Arbeitsmarkt & Konsequenzen

Wäre es dann nicht an der Zeit, da etwas zu ändern? Aber
meinst Du, es ließe sich mit mehr Geld für Schulen richten,
oder liegt es nicht doch ganz wo anders?

Wenn man die Bildungsaudgaben nimmt,
die durch Anzahl aller Abschlussschüler mal gelöster Dreisatzaufgabe
teilt, dann ist das hiesige Bildungssystem bereit sauteuer.
Mehr Geld würd wohl nix bringen, besser gesagt es wird versickern,
wie das bisherige.
Statistisch ist es so, das die Bundesländer einen
international relativ geringen Teil des BIP für Schulbildung ausgeben,
was grösstenteils wohl daran liget, das die Anteil der Schüler
an der Gesamtbevölkerung auch sehr gering ist. Pro Schüler wird
also bereits sehr viel bezahlt.

Die Welt globalisiert sich, und ich sag mal das unsere
Gesellschaftgestalter nicht gegen die änderer Länder ankommt,
also nicht in dem Sinne das das Kapital hier bleibt.

Einen Mangel an Kapitel kann ich nicht erkennen.

Hmm, es geht ja nicht um das Kapital an sich, sondern um dessen Mehrung, oder sogar nur um die Mehrung der Mehrung. Im Zusammenhang
mit der Zukunftsfrage des ürsprüglichen Posters hier im Thread,
geht es darum, wie man es macht das alles sich mehrt UND alle was davon haben, für die Zukunft. Und da hab ich so meine Zweifel, ob das noch funktioniert. Wenn das nicht funktioniert, wird über kurz oder lang das Kapital an sich dahinschmilzen, wie in dem Thread drunter zu sehen, ist es, sowie Du auch sagt, noch reichlich vorhanden.

Das große Mißverständnis mit Pisa
Hallo Hannes

Leider hat die PISA Studie festgestellt,
dass das deutsche Bildungssystem wenig geeignet ist,
der Jugend das Nötige mit auf den Weg zu geben,
damit die Jugendlichen später voll am sozialen
Leben teilnehmen kann, sprich Arbeit bekommt,
und mit dem Lohn pünklich die Kreditraten bezahlt.

Die meisten denken, das deutsche Schüler im Pisa-Test im Schnitt schlecht abgeschnitten haben. Das haben sie nicht, Deutschland lag im Mittelmaß.
Heißt das nun, dass alle deutsche Schüler mittelmäßig sind? Nein.
Das besondere Problem in Deutschland ist der hohe Anteil an sehr schlechten Schülern.
Solange sie genug sehr gut ausgebildete Arbeitskräfte gibt, ist es Investoren egal, dass es viele unzureichend ausgebildete gibt.

Gruß
Carlos

So wollte ich das eigentlich auch sagen.
erstmal ist es egal, was die OECD mit PISA sagt,
es könnte ja sein, dass auch schlechte Schüler
mit all ihrem Wissen in Deutscher Nachkriegsliteratur
und Weimar Republik einige Jahre nach Abschluss
plötzlich voll loslegen.
Es geht aber um eine möglichst grosse berechenbare
Gesamtheit der Jugend, für die sich internationale Investoren interessieren, als Arbeitskräfte und auch als Konsumenten.
Die, die nicht mithalten können in einer weiter technisierten
globalisierten Welt, liegen dem Staat schon recht jung
auf der Tasche, und der Staat versucht das auf die anderen
abzuwälzen ==> weniger Motivation durch geringen Nettolohnabstand +
niedrige Kaufktaft.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Ich dachte immer, die Löhne sind von den Tarifparteien
vereinbart worden und der Staat hat über die soz.
Martkwirtschaft seine Rahmenbedinungen gesetzt ?

Um eben diese Rahmenbedingungen geht es.

Was sollte geändert werden. Mehr Freiheit oder mehr Regelwerk ?

Kann mich noch dunkel an solche Gewerkschaftsgrößen wie
Kluncker und Co. erinnern, die in manchem Jahr 10 %
Lohnerhöhung durchgesetz haben. Die Ursachen sind wohl ganz
klar dort zu sehen.

Die Geerkschaften sind genauso wenig in der Regierung, wie die
Wirtschaftsverbände und Arbeitgebervertreter. Wenn 10%

Nun ja. 50 % der Bundestagsmitglieder sind Gewerkschaftsmitglieder. Durch alle Parteien durch. Vielleicht würde eine (fast) 100 % Durchdringung einen positiven Effekt mit sich bringen ?

Vielleicht würde die durch Fr. Engelen-Kefer nicht verhinderte Strahlenschutznovelle, von G.Schröder initiiert, ja nicht nur die Verwendung von schwachradioaktiven Müll aus AKW zum Recycling vorsehen, sondern auch die schwer verseuchten Stoffe.
Die Straßen würden abends dann ganz von alleine leuchten.

durchgesetzt wurden, dann war das offenbar wirtschaftlich
geboten, sonst hätten die Arbeitgeber nicht darauf eingehen
dürfen.

Hä ??

Die Sozialisten haben bisher nix beweisbar Funktionierendes
auf diesem Planeten zu Stande gebracht.

Bis jetzt hat noch überhaupt keine politische Richtung etwas
beweisbar funktionierendes zu Stande gebracht. Ich finde es
nur in zunehmendem Maße unverständlich, warum man meint, die
ewig selben Probleme mit den ewig gleichen Methoden in den
Griff bekommen zu können. Andere Berufsgruppen könnten bei der
Herangehensweise gleich einpacken.

Vorschlag. Konkret.

Erkläre mir doch bitte mal in ein paar Worten, wo sich die
jetzige Regierungsstrategie (CDU geführt) von der vorherigen
(SPD geführt) unterscheidet und wo sich dadurch was verbessert
hat.

Gar nicht. Sie wird unmerklich weiter von der SPD geführt. Allein schon mehrheitlich in den wichtigen Bereichen.

Aber man kann schneller am Grundgesetz drehen. Zur WM-Zeit stehen 40 Änderungen an.
Und wir wissen ja: Änderungen und Reformen sind für die Bürger immer etwas Gutes, da wir hinterher mehr Rechte und mehr Geld haben.

Gruß

Fritze

MK

Hallo Hannes

Leider hat die PISA Studie festgestellt,
dass das deutsche Bildungssystem wenig geeignet ist,
der Jugend das Nötige mit auf den Weg zu geben,
damit die Jugendlichen später voll am sozialen
Leben teilnehmen kann, sprich Arbeit bekommt,
und mit dem Lohn pünklich die Kreditraten bezahlt.

Die meisten denken, das deutsche Schüler im Pisa-Test im
Schnitt schlecht abgeschnitten haben. Das haben sie nicht,
Deutschland lag im Mittelmaß.

Ist das viel besser ? Mittelmaß oder schlechtes Mittelmaß ?

Heißt das nun, dass alle deutsche Schüler mittelmäßig sind?
Nein.
Das besondere Problem in Deutschland ist der hohe Anteil an
sehr schlechten Schülern.

Komisch. Da hätte ich doch lieber eine Hohe Durchdringung von den „Mittelmäßigen“, statt einen Hohen Anteil von den Schlechten. Denn: dieser Anteil ist wirklich zu hoch.
Die Abgänger sind in zu vielen Fällen im Handwerk nicht zu gebrauchen, weil sie schlecht lesen und schreiben und ganz schlecht rechnen können.
Viele Betriebe die händeringend neue Azubis suchen kriegen von den Schulen (sorry) nur Müll.

Solange sie genug sehr gut ausgebildete Arbeitskräfte gibt,
ist es Investoren egal, dass es viele unzureichend
ausgebildete gibt.

Nochmals sorry. Als Investoren bezeichnet man ja wohl Unternehmen, die bereit sind ein best. Kapital in den Standort Dtl. zu investieren. In anbetracht der hohen Lohn- und perversen Lohnnebenkosten muß die „Arbeiterschaft“ schon 1.Sahne sein. Und das ist sie bei diesem Schulsystem nachweislich nicht.

Wie auch ? MK

Gruß
Carlos

In manchen Branchen bewegen sie sich aber auch auf Deutschland
zu, was wohl heißt, daß sie nicht in allen Bereichen (zu) hoch
sind. Außerdem ging es darum, ob sich Lohnsenkungen positiv
auf die Beschäftigung auswirken könnten.

Klares Nein. Als Unternehmer ist es mir nur Recht wenn die gleiche Arbeit von einem billigen, statt einem teuren Angestellten gemacht werden kann (Qualität sei hier mal relativ).

Unterm Strich bewegen sich mehr weg als das welche kommen. Minus-Geschäft.

der Überstunden so gering wie möglich zu halten. Kurzfristiges

Nicht realitätskonform: es werden unbezahlte Überstunden
gemacht, oder es warten 10 Andere !!

Natürlich werden auch unbezahlte gemacht, aber auch eben 2
Mrd. bezahlte und um die ging es mir.

Und die verdeckten Lohnkürzungen werden so aussehen das aus „deinen“ 2 Mrd bezahlten Überstungen immer mehr unbezahlte werden.

U.a. Sei nicht so bescheiden mit der „Annahme“. Du weißt es
doch alles. Der boom spricht u.a. auch dafür, daß ich als
Betrieb keine Lust habe z.B. eine junge Frau einzustellen, die
nach 3 Monaten schwanger ist und ich einen Arbeitsplatz fast
doppelt bezahlen muß. Vielleicht eier ich noch durch 2
Instanzen bei den Arbeitsgerichten muß dafür auch noch an
Sonn-und Feiertagen arbeiten, während mein Anwalt auf den
Malediven in der Sonne liegt.

Na, da gehe ich doch gleich zu einem Zeitvermittler.

Ach so, Du meinst, daß bei den Zeitarbeitsfirmen nur Frauen im
gebärfähigen Alter vermittelt werden.

Dein Scharfsinn ist erschreckend. Genau das war die Intension des Ganzen !!! Dir macht so leicht keiner etwas vor !

Du scheinst unter Forschung nur Gen- und Biotechnologie zu
verstehen. Dafür kann Deine Aussage stimmen. Für
Automobilzulieferer, Maschinenbauer usw. stimmt sie nicht.

Nö. Forschungsausgaben insgesamt. Vom Bund, Pharmaunternehmen, etc.
Nicht glauben, unterstellen ist doch die Devise.

MK

Moin.

Die Unternehmer im Unternehmen, also die die die Wertschöpfung
betreiben von der wir alle leben, haben schon lange nicht mehr
das Heft in der Hand, die Arbeitnehmer, also so die die
arbeiten, auch nicht. Ihnen gilt auch nicht das Interesse der
Gesellschaftsgestalter.

Gestalter = Politiker ? Kein Interesse an Unternehmern und Arbeitern ? An wem dann ? Sich selbst ?

Es ist die Politik, die Verwaltung und das
Kapital(vermittlungsgeschäft). Wahrscheinlich war das schon
immer so, aber jetzt fällt es auf, denn es gibt kaum noch
Wachstum.
Die Welt globalisiert sich, und ich sag mal das unsere
Gesellschaftgestalter nicht gegen die änderer Länder ankommt,
also nicht in dem Sinne das das Kapital hier bleibt.

Kurze Anmerkung: Globalisierung heißt: was ist im Interesse von Amerika. Nix anderes.

Wichtig ist im Moment, dass alle Wohnungen vermietet sind,
zu konstanten bis steigenden Mieten, die zuverläassig gezahlt
werden. Und da sind wacklige Arbeitnehmer mit geringen
Verdiensten
schlecht, sie müssen immer versuchen, die Miete zu drücken,
sie ziehen vielleicht um, weil sie woanders ne bessere Arbeit
gefunden haben. Also sind Arbeitslose besser, H4 zahlt.

Arbeitslose sind für Kommunen ein geiles Geschäft.

Es kann gar nicht genug Arbeitslose geben,
das Getöse drumrum ist Ablenkung.

Bitte präzise.

Insgeheim weiss man schon, wie man es der noch verbleibenden
Arbeitnehmerschaft abnehmen kann.

Wie denn ?

in Mitteleurpoa sind ja auch völlig unnormal und irgendwann ist auch der Wohlstand in Asien und anderen Teilen der Welt dem unsrigen angeglichen und was wird dann mit den überflüssigen Leuten passieren???
Wie hier schon mal gesagt wurde, Krieg führen…das natürlichste Regulativ der Evolution… Die ganze Evulution ist ja eigentlich nur Krieg

LG
Mikesch

Hallo,

Ich dachte immer, die Löhne sind von den Tarifparteien
vereinbart worden und der Staat hat über die soz.
Martkwirtschaft seine Rahmenbedinungen gesetzt ?

Um eben diese Rahmenbedingungen geht es.

Was sollte geändert werden. Mehr Freiheit oder mehr Regelwerk?

Mehr Freiheit, definitiv. Aber für alle! Die Freiheit großer Teile der Bevölkerung ist derzeit eher theoretischer Natur. Es fehlt die elementare Freiheit, „Nein“ sagen zu können.

Nun ja. 50 % der Bundestagsmitglieder sind Gewerkschaftsmitglieder.

Woher hast Du denn die Zahl? Gib mal eine Quelle an, ich kann das derzeit nicht nachvollziehen.

dann war das [die Lohnerhöhung] offenbar wirtschaftlich
geboten, sonst hätten die Arbeitgeber nicht darauf eingehen
dürfen.

Hä ??

Nun, Lohn und Gehalt werden genau zwischen zwei Parteien ausgehandelt: Den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern. Sonst niemandem. Es müssen zwigend beide Parteien zustimmen, sonst gibt es kein Ergebnis.

Bis jetzt hat noch überhaupt keine politische Richtung etwas
beweisbar funktionierendes zu Stande gebracht. Ich finde es
nur in zunehmendem Maße unverständlich, warum man meint, die
ewig selben Probleme mit den ewig gleichen Methoden in den
Griff bekommen zu können. Andere Berufsgruppen könnten bei der
Herangehensweise gleich einpacken.

Vorschlag. Konkret.

Siehe oben. Unbedingtes Grundeinkommen für ausnahmlos alle.

Erkläre mir doch bitte mal in ein paar Worten, wo sich die
jetzige Regierungsstrategie (CDU geführt) von der vorherigen
(SPD geführt) unterscheidet und wo sich dadurch was verbessert
hat.

Gar nicht. Sie wird unmerklich weiter von der SPD geführt.
Allein schon mehrheitlich in den wichtigen Bereichen.

Wenn die SPD eine Mehrheit gehabt hätte, dann wäre Merkel jetzt nicht Bundeskanzler. So ein Unfug. Das Kabinett besteht aus 8 CDU/CSU und 8 SPD Parteimitgliedern, ist also 50/50. Der Kanzler wird (mit Richtlinienkompetenz) von der CDU gestellt.

Aber schon klar. Wenn’s gut läuft, dann ist das CDU Beitrag, wenn’s nicht hinhaut, war’s die SPD.

Gruß

Fritze

Hallo,

[…]

Wie hier schon mal gesagt wurde, Krieg führen…das
natürlichste Regulativ der Evolution… Die ganze Evulution
ist ja eigentlich nur Krieg

Ich halte diese Lösung für inakzeptabel und finde die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens für alle viel attraktiver.

Gruß

Fritze

Hallo,

Da die Arbeit stetig mehr und mehr automatisiert wird, steigt
die Produktivität der einzelnen Arbeiter enorm. Es werden
schlicht weniger von ihnen gebraucht um sogar mehr an Arbeit
zu erledigen. Man wird das in der Zukunft auch nicht mehr
zurückdrehen können. Im Gegenteil, die Automatisierung wird
rasant fortschreiten.

Ein Geankenfehler, der hier schon oft gemacht wurde. Automatisierung schafft mehr Arbeitsplätze. Eine Maschine ersetzt vielleicht 10 Arbieter, aber an deren Entwicklung haben vielleicht 20 oder 30 mitgewirkt.

Hallo,

Da die Arbeit stetig mehr und mehr automatisiert wird, steigt
die Produktivität der einzelnen Arbeiter enorm. Es werden
schlicht weniger von ihnen gebraucht um sogar mehr an Arbeit
zu erledigen. Man wird das in der Zukunft auch nicht mehr
zurückdrehen können. Im Gegenteil, die Automatisierung wird
rasant fortschreiten.

Ein Geankenfehler, der hier schon oft gemacht wurde.
Automatisierung schafft mehr Arbeitsplätze. Eine Maschine
ersetzt vielleicht 10 Arbieter, aber an deren Entwicklung
haben vielleicht 20 oder 30 mitgewirkt.

Du bist also der Meinung, dass fortschreitende Automatisierung zu einem steigenden Personalbedarf um das doppelte bis dreifache führt? Auf den ersten Blick bin ich geneigt zu sagen, dass das ein ziemlich großer Unfug ist. Ich bin aber gerne bereit, mich durch einen Verweis auf seriöse Quellen eines besseren belehren zu lassen.

Gruß

Fritze

Hallo Fritze,

Du bist also der Meinung, dass fortschreitende Automatisierung
zu einem steigenden Personalbedarf um das doppelte bis
dreifache führt? Auf den ersten Blick bin ich geneigt zu
sagen, dass das ein ziemlich großer Unfug ist. Ich bin aber
gerne bereit, mich durch einen Verweis auf seriöse Quellen
eines besseren belehren zu lassen.

Momentan leben wir in Deutschland noch relativ bequem in einer sich weiter technisierenden und globalisierenden Welt. Warum? Weil wir die Werzeugmaschinen und Automatikanlagen für die halbe Welt liefern, denn das ist definitiv unsere Stärke. Und dafür brauchen wir sehr gut ausgebildete Techniker und Facharbeiter.

Ich sehe mehrere Probleme:
a) uns gehen die Techniker und Facharbeiter aus. Dafür haben wir eine deprimierend hohe Anzahl von Menschen, die in einer Hightech-Welt nicht zu „gebrauchen“ sind, weil weitgehend ausbildungsresitent.
b) Die Automatisierung erhöht die Anforderung an die verbleibenden Jobs. Ja, wir brauchen weniger direkte Arbeitnehmer wie vorher, um das selbe Produkte herszustellen. Aber die, die wir noch brauchen, können nicht mehr ungelernt sein. Sie sollen die Anlagen „unternehmerisch“ betreiben, d.h. vorbeugend instandhalten, schnellrüsten, qulitativ und von der Effizienz her optimieren etc.
c) Werkzeugmaschinen können auch irgendwann in China hergestellt werden, sie sind rel. ausgereifte Produkte (s.a. Autos): Was kommt danach, wenn das passiert ist?
d) Momentan wird in vielen deutschen Konzernen der deutsche Standort quersubventioniert durch die ausländischen Töchter. Wie lange wird das ein Konzern, der mittlerweile mehrheitlich ausländisch ist (Arbeitnehmerquote, Kapital etc.) noch dulden?

Grüße
Jürgen

Hallo Fritze,

Da die Arbeit stetig mehr und mehr automatisiert wird, steigt
die Produktivität der einzelnen Arbeiter enorm. Es werden
schlicht weniger von ihnen gebraucht um sogar mehr an Arbeit
zu erledigen. Man wird das in der Zukunft auch nicht mehr
zurückdrehen können. Im Gegenteil, die Automatisierung wird
rasant fortschreiten.

Ein Geankenfehler, der hier schon oft gemacht wurde.
Automatisierung schafft mehr Arbeitsplätze. Eine Maschine
ersetzt vielleicht 10 Arbieter, aber an deren Entwicklung
haben vielleicht 20 oder 30 mitgewirkt.

Du bist also der Meinung, dass fortschreitende Automatisierung
zu einem steigenden Personalbedarf um das doppelte bis
dreifache führt? Auf den ersten Blick bin ich geneigt zu
sagen, dass das ein ziemlich großer Unfug ist.

Der Gedanke einer grundsätzlichen Verdoppelung des Personalbedarfs durch Automatisierung ist natürlich Unfug, aber in einem Punkt (bestimmt das allerallerste Mal in diesem Forum *g*) gebe ich Steven Recht:

Da die Arbeit stetig mehr und mehr automatisiert wird, steigt
die Produktivität der einzelnen Arbeiter enorm. Es werden
schlicht weniger von ihnen gebraucht um sogar mehr an Arbeit
zu erledigen.

In dieser Aussage von Dir sehe ich in der Tat einen Gedankenfehler:
Ein Wirtschaften, in dem es um die Erzielung von Mehrwert/Profit als einzige Zielgröße geht kann man unmöglich adäquat analysieren, solange man ein fixes Quantum Arbeit denkt, das durch Automatisierung von immer wenigen Menschen bereitgestellt werden könnte.

Der Gedanke, dass die Maschine in Konkurrenz zu menschlicher Arbeitskraft treten könnte (das Topos vieler Dystopien und Utopien!) ist m.E. hier verfehlt.

In der bestehenden Wirtschaftsordnung kann es gar nicht genügend Güter+Dienstleistungen geben, und damit auch keine dauerhafte Obergrenze für ein Arbeitsquantum;
in welchem Bereich auch immer man eine Nachfrage hervorkitzeln kann um Profit zu erzielen wird Arbeitskraft eingesetzt, und zwar so viel wie möglich für den maximalen Profit;
und die Automatisierung von Tätigkeiten, die bis dato von menschlicher Arbeitskraft verrichtet wurden, kann in dieser Logik immer nur ein Nachhinken sein hinter der Schaffung von neuen Tätigkeitsbereichen für menschliche Arbeitskraft …

Das Brachliegen von menschlicher Arbeitskraft kann so nur als Mangel an Möglichkeiten der Profiterzielung verstanden werden, z.B. (wie exc richtig anführt) durch politisch gewollte Inflexibilität der Lohnkosten, nicht aber so, dass „die notwendige Arbeit von Maschinen bereits verrichtet ist“ …

Dafür bedürfte es einer grundlegend anderen Wirtschaftslogik (deren Zielgröße ein bestimmtes politisch festgelegtes Konsum- bzw. Arbeitsquantum ist), und als Einstieg in diese würde ich auch die dauerhafte Einführung von fixem, d.h. unbedingtem Grundeinkommen zählen (Bürgergeld, neg. Einkommenssteuer, und was für Modelle auch immer es gibt), die hoch genug sind, menschliche Arbeitskraft zu „vernichten“, dekommodifizieren, vom Arbeitsmarkt zu nehmen.

Solche Dinge kann es partiell (also z.B. als nur „teilweise“ Dekommodifizierung), und vor allem temporär (um auf ökonomische Krisen wie hohe Langzeitarbeitslosigkeit zu antworten) schon mal als Substitut für Versorgungsleistungen, etc. geben (die Frühverrentnung etwa könnte man faktisch dazu zählen), aber dauerhaft gebe ich dem auf längere Zeit keine Chance zur Umsetzung, weil es die bestehende ökonomische Logik in ihren Grundfesten erschüttern würde, so wünschenswert ich persönlich das auch finde …

Viele Grüße
Franz

Arbeitsmarkt??
Ein Arbeits markt in Deutschland? Das wäre mir neu.

moe.

Hallo Steven,

Ein Geankenfehler, der hier schon oft gemacht wurde.
Automatisierung schafft mehr Arbeitsplätze. Eine Maschine
ersetzt vielleicht 10 Arbieter, aber an deren Entwicklung
haben vielleicht 20 oder 30 mitgewirkt.

wobei Du die Zeiträume nicht berücksichtigst. An der Entwicklung der Maschine haben 20-30 Leute mitgearbeitet, das ist richtig. Nehmen wir mal einen Zeitraum von 10 Jahren (den sich keine Firma leisten kann) kommen wir auf maximal 300 Jahre. Von einer Spezialmaschine werden dann eventuell nur 100 gebaut, die dann für nur 20 Jahre je 10 Arbeiter ersetzen, das macht dann eine Summe von 20 000 Jahren.
Andernfalls hätte die Aktion ja auch keinen Nutzen, wäre sinnlos.

Gruß, Rainer

Dann lass es doch einfach. Wenn Du hingegen einen Zwang zum
antworten verspürst, tut es mir erstens leid und zweitens
solltest Du dann professionelle Hilfe in Erwägung ziehen.

Muß das sein?

Arbeitsplätze entstehen durch in einem Betrieb anfallende
Arbeit, die es zu erledigen gilt.

Und diese kann von Menschen, von Maschinen, durch
Außenstehende oder gar nicht erledigt werden.

Sag ich doch.

Das Auslagern
von Tätigkeiten an andere deutsche oder ausländische
Unternehmen ist rein kostenorientiert. Wieso sollten
niedrigere Lohnkosten nicht dazu führen, daß bestimmte
Tätigkeiten nicht nach Indien ausgelagert werden, um dort im
Zweifel schlechter und an den Bedürfnissen vorbei erledigt zu
werden?

Das ist doch gar nicht die Frage. An der Zahl der
Arbeitsplätze ändert es aber nichts. Es „entsteht“ kein
Arbeitsplatz, nur weil die Löhne sinken. Er wird lediglich
u.U. nicht automatisiert oder ausgelagert. Kein Unternehmer
denkt sich „Hach, die Löhne sind gerade so niedrig, da stelle
ich mal ein paar Arbeiter ein“, so als ob man die einlagern
könnte, wie irgend eine Ware, wenn die gerade günstig ist.

Das habe ich auch nicht behauptet. Nur wenn sich irgendwann mal die Frage stellt, wo der Unternehmer eine Neuinvestition (=neue Arbeitsplätze) plant, spielen die Lohnkosten auch eine Rolle.

Global gesehen ist es vollkommen wurscht, wer den einen
Arbeitsplatz besetzt. Wenn es ein Deutscher macht, bedeutet es
vielleicht einen Arbeitslosen mehr in Indien, umgekehrt eben
einen in Deutschland.

Mir persönlich ist das Entstehen eines Arbeitsplatzes in Deutschland lieber als in Indien.

Die heutige Arbeitsmarktsituation ist weiterhin teilweise dem
Umstand zu verdanken, daß in den 70er Jahren die Löhne
explodierten und sich damit weitgehende Automatisierung auf
einmal zu rechnen begann.

Das ist aus Sicht der Menschen eine begrüßenswerte Situation.
Warum sollen denn irgendwelche Tagelöhner in Stahlküchen ihre
Gesundheit ruinieren, wenn das Maschinen besser erledigen
können? Es ist eine geradezu menschenfeindliche Einstellung,
da nur mit den Kosten zu argumentieren. Du meinst, solange das
Menschenmaterial billiger ist, als Maschinen, dann sollte man
es auch einsetzen?

Ich sehe mich weniger als Menschenmaterial sondern zu ca. einem Viertel meiner Zeit als Arbeitnehmer, der nicht so gern durch eine Maschine ersetzt werden will.

Ich meine aus vergangenen Diskussionen auch mitgenommen zu haben, daß die meisten Arbeitslosen lieber arbeiten würden als arbeitslos zu sein. Ganz so unwürdig scheint also das Dasein als Arbeitnehmer nicht zu sein. Die Arbeitsplätze, die seit den 70ern weggefallen sind, sind einerseits Arbeitsplätze in der Produktion (ersetzt durch Maschinen) und andererseits solche im einfachen Dienstleistungsbereich (ersetzt durch EDV, bspw. Datentypisten, Buchhalter etc.). Alles m.E. keine menschenunwürdigen Tätigkeiten.

Es sind die staatlichen Eingriffe, die Arbeit erst haben so
teuer werden lassen. Es geht derzeit darum, die staatlichen
Eingriffe und damit die Kosten zu reduzieren.

Die „Lohnexplosion“ in den 70ern wurde nicht vom Staat
aufgezwungen. Die „soziale Marktwirtschaft“ mit ihren ach so
schlimmen „Lohnnebenkosten“ wurde von Wirtschaftswunder-Erhard
in den 50ern eingeführt. Übrigens gegen den erbitterten
Widerstand der Sozialisten :smile:

Die Lohnnebenkosten sind nicht in den 50ern explodiert, sondern seit den 70ern.
Lohnzusatzkosten in Prozent des Arbeitsentgelts:
1950: 35
1955: 38
1957: 40
1964: 40,5
1975: 62,8
1981: 77,5
1984: 81,6
1992: 84
1996: 82 (alles Werte für Westdeutschland)
2004: West: 77,7, Ost: 66,6, Gesamt: 76,6

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft, Köln

Nun das gleiche noch einmal getrennt nach gesetzlich und tariflich (jeweils wieder in Prozent vom Arbeitsentgelt):
1966: 19,4; 24,0
1975: 30,7; 32,1
1981: 34,7; 42,8
1992: 37,2; 46,8

Bei einem staatlich garantierten
Einkommen von 1.500 Euro würde sogar ich mir überlegen, mit
dem Arbeiten aufzuhören.

Das glaube ich Dir nicht. Vielleicht würdest Du Dir überlegen,
ob Du bei Deinem gegenwärtigen Arbeitgeber unter den
gegenwärtigen Bedinungen weiter arbeiten möchtest. Aber
Müßiggang traue ich Dir nicht zu.

Meine Arbeit macht mir Spaß, aber ich käme auch ohne sie aus. Meine Fixkosten inkl. Wohnen, Strom, Krankenversicherung, Altersvorsorge usw. liegen derzeit bei rd. 1.300 Euro und ließen sich ohne wesentlichen Verlust an Lebensqualität (wenn man dabei berücksichtigt, daß ich auf ewig 1.500 Euro monatlich erhalten würde und damit auf Altersvorsorge und ähnliche Blödeleien verzichten könnte) innerhalb eines überschaubaren Zeitraums Zeit auf rd. 700 Euro reduzieren. Wenn ich mir überlege, daß zusätzlich noch rd. 150-200 Euro im Monat an Kosten wegfielen, wenn ich nicht mehr arbeiten müßte, käme ich da schon arg ins Grübeln.

Gruß,
Christian

Hallo,

Wenn Angestellte des Unternehmens solche Aussagen treffen,
dann sind das falsche Medienberichte?

das wollte ich damit nicht sagen, sondern daß es im Fall von Herlitz „interessantere“ Vorgänge gab als den geschilderten, ohne die es die für die Arbeitnehmer unerfreulichen Konsequenzen gar nicht erst gegeben hätte.

Gruß,
Christian

Hallo Rainer,

wobei Du die Zeiträume nicht berücksichtigst. An der
Entwicklung der Maschine haben 20-30 Leute mitgearbeitet, das
ist richtig. Nehmen wir mal einen Zeitraum von 10 Jahren (den
sich keine Firma leisten kann) kommen wir auf maximal 300
Jahre. Von einer Spezialmaschine werden dann eventuell nur 100
gebaut, die dann für nur 20 Jahre je 10 Arbeiter ersetzen, das
macht dann eine Summe von 20 000 Jahren.
Andernfalls hätte die Aktion ja auch keinen Nutzen, wäre
sinnlos.

Ist ja richtig, aber trotzdem beschäftigt die Industrie heute mehr Menschen, als das Handwerk vermag. Es gilt die unersättliche Gier der Menschen zu befriedigen. Ich möchte auf ein Mobiltelefon nicht 20 Jahre warten und 5000 EUR bezahlen nur weil es von glücklichen Arbeitern in Handarbeit zurechtgefeilt wurde. Ich möchte in den Laden gehen und eine PC kaufen und nicht auf eine endlose Warteliste gesetzt werden.

Und hier setzt ja die Automatisierung an. Es werden massenhaft Arbeitskräfte benötigt, um die gierbefriedigenden Maschinen herzustellen. Warum wohl musste man auf eien Trabbi solange warten? Warum warten man heute auf einen 3er BMW nicht mehr so lange? Und es arbeiten mehr Menschen in den Sachsenwerken als bei BMW.

Wenn ich meinen Microcontroller programiere, möchte ich nicht jedes Bit per Hand setzen, wie zu alten Zeiten, sondern ich nehme ein Tool her, geschaffen von Menschen, das es mir erlaubt, in akzeptabler Zeit fertig zu werden.

Nur wenn die Gier auf einmal aufhören würde, käme es zu einem Problem, aber die Welt dreht sich weiter. Nirgendwo ist Stillstand in Sicht.

Hallo,

Du bist also der Meinung, dass fortschreitende Automatisierung
zu einem steigenden Personalbedarf um das doppelte bis
dreifache führt? Auf den ersten Blick bin ich geneigt zu

Nein, hab eich nicht behauptet. Ich habe wahllos rausgegriffen. Nimm einen Ionenimplanter. Daran haben hunderte gearbeitet. Und er ersetzt genau einen Arbeiter. Nimm einen Schweißroboter. Der wird wohl nur 3 ersetzen. Wieviel haben daran gearbeitet? Nimm einen Landwirt. Wieviel Getreide kann er wohl mit der Hand setzen? Und dann kauft er sich eine Maschine. Wieviel haben daran gearbeitet?

Wir sind doch schon lange angekommen, wo einfache Arbeiten durch Maschienn ersetzt werden. Diese machen weniger Fehler und arbeiten schneller, zuverlässiger, werdn nie krank und sind 24/7 einsatzbereit. Die freiwerdende Arbeitskraft kann woanders beschäftigt werden (nicht denken, dass diese plötzlich entlassen wird. Wenn sowas passiert, dann wohl sehr sehr selten).

Wir sind ein Ingenieursland, kein Arbeiter- und Bauernstaat. Einfache Tätigkeiten machen ander billiger, motivierter und zuverlässiger. Wir sollten uns mehr auf die Entwicklung konzentrieren.