Arbeitslos über 50

Hallo Dirk!

mit wem sonst ??? :smile:)

Das ist genau die Frage, die ich mir als Montagsdemonstrant über 50 ebenfalls ernsthaft stellen würde…

Treibt es nicht zu weit, ärgert uns Junge nicht zu sehr, denn die globalisierte Welt bietet viele Chancen für gut ausgebildete junge Menschen. Der deutsche Beamte wird Euch älteren Normalbürgern wohl kaum einen Arbeitsplatz besorgen oder Euch wenigstens finanziell unterstützen, denn er darf sich hochoffiziell aus dem deutschen Sozialsystem leistungsseitig heraushalten…

Grüße,

Mathias

Hallo,

Aber was hat denn dieser 50 Jährige in den letzten 10-20
Jahren in seine Weiterbildung, seinen Wissenstand und das
Erlernen neuer Fähigkeiten, die am Arbeitsmarkt gefragt sind,
investiert ?

na dann mal ein Beispiel von einem, der nicht Arbeitslos ist, bei dem das aber nicht ausgeschlossen werden kann, die Firma könnte ja pleite gehen. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat er ein Abendstudium absolviert und ein Diplom erworben. Außerdem hat er einige Lehrgänge besucht, die ihn befähigen heterogene Nertwerke zu administrieren.
Meinst Du, im Falle der Arbeitslosigkeit würde das etwas nützen?
Sein jetziger Arbeitgeber ist sehr zufrieden und froh, daß der AN da ist. Einstellen würde er ihn für diese Stelle trotzdem nicht, wenn er nicht schon da arbeiten würde, allein wegen des Alters. Der AN kann das beurteilen, weil er der einige Mitarbeiter in den Bereichen ‚EDV‘ und ‚Personal und Sozialwesen‘ ist.

Gruß, Rainer

PS. Sieh mal in meine ViKa :wink:

Hi,

Tatsache ist, daß den meisten Banken, die sich in der
Vergangenheit vornehm zurückgehalten haben, gerade aufgeht,
daß man ohne Kredit auch das restliche, risikolose Geschäft
des Kunden nicht bekommt.

Das ist mir völlig klar. Unterm Strich versuchen die Banken aber in aller erster Linie ihr Geschjäft gen Osten auaszuweiten, weil DE die Renditen mittelfristig nicht mehr bringen wird (darauf hattest du mich selbst hingewiesen).
Hier nochmal der link, etwas verändert: http://kds-nano.dyndns.biz/xg/Kreditvergabe.jpg und der: http://kds-nano.dyndns.biz/xg/Kreditvergabe-vs-BIP.jpg
Kein Kreditwachstum --> kein Wirtschaftswachstum (woher auch?). In den Staaten macht man es über Imos und Konsumkredite übers Volk vielfach. Wenn Basel II so umgesetzt werden würde, wie von vielen angedacht, könnten sich die Banken selbst nen Gnadensdtoss noch geben.

Gruß
Frank

Und was ist mit anderen?
Hallo Seb,

Hartz 4 ist in meinem Augen ein reines Verarmungsprogramm für
diese Gruppe der AL.

Und was ist mit den Anderen? Alleinerziehende Mütter, Schlecht Ausgebildete, Chronisch Kranke, Hässliche, Langsame?
Wie ständig erwähnt wird, ist der Staat nicht für die Schaffung von Arbeitsplätzen zuständig, er kann nur die Rahmenbedingungen schaffen.
Arbeitgeber sind in der Wahl ihrer Arbeitnehmer frei und die gehen natürlich selektiv vor.

Es wird immer Menschen geben, die keine adequate Arbeit erhalten. In Zeiten des Wohlstands und des Wachstums werden diese Menschen von der Gemeinschaft mitversorgt und das ist gut so.
Das Problem ist nun aber, dass die Versorgung durch Umlagen erreicht werden, Einzahlungen in die Sozialkassen und Steuern.
Die Anteil Derjenigen, die in die Sozialkassen einzahlen sinkt. Also kann man nun
1.) die Sozialabgaben erhöhen -> Will Niemand, da sonst Arbeitskosten steigen
2.) die Ausgaben senken -> Passiert gerade
3.) die Ausgaben umverteilen -> Passiert gelegentlich

Mach doch mal einen realistischen Vorschlag, wie man die erhöhten Sozialausgaben finanzieren kann, bzw. wer weniger Geld bekommen soll, damit die über 50jährigen mehr bekommen.

Ansonsten kann ich nur noch auf meinen Artikel unten „Grundrecht auf Wohlstand?“ verweisen.

Gruß
Carlos

Der Staat ist sehr wohl dafür verantwortlich! Er reglementiert
nämlich durch seine ganze Regulierungswut, wer, was. wo und
wie machen kann. Dadurch, dass über ihn Geld vernichtet wird,
macht er sich schuldig zur Unterhaltung auf der Strecke
gebliebener.

Das ist so ziemlich der grösste Unsinn, den ich in den letzten
zwei Jahren gelesen habe

Weil du sonst halt nichts mitkriegst…

Lesen und Text erfassen kannst du, oder?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin Rainer

Sein jetziger Arbeitgeber ist sehr zufrieden und froh, daß der
AN da ist. Einstellen würde er ihn für diese Stelle trotzdem
nicht, wenn er nicht schon da arbeiten würde, allein wegen des
Alters. Der AN kann das beurteilen, weil er der einige
Mitarbeiter in den Bereichen ‚EDV‘ und ‚Personal und
Sozialwesen‘ ist.

Jetzt mal ganz ehrlich, mal angenommen du würdest arbeitslos, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Job findest, der genau die Fähigkeiten verlangt, wie dein jetziger ? Welchen anderen Job würdest du dir guten Mutes zutrauen ? Könntest du dies auch einem möglichen Arbeitgeber kommunizieren ? Wärst du bereit (und in der Lage dazu) dich nochmal mühsam in neue Aufgabenbereiche einzuarbeiten ?

Meine Erfahrung mit Arbeitslosen über 50 war bislang überwiegend die, dass man sich mit Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe irgendwie bis zur Rente hingeschleppt hat und es als eine Art vorgezogenen Ruhestand mit niedrigeren Bezügen angesehen hat, finanziert durch diejenigen, die jeden Tag 40 Stunden die Woche arbeiten.

Gruß
Marion

Moin,

Es soll Leute über 50 geben, die haben in kein „Häuschen“
investiert, weil ihr Nettogehalt sowas einfach nicht hergibt.

Klar, aber um die geht es ja gar nicht, weil die nicht großartig schlechter gestellt werden, als vorher auch. Es geht um die Leute mit Wohneigentum und dicken Sparbüchern, auch die „neuen Armen“ genannt.

Die Altersvorsorge ist außerdem für Arbeiter und Angestellte
eine Pflichtabgabe - bitte keine Vorwürfe deshalb!
(Gesetzliche Renten -, Kranken- und
Arbeitslosenversicherung).
Gegenbeispiel Beamte:
Beamte müssen keine Beiträge zur Sozialversicherung zahlen!!!

Hier sollte man vielleicht mal ansetzen?!?!

Gerne, ich hätte das Beamtentum schon längst bis auf ein paar wenige Kernbereiche abgeschafft. Vielleicht sollten die „neuen Armen“ mal dafür auf die Straße gehen.

Gruß
Marion

Ich sehe, du bist nicht in der Lage, den entsprechenden Gesetzestext wiederzugeben, was aber auch nur zu logisch war.

Mehr als volksverhetzender Dünnpfiff ist nicht drin.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich sehe, du bist nicht in der Lage, den entsprechenden
Gesetzestext wiederzugeben, was aber auch nur zu logisch war.

Aha, du kannst Texte also nicht erfassen. Ahnte ich es doch…

Weil du sonst halt nichts mitkriegst…

Welche Zeitungen liest Du denn so ?

Weil du sonst halt nichts mitkriegst…

Welche Zeitungen liest Du denn so ?

Ich ziehe meine Erkenntnisse in erster Linie daher, dass ich die Ursachen gesellschaftlicher Entwicklung in der Schule gelernt habe. Zeitungen liefern dazu nur Fakten. Da nutze ich aber so ziemlich alles, was on ist.

Hallo Marion,

Jetzt mal ganz ehrlich, mal angenommen du würdest arbeitslos,
wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Job
findest, der genau die Fähigkeiten verlangt, wie dein jetziger
?

Die geht wohl gegen Null.

Welchen anderen Job würdest du dir guten Mutes
zutrauen ?

Schlosser
Dreher
Fräser
Dachdecker
Filmvorführer
Personalsachbearbeiter
Personalchef
Netzwerkadministrator
Lohnbuchhalter
… mehr fällt mir gerade nicht ein. :wink:

Könntest du dies auch einem möglichen Arbeitgeber
kommunizieren ?

Aber sicher doch.

Wärst du bereit (und in der Lage dazu) dich
nochmal mühsam in neue Aufgabenbereiche einzuarbeiten ?

Nichts leichter als das, das mache ich doch ständig.

Meine Erfahrung mit Arbeitslosen über 50 war bislang
überwiegend die, dass man sich mit Arbeitslosengeld und
Arbeitslosenhilfe irgendwie bis zur Rente hingeschleppt hat
und es als eine Art vorgezogenen Ruhestand mit niedrigeren
Bezügen angesehen hat, finanziert durch diejenigen, die jeden
Tag 40 Stunden die Woche arbeiten.

Das klingt sehr nach einem Vorurteil.

Gruß, Rainer

Hallo Carlos,

Mach doch mal einen realistischen Vorschlag, wie man die
erhöhten Sozialausgaben finanzieren kann, bzw. wer weniger
Geld bekommen soll, damit die über 50jährigen mehr bekommen.

Falscher Ansatz! Wieso werden ständig die steigenden Sozialausgaben als unabänderlich angesehen und dann gefragt, wo gekürzt werden soll? Wäre die Frage, wie die Zahl der Betroffenen gesenkt werden kann nicht der bessere Ansatz? Die 50 Jährigen wollen nicht zu Hause rumhängen und von der Gemeinschaft versorgt werden, wie das hier oft unterstellt wird, sie wollen ihren Job behalten oder eine Chance auf einen neuen haben!
Die Politik kann das nicht leisten, die stellt in den wenigsten Fällen AN ein. Die Forderung muß an eine andere Adresse gehen.

Gruß, Rainer

Hallo Rainer,

Die Politik kann das nicht leisten, die stellt in den
wenigsten Fällen AN ein. Die Forderung muß an eine andere
Adresse gehen.

Wenn
OK, nehmen wir diesen Ansatz auf…
Arbeitsplätze werden durch Unternehmer, Selbständigkeit und höhere Angestellte (auch Manager genannt) geschaffen.
Wie bewegen wir Unternehmer und Manager Arbeitsplätze zu schaffen?
Wie ermöglichen wir Arbeitslosen erfolgreich selbständig zu werden?
Eine Idee war es die Arbeitskräfte in Deutschland billiger zu machen.
Da gibt es Ansätze in der Politik, aber die waren alle unbeliebt in der Bevölkerung.
Propangenda für mehr Beschäftigung machen, z.B. den Bundesverdienstorden für jeden Unternehmer, der 10 neue Arbeitsplätze schafft.
Förderprogramm für mehr Selbständigkeit, da es da nicht was?

Wenn ich es überdenke, hat die gegenwärtige Regierung alle Ansätze schon zaghaft ausprobiert.

Gruß
Carlos

Hallo Carlos,

nach meinem Kalender ist es 2004. :wink: Globales Zeitalter. Ich muß also von einem geschlossenen System ausgehen. Bis hier her einverstanden?
Ich übertreibe dann in der Folge auch ein wenig (heftig :wink:), die Fakten bleiben aber real.

Wenn
OK, nehmen wir diesen Ansatz auf…
Arbeitsplätze werden durch Unternehmer, Selbständigkeit und
höhere Angestellte (auch Manager genannt) geschaffen.

Nimm noch ‚Fondsmanager‘ mit 'rein. ;.-)

Wie bewegen wir Unternehmer und Manager Arbeitsplätze zu
schaffen?

Gute Frage, laß uns länger darüber diskuteiren.

Wie ermöglichen wir Arbeitslosen erfolgreich
selbständig zu werden?

Das wird mangels Kapital und ‚know how‘ unmöglich sein, vergiß diese schiene. :wink:

Eine Idee war es die Arbeitskräfte in Deutschland billiger zu
machen.

Die schlechteste aller Ideen überhaupt. Durch eine gesteuerte Abwärtsbewegung kann es nur abwärts gehen. Das war aber nicht das Ziel.

Da gibt es Ansätze in der Politik, aber die waren alle
unbeliebt in der Bevölkerung.
Propangenda für mehr Beschäftigung machen, z.B. den
Bundesverdienstorden für jeden Unternehmer, der 10 neue
Arbeitsplätze schafft.
Förderprogramm für mehr Selbständigkeit, da es da nicht was?

Wenn ich es überdenke, hat die gegenwärtige Regierung alle
Ansätze schon zaghaft ausprobiert.

Nein, hat sie nicht. Nur die negativen. An eine positive Entwicklung hat die Regierung noch nicht gedacht.

Ich prognostiziere mal eine Zukunft und kündige an, daß ich maßlos übertreibe. :wink:

Ich gehe ja von einem geschlossenen System aus. … (Globalisierung)

Ein Unternehmen produziert Waren, die von der Belegschaft gekauft werden. Der Lohnkostenanteil beträgt 10 %. (nicht unrealistisch, denke ich) Die AN benötigen für die Lebenshaltung 90% ihres Einkommens. (ich bin halt großzügig, ich benötige rund 102% :wink:)
Nun kommt der AG auf die Idee, das Betriebsergebnis durch Lohnkürzungen (man kann auch Einsparungen dazu sagen) um 1% zu verbessern. Dazu sind Lohnkürzungen um 10% nötig. (logisch, bei Lohnkosten von 10%) Die Arbeitnehmer benötigen nun 100% ihres Einkommens für die Lebeshaltung und kaufen keine der Waren ihres AG mehr, weil es ihnen nicht mehr möglich ist. Der Umsatz sinkt auf Null, alle AN werden Arbeitslos, weil nichts von den produzierten Waren mehr verkauft werden kann. … Wegen einem % mehr Gewinn!

Alternative!

Der AG verzichtet auf ein % Gewinn und erhöht damit die Löhne der AN um 10%. Diese haben plötzlich 110% des üblichen Lohns und kaufen deshalb doppelt so viele der Waren ihres AG. Dadurch verdoppeln sich Umsatz und Gewinn! Die benötigte zahl an AN verdoppelt sich auch, die resultierende Vollbeschäftigung verringert auch noch die Lohnnebenkosten.

Wie war das? Politik? Die hat damit nichts zu tun, kann es nicht beeinflussen. Etwas weniger Kurzsichtigkeit der AG und ihrer Verbände würden genügen. Der Verzicht auf schnellen Gewinn könnte langfristig allen Beteiligten nützen. Leider sind AG nicht so gut mit den Grundrechenarten vertraut. :wink:

Andererseits ist die Macht größer, wenn die AN um ihre Existenz bangen. Dann verdienen sie viel lieber das Geld der AG. Ob die AG nun von Dummheit oder Skrupellosigkeit gesteuert werden, kannst Du selbst entscheiden. :wink:

Gruß, Rainer

PS.
Die Übertreibung hatte ich ja angekündigt. Das Rechenexempel bleibt aber auch in der Übertreibung überzeugend. Kannst Du das wiederlegen?

Hallo Carlos,

Wie bewegen wir Unternehmer und Manager Arbeitsplätze zu
schaffen?

Wie du schon fast sagtest, Arbeitskraft muss attraktiv werden (nicht unbedingt billig) für die Unternehmen.

Wie ermöglichen wir Arbeitslosen erfolgreich
selbständig zu werden?

Geht kaum. Ein fundierter Geschäftsplan muss her, Seriöse Banken/Unternehmungen, die das Geld geben. Eine Politik, die dem nicht entgegensteht (z.B. Steuerbefreiung/Abgabenminderung für Startups). Wegfall der schmarotzenden Berufsgenossenschaften/IHKs.

Hi,

Meine Erfahrung mit Arbeitslosen über 50 war bislang
überwiegend die, dass man sich mit Arbeitslosengeld und
Arbeitslosenhilfe irgendwie bis zur Rente hingeschleppt hat
und es als eine Art vorgezogenen Ruhestand mit niedrigeren
Bezügen angesehen hat, finanziert durch diejenigen, die jeden
Tag 40 Stunden die Woche arbeiten.

Das gibt es sicherlich. Vermutlich verstärkt in den alten Ländern. Aber diese Perversion bringt ja diese Wirtschaft zum Vorschein, da sind nicht zwingend die Vorruheständler dran schuld. Meine Oma hat z.B. bis 69 gearbeitet, ihr Lebensgefährte auch (das war 1972). Meine Mutter bis 63, hatte mit 60 Rentenanspruch.

Gruß
Frank

Die wichtigste Größe, der einzelne Mensch
Hallo Rainer,

Ob die AG nun von Dummheit oder Skrupellosigkeit gesteuert
werden, kannst Du selbst entscheiden. :wink:

Das Problem bei globalen und systematischen Betrachtungen ist immer, dass sie die wichtigste Größe, den einzelnen Menschen vernachlässigen.
Ich gehe mal von einem pessimistischen Menschenbild aus:

  • Der Kunde möchte ein hochwertiges Produkt oder eine perfekte Dienstleistung möglichst billig haben (Habgier).
  • Der Unternehmer will eine möglichst Große Firma mit mit möglichst hohen Gewinn haben (Eitelkeit, Machtstreben, Habgier).
  • Der Manager will möglichst gut darstehen und ein Riesengehalt einstreichen (Eitelkeit, Machtstreben, Habgier).

Der einzelne AG ist bestrebt seine eigene Gewinnmarge zu vergrößern, bzw. seine Preise zu senken, damit er am Markt bestehen kann.
Das kann er aber nicht wenn er seinen eigenen Angestellten höhere Gehälter zahlt. Selbst wenn sich alle AG in Deutschland darauf einigen ihren Angestellten höhere Löhne zu zahlen , sind ja noch die AG im Rest der Welt.
Der einzelne AG handelt von seiner Position aus vernünftig, wenn er versucht bei einer hohen Arbeitslosigkeit die Löhne zu senken.

Gruß
Carlos

Hallo Carlos,

Das Problem bei globalen und systematischen Betrachtungen ist
immer, dass sie die wichtigste Größe, den einzelnen Menschen
vernachlässigen.

Konkret für dieses Thema sehe ich die ‚Größe Mensch‘ eben nicht, daraus resultieren einige Probleme, vermute ich.

Ich gehe mal von einem pessimistischen Menschenbild aus:

  • Der Kunde möchte ein hochwertiges Produkt oder eine perfekte
    Dienstleistung möglichst billig haben (Habgier).

Habgier? Warum so negativ wertend? Wirtschaftlich richtiges Verhalten!

  • Der Unternehmer will eine möglichst Große Firma mit mit
    möglichst hohen Gewinn haben (Eitelkeit, Machtstreben,
    Habgier).

Und noch einmal, wieso wertend?

  • Der Manager will möglichst gut darstehen und ein
    Riesengehalt einstreichen (Eitelkeit, Machtstreben, Habgier).

Und hier geht es noch weiter daneben, die Leute machen ihren Job. Persönliche Einstellungen spielen da nur ganz am Rand eine Rolle.

Der einzelne AG ist bestrebt seine eigene Gewinnmarge zu
vergrößern, bzw. seine Preise zu senken, damit er am Markt
bestehen kann.
Das kann er aber nicht wenn er seinen eigenen Angestellten
höhere Gehälter zahlt. Selbst wenn sich alle AG in Deutschland
darauf einigen ihren Angestellten höhere Löhne zu zahlen ,
sind ja noch die AG im Rest der Welt.

Für den einzelnen AG würde das stimmen, der beeinflußt das aber nur mittelbar. Tarifverhandlungen werden in der Regel durch Verbandsvertreter geführt. Der einzelne Betrieb spielt dabei kaum eine Rolle, da zählen nur Zahlen. Langfristiges Denken scheint da leider auch nicht vorzukommen.
Übrigens sind es oft multinationale Konzerne, die Zeichen setzen, eine Beschränkung auf Deutschland bei Entscheidungen gibt es nicht.

Der einzelne AG handelt von seiner Position aus vernünftig,
wenn er versucht bei einer hohen Arbeitslosigkeit die Löhne zu
senken.

Das ist zu kurzsichtig, langfristig schadet es sich damit selbst.

Gruß, Rainer