Arbeitsbedingte Erschöpfung

Liebe Experten!

Ich möchte hier mal nachfragen, was euch an Strategien einfällt, damit ich meine Arbeitskraft erhalten kann und mit Erschöpfung besser umgehen kann.

Meine berufliche Situation ist folgende: Ich bin Berufsschullehrerin und unterrichte Fachkunde für Friseure sowie Deutsch. Momentan sogar 20 von 21 Stunden Deutsch, davon 10 Stunden in der BF1 (Berufsfachschule = 15 - 18-Jährige mit Hauptschulabschluss aber ohne Lehrstelle, die noch schulpflichtig sind).
Diese Klassen sind ungeheuer anstrengend, weil es sehr laut ist, wenig Disziplin und noch weniger Respekt herrscht. Meist kann ich nicht einen einzigen Satz ununterbrochen zu Ende sprechen und seltenst kann ich in normaler Zimmerlautstärker sprechen.
Wenn ich ein Unterrichtsgespräch mit den lernwilligen Schülern führe, muss ich oft 4-5 mal nachfragen, weil ich sie einfach akustisch nicht verstehe, ich kann dann aber die Störquelle auch nicht benennen, weil drei Grüppchen gleichzeitig reden und ich nicht überall gleichzeitig hinsehen kann.

Konkreter Fall heute: Ich fühle mich seit einigen Tagen angeschlagen mit ständigen Kopfschmerzen und leichter Müdigkeit. Klassensituation wie oben plus 5 Schüler aus der Parallelklasse, die aus bestimmten Gründen in meine Klasse kommen sollten und die o.g. Situation noch verschärften.

Ich weiß, dass ich in angeschlagenem Zustand schneller gestresst bin und das eigentlich keine gute Voraussetzung ist, um in diesen Klassen zu unterrichten.
Nun ist mein innerer Widerstreit der zwischen Pflichtbewusstsein und der „komm, das schaffste heute, bist ja gar nicht so krank“-Haltung und der Erkenntnis, dass ich so keine gute Lehrerin sein kann, es wahrscheinlich wieder eskaliert und ich dann besser zuhause geblieben wäre.
Es ist heute wieder eskaliert, sogar meine (ausgebildete Stimme) war angeschlagen.
Dieser Lärmpegel macht mich fertig, weil ich hochsensibel bin, und ich hab an solchen dünnhäutigen Tagen einfach keine Lust mehr auf diese ständige Respektlosigkeit und Aggressivität mehr, die die Schüler mir und ihren MItschülern zeigen.

Ruhige Klassengespräche kann ich zu dem Thema nicht führen, weil es überhaupt nie in diesen Klassen eine Situation gab, wo ich mal in Ruhe hätte reden können.

Und ich merke, wieviel Kräfte mich das kostet.

Ich kenne die Debatte, dass das ein Luxusproblem sei, und ich mir das ja ausgesucht hätte und dafür gut bezahlt werde. Wer mir damit antworten möchte, bittesehr.

Ansonsten wäre ich sehr dankbar für Ideen, was ich in diesen Situationen machen soll.
Wenn ich gewusst hätte, dass ich hochsensibel bin und wie fucking anstrengend dieser Job mal sein würde, hätte ich mir lieber ins Bein geschossen, als diesen Beruf zu wählen. Aber ich habe nun keine kurzfristige Alternative (an einer langfristigen bin ich dran) und wüsste gern, wie ich die nächsten 3-5 Jahre so überstehe, dass ich nicht kräftemäßig völlig dabei draufgehe und vielleicht sogar die Schüler davon profitieren.

Wenn es also konstruktive Antworten gibt, bedanke ich mich bereits im Voraus ganz herzlich!

Gruß, Diva

Hallo!
Ganz profan mein Rat: wenn du nicht arbeiten kannst, lasse dich krank schreiben. Sonst wird das ja nicht besser.

Kannst du Klassen tauschen? Dazu muss das Problem natürlich auf den Tisch…

Du schreibst von der Arbeit- wie sieht deine Freizeit aus? Das Stichwort heißt"Ausgleich".

Im Unterricht, da kannst du evtl mal erfahrene Lehrer um Rat fragen, evtl setzt sich auch mal jemand mit rein, um konkrete Tipps zu geben.

Manchmal hilft es, selber immer leiser zu sprechen, wenn es im Raum laut ist. Oder einfach gar nicht weiter sprechen, bis die Klasse wieder aufmerksam zuhört.

Krötengrüße

Hallo,
Oje, Du wirkst echt ausgelutscht…
Vor einiger Zeit hast du ja bereits ähnlich gefragt.
Habe für dich mal „extrem schwierige Klasse“ gegoogelt.
Bin dabei auf „Lehrerforen.de“ und „Referendar.de“ gestoßen.
Vielleicht kennst du das schon. Oder du kannst bei Ersterem bessere Unterstützung finden.
Wünsche dir alles Gute .:muscle:
LG, Mao

Bist du in wenigstenss einer der Klassen die Klassenlehrerin oder hast du einen guten Draht zu den jeweiligen Klassenlehrern?

Die Schüler waren zwar jünger, aber die Situation in der Klasse meines Sohnes war im ersten Jahr (also 5.Klasse) ähnlich schwierig - zwei sich gegenseitig und zusammen die Jungen bekriegenden Mädchengruppen, dramatische Leistungsunterschiede innerhalb der Klasse, ein enormer Lärmpegel, der es auch den Lernwilligen unmöglich machte, sich zu konzentrieren, und massive Disziplinprobleme.

Die Lösung war (wobei es mehr als ein Jahr und den Weggang der schlimmsten Mädchen brauchte) eine regelmäßige „KLassenkonferenz“, während der die Schüler selbst formulierten, wie sie sich den Untericht und den Schulalltag wünschen, und dann gemeinsam Klassenregeln aufstellten. Außerdem entwickelten sie ein „Meldesystem“, wenn die Regeln nicht eingehalten wurden, und besprachen die aktuelle Situation bzw. etwaige negative Vorkommnisse in der wöchentlichen Klassenlehrerstunde.

:paw_prints:

Moin,

es werden ja nicht nur bei dir solche „Zustände“ herrschen? Wie ist denn der Umgang der Leitung mit solchen Klassen? Gibts da irgendwelche Ansätze?
Gibt es Sanktionsmöglichkeiten von außerhalb?

Und die werden bei euch zwischengeparkt? Oder machen eine Ausbildung als Friseur?

Ich kenne ähnliche Situationen an unserer Schule (Erwachsenenbildung). Allerdings gibt es hier auch Sanktionsmöglichkeiten von außerhalb (Jobcenter, Ausländerbehörde, Landkreis), die mittlerweile eisenhart durchgezogen werden.
Meine Kollegin unterrichtet Bio und IT in den Klassen und es ist ein Alptraum. Genauso, wie du es schilderst. Wir unterhalten uns öfters in der Pause und ich erwähnte mal, dass ich in solchen Klassen wahrscheinlich nicht unterrichten könnte, da mir die pädagogische Vorbildung fehlt. Darauf antwortete sie, dass ja wohl schon alle Pädagogen vor ihr versagt hätten, wenn die Schüler zu uns kommen würden als letzte Chance.
Ich weiß leider nicht, wie man mit solchen Kindern umgehen sollte. Ich schwanke immer zwischen Kuchen backen und einfach mal nett und aufmerksam sein und Peitsche.

Fo, du hast ja nun gerade eine lange Krankheit hinter dir. Einfach nur mal als Gedanke. Was ist dir wichtiger? Deine Gesundheit oder ???

Wenn es nicht geht, geht es nicht. Das hat nichts mit Drückebergerei zu tun, sondern mit Überlebenswillen.

Dicke Aufrichtgrüße

Data

Hallo,

Wie unterscheidet sich das vom Petzen? Ernsthafte Frage, denn wenn es als Petzen verstanden wird, kann es die Situation nur verschlimmern.

Grüße
Siboniwe

Noch mal Hallo,
Gerade fiel mir ein, dass wir beim letzten Elterntreff (geleitet von Rektorin und Konrektor) über die „A-Regel“ aufgeklärt und interveniert wurden.
Nur kurz beschrieben:
Förderschule, pubertäre Teenies, hoher Ausländeranteil, verbal und auch körperliche Übergriffigkeiten.
Thema war, das Lehrer sich die Zügel nicht aus der Hand nehmen können/wollen. Ich kann jetzt nicht alles niederschreiben. Fakt ist, das die Schulleitung Hilfe bei einem Fachmann geholt hat. Mittlerweile sind die Lehrer und das Klima in den Klassen entspannter.
Kleiner Einblick: Schüler, die das komplette Konzept stören, werden etappenweise zurückgestuft
Wenn nix mehr geht, werden die Eltern angerufen und zur umgehenden Abholung des Schülers aufgefordert.
Stressig für die Eltern, weil’s die Tagesplanung durcheinander wirbelt. Ist aber kein Lehrerproblem.Beim Elterntreff gab es heiße Diskussionen. Wortführend waren die Eltern, die wirklich ihre Kids abholen mussten…
Egal, unter dem Strich ist es peinlich, für diejenigen, die abgeholt werden müssen. Das scheint erst mal cool, aber die Schüler, die lernen wollen, distanzieren sich davon.
Den Rebellen wird die Macht genommen !
LG,Mao

Die haben ja extra mir alle 3 BF1-Klassen gegeben, „damit ich parallel arbeiten kann“ (funktioniert nur nicht, weil ich unterschiedlich viele Stunden habe).

Absprachen werden von der Schulleitung eh nicht eingehalten.

Die Probleme werden regelmäßig in den BF1-Konferenzen angesprochen, die meisten Probleme haben die Förderlehrerinnen (weil wir Frauen sind und weil wir keine Noten geben können für Förderunterricht).

Sorry, aber da muss ich wirklich laut loslachen.
Das klappt beim Reli-Lehrer, der 1,90m groß ist und eine sehr ruhige Ausstrahlung hat.
Ich könnte mich auf links drehen, ich bin einfach nicht wie der.
Natürlich hab ich schon alles versucht in den Klassen und es hat ja auch schon sehr sehr gute Stunden gegeben. Aber wenn ich angeschlagen bin, bricht diese Welle über mir zusammen!
Wenn ich dann nichts mehr sage, wird die Klasse total laut, sie laufen rum, schmeißen mit Chips und Plastikflaschen und ich krieg sie überhaupt nicht mehr ein.

Okay, ich klinge total unfähig und verzweifelt.
Ich glaube am besten erschieß ich mich.

Ergänzung!

Ich habe diesmal nicht im Schulbrett, sondern im Medizinbrett gepostet.

Okay, vielleicht ist es meine eigene Schuld, wenn ich nicht die richtigen Unterrichtskonzepte anwende.

Es geht einfach darum, dass ich an Tagen, an denen ich mich nicht 100% fühle, mit den Klassen nicht klarkomme und mich diese Tage dann soviel Kraft kosten.

Ich möchte also wissen, was ich aus medizinischer Sicht tun kann, um das zu überleben. Fast alle pädagogischen Maßnahmen, die mir hier angeboten werden, habe ich längst probiert. Irgendetwas hakt und daran kann ich nicht viel machen, deshalb möchte ich wenigstens eine Überlebensstrategie finden.

In der Schule habe ich dafür übrigens keine Ansprechpartner.Einen Behindertenbeauftragten haben wir nicht und der Personalrat redet mit allen Leuten darüber. Und die Schulleitung hält sich nicht an Vereinbarungen, was sollte ich mit denen also besprechen?

Gruß

Darum geht es doch, überleben? Denkst du bitte auch mal an dich?
Ich kenne das, nicht ganz so krass, aus eigenem Erleben. Wenn du Schüler hast, die Sch… sind und deswegen die Klausuren versemmeln, bist du nicht schuld. Man nimmt es immer persönlich, man kann nicht anders. Über die Jahre habe ich mir ein dickes Fell zugelegt, das mich davor schützt, zu sehr die Arbeit persönlich zu nehmen. Früher hat mich jeder Schüler, der nicht bestanden hat, in schlaflose Nächte getrieben und ich habe überlegt, was ich an meinem Unterricht falsch mache, weil ich nicht alle Schüler mitnehmen kann. Mittlerweile habe ich gelernt, dass es, für mich, gesünder ist, einen gewissen Abstand zu wahren. Man kann nicht alle retten. Wenn dabei in zwei von den Netten auf der Strecke bleiben, ist es nicht deine Schuld! Du gibst alles, was du hast, und auch noch mehr. Was kommt dabei raus? Du, gesundheitlich angeschlagen, voller Zweifel und Hader. Tolle Wurst!

Denk bitte unbedingt mal an dich!

Data

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So ganz habe ich das nicht mehr in Erinnerung, weil das nicht mehr aktuelles Thema ist, aber wenn ich mich recht entsinne, war es eine Kombination aus (wortlosen) Handzeichen direkt im Unterricht, wenn es zu laut wurde (und ich meine auch, dass es zeitweise sogar eine auf Dezibel reagierende Ampel gab), regelmäßigen Gesprächsrunden, in denen ausschließlich mit Ich-Botschaften und No Blame Approach gearbeitet wurde, und einem Kummerkasten, um sich anonym an die Klassenlehrer wenden zu können.

:paw_prints:

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Hi DDD,

Du hast ja schon häufiger über Deine schwierigen Klassen geschrieben und Deinen bewundernswerten Umgang damit. Und viele Dinge machst Du ja absolut richtig und viele Tips hast Du ja auch schon bekommen.

Es ehrt Dich auch wirklich, dass Du immer noch (das Elend geht ja schon lange) als eines der Ziele nennst, dass

Aber in meinen Augen geht’s jetzt vor allem um Dich. Dazu hatte ja @MrsData schon was geschrieben. Was mir noch einfällt

  1. sorg Du für Dich für Ausgleich. Ob das nun Jogging, Yoga, AC/DC in voller Lautstärke, Amokstricken oder altgriechisch lernen / kochen ist sei dahingestellt, aber irgendwas, was Du in Deiner (alltäglichen) Freizeit tun kannst und woran Du so richtig viel Spass hast. Und auch wenn du meinst, Du hast keine Kraft für was neues: die wirst Du finden, wenn Du „das richtige“ tust :wink:

  2. Gibt es denn keine einfachere „Klientel“ für Dich? Die vielleicht etwas engagiertere Klasse? Eine andere Schule? Jüngere / ältere Schüler? Oder irgendwas in Richtung Verwaltung? Irgendwer muss doch auch die Abschlußprüfungen erstellen? In Prüfungsausschüssen sitzen? Lehrwerke erstellen?

  3. Kannst Du Deine Stunden reduzieren? Falls Du dann finanziell an Grenzen stößt wäre eventuell Nachhilfe eine Option? Gibt Dir Zeit für 1) und 4)…

  4. Gibt es eine Möglichkeit, Deine langfristige berufliche Option etwas zu beschleunigen? Notfalls lässt Du Dich eben auch mal für längere Zeit krank schreiben um Dich in Ruhe um „Plan B“ zu kümmern.

Das sind zwar jetzt auch keine „medizinischen“ Tips, aber ich gehe davon aus, dass Du den üblichen Quatsch mit Deinem Doc (ggf. Psychologen) bereits besprochen hast, Medikation für Deine Erkrankung soweit möglich eingestellt ist und Du auch die normalen Entspannungstechniken beherrscht. Darum nehme ich an, dass da nix mehr „rauszuholen“ ist…

*wink*

FJB

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Heißt das, Du machst „Förderunterricht“? Ist das freiwillig? Ich meine, wenn man keine Noten oder Bewertungen oder irgendwelche Konsequenzen für die Schüler gibt, dann ist es ja auch egal, ob sie teilnehmen oder nicht?

Eigentlich sollte auch so ein Förderunterricht konzeptionell so in die Schule eingebunden werden, dass die Schüler „merken“, dass es ihnen was bringt. Dass es Konsequenzen hat…
Dazu kannst Du aber leider wenig tun…

Konkreter Fall: krankschreiben.

Ansonsten, wenn es Schüler gibt, die lernen WOLLEN - diese in die erste Reihe setzen und mit ihnen Unterricht machen, sie vielleicht auch mal belohnen und die anderen versuchen zu ignorieren…

Beatrix

als medizinischen Rat hätte ich für Dich, dass Du eine mehrwöchige psychosomatische Kur beantragst, gleichzeitig sind Freizeitaktivitäten wichtig (vor allem viel Bewegung an der frischen Luft).

In Zeiten wo sich alles zu überschlagen scheint, könnte helfen, den pädagogischen Anspruch sich selbst in Portiönchen einzuteilen. Statt jeden Schüler zu erreichen bietet sich an, die Klasse in Gruppen aufzuteilen und in die Pflicht zu nehmen. Offenkundig ist die Klasse zu groß - also geht es darum, diese so gut es geht händelbar zu machen. Stündlich wäre vom Lehrer ein Schüler der Gruppe zu bestimmen und entsprechend auszustatten, der das Redekontingent der Gruppe verwaltet. Dieser wäre gehalten, sich als Vermittler zu bewähren.

Bleib stark und zuversichtlich. Du hast allen Grund dazu.

Grüße mki

Ich mache Förderunterricht in Deutsch, was ein obligatorisches Angebot der Schule ist.
Es ist also nicht rein freilwillig, die Schüler sind schon gegzwungen, in den Unterricht zu gehen.
Und die Schule möchte bestimmt nicht hören, dass dieses Angebot „egal“ ist, es soll ja den Schülern helfen.

Es wird aber bspw. nicht nach Leistungsstand gegangen, in den Klassen sitzen Schüler, die Muttersprachler sind bis hin zu Flüchtlingen mit A2, ich hab also mindestens 3 Sprachlevel.
Für die ich gleichzeitig Förderunterricht mache.
In zwei von drei Klassen informiert mich der Deutschlehrer nicht über die Themen, die er dort bearbeitet. Nur da wo ich selbst auch Deutschlehrerin bin, verknüpfe ich beides miteinander.

Nach einer Teambesprechung wurde eine Sitzordnung festgelegt. Die sieht allerdings so aus, dass die Schüler im U sitzen (vor mir als gar keine Reihe) und links die Flüchtlinge, hinten die „Störenfriede“ und rechts die Lernwilligen sitzen. Da das ein Teambeschluss war, kann ich daran nichts ändern.
Die Lernwilligen höre ich dann aber eben nicht, weil die anderen so laut sind.
Auch wenn ich mich den Flüchtlingen zuwende, um ihnen spezielle Aufgaben zu erklären, und den anderen die Seite oder den Rücken zukehre, werden sie auch gleich wieder super laut.

Es geht also nicht um ein anderes Unterrichtskonzept, sondern was ich machen kann, um meine Toleranzschwelle abzusenken? Mir scheint, meine Lärmempfindlichkeit wird stärker, je älter ich werde.

Danke und Gruß

Nein, es sind ja technische Klassen, ich mache nur Deutsch Förderunterricht.
Die Klassenlehrer sehe ich eher selten, die sind in den Fachpraxisräumen und auch wenig ansprechbar, weil die im Fachpraxisunterricht diese Probleme nicht so stark haben.

Diese Klassen sind nur ein Jahr an der Schule. Nur einige Schüler davon wollen in der BF2 weitermachen

Das hat wohl der Religionslehrer zwischen den Sommer und den Herbstferien gemacht. Dabei wurde übrigens auch deutlich, dass „Respekt“ für die Schüler bedeutet: Dass die anderen akzeptieren, was ich tue, nicht, dass ich nicht mehr alle „Alter Wichser“ nennen darf…

Ich habe bislang nur von einer von drei Klassen die Regeln als Whatsapp-Foto bekommen. Ansonsten bin ich nie im Klassenraum und weiß nicht, ob und welche Regeln dort evtl. aushängen. Die Kommunikation in den Teams ist sehr unübersichtlich.

Die Schüler waren nach den Herbstferien 2 Wochen im Praktikum, d.h. wir haben sie auch 4 Wochen nicht gesehen und es ist alles wieder wie am Anfang.

In dieser Klasse kann man aber nichts besprechen. Wenn die Lernwilligen sich über den Lärm beschweren, werden sie von den anderen niedergemacht. Und da soll dann ein geordnetes Gespräch über Regeln stattfinden???

Mir fällt eben nichts mehr ein, was ich an/in der Klasse ändern könnte, deshalb versuche ich lieber bei mir was zu ändern.

Ich hatte mir vorgenommen, mich immer krankzumelden, wenn ich BF1 habe und mich nicht 100% auf dem Damm fühle - aber wer kann sowas? Normalerweise geh ich mit dem Kopf unter dem Arm, bevor ich den Kollegen ne Vertretung reinhaue. Ich sage nur 8 Monate an Krücken in den 4.Stock.

Ich hab in den letzten Tagen regelmäßig Meditationsübungen gemacht, aber ich bin die Kopfschmerzen und Müdigkeit nicht losgeworden. In anderen Klassen könnte ich so unterrichten, in der BF1 geht es unter diesen Umständen immer schief. Aber vielleicht auch nur, weil ich es dann als so schlimm empfinde. Die Lernwilligen sagen mir nach solch einer Stunde immer, dass es bei allen Lehrern so ist. Wieso stecken die das anders weg als ich?
Was machen die, dass es die nicht soviele Kräfte kostet???

Hallo,

hierin

könnte ein medizinisches Problem liegen. hast du mal in letzter Zeit dein Gehör überprüfen lassen ?
Stellst du vielleicht auch zu Hause TV und/oder Radio lauter als noch vor 12 - 24 Monaten ?
Wenn du Stimmen nicht mehr zuordnen kannst, kann darin ein Grund liegen. Hörverlust ist schließlich ein schleichender Prozess.

&Tschüß
Wolfgang

Okay.

Das heißt, wenn drei Grüppchen gleichzeitig in normaler bis lauter Lautstärke sprechen, die näher an dir dran sitzen (ca 2 m, 3 m und 4 m ) als eine Person, die zu dir spricht und etwas weiter wegsitzt (ca. 4 m), dann würdest du noch alles hören?

Gut, ich werd mal einen Hörtest machen.
Mir fällt dieses Phänomen allerdings in anderen Gesprächssituationen nie auf, auch nicht in anderen Klassen, in denen ich ein geordnetes Unterrichtsgespräch führen kann.

Ich hatte es für wahrscheinlich gehalten, dass die normallauten bis lauten Gespräche dreier Grüppchen das Gesagte des einzelnen Schülers übertönen, einfach, weil sie in der Mehrzahl sind und sich das Gesagte von 4 Sprechern dann so vermischt, dass man mit normalen Hörvermögen nichts versteht.

Und wenn hinter dir drei von 20 Leuten sprechen und du nicht hinsiehst, weil du dich gerade auf ein anderes Gespräch konzentrierst: Kannst du dann lokalisieren, welche drei Leute da hinter dir geredet haben? Sofern du ein normales Gehör hast würde mich die Antwort jetzt. interessieren.

Ich werd mal testen lassen und ne Rückmeldung geben.

Gruß

Hallo,

da ich die Situation natürlich nicht exakt kenne, habe ich Dir nur eine mögliche medizinische (die wolltest Du doch haben) Erklärung für Verständnisprobleme geben können evtl. auch nur als Ausschlußdiagnose.
In den von Dir beschriebenen Entfernungen sollte es mit normalem Gehör durchaus möglich sein, sich über Störquellen (je nach Intensität) hinweg verständigen zu können und evtl. Störquellen zumindest räumlich lokalisieren zu können (was du ja nach Deiner Beschreibung auch nicht kannst).

Der Unterschied zu anderen Gesprächssituationen ist nicht unbedingt ein Gradmesser - vor allem dann, wenn die Umgebung rücksichtsvoller reagiert.
Da gibt es sehr viele instinktive bzw. nonverbale Möglichkeiten, die Gesprächssituation so zu beeinflussen, daß Hörprobleme kompensiert werden.

&Tschüß
Wolfgang

Ich mag ja nicht glauben dass du über drei Sprechende, die näher an dir sind, hinweghören und jemanden verstehen könntest, der weiter wegsitzt. Aber egal, was ich glaube: Es kann gut sein, dass ich als Hochsensible eben nicht so intakte Filter habe wie andere Menschen. Dann hat das nämlich nichts mit dem Hörvermögen an sich zu tun, sondern damit, dass ich die näher lokalisierten Sprecher nicht so rausfiltern kann.

Aber warum nicht mal einen Hörtest!