Arbeitnehmer meine Arbeitskraft
zu verschenken? Oder anders gefragt, möchte ich bei einem
Arbeitgeber angestellt sein, der von mir verlangt, dass ich
umsonst arbeite? Das Spielchen geht ja dann nach der
Einstellung bei unbezahlten Überstunden und nicht genommenen
Urlaubstagen weiter…

wie malte dir schon mitgeteilt hat, sind überstunden etwas anderes.
und ich habe dir auch schon gesagt, dass es ein gegenseitiges kennenlernen ist. wenn du dich als bittsteller siehst, dann ist das einstellungssache.

Und wofür bitte gibt es eigentlich die Probezeit im
Arbeitsvertrag?
Wenn 2-7 Tage Probearbeiten reichen um sich ein Bild vom
Bewerber bzw des Betriebes zu machen, dann kann man doch ganz
locker während der Probezeit (die ja immerhin 3-6 Monate
dauern kann) kündigen? Ohne großes Drama?

anscheinend sind dir die kosten der personalsuche nicht bewusst. diese fallen bei kündigung während der probezeit für den arbeitgeber erneut an. abgesehen davon, kostet ihn auch deine einarbeitungszeit in der du noch nicht 100% geben kannst. aber auch das wurde bereits gepostet.

ich habe den eindruck, dass deine meinung bereits gefestigt ist. daher werde ich mich nicht weiter zu diesem thema äußern.

alles gute bei der jobsuche,
anita

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Nur 1000€ netto? Arme Socke…

Florist, Frisörin, Altenpfleger… im Schnitt knapp unter 1000 € netto. Das Rechenspiel mit Miete und anderen Kosten kannst Du selbst anstellen…

So mancher Student lebt von €400 brutto, und muß davon noch €500 Studiengebühren zahlen.
Sicher ist das nicht für die nächsten 40 Jahre, trotzdem: wenn Andere von 400 Euro überleben können, wird Deinereiner es auch mit 1000 schaffen!

Außerdem: Wenn man als Beamtenanwärter anfängt, hat man oft ein Studium ( und damit möglicherweise noch >20000€ Bafög-Schulden ) hinter sich und kriegt dann knapp über €900, und wenn man davon noch Ehepartner und Kind durchfüttern muß weiß ich wirklich nicht, worüber Du Dich beklagst.

Im ersten Berufsjahr hatte ich nicht viel mehr als Du, und es hat trotzdem für jede Menge Luxus (verglichen mit dem Studentenalltag) gereicht.

Gut, die Probearbeit ist also nur ein Tool im Einstellungsverfahren…

Ja. Und zwar eines, welches für alle Beteiligten von Nutzen ist. Die 100€ an Bruttogehalt, welche der AG „spart“, sind in dem Zusammenhang wirklich vernachlässigbar, da er sich auch das Risiko auflädt, dass ein Probearbeiter ihm in der Zeit einen deutlich höheren Schaden an minderwertiger Leistung verursacht („Das soll ein Strauß sein? Ich will was ORDENTLICHES!“ - Leistung wertlos, Blumen für die Grüne Tonne, Kunde unzufrieden, Nacharbeit durch bezahlte Kraft)

Kannst Du mir dann noch erklären wie das rein rechtlich aussieht?
Wie ist der AN im Falle eines Unfalls abgesichert?

Im Normalfall über seine private Unfallversicherung, da ein Unfall nicht im Rahmen eines Angestelltenverhältnisses erfolgt wäre (da es ja keine vertraglich abgesicherte Anstellung gab). Möglicherweise wäre der Arbeitgeber in der Form verantwortlich, wenn er der Sicherheits- und Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen ist und deswegen ein vom potentiellen AN nicht oder nur teilweise verschuldeter Unfall entstanden ist. Über die Details werden sich im Notfall die Anwälte das Maul zerreißen.

Wie lange (Stunden oder Tage) darf solch ein Vorgang dauern? Wo ist die Grenze zur Schwarzarbeit?

Schwarzarbeit ist es doch nur, wenn ein Anstellungsverhältnis vorliegt, bei dem der Arbeitnehmer den Teil seines Gehalts, welcher als Sozialabgaben fällig wären, nicht abführt. Wenn kostenloses Probearbeiten ansteht, dann sind alle Abgaben erfüllt.

Im übrigen bleibt es dabei: Angebot und Nachfrage. Schrecklich ungerecht, nicht wahr?

Jawollja! Wer von der Brücke springt bekommt den Job! Am besten dem AG die Rechte an Leib und Leben übertragen, soviel Einsatz toppt kein Konkurrent…

Wer von der Brücke springt, wird wohl kaum dem Arbeitgeber langfristig Nutzwert bringen, und eine Kraft zu haben, welche in 4-5 Monaten reif für Klapse oder Sanatorium ist, wird keinem Arbeitgeber gefallen, denn dann kann er sich nach der kostspieligen Einarbeitung gleich wieder neue Kräfte suchen. Wer sowas macht katapultiert sich selbst vom Markt.

Andererseits hat der Arbeitgeber tatsächlich für X Stunden in gewisser Weise ein Anrecht auf Dein Leib und Leben: er darf bestimmen, was Deinen Körper ziert (d.h. Deine Klamotten), er darf bestimmen, was Deine Hände tun, Dein Mund sagt und in gewisser Weise sogar, was Dein Kopf denkt. Dafür gibt er Dir als Gegenleistung - Geld, mit dem Du das Gleiche gegenüber Anderen tun kannst (als Kunde oder wenn Du genug davon hast sogar als Arbeitgeber für Andere).

Diese Einstellung „Arbeit um jeden Preis“ macht doch dieses ganze Elend um den Niedriglohn (siehe Briefzusteller) ja erst möglich!

Welches Elend? In Deutschland wird viel zu viel gemeckert und zu wenig gearbeitet. Spar’ mal bisschen Geld und mach Urlaub in Südost-Asien, dann weißt Du was Arbeiten unter Elendsbedingungen ist!
Und trotzdem kaufen sich diese armen, elendigen Deutschen mit ihren 1000€ im Monat noch asiatische Billigprodukte, die von Kindern in 14-Stunden-Schichten für 20 Cent die Stunde hergestellt werden!

Ach und übrigens: Wer über eine 43-Stunde meckert, hat von mir nicht viel Sympathie verdient, denn ich selbst gehöre zu den Leuten, die auch schon mal 400 Stunden im Monat leisten müssen! Aber ich meckere nicht, denn es war meine Wahl als ich mir den Beruf ausgesucht habe.

Und… ich habe ein 6-monatiges unbezahltes Praktikum gemacht, was mir schlussendlich zu diesem Job verholfen hat.
Bei meinem jetzigen AG habe ich auch 2 Tage Probearbeit gemacht, bis man sich entschieden hatte, mich anzustellen.

Gruß,
Michael … der zwar mehr als 1000€ verdient, aber auf Stunden runtergerechnet nicht wirklich viel mehr als 1000€ netto pro Monat auf einer 40-Stunden-Stelle.

PS: Wenn Dir 1000€ netto zu wenig sind, dann mach’ doch einfach zwei von den Jobs, dann sind’s fast 2000!

Hallo allerseits,

ich habe da eine Frage zum Thema Probearbeiten… (Nicht
verwechseln mit Probezeit)

Meine Frage: Ist dieses Probearbeiten in anderen Berufen auch
gängig? Ich meine, muß eine Bürokaufffrau erst mal einen Brief
schreiben, damit der Personaler sieht, ob sie das auch kann?
Muss eine Frisörin erstmal einen Test-Haarschnitt abliefern?
Wie bekommt man den Job ohne diesen Mist über sich ergehen zu
lassen?

Naja, erstmal du bewirbst Dich auf eine Stelle.
Welche Auswahlverfahren für die Bewerber gemacht werden, entscheidet der Arbeitgeber. Wenn der Bewerber dagegen ist - Pauschal gesagt, Pech gehabt.

Im Consulting-Bereich oder Stellen für Uni-Absolventen sind Assessment-Center gängig, das sind teilweise mehrtägige Bewerbungsrunden mit allen möglichen Übungen und Rollenspielen, die sind wahrscheinlich noch weniger angenehm als Probearbeiten, da deine komplette Persönlichkeit „auseinandergenommen“ wird. Und das sind die,
die schon zwei Runden Vorstellungsgespräche hinter sich haben.

Ich habe es im IT-Bereich erlebt, daß mich die Unternehmen nach dem 1. Vorstellungsgespräch für zumindest einen halben Tag eingeladen haben damit ich ein Gefühl für die Arbeit und das zukünftige Team/Kollegen bekomme (und die auch von mir). Da weiss man nie, was einen erwartet.

Da saß ich dann neben einem Mitarbeiter am Rechner und er hat mir erklärt, was er gerade macht und mich gefragt, ob ich eine Idee für das Problem hätte.

gruss,
vordprefect

Hallo Hannah!
Ist dieses Probearbeiten in anderen Berufen auch

gängig? Ich meine, muß eine Bürokaufffrau erst mal einen Brief
schreiben, damit der Personaler sieht, ob sie das auch kann?

Ja für den kaufmännischen Bereich und im Verkauf gibt es das schon. Da für mich Probearbeiten einer Schwarzarbeit gleicht, mache im Bewerbergespräch klar, dass ich das nicht mache.

Ich bestehe dann darauf, dass ich ab dem 1. Tag der Einstellung eine Anmeldung haben möchte. Im Prinzip ist das Probearbeiten ja Schwarzarbeit, da man erstens keinerlei Anspruch auf Entgelt und zweitens keinerlei Anspruch auf Unfall-, Pensions- oder Arbeitslosenversicherung hat. (Es ist auch schlechter als geringfügig beschäftigt zu sein, denn da muss der Arbeitgeber eine Unfallversicherung machen). In der Probezeit sieht das anders aus, da muss der Dienstgeber seit 1.1.2008 sogar einen Tag vor Arbeitsbeginn den Arbeitnehmer anmelden. Wird er am ersten Tag oder später gekündigt, hat er zumindest für die gearbeiteten Tage Unfall-, Pensionsversicherung und Arbeitslosenversicherung und es steht ihm auch das Entgelt bzw. alliquote Urlaubs- und Weihnachtsrenumeration für die jeweiligen Tage zu. Ein Unternehmen, das seriös ist und dringend einen Arbeitnehmer braucht wird vom Probearbeiten Abstand nehmen. Es sind übrigens nicht alle Unternehmen die möchten, die den Arbeitnehmer zum Probearbeiten ausnützen.

Gruss

Petra Herbst

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Hallo Anita!

Ich habe selbst im Personalbereich gearbeitet und ich bin gegen das Probearbeiten, weil es a) Ausnützen eines Arbeitnehmers ist und wenn man ständig nur Probearbeit man nie Versicherungsmonate für die Pension zusammenbringt.

Außerdem ist das für die Wirtschaft schlecht, weil diese ja von meiner Lohnsteuer ganz gut lebt.
Ob man mit einem Menschen kann oder nicht kann, entscheidet meist der erste Eindruck. Schon beim ersten Gespräch weiß ich, ob ich mit dem Chef kann oder nicht. Und bis jetzt hab ich fast immer richtig gelegen. Ein Mensch ändert sich im Laufe seines Lebens, d.h. es kann auch sein, dass ich mich heute mit dem Mitarbeiter super verstehe und in sagen wir 2 Jahren wir plötzlich nicht mehr miteinander können, weil sich der Mitarbeiter so verändert hat, dass es mir nicht mehr möglich ist auf ihn einzugehen. Oder eine andere Variante wäre, einfach den Menschen so zu nehmen wie er ist. Dann kann man mit ihm auch noch in zwei Jahren arbeiten. Was die Firma betrifft, weiß ich auch in der ersten Woche nicht ob ich da mein Leben lang bis zur Pension ausharren werde. Du weißt auch nicht, ob du mit deinem Mann zusammen sein wirst, bis dass der Tod euch scheidet. Trotzdem hast du zu ihm ja gesagt. Ich bin auch verheiratet und natürlich baut man darauf, dass eine Ehe hält. Aber niemand weiß im Vorfeld wie sich Beruf und Ehe entwickeln.

Darum halte ich auch vom Probearbeiten nichts. Es ist ein subjektiver Eindruck von einer Person, mehr nicht. Ich lasse lieber alles auf mich zukommen. Das ist besser und erspart viel Ärger. Und niemand hat dann das Gefühl ausgenützt zu werden.

ehrlich gesagt wünsche ich mir oft, dass eine probewoche in

meiner branche üblich wäre. ich muss nämlich nach 2
bewerbungsgesprächen entscheiden, ob ich die nächsten jahre in
dem unternehmen verbringen möchte.

und dabei werde ich dort

mit den kollegen mehr zeit verbringen als mit meinem mann, den
ich erst nach jahren geheiratet habe und bis dahin gut
kennengelernt habe. ich kenne meistens nur den chef

Gruss

Petra H.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Prust
Hi!

Ich bestehe dann darauf, dass ich ab dem 1. Tag der
Einstellung eine Anmeldung haben möchte. Im Prinzip ist das
Probearbeiten ja Schwarzarbeit,

…was natürlich völliger Blödsinn ist, da man sehr wohl auch einen unbezahlten Praktikanten in der Unfallversicherung schützen kann!

In der
Probezeit sieht das anders aus, da muss der Dienstgeber seit
1.1.2008 sogar einen Tag vor Arbeitsbeginn den Arbeitnehmer
anmelden.

Prust - wo soll das denn bitte stehen?

Pensionsversicherung

existiert in Deutschland nicht

und Arbeitslosenversicherung und es
steht ihm auch das Entgelt bzw. alliquote Urlaubs- und
Weihnachtsrenumeration für die jeweiligen Tage zu.

Was Du natürlich so pauschal beurteilst, ohne irgendwelche Tarifverträge (gibt es ja kaum) oder Arbeitsverträge im Detail zu kennen…

Ein
Unternehmen, das seriös ist und dringend einen Arbeitnehmer
braucht wird vom Probearbeiten Abstand nehmen.

Was für ein Unfug!

Sei so gut und verschone uns bitte mit Deinem erfundenen Rechtswissen!

Gruß
Guido, der endlich mal wieder was zu lachen hatte

1 Like

hallo petra,

wahrscheinlich ist die meinung auf erfahrung aufgebaut. ich hätte meinen jetztigen job nie angenommen, hätte ich zuvor zur probe gearbeitet. die stellenbeschreibung liegt weit davon entfernt, was ich tatsächlich tue. und ich denke, dass ich das ziemlich schnell festgestellt hätte. als berufsanfänger möchte man nach dem studium natürlich auch nicht so schnell wechseln, so dass ich in dem job ausharre.
mein chef war mir im bewerbungsgespräch sympathisch und er ist es immer noch. und das obwohl ich die versprechen aus der stellenbeschreibung und aus dem bewerbungsgespräch inzwischen für unethisch halte. du hast daher recht, dass der erste eindruck zählt.
daher würde ich ein probearbeiten immer begrüßen. natürlich nur, wenn die details insgesamt schon geklärt wären und es nicht übermäßig lang wäre. und ich stimme zu, dass es nicht korrekt ist, dass jeder bewerber probe arbeiten sollte. ich finde, dass das nur noch kurz vor vertragsabschluß gerechtfertigt ist.

viele grüße
anita

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wie malte dir schon mitgeteilt hat, sind überstunden etwas
anderes.

Ab einem gewissen Punkt ist der Übergang Probearbeiten --> Ausbeutung fließend… Natürlich sind Überstunden etwas völlig anderes als Probearbeit, das hatte ich auch nie behauptet, aber wer das eine praktiziert, praktiziert meistens auch das andere…

anscheinend sind dir die kosten der personalsuche nicht
bewusst. diese fallen bei kündigung während der probezeit für
den arbeitgeber erneut an. abgesehen davon, kostet ihn auch
deine einarbeitungszeit in der du noch nicht 100% geben
kannst. aber auch das wurde bereits gepostet.

anscheinend ist dir nicht bewußt, das in manchen Branchen die Personalsuche hauptsächlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda und Aushänge an markanten Orten (zB Blumengroßmarkt) funktioniert.
Zumindest da sehe ich schonmal keine großen Kosten… Das Bewerbungsgespräch fällt ja sowieso weg, denn es gibt ja Probearbeit… Telefonkosten für Absagen oder Porto um die erhaltenen Bewerbungen zurückzuschicken fällt ebenfalls weg, da nur der „Gewinner“ angerufen wird und alle überflüssigen Bewerbungen in der Regel in der Ablage P landen. Und die Zeit um die Bewerbungen zu lesen fällt auch nicht wirklich ins Gewicht, denn die Zeugnisse liest ja eh keiner, denn es gibt ja Probearbeit…

So mancher Student lebt von €400 brutto,
und muß davon noch €500 Studiengebühren zahlen.
Sicher ist das nicht für die nächsten 40 Jahre, trotzdem: wenn
Andere von 400 Euro überleben können, wird Deinereiner es auch
mit 1000 schaffen!

Außerdem: Wenn man als Beamtenanwärter anfängt, hat man oft
ein Studium ( und damit möglicherweise noch >20000€
Bafög-Schulden ) hinter sich und kriegt dann knapp über €900,
und wenn man davon noch Ehepartner und Kind durchfüttern muß
weiß ich wirklich nicht, worüber Du Dich beklagst.

Vergleich mit Äpfel und Birnen? Sowohl Student als auch Beamtenanwärter haben in der Regel ja noch ein „Leben danach“
mit wesentlich besserem Gehalt? Im übrigen ist das Beamtenbeispiel besonders Amüsant, denn die haben da ja ein paar kleine Vorteile gegenüber „normalen“ AN, die wir glaube ich alle kennen…
Die Berufe von denen ich sprach knapsen ihr ganzes Leben lang rum oder sind darauf angewiesen einen PArtner zu finden der gut verdient.

Gut, die Probearbeit ist also nur ein Tool im Einstellungsverfahren…

Ja. Und zwar eines, welches für alle Beteiligten von Nutzen
ist.

Habe immer noch nicht verstanden wo genau der tolle Nutzen des AN liegt. Vielleicht bin ich einfach ein zu schlichtes Gemüt…

Kannst Du mir dann noch erklären wie das rein rechtlich aussieht?
Wie ist der AN im Falle eines Unfalls abgesichert?

Im Normalfall über seine private Unfallversicherung, da ein
Unfall nicht im Rahmen eines Angestelltenverhältnisses erfolgt
wäre

Der Unfall wäre aber definitiv bei der Arbeit geschehen. Angenommen es läuft besonders dumm und man ist danach sogar Arbeits- / Erwerbsunfähig? Dann sitzt man doch relativ dumm da.

Schwarzarbeit ist es doch nur, wenn ein Anstellungsverhältnis
vorliegt, bei dem der Arbeitnehmer den Teil seines Gehalts,
welcher als Sozialabgaben fällig wären, nicht abführt. Wenn
kostenloses Probearbeiten ansteht, dann sind alle Abgaben
erfüllt.

Probearbeit ist doch im Prinzip ein befristetes Anstellungsverhältnis, bei dem der AN ein Leistung erbringt, die eigentlich auch bezahlt werden sollte, aber nicht bezahlt wird!

Spar’ mal bisschen Geld und mach Urlaub
in Südost-Asien

Hmmm, wenn Du wüßtest wie gerne ich das machen würde… vielleicht so in 6 oder 7 Jahren… das heißt wenn solange Waschmaschine und Sofa durchhalten…

Und trotzdem kaufen sich diese armen, elendigen Deutschen mit
ihren 1000€ im Monat noch asiatische Billigprodukte, die von
Kindern in 14-Stunden-Schichten für 20 Cent die Stunde
hergestellt werden!

Punkt 1, wo nicht viel ist kann auch nicht besonders viel ausgegeben werden oder? Du gehst bestimmt auch lieber zu Aldi als zu REWE?

Und… ich habe ein 6-monatiges unbezahltes
Praktikum gemacht

selbst schuld?

Gruß,
Michael … der zwar mehr als 1000€ verdient, aber auf Stunden
runtergerechnet nicht wirklich viel mehr als 1000€ netto pro
Monat auf einer 40-Stunden-Stelle.

Mehr als 1000 € ist eben mehr als 1000 €

PS: Wenn Dir 1000€ netto zu wenig sind, dann mach’ doch
einfach zwei von den Jobs, dann sind’s fast 2000!

Die Sache mit der Lohnsteuer schauen wir uns nochmal an, ja?

Im Consulting-Bereich oder Stellen für Uni-Absolventen sind
Assessment-Center gängig, das sind teilweise mehrtägige
Bewerbungsrunden mit allen möglichen Übungen und
Rollenspielen, die sind wahrscheinlich noch weniger angenehm
als Probearbeiten, da deine komplette Persönlichkeit
„auseinandergenommen“ wird. Und das sind die,
die schon zwei Runden Vorstellungsgespräche hinter sich haben.

Nichtsdesto trotz könnte man glatt meinen, dass bei dieser Methode nach einem MENSCHEN gesucht wird.
Bei der Probearbeit wie sie von vielen AG praktiziert wird, wird einfach eine Arbeitskraft gesucht. Bewerbungsgespräch? Wozu?

Nochmal: Es ist nicht hilfreich und argumentatorisch auch nicht zulässig, die schwarzen Schafe zum Maßstab zu küren. Nur, weil es AG gibt, die Arbeitssuchende mißbrauchen, u.a. auch mittels „Probearbeit“, heißt das nicht, dass Probearbeit ein unsittliches Tool zur Arbeitnehmerauswahl ist.

Gruß,

Malte

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