Arbeitseinstellung (lang)

Hallo,

ich bin ein bisschen hin und her gerissen.

Folgender Spruch meines Sohnes (bald 16), als wir über Ausbildung und Berufswahl sprachen.

„Ich gehe ja nicht arbeiten um Spaß zu haben, sondern um Geld zu verdienen. Für den Spaß ist die Freizeit da.“

Da es ja darauf ankommt wer sowas sagt, etwas zu seiner und meiner Person:
Leider ist er nicht der Ehrgeiz in Person, lernt aber freiwillig. Mal mehr, mal weniger. Wenig intrinsische Motivation. Eher vom Kopf sehr motiviert, aber an der Umsetzung hapert es. Faulheit spielt sicher auch mit rein. Er würde am liebsten Medizin studieren, was ihm aber zu viel Aufwand ist, zumal momentan seine Noten weit davon entfernt sind. (das könnte man mit Fleiß ja ändern, und das weiß er auch)

Ich bin nicht besonders gut im Druck machen und überlasse da inzw. viel seiner Verantwortung, da ich weiß, dass er ein Vernunftsmensch ist.
Er fordert hin und wieder Druck von mir ein.
Mein Fehler ist, dass ich definitiv zu selten mit ihm lerne, und meinen Ermahnungen, dass er lernen soll durch Handeln keinen Nachdruck verleihe. Ich mach eben zu selten Druck, weil mir das einfach sehr schwer fällt. Zumindest dauerhaften Druck machen packe ich einfach nicht.

Zur eigentlichen Frage:
Welche Gedanken kommen euch spontan, wenn ihr so einen Spruch hört?

In Anbetracht der Spaßgesellschaft sicher nicht die schlechteste Einstellung. Andererseits darf und sollte ein Beruf ja durchaus Spaß machen.

TM

Hallo,
so verkehrt ist der Spruch mit Sicherheit nicht! Recht hat er.
Wie geht ihr denn mit dem Thema Arbeit um? Habt ihr Spass an eurem Job?
Irgendwo wird er es mit Sicherheit aufgeschnappt haben.
Natürlich sollte die Arbeit auch Spaß machen, leider selten zu finden.
Meine beiden Jobs (Arzthelferin und Mediengestalterin) haben mir nur zum Teil Spaß gemacht, teils lag es am Chef, teils alleine an der Arbeit, die ich mir anders vorgestellt habe!
Und mit seinen noch 15 Jahren wird er sicherlich noch nicht wirklich den Durchblick der echten Arbeitswelt haben.
LG

Hallo,

Wie geht ihr denn mit dem Thema Arbeit um? Habt ihr Spass an
eurem Job?
Irgendwo wird er es mit Sicherheit aufgeschnappt haben.

darin liegt der Hund begraben. Als Unternehmerkind hat er seine Eltern hauptsächlich gestresst und überlastet erlebt. Freizeit gab es nicht so viel wie bei geregelten Arbeitsverhältnissen und anderen Familien.

Freizeit hatte somit einen besonderen Stellenwert und wurde besonders intensiv genossen. Bzw. musste die Freizeit manchmal auch herhalten, um die nötige Erholung der Eltern nachzuholen. Also auch gemeinsame faule, gemütliche Tage ohne Aktion.

Natürlich sollte die Arbeit auch Spaß machen, leider selten zu
finden.

Er meinte, dass Routine praktisch wäre. Da konnte ich nur entgegnen, dass das eben Typsache ist, und sich einige nicht vorstellen können den ganzen Tag das gleiche zu tun. Zudem hemme Routine das eigene Fortkommen und Dazulernen, macht geistig unfelxibel und man verdummt eher.

Verdummen ist ein Reizwort für ihn, denn das bekommt er immer mal wieder an den Kopf geknallt, wenn er seinen Medienkonsum übertreibt :wink:
Prompt reduziert er diesen dann, ohne dass ich Druck machen muss.

Und mit seinen noch 15 Jahren wird er sicherlich noch nicht
wirklich den Durchblick der echten Arbeitswelt haben.

Da hat ihm sein 1-wöchiges Betriebspraktikum anscheinend viel gebracht. Da hat er sehr gut beobachtet und viele Aspekte zum Unterschied Schule/Arbeit kennengelernt. Auch wurde dies im Unterricht behandelt.

TM

Hallo Agnes,

„Ich gehe ja nicht arbeiten um Spaß zu haben, sondern um Geld
zu verdienen. Für den Spaß ist die Freizeit da.“

ich halte diesen Satz für blödsinnig bis gefährlich.
Wenn ich keinen Spaß an meiner Arbeit hätte, würde ich kaputt gehen und ich habe schon einige kaputt gehen sehen, weil sie keinen Spaß (mehr) an ihrer Arbeit hatten.

Ich habe etwas studiert, was ich immer schon gerne machte und arbeite auch nach über zwanzig Jahren immer noch gerne auf diesem Gebiet.
Wenn ich mir vorstelle, ich wäre z.B in den Bereich Finanzen oder Jura gegangen, weil man da besser verdient - Nein Danke.
So viel Geld kann man mir nicht geben, daß ich das länger aushalten würde.

Aber jeder Jeck ist anders.

Gandalf

Es ist zumindest wesentlich einfacher und schöner im Leben, wenn der Job auch noch Spaß macht.
Immerhin verbringt man als Vollbeschäftigter mindestens ein Drittel des Tages bei der Arbeit.

Beatrix, mit viel Spaß bei der Arbeit :wink:

Hallo!

so verkehrt ist der Spruch mit Sicherheit nicht!

Abgesehen davon, dass ich genau entgegengesetzter Meinung bin, warum schreibst du „mit Sicherheit“? Hast du Beweise?

Grüße

Andreas

Hallo!

Folgender Spruch meines Sohnes (bald 16), als wir über
Ausbildung und Berufswahl sprachen.

Mit 16 darf man noch Unsinn reden. Und ich gebe zu, auch wenn ich mich jetzt dafür schämen könnte, ich habe mit 16 genauso falsch gedacht.

„Ich gehe ja nicht arbeiten um Spaß zu haben, sondern um Geld
zu verdienen. Für den Spaß ist die Freizeit da.“

Aua! Das tut echt weh! Falscher geht es nicht!

Dafür gibt es eine einfache, logische Begründung:

Wenn ich jahrzehntelang ein Drittel meines Lebens Spaß haben UND Geld verdienen kann, warum sollte ich auf eins davon verzichten?

Warum sollte ich eine Arbeit machen, die keinen Spaß macht, wenn ich auch eine Arbeit machen kann, die Spaß macht?

Warum???

Und wer Spaß an seiner Arbeit hat, ist intrinsisch motiviert. Wer nicht motiviert ist, arbeitet nicht gut, und wer nicht gut arbeitet, verdient sicherlich nicht besser Geld, als jemand, der gut arbeitet.

Frag mal einen Chirurg, der Spaß an seiner Arbeit hat, warum er nicht auf Buchhalter umschult! Der wird sagen: „Bin ich bescheuert?“

Logisch, oder?

Mehr dazu in dem Buch „Flow“ von Mihaly Csikszentmihalyi. Sehr lesenswert. Wenn du deinem Sohn was Gutes tun willst, schenk ihm das Buch, solange er noch 16 ist!

Grüße

Andreas

Hallo Gandalf!

Sehr gut! Du bringst es genau auf den Punkt!

Grüße

Andreas

Hallo,

ich halte diesen Satz für blödsinnig bis gefährlich.

Gefährlich? Bei einem 16-jährigen, der noch gar nie gearbeitet hat?
Lasst mal die Kirche im Dorf.

Wenn ich keinen Spaß an meiner Arbeit hätte, würde ich kaputt
gehen und ich habe schon einige kaputt gehen sehen, weil sie
keinen Spaß (mehr) an ihrer Arbeit hatten.

Der Meinung bin ich auch, aber das sind Gedanken von reifen, erwachsenen Menschen.

Grüße
Didi

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Hallo Agnes,

ich fang mal hier an:

„Ich gehe ja nicht arbeiten um Spaß zu haben, sondern um Geld zu :verdienen. Für den Spaß ist die Freizeit da.“
Welche Gedanken kommen euch spontan, wenn ihr so einen Spruch
hört?

Irgendwer schrieb ja schon „mit 16 hat man das Recht Unfug zu reden“ - und genau dafür halte ich den Spruch: dummes Zeug. Auch zur Begründung haben die anderen eigentlich schon alles geschrieben, was mir so auf den Tasten lag, darum gehe ich da nicht mehr drauf ein.

Ändern kannst Du das aber relativ leicht: wenn der Kerl jetzt 16 ist, wird er doch sicherlich gewisse materielle Wünsche haben, die Mama und Papa nicht so ohne weiteres bereit sind zu finanzieren (Führerschein? Moped? Urlaub mit den Kumpels?).
Sprich, in den nächsten Sommerferien sucht der junge Herr sich (von Euch unterstützt) natürlich einen (möglichst ungelernten und gut bezahlten) Ferienjob. Anbieten tun sich da üblicherweise Produktionshilfstätigkeiten. Und glaub mir - sowas bewirkt den einen oder anderen Sinneswandel, wenn’s um „Geld verdienen“ gegen „Spass machen“ geht.

Gerade wenn dem Fliessbandjob ein Praktikum in einem interessanten Bereich gegenüber steht *fg*

Ich bin nicht besonders gut im Druck machen und überlasse da
inzw. viel seiner Verantwortung, da ich weiß, dass er ein
Vernunftsmensch ist.
Er fordert hin und wieder Druck von mir ein.

Hmm, denn würde ich ablehnen. Wenn Du bisher auf seine Vernunft vertraut hast und ihn hast „machen lassen“, dann wäre es Unfug, das jetzt - mit 16 - zu ändern. Du kannst anbieten, Vokabeln abzufragen, Mathe zu erklären oder was halt auch, aber die Initiative muss von ihm kommen.

Und von wegen Druck: da würde ich eher weniger machen. Vielleicht eher im positiven Sinne. „Wenn Notenschnitt besser als x, dann Belohnung y“. Wobei die Belohnung schon was grösseres sein sollte - muss nicht finanziell sein, aber eventuell Erlaubnis für einen Urlaub mit Kumpels/Jugendgruppe, Konzertbesuch, neues Hobby, Änderung der Ausgehzeiten oder was halt grad zur Diskussion steht bei Euch :wink:

*wink*

Petzi

Hallo Didi,

ich halte diesen Satz für blödsinnig bis gefährlich.

Gefährlich? Bei einem 16-jährigen, der noch gar nie gearbeitet
hat?

der ist jetzt in der Phase, wo er sich für einen Beruf entscheidet.
Das ist die Phase, wo der Satz gefährlich ist!

Gandalf

Spontangedanke
Hi TM,

als ich den Spruch las, ging mir spontan durch den Kopf: „Was weiss der Schnösel mit 16 Jahren überhaupt vom Leben“.

Hat der jemals für seinen Wohlstand und Lebenstandard auch nur einen Finger gerührt? Ggf. in den Ferien gejobbt, Mal Zeitung ausgetragen oder sowas oder wenigsten im Haushalt geholfen? Vermutlich nicht - und im warmen Zimmer ist gut über Kälte zu philosophieren.

Zweiter Gedanke: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Was Du an Deinem Sohn kritisierst, erkennst Du bei Dir selbst als Mangel, mit dem Du Dich scheinbar arrangierst.

Dritter Gedanke = Schlussfolgerung: Wenn Du das für Dich gelten lässt, wird es schwierig, es beim Junior glaubhaft einzufordern . . .

Hi TM,

erster, spontaner Gedanke: der hat das Leben aber früh begriffen :smile:

LG
Reggi

Er sagt das, was ich immer wieder von vielen zu hören bekomme.
Als ich in dem Alter war, wollte ich viel Geld verdienen und konnte mir unter Beruf und Arbeit nichts vorstellen, als viel Arbeit und Spass in der Freizeit.
Nach 30 Jahren im Beruf (viel Arbeit, gutes Geld, wenig Spass) habe ich den Beruf gewechselt und wollte auch mal etwas arbeiten, was mir Spass macht. (arbeite jetzt im sozialen Bereich).
Doch nun ist es so viel Arbeit, wenig Geld, wenig Spass, denn das Menschliche, das ich suchte, gibt es hier nicht mehr, nur Druck, Zeitdruck, Geldmangel. Meine jetztige Arbeit hat als viel mehr Sinn, aber auch hier ist der Spass verloren gegangen (zudem verdiene ich nur noch wenig).
Viele Azubis sagen mir nach der Lehre, so hätten sie sich das nicht vorgestellt (ich ja auch nicht, als Quereinsteiger). Einige springen nun ab und suchen sich was anderes.
Ich denke ich bin da nicht alleine. Viele meiner Freundinnen arbeiten heute nicht mehr gerne, der Spass ging verloren, als viele Kolleginnen gehen mussten, weil wegen Kosteneinsparung wieder mal etliche Stellen gestrichen wurden und die anderen die Arbeit mitmachen müssen.
Petra

Hallo Gandalf,

Wenn ich keinen Spaß an meiner Arbeit hätte, würde ich kaputt
gehen und ich habe schon einige kaputt gehen sehen, weil sie
keinen Spaß (mehr) an ihrer Arbeit hatten.

das geht mir auch so. Darum bin ich ja so hin und her gerissen.

Einerseits finde ich es ja gut, dass er akzeptiert, dass Arbeit nicht nur Spaß machen muss, sondern halt mitunter auch unangenehme Seiten und eben Arbeit ist. Arbeitswelt ist nicht gleich Spaßgesellschaft.

Andererseits hemmt er sich durch so eine Einstellung ja in seiner Entwicklung.
Wobei ich sagen muss, dass es häufig ja nicht bei der 1. Berufswahl bleibt, und die eigentliche Berufung oft viel später entdeckt und angegangen wird -> Berufswechsel, oder Spezialisierung, Weiterbildung etc.

TM

Hallo,

darum schockierte mich insbesondere, dass er Routine als Vorteilhaft empfand.

Generell hat er da ja auch nicht ganz unrecht. Routine erleichtert einiges und kann sogar entspannend sein, wenn man sich im Berufsleben ab und zu auf Routinearbeiten zurückziehen kann :wink:

Aber nur Routine *schüttel* das wäre nichts für mich.

TM

Hi Reggi,

glaubst Du ernsthaft, dass er mit 16 Jahren das schon „begriffen“ haben könnte, vermutlich ohne jemals mit Arbeit (i. S. v. berufl. Tätigkeit) auch nur ansatzweise in Berührung gekommen zu sein?

Hallo!

„Ich gehe ja nicht arbeiten um Spaß zu haben, sondern um Geld
zu verdienen. Für den Spaß ist die Freizeit da.“

Aua! Das tut echt weh! Falscher geht es nicht!

Wenn man allerdings bedenkt, dass es bei der heutigen Arbeitsplatz und Ausbildungssituation zunehmend schwieriger wird seinen Traumjob zu finden, relativiert sich das wieder. Es kann also durchaus die Notwendigkeit entstehen, beruflich umzudenken und dann sehr unliebsame Arbeit annehmen zu müssen.

Dann hilft eine solche Einstellung wiederum. Menschen, die darauf fixiert sind, dass ein Job Spaß machen muss, tun sich dann jedenfalls schwerer, wenn das nicht mehr möglich ist.

Z.B. Firma pleite, Fachkräfteüberschuss, mangelnde Arbeitsplatzangebote auf dem eigenen Gebiet etc. Kann heute ja schneller gehen, als man denkt.

Wenn ich jahrzehntelang ein Drittel meines Lebens Spaß haben
UND Geld verdienen kann, warum sollte ich auf eins davon
verzichten?

Richtig! Aber s.o.

Warum sollte ich eine Arbeit machen, die keinen Spaß macht,
wenn ich auch eine Arbeit machen kann, die Spaß macht?

Richtig! Aber s.o.

Und wer Spaß an seiner Arbeit hat, ist intrinsisch motiviert.
Wer nicht motiviert ist, arbeitet nicht gut, und wer nicht gut
arbeitet, verdient sicherlich nicht besser Geld, als jemand,
der gut arbeitet.

Vollkommen richtig.

schenk
ihm das Buch, solange er noch 16 ist!

Danke für den Tipp, aber Lesen iss nich :frowning:

Tm

Hallo Petzi,

Sprich, in den nächsten Sommerferien sucht der junge Herr sich
(von Euch unterstützt) natürlich einen (möglichst ungelernten
und gut bezahlten) Ferienjob. Anbieten tun sich da
üblicherweise Produktionshilfstätigkeiten. Und glaub mir -
sowas bewirkt den einen oder anderen Sinneswandel, wenn’s um
„Geld verdienen“ gegen „Spass machen“ geht.

Das war für diesen Sommer angedacht :wink:

Gerade wenn dem Fliessbandjob ein Praktikum in einem
interessanten Bereich gegenüber steht *fg*

Das ist wiederum auch angedacht, da er jetzt einen konkreten Berufswunsch hat und es sich im Lebenslauf gut macht, wenn er ein freiwilliges 2-3 wöchiges Betriebspraktikum gemacht hat, und vielleicht sogar ein nettes gutes Praktikumszeugnis bekommt.

Wir sind gerade dabei, entsprechende Firmen anzuschreiben.

Wir haben uns darauf geeinigt, dass er sowohl ein Praktikum macht, als auch sich einen kleinen Nebenjob sucht. Sei es Blättchen austragen, oder über die Taschengeldbörse, wo er versch. Hilfsarbeiten erledigen muss (Einkäufe, Rasen mähen, Auto waschen etc.)

Zwar nicht so unangenehm und vielleicht effektiv wie 3 Wochen Fließbandarbeit, aber immerhin. So auf Dauer ausgelegte Arbeit und die damit einhergehende regelmäßige Pflicht, ist ja auch nicht schlechtes.

Ich bin nicht besonders gut im Druck machen und überlasse da
inzw. viel seiner Verantwortung, da ich weiß, dass er ein
Vernunftsmensch ist.
Er fordert hin und wieder Druck von mir ein.

Hmm, denn würde ich ablehnen. Wenn Du bisher auf seine
Vernunft vertraut hast und ihn hast „machen lassen“, dann wäre
es Unfug, das jetzt - mit 16 - zu ändern.

Zweischneidig. Da er es ja von mir fordert, wäre es sicher nicht ganz verkehrt.

Du kannst anbieten,
Vokabeln abzufragen, Mathe zu erklären oder was halt auch,
aber die Initiative muss von ihm kommen.
Und von wegen Druck: da würde ich eher weniger machen.

Die Initiative kommt aber eben immer seltener von ihm, und da sind halt seine Leistungen gefährdet, wenn ich ihm die Verantwortung überlasse.
Ich habe Angst, das ihn das überfordert, gerade weil er ja nach mehr Druck schreit. Er wünscht sich also mehr Unterstützung von mir.

Er gefährdet dann auch seine Zukunft durch schlechte Noten und seine Arbeitshaltung verschlechtert sich auch. Die war früher besser.
Wobei ich auch vieles auf die Pubertät zurückführe. Diese Durchhängphasen kennen wir vermutlich alle :wink:
aber für alles darf die Pubertät natürlich auch nicht herhalten.

Er machte letztes Jahr den Vorschlag, jeden Tag abends nach den HA 1 Std. zusätzlich zu lernen. Ich reduzierte diesen Anspruch auf 30 Mins täglich, um Schulfrust vorzubeugen. War vielleicht auch ein Fehler, seine Motivation zu hemmen, aber sein Ziel schien mir etwas zu hoch angesetzt.
Allerdings schlief das dann langsam ein, weil ich mich nicht konsequent dazu gesetzt habe. Einerseits bin ich schuld, andererseits hat er es auch gut drauf, die Verantwortung auf mich abzuwälzen :wink:
Schwierig, würde zu weit führen, diesen psychologischen Regelkreis auseinander zu klamüsern.

Vielleicht eher im positiven Sinne. „Wenn Notenschnitt besser
als x, dann Belohnung y“.

Danke, da denke ich mal drüber nach.

TM

Hi Kalrissa,

als ich den Spruch las, ging mir spontan durch den Kopf: „Was
weiss der Schnösel mit 16 Jahren überhaupt vom Leben“.

Schnösel klingt nicht sehr fein :wink: Aber klar, dafür ist er ja auch ein erst 16- jähriger Schüler. Ein Lehrling hat da schon mehr Ahnung.

Hat der jemals für seinen Wohlstand und Lebenstandard auch nur
einen Finger gerührt? Ggf. in den Ferien gejobbt, Mal Zeitung
ausgetragen oder sowas

Bis jetzt nicht, aber das steht jetzt an. Als er 14 war und es rechtlich möglich wurde, haben wir das verpasst.

oder wenigsten im Haushalt geholfen?

klaro, von klein an. Der „ärmste“ hat inzw. einen Haushaltsplan, wo er Wäsche waschen und versorgen muss, Bad putzen, Teppe putzen zusätzlich zu den normalen Pflichten wie Müll, Katzenklo, Spüma.

Vermutlich nicht

So kann man sich täuschen :wink:

Zweiter Gedanke: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Was Du
an Deinem Sohn kritisierst, erkennst Du bei Dir selbst als
Mangel, mit dem Du Dich scheinbar arrangierst.

Du meinst, dass Arbeit nicht ausschließlich dazu dienst Spaß zu machen?
Ja da hast du recht.

Aber bedenke bitte. Ich werfe meinem Sohn nichts vor! Vielleicht würdest du deinem Kind in diesem Fall insgeheim einen Vorwurf machen. Meine Gedanken sind das nicht, sondern ein Thema, das ich aufgreife und auch mit ihm zusammen erörtere.

Ich mache mir Gedanken über seine Aussage und wie ich diese einordnen soll. Ob ich evtl. gegensteuere.
Die Anregungen hierzu hole ich mir eben bei euch, um meinen Horizont zu erweitern indem ich mehrere Aspekte einbeziehen kann, die mir selbst nicht in den Sinn kommen.

Dritter Gedanke = Schlussfolgerung: Wenn Du das für Dich
gelten lässt, wird es schwierig, es beim Junior glaubhaft
einzufordern . . .

Ich fordere doch nichts ein. Ich bin schlicht unsicher, wie ich das einordnen soll.

TM